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Die Burg Stickhausen liegt am Westrand des Ortes Stickhausen einem Ortsteil der ostfriesischen Gemeinde Detern im Landkreis Leer in Niedersachsen Burg StickhausenBurg Stickhausen RundturmBurg Stickhausen RundturmStaat DeutschlandOrt Detern StickhausenEntstehungszeit um 1435Burgentyp Niederungsburg OrtslageErhaltungszustand Wesentliche Teile erhaltenStandische Stellung GrafenGeographische Lage 53 13 N 7 39 O 53 218012 7 643212 Koordinaten 53 13 4 8 N 7 38 35 6 OBurg Stickhausen Niedersachsen p3 Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Bezeichnung 3 Geschichte 4 Regelmassige Veranstaltungen 5 Literatur 6 Einzelnachweise 7 WeblinksLage BearbeitenDie Niederungsburg befindet sich direkt am Ufer der Jumme Dieser Fluss bildet zusammen mit der in unmittelbarer Nahe vorbeifliessenden Leda das sogenannte ostfriesische Zweistromland das Leda Jumme Gebiet Beide Flusse waren im Mittelalter und der fruhen Neuzeit wichtige Handelsrouten da sie in ost westlicher Richtung flossen Bezeichnung BearbeitenDer Name der Burg wie auch des Ortes setzt sich zusammen aus dem Wort sticke Stecken Pfahl und Haus bezeichnet also ein mit Palisaden befestigtes Haus 1 Geschichte BearbeitenIm Gegensatz zu den anderen Burgen Ostfrieslands war die Burg Stickhausen nie Hauptlingssitz Sie wurde um 1435 von der Hansestadt Hamburg errichtet um ihre nach Westen fuhrenden Handelswege zu schutzen Nach heftigen Auseinandersetzungen verpfandeten die Hamburger sie etwa 1453 an den Hauptling und spateren Grafen Ulrich I Dieser liess die Burg als Ersatz fur die altere Grenzfeste Schlusselburg in Detern ausbauen Diese war Teil der Grenzbefestigung gegen das benachbarte Oldenburgische Gebiet gewesen und sicherte den Eingang nach Ostfriesland 2 Nachdem die Schlusselburg mehrfach zerstort und wieder aufgebaut wurde verlor sie nach Errichtung der Burg Stickhausen an Bedeutung und wurde urkundlich nicht mehr erwahnt Zunachst bestand die Burg Stickhausen aus einem Steinhaus das mit einem Graben umgeben war Hinzu kam eine Vorburg mit Torbau und Wirtschaftsgebauden Zum Schutz war die gesamte Anlage mit Wallen sowie einem zweiten Graben umgeben Graf Edzard I liess um 1498 den heute noch erhaltenen Rundturm erbauen Edzards Beteiligung an der Sachsischen Fehde fuhrte dazu dass die Burg von einer Koalition von Fursten um Georg von Sachsen erobert und schliesslich drei Jahre besetzt wurde Nach der Reformation liess Grafin Anna 1558 aus Steinen des aufgegebenen Kloster Barthe eine Geschutzplattform in der Art der polygonalen Bastionen errichten die hier Dwenger Zwinger genannt wurde Zusatzlich wurden hierfur Steine aus der 1535 auf Geheiss von Enno II geschleiften Burg Uplengen herangeschafft wobei das Burggebaude in Uplengen vollstandig abgerissen wurde 3 Weitere Bautatigkeit ist durch Graf Johann II bezeugt der hier auf der Burg im Jahre 1591 verstarb Im Dreissigjahrigen Krieg war die Burg mehrfach umkampft In den Jahren von 1622 bis 1624 hielten die gefurchteten Truppen des Soldners Ernst von Mansfeld sie besetzt Dabei verstarkten sie die Burg durch mehrere Aussenwerke Nach dem Abzug der Mansfeldschen Truppen ubernahmen die Ostfriesischen Grafen fur kurze Zeit wieder die Oberhand ehe die Burg in den Jahren von 1637 bis 1640 erneut von fremden Truppen besetzt wurde dieses Mal von hessischen Diese vollendeten den Ausbau zur Festung Dazu errichteten sie ein befestigtes Unterwerk als Erganzung zum bestehenden Ravelin und der eigentlichen Burg Die gesamte Anlage umfasste zu dieser Zeit eine dreiflugelige Hauptburg mit Eckturm die alte Vorburg mit dem Torhaus Stall Torfscheune Burggrafenhaus und Garnisonskirche im Obergeschoss des Torhauses dem Zwinger mit Pulverturm sowie dem sudlich zwischen Jumme und diesem Oberwerk gelegenen Ravelin Ostlich davon befand sich das neue Unterwerk bestehend aus Kasernen Wohn und Wirtschaftsgebauden Insgesamt gab es vier Batterien vier im Oberwerk und eine im Unterwerk Nach dem Machtantritt der Preussen im Jahre 1744 gab es keine Verwendung mehr fur die Burg Friedrich der Grosse befahl die Schleifung der Festung von der heute nur der auf 1498 datierte grosse Rundturm und Reste der Wallanlagen erhalten sind In der Folgezeit bildete das 1822 um und ausgebaute ehemalige Torgebaude den Dienstsitz des Amtmannes Hier findet sich an einer Aussenmauer ein alteres Wappen von 1578 Der Turm wurde als Gefangnis sowie als Wohnung des Amtmannes genutzt Aus dem ehemaligen Unterwerk entwickelte sich der Ort Stickhausen Im Jahr 1885 kam die Burg in private Hande Im Zweiten Weltkrieg geriet der Turm unter Beschuss und wurde dabei beschadigt 1951 wurden erste Massnahmen zur Sicherung der Bausubstanz des Turmes ergriffen Ausserdem befand sich im Turm ein Heimat und Volkskundemuseum Im Erdgeschoss waren die Kerkerzellen mit Folterwerkzeugen wie Streckbank und Zwingen zu besichtigen Im ersten Stockwerk wurde die Wohnsituation des Gefangniswarters dargestellt das zweite Stockwerk war der Geschichte der Burg gewidmet Im Dachgeschoss war schliesslich noch eine Vogel und Vogeleiersammlung ausgestellt Von etwa 1950 bis in die 1970er Jahre wurde die Sammlung durch den damaligen Freundeskreis der Burg Stickhausen mit zahlreichen Teekannen Topfen und dergleichen erweitert 4 Danach war der Turm lange Zeit nicht offentlich zuganglich 2019 kaufte die Samtgemeinde Jumme das Gelande Der ebenfalls 2019 gegrundete Burgverein Stickhausen richtet seither ein Museum ein Dafur wurde der Turm bis einschliesslich August 2020 umfangreich von aussen saniert Fur das Museum soll als erstes das Erdgeschoss des Turms hergerichtet werden nbsp Burg Stickhausen 1632 nbsp Rundturm nbsp Kanone im Turm der Burg Stickhausen nbsp Wappen im ehemaligen Torhaus nbsp Wappen am RundturmRegelmassige Veranstaltungen BearbeitenJuni Burggarten Stickhausen grosser ostfriesischer Gartenmarkt auf dem historischen Festungsgelande seit 2000 5 Literatur BearbeitenErnst Andreas Friedrich Die Burg Stickhausen S 177 179 in Wenn Steine reden konnten Band I Landbuch Verlag Hannover 1989 ISBN 3 7842 03973 Kulturkreis Jumme Geschichte n entlang der Jumme Die Chronik Detern Leer 2015 ISBN 978 3 00 050956 8 Einzelnachweise Bearbeiten Ostfriesische Landschaft Ortschronisten Stickhausen PDF 556 kB Ostfriesische Landschaft Ausgrabungen in Detern Ostfriesische Landschaft Ortschronisten Grosssander PDF 627 kB Aktuelles Burgverein Stickhausen Abgerufen am 17 August 2020 deutsch Burggarten Stickhausen abgerufen am 18 Juni 2012Weblinks BearbeitenBurgverein Stickhausen Eintrag von Frank Both zu Burg Stickhausen in der wissenschaftlichen Datenbank EBIDAT des Europaischen Burgeninstituts Rekonstruktionsversuch als Zeichnung im fruheren Zustand von Wolfgang Braun Burg Stickhausen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Burg Stickhausen amp oldid 234040447