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Die Brabantsche Yeesten oder Gestes de Brabant sind eine ab der ersten Halfte des 14 Jahrhunderts entstandene Reimchronik mit mehr als 46 000 Versen In funf spater erganzt auf sieben Buchern erzahlt das Werk in mittelniederlandischer Sprache die Geschichte des Herzogtums Brabant von den Anfangen bis ins Spatmittelalter und die Heldentaten der Herzoge von Brabant Autor der ersten funf Bucher ist der Stadtschreiber von Antwerpen Jan van Boendale ca 1280 ca 1351 Die Bucher sechs und sieben entstanden etwa hundert Jahre spater Der Titel Brabantsche Yeesten stammt vom Dichter selbst Buch 1 Vers 50 Yeesten aus franzosisch gestes zu lateinisch gesta sind Taten oder Heldentaten Die Schlacht von Worringen 1288 aus einer Handschrift der Brabantsche Yeesten in der Koniglichen Bibliothek zu Brussel ms IV 684 um 1440 50 Inhaltsverzeichnis 1 Entstehung 2 Inhalt und Aufbau 3 Uberlieferung 4 Literatur 5 Belege 6 WeblinksEntstehung BearbeitenDie ersten funf Bucher der Brabantsche Yeesten wurden zwischen 1318 und etwa 1350 als Auftragsarbeit fur einen Antwerpener Patrizier geschrieben Sie umfassen 16 318 Verse und sind von Jan de Klerk in Antwerpen verfasst der als Jan van Boendale identifiziert wurde Die Bucher sechs und sieben mit einer Fortsetzung der Reimchronik bis in das Jahr 1440 entstanden etwa hundert Jahre spater Autor und Entstehungsort des sechsten datiert 1432 und siebten Buches datiert 1440 sind unbekannt Boendale stutzte sich auf mehrere Quellen einschliesslich der Chronica de origine ducum Brabantiae Chronik vom Ursprung der Herzoge von Brabant von 1294 und anderer Genealogien der Herzoge von Brabant Seine Hauptquelle aber war der Spieghel Historiael des Jacob van Maerlant aus dem er seine ersten drei Bucher fast wortlich ubernahm Boendale selbst schrieb in seiner Einleitung dass er die Geschichte der Herzoge von Brabant wahrheitsgemass darstellen wolle Die brabantische Schwanenrittersage bezeichnet er wie schon Jacob van Maerlant als Luge Om dat van Brabant die hertoghen Voermaels dicke sijn beloghen Alse dat si quamen metten swane Daer bi hebbic mi ghenomen ane Dat ic die waerheit wille ontdecken Ende in dietscher rime vertrecken Buch 1 Vers 1 6 der Chronik Im funften Buch schreibt Jan van Boendale als Zeitzeuge Die Chronik vertritt allerdings den Brabanter Standpunkt und ist nicht als objektive Darstellung anzusprechen Inhalt und Aufbau BearbeitenIn seinem ersten Buch erzahlt Boendale die Abstammung der Herzoge von Brabant von den Trojanern Dann macht er einen Zeitsprung zu den Merowingern und den Pippiniden Das erste Buch endet mit dem Tod Pippins des Kurzen 768 Das zweite Buch ist dessen Sohn Karl dem Konig und Kaiser des karolingischen Reiches gewidmet Im dritten Buch kommt Boendale zur Geschichte von Brabant Die Betonung liegt hier auf Gottfried von Bouillon dem Fuhrer des Ersten Kreuzzuges Die Herzoge von Niederlothringen werden im vierten Buch behandelt Gottfried I II und III von Lowen und Heinrich I II und III von Brabant Uber diese Herrscher kommt Boendale zu Herzog Johann I dem Sieger der Schlacht von Worringen 1288 Das funfte und zunachst letzte Buch erzahlt die Regierungszeit von Johann I II und III Bis kurz vor seinem Tod arbeitete Boendale an der Chronik und fugte weitere Kapitel hinzu Uberlieferung BearbeitenDie Brabantsche Yeesten sind in sieben Handschriften uberliefert Ab 1839 wurden sie von Jan Frans Willems und Jean Henri Bormans erstmals im Druck herausgegeben Die Konigliche Bibliothek zu Brussel erhielt 1970 im Tausch vom Generalarchiv zwei in die erste Halfte des 15 Jahrhunderts datierte Handschriften der Brabantsche Yeesten ms IV 684 und ms IV 685 Die beiden Handschriften auf Papier bieten den am weitesten aktualisierten Text aller Handschriften Das Fragment ms IV 684 umfasst nur das Buch vier und ist mit 69 auffallend realistischen Bildern illustriert und damit die einzige erhaltene illustrierte Handschrift der Yeesten Der Band ms IV 685 mit Buch funf enthalt Leerraume fur Bilder ist jedoch nicht illustriert Die beiden Bande stammen vermutlich aus der Abtei Affligem bei Brussel In das Generalarchiv gelangten sie 1835 durch Schenkung des Sammlers Pierre Francois Ghysel Sie waren nur durch einen glucklichen Zufall der Vernichtung entgangen Der Sammler hatte sie einem Tabakhandler abgekauft der vorhatte die Blatter als Packpapier zu verwenden 1 Literatur BearbeitenJan Frans Willems De Brabantsche Yeesten Band 1 Brussel 1839 online bei google books Band 2 Brussel 1843 online bei google books Band 3 mit Jean Henri Bormans Brussel 1869 Bibliotheque Royale Albert Ier Cinq annees d acquisitions 1969 1973 Exposition organisee a la Bibliotheque royale Albert Ier du 18 janvier au 1er mars 1975 Nr 26 des Katalogs Brussel 1975 S 53 58 PDF 2 3 MB online Katell De Groote Jan Van Boendaele Brabantse Yeesten XXIV Scriptie voorgelegd aan de Faculteit Letteren en Wijsbegeerte Katholieke Universiteit Leuven Academiejaar 2002 2003 onlineBelege Bearbeiten Bernard Bousmanne Jan van Boendale Brabantsche Yeesten online bei belgica kbr beWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Brabantsche Yeesten Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Vollstandiges digitales Faksimile der Handschrift ms IV 684 Konigliche Bibliothek Brussel online bei belgica kbr be Vollstandige Textausgabe online bei dbnl orgNormdaten Werk GND 4371460 2 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Brabantsche Yeesten amp oldid 234317637