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Hans Joachim Waschkies 16 Juni 1939 13 Mai 2014 in Altenholz 1 war ein deutscher Wissenschaftshistoriker und Philosoph Leben BearbeitenWaschkies kam Ende des Zweiten Weltkriegs als Fluchtling aus dem Osten in das danische Nordschleswig studierte nach Absolvierung eines humanistischen Gymnasiums Philosophie Mathematik und Physik in Kiel und Bonn und wurde 1973 in Kiel bei Hermann Schmitz promoviert Seine Dissertation behandelte den Einfluss von Eudoxos von Knidos auf die Stetigkeitslehre von Aristoteles und erschien als Buch Von Eudoxos bis Aristoteles Die Arbeit lieferte auch neue Erkenntnisse zur Lebensgeschichte von Eudoxos und Waschkies entwickelte darin die Hypothese dass die Entdeckung irrationaler Zahlen inkommensurabler Grossen bei den Griechen schon durch einfaches Hantieren mit den Zahlsteinen Psephoi geschehen sein konnte 2 Seine Promotion wurde von einem Doktorandenstipendium der Studienstiftung des Deutschen Volkes unterstutzt und die Dissertation erhielt die Note Opus eximium 1973 wurde er wissenschaftlicher Assistent in Kiel und habilitierte mit einer Arbeit uber die Entstehung der Allgemeinen Naturgeschichte und Theorie des Himmels von Immanuel Kant Er wurde Universitatsdozent und ausserplanmassiger Professor fur Wissenschaftsgeschichte in Kiel In seinem Buch uber die Anfange der Arithmetik bei den Griechen wandte er sich gegen die Hypothese von Arpad Szabo uber den Einfluss der Eleaten auf den Ursprung und die logische axiomatische Struktur der altgriechischen Mathematik Insbesondere untersuchte er am Beispiel der auch bei Euklid kaum axiomatisierten griechischen Arithmetik nach Wurzeln in konkreten Rechenvorschriften aus dem Alten Orient die teilweise auf Verwendung von Rechensteinen beruhen die auch aus der griechischen Psephoi Arithmetik bekannt ist Er befasste sich auch mit Geologiegeschichte Gottfried Wilhelm Leibniz 3 4 und Christian Wolff als Mathematiker 5 1992 bis 1997 leitete er die Gesellschaft fur Neue Phanomenologie einer von seinem Doktorvater Hermann Schmitz begrundeten philosophischen Richtung Schriften Auswahl BearbeitenVon Eudoxos bis Aristoteles Das Fortwirken der Eudoxischen Proportionenlehre in der Aristotelischen Lehre vom Kontinuum Studien zur Antiken Philosophie 8 B R Gruner Amsterdam 1977 Physik und Physiktheologie des jungen Kant Die Vorgeschichte seiner Allgemeinen Naturgeschichte und Theorie des Himmels B R Gruner Amsterdam 1987 Die Physikotheologie als Gegenstand historischer Forschung in W Kreisel Hrsg Geisteshaltung und Umwelt Alano Verlag Aachen 1988 S 163 181 Kosmogenie als Physikotheologie beim jungen Kant in W Kreisel Hrsg Geisteshaltung und Umwelt Alano Verlag Aachen 1988 S 183 227 Anfange der Arithmetik im alten Orient und bei den Griechen B R Gruner Amsterdam 1989 Wissenschaftliche Praxis und Erkenntnistheorie in Forum fur Philosophie Bad Homburg Hrsg Ubergang Frankfurt 1991 Mathematische Schriftsteller in Hellmut Flashar Hrsg Philosophie der Antike 2 1 Sophistik Sokrates Sokratik Mathematik Medizin Grundriss der Geschichte der Philosophie Schwabe Basel 1998 S 365 453 Herausgeber mit Michael Grossheim Rehabilitierung des Subjektiven Festschrift fur Hermann Schmitz Akademie Verlag Berlin 2008 Einzelnachweise und Anmerkungen Bearbeiten Traueranzeige Philosophisches Seminar Universitat Kiel mit einem Nachruf von Hermann Schmitz Eine Hypothese zur Entdeckung der inkommensurablen Grossen durch die Griechen in Journal for History of Exact Sciences Band 7 1971 S 325 Waschkies Leibniz geologische Forschungen im Harz in Herbert Brieger Friedrich Niewohner Hrsg Leibniz und Niedersachsen Stuttgart 1999 187 212 Waschkies Erdgeschichte Geschichte und Palaontologie im Spiegel des Briefwechsels von G W Leibniz Zur Entstehungsgeschichte der Protogaea in Hans Poser u a Nihil sine Ratione Mensch Natur und Technik im Wirken von G W Leibniz Band 3 Berlin 2001 S 1327 1333 Waschkies Christian Wolffs mathematische Methode in seinen Vorlesungen und Lehrbuchern in Uta Lindgren u a Hrsg Naturwissenschaft und Technik im Barock Bayreuther Historische Kolloquien 11 Koln 1997 S 77 98Normdaten Person GND 1157142230 lobid OGND AKS LCCN n85823259 VIAF 17254442 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Waschkies Hans JoachimKURZBESCHREIBUNG deutscher Wissenschaftshistoriker und PhilosophGEBURTSDATUM 16 Juni 1939STERBEDATUM 13 Mai 2014STERBEORT Altenholz Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hans Joachim Waschkies amp oldid 190995901