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Mesotes mesoths griechisch Mitte ist ein Terminus der antiken Philosophie der durch Aristoteles in die Ethik eingefuhrt wurde Er bezeichnet laut Aristoteles die Stellung einer Tugend zwischen zwei einander entgegengesetzten Lastern dem Ubermass und dem Mangel Ein Beispiel ist die Tugend ἀndreia andreia Wer die ἀndreia hat ist ἀndreῖos mannhaft tuchtig mutig und tapfer und heisst ὁ ἀndreῖos der Mannhafte Tuchtige Die ἀndreia steht als Mesotes Mitte bzw mittlere Disposition zwischen Tollkuhnheit und Feigheit Diese jeweilige Mitte ist allerdings nicht ein arithmetisch mittlerer Punkt der durch zwei gegenseitige Laster eindeutig bestimmt wird sondern sie versteht sich als ethische Handlungsmoglichkeit die den Besonderheiten der Personen Rechnung tragt Diese Mitte ist subjektiv und situationsabhangig durch die Vernunft des Einzelnen bestimmt und kann sich zwischen zwei Personen unterscheiden Dementsprechend zeigt sich die Vorstellung vom guten Leben laut Aristoteles als eine mittlere Lebensform Daher ist die Tugend ihrem Wesen ousia nach das heisst nach der Definition die angibt was es heisst dies zu sein to ti en einai eine Mitte im Hinblick darauf aber was das Beste ariston und das gute Handeln eu ist ist sie ein Extrem Nikomachische Ethik 2 Buch Abschnitt 6 1106b 1107a Weitere Beispiele Stumpfsinn Massigkeit ZuchtlosigkeitVerschwendung Freigebigkeit Geiz Schmeichelei Freundlichkeit StreitsuchtIntoleranz Toleranz Ignoranz Selbstzweifel Selbstbewusstsein Selbstuberschatzung Kleinmut Mut HochmutLiteratur BearbeitenNicolai Hartmann Ethik 3 Auflage Walter de Gruyter Berlin 1949 S 439 ff Normdaten Sachbegriff GND 4245270 3 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Mesotes amp oldid 229957329