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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig Weitere Bedeutungen sind unter Arete Begriffsklarung aufgefuhrt Das antike griechische Wort Arete auch Areta altgriechisch ἀreth aretḗ bezeichnet allgemein die Vortrefflichkeit einer Person oder die hervorragende Qualitat und den hohen Wert einer Sache Bei Personen ist Tuchtigkeit gemeint insbesondere im militarischen Sinn Tapferkeit Heldentum Oft ist damit die Vorstellung verbunden dass der Tuchtige auch erfolgreich sei Anfanglich erscheint Arete als exklusives Ideal des Adels Spater wird der Begriff in breiteren Schichten aufgegriffen vor allem in der bildungsorientierten stadtischen Oberschicht Dies fuhrt zu einem Bedeutungswandel Soziale Kompetenzen insbesondere staatsburgerliche Qualitaten und politische Fuhrungsfahigkeit treten in den Vordergrund Arete im Kampf Sterbender Krieger 6 5 Jahrhundert v Chr Glyptothek MunchenIn der antiken Philosophie war Arete als Tugend ein zentraler Begriff der Tugendethik Die unterschiedlichen philosophischen Schulrichtungen stimmten fast alle in der Annahme uberein dass eine gelungene Lebensfuhrung und der damit verbundene Gemutszustand Eudaimonie den Besitz der Arete voraussetze Manche Philosophen meinten sogar die Eudaimonie bestehe in der Arete Inhaltsverzeichnis 1 Etymologie 2 Arete im allgemeinen Sprachgebrauch 3 Sophistik 4 Arete in der Philosophie 4 1 Sokrates 4 2 Platon 4 2 1 Ausserphilosophische und philosophische Arete 4 2 2 Die Frage der Lehrentwicklung 4 2 3 Die Grundtugenden und ihre Einheit 4 2 4 Ideenlehre und Tugendlehre 4 3 Antisthenes 4 4 Aristoteles 4 5 Epikur 4 6 Stoa 4 7 Mittel und Neuplatonismus 5 Christentum 6 Literatur 7 AnmerkungenEtymologie BearbeitenDie Herkunft des Wortes ist unklar Im Mittelalter wurde es etymologisch von dem Verb areskein gefallen befriedigen abgeleitet 1 und auch in der alteren Forschungsliteratur war diese Etymologie verbreitet 2 Nach heutigem Forschungsstand besteht aber kein direkter Zusammenhang mit diesem Verb sondern Arete wird mit areiōn dem Komparativ von agathos gut in Verbindung gebracht 3 In der archaischen Zeit bezog sich agathos in Aussagen uber Personen in erster Linie auf die Kampftuchtigkeit des Mannes der als gut galt wenn er tapfer kampfte Ein solcher Kampfer gehorte einer gesellschaftlichen Elite an er war angesehen vornehm und in der Regel wohlhabend daher konnte agathos auch adlig bedeuten Demgemass hatte der Komparativ areion die Hauptbedeutung tapferer starker im Kampf tuchtiger 4 Arete im allgemeinen Sprachgebrauch BearbeitenIm allgemeinen Sprachgebrauch der Antike bezeichnet Arete die Tuchtigkeit einer Person bei der Erfullung ihrer besonderen Aufgaben oder die Tauglichkeit einer Sache auch eines Tieres oder eines Korperteils fur den Zweck dem sie dienen soll Beispielsweise kann ein Messer ein Auge oder ein Pferd 5 Arete aufweisen Bei Personen besteht Arete in einer Gesamtheit von Merkmalen welche die Person auszeichnen und ihr Vortrefflichkeit verleihen Das gangige Muster ist das von der homerischen Dichtung gepragte Heldenideal das in einer Verbindung geistiger und charakterlicher Qualitaten mit korperlichen Vorzugen besteht Der Held verkorpert dieses Ideal in seinem Leben und in seinem Tod die Arete befahigt ihn zu uberragenden Leistungen die ihm Ruhm verschaffen Aspekte der Tuchtigkeit sind praktische Klugheit Tapferkeit und auch korperliche Kraft 6 Der tuchtige Held verfugt uber Tatkraft und Durchsetzungsvermogen Sein Einsatz pflegt vom Erfolg belohnt zu werden doch kann ihn auch Unheil treffen Homers Gotter haben ebenfalls eine Arete 7 und es gibt bei ihm auch eine Arete der Frauen die sich von der mannlichen Arete grundlegend unterscheidet 8 Im Deutschen kann somit Arete wenn es um die Bedeutung im nichtphilosophischen antiken Sprachgebrauch geht mit Gutsein im Sinne eines hohen Masses an Tauglichkeit wiedergegeben werden Die gangige Ubersetzung mit Tugend ist missverstandlich und daher sehr problematisch denn der Grundbedeutung nach ist keine Tugendhaftigkeit in einem moralischen Sinn gemeint obwohl dies im Einzelfall auch impliziert sein kann Erst in der Philosophie wird Arete konsequent moralisch aufgefasst 9 Bei Homer kommt nur Vornehmen Arete zu dem einfachen Volk ist sie fremd Fur Hesiod hingegen gibt es auch eine Arete der fleissigen Bauern Damit meint er nicht nur deren Tuchtigkeit sondern insbesondere das Gedeihen den Erfolg ihrer Arbeit der sich in Reichtum und Ansehen zeigt Arete ist fur Hesiod nicht vom Erfolg trennbar 10 Die kriegerische Arete preist der spartanische Dichter Tyrtaios dem es besonders auf die Todesbereitschaft ankommt 11 Ahnliches Gedankengut findet sich in Versen die unter dem Namen des Theognis uberliefert sind Corpus Theognideum Dort wird wie auch bei Tyrtaios die Leistung hervorgehoben die der Tuchtige fur den Staat erbringt Nicht mehr die uberragende individuelle Leistung wie im homerischen Einzelkampf sondern das Aushalten in der Schlachtreihe macht im Burgerheer die Arete des tapferen Kriegers aus 12 Im Corpus Theognideum wird ein Arete Ideal propagiert das besonders die Gerechtigkeit als adelsspezifische Tugend in den Vordergrund stellt Den Nichtadligen Demokraten die den Einfluss des Adels im Staat zuruckgedrangt haben wird ein Mangel an Arete unterstellt Der Dichter beklagt das mangelnde Verstandnis seiner Zeitgenossen fur die traditionelle Arete Er unterstellt ihnen sie seien nur am Reichtum interessiert Diesen halt er zwar auch fur einen Aspekt der Arete doch durfe die Tuchtigkeit nicht auf das Vorhandensein von Besitz reduziert werden Wichtig seien auch Gerechtigkeit Tapferkeit Gotterverehrung Besonnenheit und praktische Lebensklugheit 13 Bei Pindar zeigt sich die Arete im sportlichen Wettkampf einerseits ist sie Veranlagungssache andererseits werden solche Tuchtigkeiten auch erlernt Auch die Leistung nennt Pindar Arete 14 Fur den Lyriker Simonides von Keos sind Arete und Erfolg untrennbar wer auch ohne eigenes Verschulden erfolglos bleibt hat keine Arete sondern ist schlecht 15 In der archaischen und der klassischen Zeit wurde Herrschaft dadurch legitimiert dass der Herrscher zeigen konnte dass er uber ein besonders hohes Mass an Arete verfugte Da man solche Tuchtigkeit und Tugendhaftigkeit fur erblich hielt pflegten Machthaber ihre Abstammung mittels einer fiktiven Genealogie auf einen mythischen Heros zuruckzufuhren Dies reichte aber nicht aus vielmehr musste der Herrscher durch sein Handeln seine Arete beweisen und damit zeigen dass seine Behauptung einen Heros zum Ahnen zu haben glaubwurdig war Man nahm an dass einem so Qualifizierten die Herrschaft von Natur aus zustand Wer seine Herrschernatur durch Taten bewies etwa durch militarische Leistungen durch Siege in panhellenischen Wettkampfen oder durch die Grosstat einer Stadtgrundung dem ordnete man sich willig unter 16 In der Zeit des Hellenismus wurde die Arete wie Ehrendekrete zeigen insbesondere mit burgerlichen Tugenden assoziiert Sie manifestierte sich konkret in Leistungen fur das Gemeinwohl aus philanthropischer Grosszugigkeit etwa der privaten Finanzierung offentlicher Bautatigkeit oder in kunstlerischen Beitragen zu Festen Auch besondere politische und diplomatische Verdienste wurden als Zeichen von Arete staatlich gewurdigt Die Ehreninschriften stellten der Burgerschaft die Tuchtigkeit und grossherzige Gesinnung von Wohltatern als Vorbild vor Augen Fur die staatliche Gemeinschaft hatte das offentliche Ruhmen vorbildlicher Arete auch eine identitatsstiftende Wirkung 17 Literarisch und poetisch personifiziert wurde Arete in der Antike nur gelegentlich im Gegensatz zur romischen Virtus gab es keine kultische Verehrung als Gottheit In der bildenden Kunst finden sich Darstellungen der personifizierten Arete 18 Sophistik BearbeitenIn der zweiten Halfte des 5 Jahrhunderts v Chr machte sich in griechischen Stadten vor allem in Athen in der Oberschicht ein breites und intensives Bildungsstreben geltend Zur Befriedigung der Bildungsbedurfnisse waren Wanderlehrer tatig die gegen Entgelt Unterricht erteilten Das Bildungs und Erziehungsangebot der Wanderlehrer fur die sich die Bezeichnung Sophisten einburgerte orientierte sich an praktischen Zielen Es sollten Kenntnisse und Fertigkeiten vermittelt werden die eine aktive erfolgreiche Teilnahme am staatlichen Leben und am Rechtswesen ermoglichten Angestrebt wurde eine Arete die nun nicht mehr im Sinne herkommlicher aristokratischer Ideale aufgefasst wurde sondern jedem hinreichend Lernfahigen in Aussicht gestellt wurde Die Arete welche die Sophisten und ihre zahlreichen Schuler meinten war verbal vermittelbar Es ging um Wissen um eine Qualifikation die dem sophistisch Ausgebildeten den Erfolg sichern und einen entsprechenden sozialen Rang verschaffen sollte Der Erfolg der schon zum traditionellen aristokratischen Tuchtigkeitsideal gehort hatte war der zentrale Aspekt der Arete auf die der sophistische Unterricht abzielte Die Schuler wollten sich insbesondere politische Durchsetzungsfahigkeit aneignen 19 Die Behauptung der Sophisten Arete sei lehrbar wurde nicht allgemein akzeptiert sondern stiess auch auf Widerspruch Die Gegenposition lautete Arete sei Veranlagungssache oder werde nur durch eigene Bemuhungen ohne fremdes Zutun erlangt Die Vertreter dieser Ansicht argumentierten es gebe keine qualifizierten Lehrer der Arete im Unterschied etwa zur Medizin konne man nicht zwischen Fachleuten und Laien unterscheiden Beruhmten vorbildlichen Mannern wie Perikles und Themistokles sei es nicht gelungen ihre eigene Arete ihren Sohnen zu vermitteln vielmehr hatten sich die Sohne als untuchtig erwiesen Viele Schuler der Sophisten hatten sich die Arete im Unterricht nicht aneignen konnen sondern seien erfolglos geblieben und mancher habe sich durch Arete ausgezeichnet ohne eine entsprechende Ausbildung erhalten zu haben 20 Arete in der Philosophie BearbeitenAlle antiken Schulrichtungen die sich mit Ethik befassten mit Ausnahme der Kyrenaiker betrachteten Arete als Mittel zur Erlangung des von ihnen angestrebten Zustands der Eudaimonie oder sogar als ein wesentliches Element dieses Zustands Es wurde sogar die Auffassung vertreten Arete sei das was die ganze Eudaimonie ausmacht Unter Eudaimonie verstand man eine gute gelungene Lebensfuhrung und den damit verbundenen Gemutszustand Der Begriff wird gewohnlich ungenau mit Gluck oder Gluckseligkeit ubersetzt es handelt sich aber nicht um ein Gefuhl 21 Sokrates Bearbeiten nbsp Sokrates Buste im Museo Pio Clementino Vatikan Fur Sokrates dessen Denken um die richtige Lebensfuhrung kreiste war die Arete ein zentraler philosophischer Begriff dessen Inhalt von sittlicher Qualitat war Diese Arete kann daher mit Tugend wiedergegeben werden Ein tugendgemasses Leben zu fuhren hielt Sokrates fur das hochste Ziel eines jeden Menschen Wie er sich mit dieser Thematik im Einzelnen auseinandergesetzt hat lasst sich aber nicht mit Sicherheit feststellen Bekannt ist nur was der literarisch geschilderte platonische in Platons Dialogen auftretende Sokrates dazu aussert Die Frage nach dem Verhaltnis zwischen dem platonischen Sokrates und Sokrates als historischer Personlichkeit ist ungeklart eine uberzeugende Rekonstruktion der Philosophie des historischen Sokrates gilt heute als unmoglich 22 Nach der Auffassung des platonischen Sokrates die Platon selbst teilt soll der Mensch sich in erster Linie nicht um das kummern was zu ihm gehort sondern um sich selbst Mit dem was zu einem gehort ist der eigene Korper gemeint der als etwas Ausserliches aufgefasst wird das nicht Bestandteil des eigentlichen Selbst ist Noch weiter vom Selbst entfernt sind aussere Guter wie Besitz Ansehen und Ehre Das Selbst dem die Fursorge gelten soll das so gut und vernunftig wie moglich gemacht werden soll 23 ist die Seele Sie ist der Trager der ethischen Verantwortung allein in ihrem Gutsein besteht die Arete Wer das sittlich Gute tut der lebt richtig und gelangt zur Eudaimonie Die einzige Voraussetzung dafur ist dass man erkennt was das sittlich Gute ist Diese Voraussetzung ist nicht nur notwendig sondern auch hinreichend denn wer weiss was das Gute ist der wird es zwangslaufig auch immer tun Somit beruht die Tugend ausschliesslich auf dem Wissen denn aus dem Wissen uber das Gute ergibt sich mit zwingender Notwendigkeit ein Leben gemass der Arete Mit Wissen ist hier gemeint dass der Wissende nicht nur begriffen hat was ein tugendhaftes Leben ist sondern auch versteht dass ein solches Leben die Grundlage der Eudaimonie ist und somit in seinem ureigensten Interesse liegt Wenn man diese Einsicht nicht nur gedanklich nachvollzogen sondern ganz verinnerlicht hat dann kann man nicht mehr gegen sein eigenes Interesse handeln Ein tugendwidriges Verhalten ist nicht mehr moglich 24 Aussere Umstande etwa der drohende Verlust ausserer Guter wie Besitz und Ansehen und sogar Lebensgefahr konnen den gemass der Arete Lebenden nicht von seinen Entscheidungen abbringen Da der Besitz ausserer Guter fur seine Eudaimonie nicht erforderlich ist sondern diese ausschliesslich auf der Arete beruht kann er auf die ausseren Guter leicht verzichten auf die Arete hingegen keinesfalls 25 Der platonische Sokrates ist davon uberzeugt dass Tugendwissen erlangt und auch anderen vermittelt werden kann Fur ihn ist Arete grundsatzlich lehrbar und auch durch eigenes Nachdenken erkennbar wenn man uber eine entsprechende Veranlagung verfugt Hinsichtlich der praktischen Umsetzung des theoretischen Grundsatzes der Lehrbarkeit aussert er sich allerdings skeptisch da das Wesen der Arete nicht hinreichend geklart sei 26 In seiner Auseinandersetzung mit dem Sophisten Protagoras bestreitet er die Lehrbarkeit sogar 27 doch argumentiert er dort nicht prinzipiell sondern nur empirisch gegen sie 28 Dabei geht es ihm um die Uberprufung des Anspruchs von Sophisten wie Protagoras Lehrer der Arete zu sein Dem Grundsatz der Lehrbarkeit widerspricht anscheinend auch die Uberzeugung des historischen Sokrates dass er selbst ebenso wie alle anderen ein Nichtwissender sei verfalschende Kurzformel Ich weiss dass ich nichts weiss Tatsachlich hat der historische Sokrates offenbar betont dass er uber kein unumstossliches Wissen im Sinne einer auf zwingender Beweisfuhrung basierenden Wahrheitskenntnis verfuge In diesem Sinne lasst Platon Sokrates feststellen er wisse nicht was Arete ist und er kenne auch niemanden der es wisse 29 Dennoch konnte Sokrates das Tugendwissen als eine Art von Wissen betrachten wenn er dabei von einem anderen Wissensverstandnis ausging Wissen in einem schwacheren Sinn Nach dieser Bedeutung handelt es sich um eine Gewissheit die sich ergibt wenn alle Falsifikationsversuche gescheitert sind Die Auffassung des platonischen Sokrates von der Lehrbarkeit des Tugendwissens ist demnach mit der erkenntnistheoretischen Skepsis des historischen Sokrates vereinbar und kann von ihm vertreten worden sein 30 Die Ansicht des platonischen Sokrates es gebe keine spezifisch mannliche oder weibliche Tugend sondern die Tugend sei fur alle Menschen dieselbe und hinsichtlich ihrer Erreichbarkeit bestehe kein Unterschied zwischen den Geschlechtern geht wahrscheinlich auf den historischen Sokrates zuruck 31 Platon Bearbeiten nbsp Platon Herme im Alten Museum Berlin Platon lasst in seinen Dialogen Sokrates auch Positionen vertreten die spezifisch platonisches Gedankengut voraussetzen und daher nicht mit dem historischen Sokrates in Zusammenhang zu bringen sind Hierzu gehoren Aussagen uber die Arete oder uber einzelne Tugenden im Rahmen der platonischen Seelenlehre und Ideenlehre Ausserphilosophische und philosophische Arete Bearbeiten Platon arbeitet eine eigene Tugendlehre aus wobei er traditionelle und gangige Bedeutungsaspekte des Begriffs Arete einbezieht und sich mit herkommlichen Ansichten auseinandersetzt Er unterscheidet eine wahre auf vernunftiger Einsicht beruhende Arete die der Philosoph verwirklicht von verbreiteten Tugendvorstellungen unterschiedlicher Art die aus seiner Sicht nur teilweise richtig oder sogar ganzlich irrig sind Ein nicht philosophisch fundiertes richtiges Verhalten das als tugendhaft gilt kann auf Gewohnheit und Erziehung oder auf einer Naturanlage basieren oder aus der Kalkulation der Konsequenzen von Handlungen resultieren Platon verwirft eine so motivierte Praxis nicht sondern untersucht sie kritisch und billigt ihr teilweise eine Berechtigung zu So anerkennt er den Wert des richtigen staatsburgerlichen Verhaltens von Nichtphilosophen das fur den Fortbestand des Staates unerlasslich ist Zwar praktizieren philosophisch Ungebildete das was sie fur Tugend halten nicht um seiner selbst willen sondern weil sie nach Ruhm streben und sich ohne kritische Reflexion an einer gesellschaftlich akzeptierten Wertordnung orientieren doch kann ihre Tatigkeit dennoch nutzlich sein Da solche Tugendvorstellungen nicht auf Wissen beruhen handelt es sich nicht um echte Tugend Es sind nur Meinungen die richtig sein konnen ohne dass ihre Vertreter verstehen warum sie richtig sind 32 Im Sinne des allgemeinsprachlichen Arete Begriffs Gutsein Tauglichkeit der sich auch auf Tiere und Gegenstande bezieht betrachtet Platon Arete generell als Verwirklichung des Wesens der guten tauglichen Sache bzw der tugendhaften Person Der Trager der Arete verwirklicht sein Wesen wenn er so ist wie er seiner eigenen Natur und Bestimmung nach sein soll In diesem Zustand kann die betreffende Person oder Sache ihre spezifische Aufgabe optimal erfullen und die Rolle spielen die ihr von Natur aus zukommt 33 Die Frage der Lehrentwicklung Bearbeiten Unklar ist inwieweit sich Platon im Verlauf seiner philosophischen Entwicklung von den ursprunglich einfachen und radikalen Thesen des sokratischen Ansatzes entfernt und differenziertere Positionen bezogen hat Hierzu gehort die Frage ob er an der absoluten Bedeutungslosigkeit ausserer Guter und Umstande wie Gesundheit und Erfolg fur die Eudaimonie festgehalten oder ihnen eine wenn auch geringe Rolle zugebilligt hat Im Dialog Politeia lasst er Sokrates darauf hinweisen dass aussere Guter unter Umstanden bei der Vervollkommnung der Seele hilfreich sein konnen 34 Auch die radikale Behauptung in fruhen Dialogen aus dem Tugendwissen ergebe sich die Tugendpraxis zwangslaufig und Unwissenheit sei der einzige Grund fur Unrechttun scheint Platon im Zuge der Ausarbeitung seiner Seelenlehre durch Einschrankungen relativiert zu haben Bei der Darlegung der Seelenlehre setzt er sich eingehend mit der Existenz und dem Einfluss des Irrationalen in der Seele auseinander und zieht die innerseelischen Konflikte zwischen der Vernunft und irrationalen Faktoren in Betracht Dabei raumt er die Moglichkeit ein dass trotz vorhandenen Wissens eine vernunftwidrige Seeleninstanz zeitweilig vorherrschen kann und auch korperliche Affekte die Urteilskraft beeintrachtigen konnen Doch sind solche divergierenden Aussagen nicht notwendigerweise als Widerspruche oder Belege fur eine Meinungsanderung zu deuten Vielmehr ist zu berucksichtigen dass in den verschiedenen Dialogen je nach der Gesprachssituation und Gesprachsstrategie unterschiedliche Gesichtspunkte betont oder einseitig herausgestellt werden 35 Die Grundtugenden und ihre Einheit Bearbeiten Platon nimmt vier Grundtugenden an die seit dem Mittelalter unter der Bezeichnung Kardinaltugenden bekannt sind Besonnenheit sōphrosyne Tapferkeit andreia Gerechtigkeit dikaiosyne und Weisheit sophia oder phronesis Ausserhalb dieses Viererschemas steht die Frommigkeit hosiotes die ebenfalls eine wichtige Tugend ist Die Gerechtigkeit sorgt fur das harmonische Verhaltnis der anderen drei Grundtugenden In der Seele hat jede Tugend ihren Zustandigkeitsbereich in dem sie herrschen soll Die Gerechtigkeit ist die Tugend der Gesamtseele sie strukturiert das ganze System und halt die innerseelische Ordnung aufrecht 36 Die anderen Grundtugenden sind den drei Seelenteilen zugeordnet die Weisheit dem obersten Teil dem logistikon Vernunft die Tapferkeit dem thymoeides dem Muthaften Affektvermogen die Besonnenheit dem epithymetikon dem Triebhaften das den niedrigsten Teil der Seele bildet Der triebhafte Seelenteil der auf die Befriedigung korperbezogener Lust hingeordnet ist gleicht einem wilden Tier Er soll sich unterordnen wofur die Vernunft mit Unterstutzung des Mutes zu sorgen hat und bedarf einer strikten Lenkung 37 Neben den durch philosophische Erkenntnis erworbenen Tugenden gibt es auch eine personliche Veranlagung zur einen oder anderen Tugend Sie muss durch Erziehung reguliert werden damit keine Einseitigkeit auftritt und die innerseelische Ordnung stort 38 Eine wichtige Rolle spielt die Frage nach der Einheit der Tugenden Sie wird in den Dialogen erortert aber nicht geklart Ein auf Einheit deutender Umstand ist dass alle Tugenden auf das Gute zielen und Kenntnis des Unterschieds zwischen Gutem und Schlechtem erfordern Von welcher Art die Einheit nach Platons Verstandnis ist ist allerdings unklar In der Forschung ist diskutiert worden ob die Einheit nur als schwache Identitat aufzufassen ist oder von einer starken Identitat gesprochen werden kann Eine schwache Identitat ergibt sich aus der Annahme dass die Tugenden so eng miteinander zusammenhangen dass man wenn man eine von ihnen besitzt auch uber die anderen verfugt Daruber hinaus besteht eine starke Identitat wenn es sich nur um vier Benennungen ein und derselben Tugend handelt wobei sich die Benennungen auf verschiedene Aspekte des Praktizierens dieser Tugend beziehen Ob Platon letzteres fur zutreffend hielt bleibt offen Eine zumindest schwache Identitat vertritt er nur hinsichtlich der echten Tugenden das heisst der Tugenden des Philosophen denn bei nichtphilosophischen Menschen kann beispielsweise Tapferkeit ohne Weisheit vorkommen Solche Tapferkeit ist fur Platon keine Tugend im eigentlichen Sinn 39 Ideenlehre und Tugendlehre Bearbeiten Von Platons Ideenlehre her eroffnet sich grundsatzlich die Moglichkeit eines unmittelbaren nichtdiskursiven Zugangs zur Arete 40 Die Ideen die unwandelbaren Urbilder der Einzeldinge sind nach der Ideenlehre objektive Realitaten die von entsprechend geschulten Menschen durch Wahrnehmung erkannt werden konnen Dieser rein geistige Vorgang wird in Analogie zur Sinneswahrnehmung metaphorisch als Schau beschrieben Im Dialog Symposion wird allerdings ohne ausdruckliche Bezugnahme auf die Ideenlehre ein Stufenmodell des Aufstiegs zur Wahrnehmung rein geistiger den Sinnen verschlossener Bereiche dargelegt Dieser Aufstieg gipfelt in der Anschauung des Urschonen der Schonheit im allgemeinsten und umfassendsten Sinne die allen Erscheinungsformen des Schonen letztlich als deren Quelle zugrunde liegt Wer das Urschone anschaut der beruhrt die Wahrheit schlechthin Daher kann er dann die wahre Arete gebaren aus seinem eigenen Geist hervorbringen und nahren Er ist nicht mehr auf die blossen Schattenbilder der Arete angewiesen mit denen er es im Bereich des sinnlich Wahrnehmbaren zu tun hat sondern erlangt die Arete selbst Damit qualifiziert er sich dafur ein Gottgeliebter zu werden 41 Einerseits ist der Zugang zur wahren Arete eine Frucht des Aufstiegs andererseits ist Tugendhaftigkeit speziell die Gerechtigkeit die Voraussetzung dafur dass man aufsteigend uber den Bereich der mangelhaften und verganglichen Einzeldinge hinausgelangt Tugend fuhrt den Menschen in einen gottlichen Bereich denn sie ist Nachahmung Gottes im Sinne der Forderung Platons der Mensch solle sich Gott angleichen soweit dies moglich ist homoiōsis theṓ kata to dynaton 42 Eine weitere Verknupfung von Ideenlehre und Tugendwissen ergibt sich daraus dass im Rahmen der Ideenlehre das Tugendwissen als Wissen von den Ideen der Tugenden und vor allem von der Idee des Guten bestimmt wird 43 Antisthenes Bearbeiten Der Philosoph Antisthenes dessen ethische Lehre den Ausgangspunkt fur die Entstehung des Kynismus bildete knupfte an das Tugendverstandnis seines Lehrers Sokrates an und fugte eigenes Gedankengut hinzu Er meinte die Arete sei lehrbar doch bestehe sie im Handeln und bedurfe daher nicht vieler Worte es komme nicht auf theoretische Kenntnisse an Die Arete sei kein Privileg des Adels sondern die wahren Adligen seien die Tugendhaften Es gebe keine spezifisch mannliche oder weibliche Tugend sondern die Tugend sei fur alle dieselbe Als Norm stehe die Tugend uber den bestehenden Gesetzen Zwar sei die Arete fur die Eudaimonie ausreichend doch benotige man zusatzlich die Kraft eines Sokrates 44 Damit meinte er es genuge nicht zu wissen dass die Eudaimonie in der Tugend liege Vielmehr konne man diese Erkenntnis nur dann konsequent in die Tat umsetzen wenn man uber den Gleichmut und die innere Unabhangigkeit des Sokrates verfuge Sokrates war beruhmt fur seine Anspruchslosigkeit seine Fahigkeit Strapazen zu ertragen und seine Unabhangigkeit von Meinungen und Urteilen anderer Wer Arete und Eudaimonie anstrebt muss sich nach der Uberzeugung des Antisthenes die sokratische Kraft aneignen indem er sich plagt sich Muhen aussetzt uberflussige Bedurfnisse ausrottet und die naturgegebenen Elementarbedurfnisse auf die einfachste Weise befriedigt Uberflussig ist insbesondere das Bedurfnis nach Anerkennung und Ansehen ein ruhmloses Leben ist vorzuziehen Die traditionelle Verbindung von Arete mit Ruhm und hohem sozialem Status ist somit bei Antisthenes aufgegeben und sogar ins Gegenteil verkehrt Dieses Tugendkonzept wurde fur den Kynismus wegweisend 45 Aristoteles Bearbeiten nbsp Aristoteles Buste im Museo Nazionale Romano Palazzo Altemps Rom Aristoteles sieht wie Platon das Kriterium fur das Gutsein einer Person oder Sache in der Qualitat ihrer spezifischen Hervorbringung ihres Produkts oder ihrer Leistung Ein Messer ist gut wenn es gut schneidet ein Auge wenn es gut sieht In diesem Sinne kommt einem Menschen Arete zu wenn er das hervorbringt in die Tat umsetzt was seiner naturgegebenen Bestimmung als Mensch entspricht Diese Bestimmung ist fur Aristoteles die Verwirklichung der menschlichen Vernunftbegabung durch ein vernunftgemasses Leben Darin besteht fur ihn die Arete nur der vernunftig Lebende ist ein guter Mensch 46 Ein gutes vernunftgemasses Leben setzt voraus dass zwischen dem vernunftigen und dem nichtvernunftigen Teil der Seele ein Einklang erzielt wird Der nichtvernunftige Teil von dem die Strebungen und Affekte ausgehen widerstrebt zwar den Forderungen der Vernunft kann aber dazu gebracht werden sich ihr unterzuordnen Gemass den unterschiedlichen Funktionen der Seelenteile unterscheidet Aristoteles zwischen zwei Klassen von Tugenden Die dianoetischen Tugenden Verstandestugenden Weisheit und Klugheit zeichnen den vernunftigen Seelenteil aus Die Weisheit verschafft dem Menschen theoretisches Wissen etwa uber Metaphysik oder Mathematik die Klugheit befahigt ihn herauszufinden welche Handlungen fur ihn unter dem Gesichtspunkt des guten Lebens Eudaimonie gut und zutraglich sind Die ethischen Tugenden Charaktertugenden sorgen dafur dass die Strebungen und Affekte mit dem was die Vernunft verlangt ubereinstimmen Ihr Vorhandensein oder Fehlen macht den Charakter eines Menschen aus Zu den Charaktertugenden zahlt Aristoteles die Tapferkeit die Besonnenheit die Freigebigkeit die Gerechtigkeit die Grosszugigkeit die Hochgesinntheit und die Wahrhaftigkeit Er bezeichnet sie als durch Gewohnung erworbene Haltungen und bestreitet dass sie sich aus einer Anlage ergeben 47 Im Zusammenwirken mit der Klugheit befahigen die Charaktertugenden den Menschen die richtige Mitte zwischen einem Zuviel und einem Zuwenig zu finden Beispielsweise liegt die Tapferkeit in der Mitte zwischen Furcht und Tollkuhnheit Wer in der Lage ist bei seinen Handlungsentscheidungen die richtige Mitte zu treffen weist auf dem Gebiet der Ethik Arete auf Grundsatzlich ist Aristoteles der Uberzeugung dass das Mittlere zwischen zwei Extremen das Richtige und Vernunftgemasse ist Mesotes Lehre 48 Aristoteles lehrt die Eudaimonie liege nicht im blossen Gutsein im Besitz der Arete sondern in einem dauerhaft von der Arete bestimmten Tatigsein Damit meint er in erster Linie eine wissenschaftliche Betatigung mit der theoretisches Wissen erlangt und dann bestandig im Geist festgehalten wird Die Betrachtung der erkannten Wahrheit uber ein philosophisches Erkenntnisobjekt bedeutet fur Aristoteles vollendete Eudaimonie Im Gegensatz zu praktischem Handeln werde die geistige Tatigkeit nur um ihrer selbst willen geliebt Sie zur Lebensaufgabe zu machen halt er fur die vollkommenste Verwirklichung der Bestimmung des Menschen 49 Wer zu dieser idealen Lebensfuhrung nicht in der Lage sei der sei auf die praxisbezogenen Tugenden angewiesen die ihm eine Eudaimonie geringeren Ranges ermoglichten Diese Tugenden seien zweitrangig da sie rein menschlich seien Es sei lacherlich sich vorzustellen dass Gotter gerecht tapfer grosszugig oder besonnen handelten Den Gottern komme kein Handeln zu sondern nur ein Betrachten Daher sei die philosophische Betrachtung dasjenige menschliche Tun das dem Wirken der Gottheit am nachsten komme Folglich bewirke sie auch die hochste fur Menschen erreichbare Eudaimonie 50 Das Tatigsein gemass der Arete reicht aber nach Aristoteles Meinung zur Verwirklichung der Eudaimonie nicht aus Wer nicht uber bestimmte aussere Guter verfugt kann manche Tugenden nicht praktizieren verfehlt also diesbezuglich die Arete Beispielsweise setzt Freigebigkeit den Besitz von Geldmitteln voraus Somit hangen Arete und Eudaimonie nicht ausschliesslich von innerseelischen Faktoren ab sondern auch von ausseren Umstanden auf die man keinen oder nur begrenzten Einfluss hat Die Lehre von der Erforderlichkeit ausserer Guter ist ein markantes Merkmal der Ethik des Aristoteles und seiner Schule des Peripatos 51 Im Gegensatz zu Sokrates und Platon nimmt Aristoteles hinsichtlich der Tugenden einen Unterschied zwischen den Geschlechtern an er geht davon aus dass die Grundtugenden von Mannern und Frauen verschieden seien 52 Aristoteles verfasste nach der Gefangennahme Folterung und Hinrichtung seines Freundes Hermias von Atarneus zum Andenken an den Verstorbenen einen Hymnus auf Areta die personifizierte Tugend Er redet sie als Jungfrau an und nennt sie muhsam erringbar fur das Menschengeschlecht schonste Jagdbeute fur das Leben Um ihretwillen sterbe man in Griechenland gern auch Hermias sei fur sie in den Tod gegangen Der Uberlieferung zufolge war Hermias unter der Folter standhaft geblieben und hatte keine Geheimnisse verraten Damit erwies er sich aus der Sicht seiner Freunde und Bewunderer als vorbildlich tugendhafter Philosoph 53 Epikur Bearbeiten Epikur unternimmt eine Umwertung traditioneller philosophischer Werte Er betrachtet die Lust die er grundsatzlich positiv bewertet als das wahre naturgemasse Ziel allen Handelns Die oberste Lust besteht fur ihn in der volligen Freiheit von Schmerz oder Unlust vgl Hedonismus Daher ist fur ihn der Lustgewinn das heisst die Unlustvermeidung auch das Mass an dem die Tugenden zu messen sind Die Tugenden sind nicht der Zweck auf den die Bemuhungen des Philosophen abzielen sondern nur Mittel zur Erlangung der Lust Damit werden sie in ihrer Bedeutung drastisch herabgestuft Als Mittel sind sie fur ein moglichst unlustfreies Leben notwendig ihre Berechtigung wird nicht bestritten doch wird ihnen ein Wert nur insoweit zugebilligt als sie dem Ziel der Luststeigerung dienen 54 Beispielsweise uberwindet man mit der Tapferkeit die Furcht die eine der Hauptquellen von Unlust ist Die Haupttugend ist fur Epikur der das platonische Viererschema ubernimmt die Klugheit aus ihr entspringen zwangslaufig Tapferkeit Besonnenheit und Gerechtigkeit 55 Stoa Bearbeiten Zenon von Kition der Begrunder der Stoa knupfte an die sokratische Tradition an Er bekannte sich zu den auf Sokrates zuruckgefuhrten Grundsatzen dass Arete Wissen und als solches lehrbar sei dass sie allein die Eudaimonie ausmache und dass aus dem Tugendwissen zwangslaufig die Tugendpraxis resultiere Zenon hielt nur die Grundtugenden Einsicht Klugheit Gerechtigkeit Besonnenheit und Tapferkeit fur wahre Guter und die ihnen entgegengesetzten Laster fur wahre Ubel alles Ubrige betrachtete er als ethisch belanglos Er meinte die Tugenden seien nicht voneinander zu trennen sie bildeten eine Einheit denn die Gerechtigkeit die Besonnenheit und die Tapferkeit seien Einsichten bezuglich bestimmter Praxisbereiche und damit Ausserungsformen der Einsicht Der Weise sei im dauerhaften Besitz der Tugend und damit der Eudaimonie Dieser Besitz konne ihm niemals geraubt werden Der bedeutende Stoiker Chrysippos von Soloi schloss sich in der Tugendlehre den Auffassungen Zenons an aber die Unverlierbarkeit der Tugend vertrat er nur mit Einschrankungen 56 Mittel und Neuplatonismus Bearbeiten In der Epoche des Hellenismus und in der romischen Kaiserzeit war die Frage ob die Eudaimonie sich allein aus der Arete ergibt oder auch aussere Guter erfordert das Hauptthema der kontroversen Diskussionen uber die Tugendlehre Mittelplatoniker 57 und Stoiker bekannten sich zu dem traditionellen Grundsatz ihrer Schulrichtungen es bedurfe nur der Tugend wahrend Peripatetiker an der Lehre des Aristoteles festhielten auch aussere Guter seien relevant Der einflussreiche Mittelplatoniker Attikos verteidigte die platonische Lehre mit Scharfe er polemisierte gegen die peripatetische Auffassung die Eudaimonie hange auch von vornehmer Herkunft korperlicher Schonheit und Wohlstand ab Darin sah er ein niedriges und verfehltes Denken Der Peripatetiker Kritolaos trat fur eine Kompromisslosung ein wonach aussere Guter nicht ganz belanglos aber von sehr geringer Bedeutung sind 58 Plotin der Begrunder des Neuplatonismus nahm an Gedanken Platons anknupfend eine Unterteilung in hohere und niedere Tugenden vor Die niederen politischen staatsburgerlichen Tugenden sind die traditionellen vier Grundtugenden 59 Sie haben das Verhaltnis der Seele zum Korper sowie zur Umwelt zu regeln Zum einen bestimmen sie das soziale Handeln zum anderen beruht auf ihnen auch das Gutsein des aus Korper und Seele zusammengesetzten Menschen denn sie sorgen dafur dass die Seele die ihr zukommende Leitungsfunktion ausuben kann und die Affekte gezugelt werden Daneben nahm Plotin vier analoge hohere Tugenden an die er ebenso wie die niederen benannte Weisheit Besonnenheit Tapferkeit Gerechtigkeit die aber in seinem System andere rein innerseelische Funktionen haben Sie befreien die Seele von jeder storenden Beeinflussung durch Affekte korperliche Faktoren und aussere Umstande und verhelfen ihr damit zur Selbstgenugsamkeit So verschaffen sie ihr eine unerschutterliche von ausseren Umstanden unbeeinflussbare Eudaimonie Sie ermoglichen ihr sich von der materiellen Welt zu losen und sich einem rein geistigen gottlichen Bereich der intelligiblen Welt zuzuwenden In der intelligiblen Welt der wahren Heimat der Seelen gibt es keine Tugenden da das Gottliche sie wegen seiner Vollkommenheit nicht benotigt Solange sich aber Seelen noch in der Korperwelt aufhalten und zum Gottlichen von dem sie sich einst abgewendet haben zuruckstreben bedurfen sie dabei der Tugenden 60 Spatere Neuplatoniker Porphyrios Iamblichos erweiterten das System indem sie weitere Tugendklassen einfuhrten und hierarchisch ordneten Porphyrios unterschied in seiner Schrift Sentenzen die zum Intelligiblen fuhren vier Tugendklassen politische soziale Tugenden als niederste Klasse ihnen ubergeordnet kathartische reinigende theoretische und paradigmatische archetypische Tugenden Er stellte fest die sozialen Tugenden seien eine notwendige Vorstufe fur die Erlangung der Tugenden der drei hoheren fur die Hinwendung der Seele zum Gottlichen benotigten Klassen 61 Iamblichos fugte drei Klassen hinzu womit er zu sieben Klassen gelangte Als unterste Klasse nahm er naturliche Tugenden an uber die Tiere von Natur aus verfugen beispielsweise die Tapferkeit des Lowen als zweite Klasse ethische Tugenden Gewohnheitstugenden die von Kindern und manchen Tieren durch Gewohnung erworben werden konnen ohne dass Einsicht vorhanden ist Es folgen in seinem Schema die politischen sozialen kathartischen theoretischen und paradigmatischen Tugenden Zusatzlich fuhrte Iamblichos die Klasse der theurgischen Tugenden ein Hierokles von Alexandria und Damaskios betonten den hohen Wert der politischen Tugenden fur die Starkung der Seele 62 Christentum BearbeitenIm Neuen Testament kommt der Begriff Arete nur viermal vor an zwei dieser Stellen ist von menschlicher Tugend die Rede Es handelt sich um beilaufige Erwahnungen nahere Angaben uber das mit Tugend Gemeinte fehlen Der Apostel Paulus schreibt im Philipperbrief man solle auf die Tugenden bedacht sein 63 Im zweiten Petrusbrief ruft der Verfasser der sich als der Apostel Petrus ausgibt dazu auf im Glauben Tugend und in der Tugend Erkenntnis zu erweisen 64 Die antiken Kirchenvater griffen das philosophische Schema der vier Grundtugenden auf Damit schufen sie die Grundlage fur dessen breite Rezeption im Mittelalter und fur die uberragende Bedeutung der Kardinaltugenden auch in neuzeitlichen Ethiklehren Allerdings beruhten die mittelalterlichen Tugendvorstellungen auf der Vermischung von Lehren antiker griechischer und romischer Philosophen mit christlichem Gedankengut dessen dominierende Rolle zu einer Umformung des Tugendbegriffs in wesentlichen Aspekten fuhrte Die antike Arete war nur eine unter den verschiedenen Wurzeln der mittelalterlichen und fruhneuzeitlichen Tugendkonzepte 65 Eine Erganzung der vier Kardinaltugenden bilden im Christentum die drei Theologischen Tugenden Diese sind Glaube Liebe und Hoffnung 66 Literatur BearbeitenAllgemeines Arthur W H Adkins Merit and Responsibility A Study in Greek Values Clarendon Press Oxford 1960 Peter Stemmer Tugend I Antike In Historisches Worterbuch der Philosophie Band 10 Schwabe Basel 1998 Sp 1532 1548 Nichtphilosophische Begriffsverwendung Werner Jaeger Tyrtaios uber die wahre ARETH In Werner Jaeger Scripta minora Band 2 Edizioni di storia e letteratura Rom 1960 S 75 114 Thomas Michna ἀreth im mythologischen Epos Eine bedeutungs und gattungsgeschichtliche Untersuchung von Homer bis Nonnos Peter Lang Frankfurt am Main 1994 ISBN 3 631 46982 9 Harald Patzer Der archaische Arete Kanon im Corpus Theognideum In Gebhard Kurz u a Hrsg Gnomosyne Menschliches Denken und Handeln in der fruhgriechischen Literatur Beck Munchen 1981 ISBN 3 406 08137 1 S 197 226 Eva Maria Voigt ἀreth In Lexikon des fruhgriechischen Epos Band 1 Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 1979 Sp 1229 1232 Zusammenstellung der Belege Philosophischer Diskurs Marcel van Ackeren Das Wissen vom Guten Bedeutung und Kontinuitat des Tugendwissens in den Dialogen Platons Gruner Amsterdam 2003 ISBN 90 6032 368 8 Dirk Cursgen Tugend Bestform Exzellenz arete In Christian Schafer Hrsg Platon Lexikon Begriffsworterbuch zu Platon und der platonischen Tradition Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 2007 ISBN 978 3 534 17434 8 S 285 290 Hans Joachim Kramer Arete bei Platon und Aristoteles Zum Wesen und zur Geschichte der platonischen Ontologie Carl Winter Heidelberg 1959 Iakovos Vasiliou Aiming at Virtue in Plato Cambridge University Press Cambridge 2008 ISBN 978 0 521 86296 7 Anmerkungen Bearbeiten Eduardo Luigi De Stefani Hrsg Etymologicum Gudianum quod vocatur Leipzig 1920 S 190 Karl Kerenyi Der Mythos der arete In Karl Kerenyi Antike Religion Munchen 1971 S 240 249 hier 244 Werner Jaeger Paideia Berlin 1973 S 26 Anm 3 Pierre Chantraine Dictionnaire etymologique de la langue grecque Histoire des mots Paris 2009 S 103 Hjalmar Frisk Griechisches etymologisches Worterbuch Band 1 Heidelberg 1960 S 136 Eduard Schwyzer Griechische Grammatik Band 1 5 Auflage Munchen 1977 S 501 Belege bei Henry George Liddell Robert Scott A Greek English Lexicon 9 Auflage Oxford 1996 S 4 237 Vgl Pierre Chantraine Dictionnaire etymologique de la langue grecque Histoire des mots Paris 2009 S 6 106 f Arete des Pferdes bei Homer Ilias 23 276 23 374 Werner Jaeger Paideia Berlin 1973 S 26 28 41 Zum homerischen Arete Ideal siehe auch Arthur W H Adkins Merit and Responsibility Oxford 1960 S 34 40 70 f Thomas Michna ἀreth im mythologischen Epos Frankfurt am Main 1994 S 19 82 Homer Ilias 9 498 Siehe dazu Arthur W H Adkins Merit and Responsibility Oxford 1960 S 63 f Arthur W H Adkins Merit and Responsibility Oxford 1960 S 36 f Zur Problematik der Ubersetzung des Begriffs siehe Peter Stemmer Tugend I Antike In Historisches Worterbuch der Philosophie Band 10 Basel 1998 Sp 1532 1548 hier 1532 f Hesiod Werke und Tage 289 und 313 Vgl Hermann Frankel Dichtung und Philosophie des fruhen Griechentums Munchen 1969 S 136 614 Arthur W H Adkins Merit and Responsibility Oxford 1960 S 71 73 Thomas Michna ἀreth im mythologischen Epos Frankfurt am Main 1994 S 91 107 Zu Tyrtaios Vorstellung von Arete siehe Werner Jaeger Paideia Berlin 1973 S 125 137 Werner Jaeger Tyrtaios uber die wahre ARETH In Werner Jaeger Scripta minora Band 2 Rom 1960 S 75 114 hier 88 99 Karl Kerenyi Der Mythos der arete In Karl Kerenyi Antike Religion Munchen 1971 S 240 249 hier 245 Georgios Karageorgos Die Arete als Erziehungsideal in den Dichtungen des Theognis Frankfurt am Main 1979 S 98 f Georgios Karageorgos Die Arete als Erziehungsideal in den Dichtungen des Theognis Frankfurt am Main 1979 S 76 156 Lena Hatzichronoglou Theognis and Arete In Arthur W H Adkins u a Hrsg Human Virtue and Human Excellence New York 1991 S 17 44 Harald Patzer Der archaische Arete Kanon im Corpus Theognideum In Gebhard Kurz u a Hrsg Gnomosyne Menschliches Denken und Handeln in der fruhgriechischen Literatur Munchen 1981 S 197 226 hier 213 215 Pindar Zweite olympische Ode 53 Neunte olympische Ode 101 Zehnte olympische Ode 20 Elfte olympische Ode 6 Dritte isthmische Ode 4 Siebte isthmische Ode 22 Vgl Hermann Frankel Dichtung und Philosophie des fruhen Griechentums Munchen 1969 S 557 Simonides F 260 Poltera 542 Poetae melici Graeci hrsg von Orlando Poltera Simonides lyricus Testimonia und Fragmente Basel 2008 S 203 209 454 467 kritische Ausgabe mit Ubersetzung und Kommentar Vgl Hermann Frankel Dichtung und Philosophie des fruhen Griechentums Munchen 1969 S 352 f 614 Lynette Mitchell The Heroic Rulers of Archaic and Classical Greece London 2013 S 57 80 Antiopi Argyriou Casmeridis Arete in a Religious Context Eusebeia and Other Virtues in Hellenistic Honorific Decrees In Elias Koulakiotis Charlotte Dunn Hrsg Political Religions in the Greco Roman World Newcastle upon Tyne 2019 S 272 305 hier 273 276 296 f Zu Arete in der bildenden Kunst siehe Jean Charles Balty Arete I In Lexicon Iconographicum Mythologiae Classicae LIMC Band 2 1 Zurich 1984 S 581 f Text und Band 2 2 Zurich 1984 S 425 f Abbildungen sowie Nachtrag im Supplementum 2009 des LIMC Dusseldorf 2009 Band 1 S 85 Text und Band 2 S 196 Abbildung Cecil Maurice Bowra Aristotle s Hymn to Virtue In The Classical Quarterly 32 1938 S 182 189 hier 187 f Zu diesem Arete Konzept siehe George B Kerferd Hellmut Flashar Die Sophistik In Hellmut Flashar Hrsg Sophistik Sokrates Sokratik Mathematik Medizin Grundriss der Geschichte der Philosophie Die Philosophie der Antike Band 2 1 Basel 1998 S 1 137 hier 12 f Jorg Kube TEXNH und ARETH Sophistisches und platonisches Tugendwissen Berlin 1969 S 48 69 Jorg Kube TEXNH und ARETH Sophistisches und platonisches Tugendwissen Berlin 1969 S 55 57 Peter Stemmer Tugend I Antike In Historisches Worterbuch der Philosophie Band 10 Basel 1998 Sp 1532 1548 hier 1533 Friedemann Buddensiek Eudaimonie In Christian Schafer Hrsg Platon Lexikon Darmstadt 2007 S 116 120 Eine forschungsgeschichtliche Ubersicht bietet Louis Andre Dorion The Rise and Fall of the Socratic Problem In Donald R Morrison Hrsg The Cambridge Companion to Socrates Cambridge 2011 S 1 23 Platon Apologie des Sokrates 36c Klaus Doring Sokrates die Sokratiker und die von ihnen begrundeten Traditionen In Hellmut Flashar Hrsg Sophistik Sokrates Sokratik Mathematik Medizin Grundriss der Geschichte der Philosophie Die Philosophie der Antike Band 2 1 Basel 1998 S 139 364 hier 157 159 Terence Irwin Plato s Ethics New York 1995 S 55 60 73 75 Terence Irwin Plato s Ethics New York 1995 S 140 f Platon Protagoras 319a 320c Siehe dazu Lynn Huestegge Lust und Arete bei Platon Zurich 2004 S 21 25 Platon Menon 71b c Klaus Doring Sokrates die Sokratiker und die von ihnen begrundeten Traditionen In Hellmut Flashar Hrsg Sophistik Sokrates Sokratik Mathematik Medizin Grundriss der Geschichte der Philosophie Die Philosophie der Antike Band 2 1 Basel 1998 S 139 364 hier 159 f 164 Patricia Ward Scaltsas Virtue without Gender in Socrates In Konstantinos J Boudouris Hrsg The Philosophy of Socrates Athen 1991 S 408 415 Dirk Cursgen Tugend Bestform Exzellenz arete In Christian Schafer Hrsg Platon Lexikon Darmstadt 2007 S 285 290 hier 286 Terence Irwin Plato s Ethics New York 1995 S 229 237 Dirk Cursgen Tugend Bestform Exzellenz arete In Christian Schafer Hrsg Platon Lexikon Darmstadt 2007 S 285 290 hier 286 Platon Politeia 591c 592a vgl Euthydemos 281d e Zu einer Aufweichung der Position des platonischen Sokrates allein die Tugend sei fur die Eudaimonie relevant siehe Gregory Vlastos Socrates Ironist and Moral Philosopher Cambridge 1991 S 200 232 vgl dazu die Kritik von Marcel van Ackeren Das Wissen vom Guten Amsterdam 2003 S 48 52 Siehe auch Terence Irwin Plato s Ethics New York 1995 S 118 120 345 347 Michael Erler Platon Hellmut Flashar Hrsg Grundriss der Geschichte der Philosophie Die Philosophie der Antike Band 2 2 Basel 2007 S 434 f Zur Rolle der Gerechtigkeit siehe Hans Joachim Kramer Arete bei Platon und Aristoteles Heidelberg 1959 S 85 96 117 f Christoph Horn u a Hrsg Platon Handbuch Stuttgart 2009 S 145 147 196 Platon Politikos 309a 310a Michael Erler Platon Hellmut Flashar Hrsg Grundriss der Geschichte der Philosophie Die Philosophie der Antike Band 2 2 Basel 2007 S 438 f Charles H Kahn Plato on the Unity of the Virtues In William Henry Werkmeister Hrsg Facets of Plato s Philosophy Assen 1976 S 21 39 Terry Penner The Unity of Virtue In Hugh H Benson Hrsg Essays on the Philosophy of Socrates New York 1992 S 162 184 pladiert fur starke Identitat Bruno Centrone Platonic Virtue as a Holon from the Laws to the Protagoras In Maurizio Migliori u a Hrsg Plato Ethicus Philosophy is Life Sankt Augustin 2004 S 93 106 Michael T Ferejohn Socratic Thought Experiments and the Unity of Virtue Paradox In Phronesis 29 1984 S 105 122 Iakovos Vasiliou Aiming at Virtue in Plato Cambridge 2008 S 268 272 283 Platon Symposion 211d 212a Platon Theaitetos 176a c Siehe zum Zusammenhang von Ideen und Tugend Marcel van Ackeren Das Wissen vom Guten Amsterdam 2003 S 159 165 179 183 193 f 205 f Diogenes Laertios 6 10 12 Zum Arete Konzept des Antisthenes siehe Klaus Doring Antisthenes Diogenes und die Kyniker der Zeit vor Christi Geburt In Hellmut Flashar Hrsg Sophistik Sokrates Sokratik Mathematik Medizin Grundriss der Geschichte der Philosophie Die Philosophie der Antike Band 2 1 Basel 1998 S 267 364 hier 275 278 Peter Stemmer Tugend I Antike In Historisches Worterbuch der Philosophie Band 10 Basel 1998 Sp 1532 1548 hier 1538 Philipp Brullmann Gluck In Christof Rapp Klaus Corcilius Hrsg Aristoteles Handbuch Stuttgart 2011 S 232 238 hier 233 f Siehe zu dieser Tugendlehre Peter Stemmer Tugend I Antike In Historisches Worterbuch der Philosophie Band 10 Basel 1998 Sp 1532 1548 hier 1538 Zur Frage ob es angeborene Anlagen oder erworbene Haltungen sind siehe Aristoteles Nikomachische Ethik 1105b 1106a Aristoteles Nikomachische Ethik 1106a 1109b Zur Rolle der Klugheit siehe Arthur W H Adkins Merit and Responsibility Oxford 1960 S 332 335 Aristoteles Nikomachische Ethik 1177a b vgl 1097b 1098a Siehe dazu Arthur W H Adkins Merit and Responsibility Oxford 1960 S 344 f Aristoteles Nikomachische Ethik 1178a b Vgl Arthur W H Adkins Merit and Responsibility Oxford 1960 S 345 348 Peter Stemmer Tugend I Antike In Historisches Worterbuch der Philosophie Band 10 Basel 1998 Sp 1532 1548 hier 1540 1543 Philipp Brullmann Gluck In Christof Rapp Klaus Corcilius Hrsg Aristoteles Handbuch Stuttgart 2011 S 232 238 hier 234 Aristoteles Politik 1260a Werner Jaeger Aristoteles 3 Auflage Dublin und Zurich 1967 S 117 120 S 118 Text des Hymnus Karl Kerenyi Der Mythos der arete In Karl Kerenyi Antike Religion Munchen 1971 S 240 249 hier 246 249 S 246 f Ubersetzung des Hymnus Cecil Maurice Bowra Aristotle s Hymn to Virtue In The Classical Quarterly 32 1938 S 182 189 Katharina Held Hedone und Ataraxia bei Epikur Paderborn 2007 S 40 f Michael Erler Epikur In Hellmut Flashar Hrsg Die hellenistische Philosophie Grundriss der Geschichte der Philosophie Die Philosophie der Antike Band 4 1 Basel 1994 S 29 202 hier 159 Peter Stemmer Tugend I Antike In Historisches Worterbuch der Philosophie Band 10 Basel 1998 Sp 1532 1548 hier 1541 Peter Steinmetz Die Stoa In Hellmut Flashar Hrsg Die hellenistische Philosophie Grundriss der Geschichte der Philosophie Die Philosophie der Antike Band 4 2 Basel 1994 S 491 716 hier 526 f 542 f 616 f Allerdings nicht alle zwei Ausnahmen Plutarch Lukios Kalbenos Tauros nennt Euree Song Aufstieg und Abstieg der Seele Gottingen 2009 S 82 Peter Stemmer Tugend I Antike In Historisches Worterbuch der Philosophie Band 10 Basel 1998 Sp 1532 1548 hier 1542 1544 Plotin Enneaden I 2 1 15 27 Plotin Enneaden I 2 3 31 f Siehe zu Plotins Tugendlehre Euree Song Aufstieg und Abstieg der Seele Gottingen 2009 S 24 28 44 52 77 90 Dominic J O Meara Platonopolis Oxford 2003 S 44 46 Dominic J O Meara Platonopolis Oxford 2003 S 46 49 Philipper 4 8 EU 2 Petrus 1 5 EU Siehe zur Rezeption bei den Kirchenvatern und zu den mittelalterlichen Entwicklungen Istvan P Bejczy The Cardinal Virtues in the Middle Ages Leiden Boston 2011 S 11 f 28 47 65 67 132 f 218 221 285 289 Vgl Tugend in Walter Brugger Philosophisches Worterbuch 21 Auflage Freiburg 1992 S 415 f nbsp Dieser Artikel wurde am 27 November 2012 in dieser Version in die Liste der exzellenten Artikel aufgenommen Normdaten Sachbegriff GND 4133864 9 lobid OGND AKS LCCN sh96000276 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Arete amp oldid 236680493