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Die Emder Konvention war ein Vertrag vom 14 Marz 1744 der die Annexion der Grafschaft Ostfriesland durch Preussen nach dem Aussterben der einheimischen Dynastie der Cirksena regelte In der Emder Konvention wurden die alten Rechte und Privilegien der Stadt Emden und der Landstande von Preussen anerkannt Hintergrund Bearbeiten1734 trat der letzte Furst von Ostfriesland Carl Edzard seine Regierung an Er heiratete Sophia Wilhelmina von Brandenburg Bayreuth Die Stadt Emden und andere renitente Stande verweigerten ihm die Huldigung Ob Carl Edzard uberhaupt in die Verwaltung seines Landes eingriff ist zumindest zweifelhaft Wahrscheinlich ist dass seine Entscheidungen von anderen getroffen wurden Carl Edzards Auseinandersetzungen mit den Standen fuhrten zu Verhandlungen Emdens mit Preussen Die Stadt Emden war nach dem Appell Krieg politisch isoliert und wirtschaftlich stark geschwacht Emden wollte seine Stellung als standische Hauptstadt und Handelsmetropole zuruck Ab 1740 setzte sich in Emden die Meinung durch dass dieses Ziel mit preussischer Hilfe erreicht werden konnte Wesentliche Forderungen Emdens waren hierbei der Abzug der Sauvegarde kaiserliche Schutztruppe und der Danen die Ruckgabe der als Strafe fur den Appell Krieg sequestrierten vom Kaiser mit Beschlag belegten Emder Herrlichkeiten und die Ruckverlegung der standischen Landeskasse nach Emden Im Gegenzug sollten die Ostfriesischen Stande die preussische Anwartschaft in Ostfriesland anerkennen Auf der anderen Seite standen die Interessen Preussens welche insbesondere nach der Thronbesteigung von Friedrich II verfolgt wurden Dieser wollte preussischer Politik folgend die Rechte und Anspruche des Hauses Hohenzollern uberall hinreichend zur Geltung bringen Im Zentrum des Interesses standen dabei Julich Berg Mecklenburg und Ostfriesland Hier stutzte sich Preussen auf das von Kaiser Leopold I 1694 ausgestellte Recht auf Belehnung des Furstentums Ostfriesland fur den Fall fehlender mannlicher Erben Um diese Interessen durchzusetzen wurde Sebastian Anton Homfeld schon Mitte der 1730er Jahre aus Berlin mit der Vorbereitung der Besitzergreifung beauftragt als sich das Ende des Hauses Cirksena abzeichnete Homfeld war wahrend der 1720er Jahre Syndikus der Emder Standepartei und Gerichtsschulze beim preussischen Bataillon der Stadt Ab 1733 war er ausserdem noch Direktorialrat Preussens im Niederrheinisch Westfalischen Reichskreis Homfeld unterstutzte das preussische Anliegen unbeirrt Schon 1724 war er in Berlin gewesen wo er uber die preussischen Plane informiert wurde und Instruktionen erhalten hatte Nach der Thronbesteigung von Friedrich II begannen die Verhandlungen zwischen dem Emder Magistrat und Preussen Die Verhandlungen auf preussischer Seite fuhrte Sebastian Anton Homfeld der am 8 November 1740 einen ersten Entwurf uber die Verfahrensweise beim Eintreten des Erbfalls vorlegte Homfeld galt als einer der fuhrenden Vertreter der renitenten Stande Nach anfanglichen Schwierigkeiten kam es darauf aufbauend am 14 Marz 1744 zum Abschluss von zwei Vertragen Zum einen war dies die Konigliche Special Declarations und Versicherungsakte zum anderen die Agitations und Konventionsakte in der vornehmlich wirtschaftliche Regelungen getroffen wurden In 23 Paragraphen wurde festgelegt dass alle Landesvertrage und damit auch die Stellung der Stadt und das Garantierecht der Generalstaaten gultig bleiben sollten Zusatzlich zu den oben genannten Forderungen bekam die Stadt Emden Sonderrechte bei der Duldung von Juden und Mennoniten und der damit einhergehenden Erhebung von Schutzgeldern bei der Stadtkasse der Anerkennung der cirksenaschen Schuld bei Emder Glaubigern und in der Befreiung von Militarlasten zugesprochen Weiterhin wurde unter 11 die Abmachungen zur Forderung von Wirtschaft und Schifffahrt gemass fruheren Vereinbarungen des Jahres 1683 geregelt Die Stadt Emden hatte somit ihre Maximalforderungen durchgesetzt Am 14 Marz 1744 wurde schliesslich eine formliche Konvention unterzeichnet Als am 25 Mai 1744 Carl Edzard keine zwei Wochen nachdem die Emder Konvention ratifiziert worden war starb machte Konig Friedrich der Grosse sofort sein Nachfolgerecht geltend und liess Aurich am 7 Juni 1744 ohne Widerstand von 500 Preussen besetzen worauf am 23 Juni das ganze Land der preussischen Krone huldigte Die fremden Besatzungen wurden abgezogen die Niederlander aus Emden die Kaiserlichen aus Leer und die Danen aus Weener Jemgum und Detern Weblinks BearbeitenThorsten Melchers Ostfriesland Preussens atypische Provinz preussische Integrationspolitik im 18 Jahrhundert Oldenburg 2002 urn nbn de gbv 715 oops 3219 668 S Univ Diss 2002 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Emder Konvention amp oldid 219538426