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Virtus ist die im antiken Rom gottlich verehrte Personifikation der soldatischen Tapferkeit Munze des Tetricus I 271 274 mit Darstellung der VirtusWeihestein der dea Virtus 3 Jh n Chr Romisch Germanisches Museum Koln Die Verehrung der Virtus lat Tugend Mut romische Kardinaltugend ist eng mit Honos dem Gott der Ehre verbunden Meist wurden beide Gottheiten gemeinsam verehrt was wie Valerius Maximus in seinen Facta et dicta memorabilia berichtet im Jahre 210 v Chr zu einem Einspruch des Pontifikalkollegiums gegen die Plane des Marcus Claudius Marcellus fuhrte einen gemeinsamen Tempel fur beide zu errichten Man werde so die Priester wenn in diesem Tempel sich ein Wunder vollziehen sollte nicht entscheiden konnen welchem der beiden Gotter nun ein Opfer gebracht werden musse Marcellus gelobte daher wahrend seines Konsulates im Jahre 222 v Chr einen eigenen Tempel fur Virtus errichten zu lassen der schliesslich 205 v Chr eingeweiht wurde Er war baulich verbunden mit einem bereits fruher errichteten Tempel des Honos an der Porta Capena in den man nur durch den Virtus Tempel gelangen konnte Finanziert wurde der Tempel mit der Beute aus der Eroberung von Syrakus Ein weiterer Tempel fur Honos und Virtus wurde vor der Porta Collina von Scipio Aemilianus nach dessen Eroberung Numantias im Jahr 133 v Chr erbaut ein dritter von Gaius Marius mit der Beute aus dem Sieg uber die Kimbern er stand am Ort des spateren Titusbogens Nach einer Reorganisation der Verehrung durch Augustus verlor der Kult der dea Virtus in der Kaiserzeit allmahlich an Bedeutung wurde aber stets fur soldatische Tapferkeit im traditionell romischen Sinn aufrechterhalten Noch im 4 Jahrhundert wurden ihr zu Ehren Spiele veranstaltet Der Tempel der Virtus und des Honos waren der Ausgangspunkt zu der jahrlich am 15 Juli stattfindenden Parade der romischen Ritter Die Darstellung der Virtus ist vielfaltig Auf Munzen taucht sie sowohl als Matrone als auch als Greis oder Mann auf Sie kann mit einem Speer und einem Gladius bewaffnet oder nur mit einem Brustharnisch oder Umhang bekleidet sein Ihr Haupt ist meist mit einem Helm bedeckt Eine goldene Statue der Gottin wurde nach der Eroberung Roms durch den Gotenkonig Alarich I im Jahre 410 eingeschmolzen Inschriften aus Numidien 1 und Germanien 2 belegen die Verbreitung des Kultes Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Virtus Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienLiteratur BearbeitenWerner Eisenhut Virtus In Paulys Realencyclopadie der classischen Altertumswissenschaft RE Supplementband XIV Stuttgart 1974 Sp 896 910 Digitalisat Walter Potscher Virtus 2 In Der Kleine Pauly KlP Band 5 Stuttgart 1975 Sp 1297 David Wardle Virtus In Der Neue Pauly DNP Band 12 2 Metzler Stuttgart 2002 ISBN 3 476 01487 8 Quellen BearbeitenCassius Dio 54 18 Titus Livius 27 25 29 11 CIL 8 1887 AE 1919 48 CIL 13 6385 CIL 13 7281 und CIL 13 8513 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Virtus Gottheit amp oldid 231553138