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Friedrich IV Ernst Otto Philipp Anton Furnibert Furst zu Salm Kyrburg 14 Dezember 1789 in Paris 14 August 1859 in Fontainebleau war neben Konstantin Alexander Joseph zu Salm Salm 1762 1828 einer der beiden souveranen Fursten im Furstentum Salm 1802 1811 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Ehe und Nachkommen 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenSein Vater war Friedrich III Furst zu Salm Kyrburg 1745 1794 der Erbauer des Hotel de Salm in Paris Seine Mutter war Johanna Franziska von Hohenzollern Sigmaringen 1765 1790 Friedrich IV wurde fruh Waise Seine Mutter starb bereits 1790 auf Schloss Kirn Sein Vater kam durch die Franzosische Revolution ums Leben er wurde wenige Tage vor dem Ende der Terrorherrschaft am 23 Juli 1794 in Paris guillotiniert Durch den Reichsdeputationshauptschluss 1803 erlangte Friedrich IV die Landeshoheit uber ein Drittel der dem sakularisierten Hochstift Munster zuvor angehorenden Amter Bocholt und Ahaus als Entschadigung fur das verlorene Furstentum Salm Kyrburg links des Rheins das im Frieden von Luneville 1801 vom Heiligen Romischen Reich an Frankreich abgetreten worden war Die anderen zwei Drittel waren dem Fursten Konstantin Alexander Joseph zu Salm Salm als neue Herrschaft und Entschadigung fur ebenfalls verlorene linksrheinische Lander zugewiesen worden Die Fursten zu Salm Salm und Salm Kyrburg regierten die zugewiesenen Lander als Furstentum Salm gemeinsam Da Furst Friedrich IV erst am 14 Dezember 1810 volljahrig war fungierten sein Onkel Prinz Moritz zu Salm Kyrburg 1761 1813 und seine Tante die Furstin Amalie Zephyrine von Hohenzollern Sigmaringen 1760 1841 als vormundschaftliche Regenten im Furstentum Salm Als Vormundschaftsrat und als Oberleiter aller Verwaltungszweige des Mundels spater auch des volljahrigen Fursten wirkte der Rechtswissenschaftler Franz Xaver von Zwackh der 1787 Friedrich III zu Salm Kyrburg als Kanzleidirektor und Geheimer Rat gedient hatte ehe er zum Reichskammergericht gewechselt war Furst Friedrich IV gehorte 1806 zu den Grundern des Rheinbundes einem Militar und Staatenbund unter dem Protektorat Napoleons Mit diesem Bundnis erlangte Furst Friedrich IV fur sich und sein Land volle Souveranitat Faktisch war das kleine Furstentum Salm aber weitgehend ein Satellitenstaat Frankreichs In der Rheinbundakte wurde Friedrich IV auch die kleine zuvor reichsunmittelbare Herrschaft Gemen bei Borken zur Landesherrschaft zugewiesen 1797 hatte seine Tante die Furstin Amalie Zephyrine von Hohenzollern Sigmaringen den Obersten a D Charles de Voumard zum Erzieher des achtjahrigen Friedrich bestellt Um ihn kreisten Geruchte er sei der aussereheliche Begleiter der Furstin 1 Wegen altadeliger Herkunft wegen der langjahrigen franzosischen Militardienste seines Vaters und wegen der hervorragenden Beziehungen seiner Tante Amalie zur kaiserlichen Familie konnte Friedrich IV in seiner Militarkarriere die 1806 mit einem kurzen Besuch der Militarschule von Fontainebleau begann rasch bis zum personlichen Ordonnanzoffizier Napoleons aufsteigen 1807 war er unter Andoche Junot in Portugal im Einsatz 1808 soll er in Spanien gefangen genommen nach Tarragona abgefuhrt und spater auf Ehrenwort nach Frankreich entlassen worden sein 1809 war er Teilnehmer der Schlacht bei Wagram Am Russlandfeldzug 1812 nahm er als Chef d escadrons im 7e regiment de chasseurs a cheval teil Das Ende der napoleonischen Herrschaft erlebte er schliesslich als franzosischer Colonel in Italien Am 13 Dezember 1810 einen Tag vor dem 21 Geburtstag Friedrichs IV annektierte Frankreich das Furstentum Salm In diesen Tagen versuchte sein Geschaftstrager Ludwig Benedict Franz von Bilderbeck die Annexion durch diplomatische Aktivitaten abzuwenden Er riet dem Fursten vergeblich wieder zu seinem franzosischen Regiment zu stossen um Napoleon gunstig zu stimmen Uber den jungen Fursten schrieb Bilderberg an Zwackh Er hat weder Kopf noch Fahigkeiten genug um einem Hause mit Anstand vorzustehen mit einem Wort er ist ein verzogenes Kind das einer Gouvernante bedarf 2 Nachdem Friedrich IV erfahren hatte dass sein Staat annektiert werden sollte bat er um eine Privataudienz beim Kaiser Im personlichen Gesprach am 16 Dezember 1810 nahm ihm Napoleon jede Hoffnung auf Wahrung der Souveranitat Jedoch versprach er ihm eine finanzielle Entschadigung und die Beibehaltung seines furstlichen Titels 3 Nach dem Zusammenbruch der franzosischen Herrschaft 1813 1814 gelang es den Fursten zu Salm Salm und Salm Kyrburg nicht die Landesherrschaft uber ihr Furstentum wiederzuerlangen Der Wiener Kongress wies die Souveranitat uber das Gebiet des Furstentums Salm 1815 dem Konigreich Preussen zu Die Fursten zu Salm Salm und Salm Kyrburg waren fortan nur noch Standesherren in Preussen wobei sie als Entschadigung fur den Verzicht auf die Gerichtsbarkeit eine Jahresrente von 20 000 Talern erhielten Nach seiner Entlassung aus dem franzosischen Militardienst die ihm Ludwig XVIII am 9 Mai 1814 erteilte lebte Friedrich abwechselnd in seinem Schloss Ahaus und in Ormesson bei Paris Nachdem er 1825 seinen Anteil an der Standesherrschaft Ahaus und Bocholt an den Fursten Florentin zu Salm Salm gegen eine Leibrente abgetreten hatte besass Friedrich noch das Titular Furstentum Hornes sowie die Herrschaften Leuze Pecq und Boxtel deren Einkunfte zusammen mit der Rente von Salm Salm fur die uberlassene Standesherrschaft Ahaus und Bocholt 1836 auf rund 200 000 Gulden taxiert wurden 1846 liess Friedrich bei Linz am Rhein als Sommersitz seiner Familie das Schloss Rennenberg errichten Am 3 Marz 1810 wurde Friedrich von Napoleon in die Ehrenlegion aufgenommen Auf Betreiben seiner Tante Amalie die sich bei Joachim Murat fur ihren Neffen verwendet hatte erhielt er 1811 das Grosskreuz des Ordens beider Sizilien nachdem er 1807 von Maximilian I Joseph von Bayern ebenfalls auf Betreiben seiner Tante die einen Beamten des bayerischen Aussenministeriums mit einer goldenen Tabatiere bestochen hatte den Hubertusorden erhalten hatte 4 1814 verlieh ihm Ludwig XVIII den wieder eingefuhrten Ordre royal et militaire de Saint Louis Karl X ernannte im am 26 Marz 1826 zum Kommandeur der Ehrenlegion Vetter Karl von Hohenzollern Sigmaringen dekorierte Friedrich am 4 Januar 1842 mit dem Ritterkreuz des Hausordens der Hohenzollern Ausserdem wurde er zum Granden von Spanien I Klasse ernannt 1831 erschien Friedrich unter den Kandidaten fur den Thron des Konigreichs Belgiens 5 Ehe und Nachkommen BearbeitenFurst Friedrich IV heiratete am 11 Januar 1815 Cecile Rosalie Prevost baronne de Bordeaux 1783 1866 mit der er einen leiblichen Sohn hatte Friedrich V 1823 1887 Furst zu Salm Kyrburg 1844 Prinzessin Eleonore de La Tremoille 1827 1846 Friedrich VI 1845 1905 Furst zu Salm Kyrburg 1883 Louise Marie Mathilde Marguerita Cornelia Irmin Le Grand 1864 1949 morganatische Ehe 1885 durch Ernst II von Sachsen Coburg und Gotha als Freiin von Eichhof in den erblichen Adel von Sachsen Coburg und Gotha aufgenommen 1917 durch Wilhelm II als Freiin von Rennenberg in den erblichen preussischen Adel aufgenommen sechs Kinder Literatur BearbeitenSalm Kyrburg Friedrich IV Ernst Otto Furst von In Allgemeine deutsche Real Encyclopadie fur die gebildeten Stande Conversations Lexicon Neue Folge In zwei Banden Zweite Abtheilung des zweiten Bandes oder des Hauptwerks zwolften Bandes zweite Halfte S Z nebst Nachtragen Verlag F A Brockhaus Leipzig 1826 S 13 f Salm Kyrburg Friedrich IV Ernst Otto Furst von In Allgemeine deutsche Real Encyclopadie fur die gebildeten Stande Conversations Lexikon Achte Originalauflage In Zwolf Banden Neunter Band R bis Schu F A Brockhaus Leipzig 1836 S 617 Salm Kyrburg In Genealogisches und Staats Handbuch Funfundsechzigster Jahrgang Verlag von Johann Friedrich Wenner Frankfurt am Main 1827 S 553 Weblinks BearbeitenGenealogie Friedrichs IV E3 im Portal genealogy euweb cz Genealogie bei demello deEinzelnachweise Bearbeiten Karl Werner Steim Helene von Schatzberg 1799 1861 PDF Datei Vortragsmanuskript im Portal museumsverein worblingen info Worblingen 2009 abgerufen am 3 August 2013 Arthur Kleinschmidt Geschichte von Arenberg Salm und Leyen 1789 1815 Perthes Gotha 1912 S 226 Digitalisat Arthur Kleinschmidt Geschichte von Arenberg Salm und Leyen 1789 1815 Perthes Gotha 1912 S 219 Digitalisat Arthur Kleinschmidt Geschichte von Arenberg Salm und Leyen Perthes Gotha 1912 S 202 Digitalisat S 213 Digitalisat Arthur Kleinschmidt S 226 243 255 257 Normdaten Person GND 1076551173 lobid OGND AKS VIAF 317090989 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Friedrich IV ALTERNATIVNAMEN Friedrich IV Ernst Otto Philipp Anton Furnibert Furst zu Salm Kyrburg Friedrich IV zu Salm KyrburgKURZBESCHREIBUNG souveraner Furst im Furstentum SalmGEBURTSDATUM 14 Dezember 1789GEBURTSORT ParisSTERBEDATUM 14 August 1859STERBEORT Fontainebleau Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Friedrich IV Salm Kyrburg amp oldid 239101759