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Das Symposion altgriechisch Symposion Symposion Gastmahl oder Trinkgelage latinisiert Symposium ist ein in Dialogform verfasstes Werk des griechischen Philosophen Platon Darin berichtet ein Erzahler vom Verlauf eines Gastmahls das schon mehr als ein Jahrzehnt zuruckliegt An jenem denkwurdigen Tag hielten die Teilnehmer der Reihe nach Reden uber die Erotik Sie hatten sich die Aufgabe gestellt das Wirken des Gottes Eros zu wurdigen Dabei trugen sie von unterschiedlichen Ansatzen aus teils gegensatzliche Theorien vor Jeder beleuchtete das Thema unter einem besonderen Aspekt Es handelt sich nicht um einen Bericht uber ein historisches Ereignis sondern um einen fiktionalen literarisch gestalteten Text Der Anfang des Symposions in der altesten erhaltenen mittelalterlichen Handschrift dem 895 geschriebenen Codex Clarkianus Oxford Bodleian Library Clarke 39 Einige der Redner gingen auf konventionelle Weise vor indem sie den Liebesgott verherrlichten und segensreiche Auswirkungen der erotischen Liebe schilderten und priesen Verschiedentlich wurde aber auch vor den ublen Folgen einer schadlichen Erotik gewarnt Zwei Redner der Komodiendichter Aristophanes und Platons Lehrer Sokrates prasentierten originelle Deutungen des Eros Aristophanes erzahlte den nachmals beruhmten Mythos von den Kugelmenschen Ihm zufolge hatten die Menschen ursprunglich kugelformige Rumpfe Spater wurden sie vom Gottervater Zeus zur Strafe fur ihren Ubermut in zwei Teile geschnitten Der Mythos deutet die erotische Begierde als Ausdruck des Strebens der halbierten Menschen nach Wiedervereinigung mit der jeweils fehlenden Halfte Die Rede des Sokrates der als letzter das Wort ergriff bildete den Hohepunkt des Gastmahls Sokrates behauptete er berichte nur von seinen lange zuruckliegenden Unterhaltungen mit Diotima einer weisen Frau die ihn einst uber die Liebe belehrt habe Ihre Sichtweise habe er sich zu eigen gemacht Das Eros Konzept der Diotima entspricht Platons eigenem Verstandnis der Erotik fur das sich seit der Renaissance die Bezeichnung platonische Liebe eingeburgert hat Es beinhaltet einen philosophischen Erkenntnisweg einen Aufstieg der vom Besonderen zum Allgemeinen vom Vereinzelten zum Umfassenden fuhrt Der Liebende richtet den erotischen Drang im Lauf seines gestuften Erkenntnisprozesses auf immer umfassendere allgemeinere hoherrangige und daher lohnendere Objekte Der Weg beginnt mit der spontanen Begierde nach einem einzelnen schonen Korper und endet mit dem wurdigsten Ziel der Wahrnehmung des nur geistig erfassbaren Schonen an sich Mit dieser Schau des absolut Schonen erreicht die Sehnsucht des Erotikers ihre Erfullung Im letzten Teil des Dialogs wird das unerwartete Ende der Redenreihe geschildert Der prominente Politiker Alkibiades der spater als Feldherr beruhmt wurde kam betrunken ins Haus nachdem Sokrates seine Ausfuhrungen beendet hatte Alkibiades hielt ebenfalls eine Lobrede aber nicht auf Eros sondern auf Sokrates Auch hierbei ging es um die Liebesthematik denn zwischen Sokrates und Alkibiades bestand eine homoerotische Anziehung Das Symposion bietet die erste ausgearbeitete metaphysische Lehre vom Eros Es gilt als literarisches Meisterwerk und zahlt zu Platons einflussreichsten Schriften Seine starkste Nachwirkung erzielte es erst in der Neuzeit wobei der Renaissance Humanist Marsilio Ficino mit seiner Interpretation des Dialogs wegweisend war Im Laufe der Zeit kam es zu einem Bedeutungswandel des Begriffs platonische Liebe dessen Endergebnis eine fundamentale Umdeutung ist Daher hat die heute gangige Begriffsverwendung eine Liebesbeziehung ohne sexuelle Komponente nur noch entfernte Ahnlichkeit mit Platons Konzept des Aufstiegs zum Schonen Inhaltsverzeichnis 1 Ort Zeit und Umstande 2 Die Teilnehmer 3 Inhalt 4 Interpretation und philosophischer Gehalt 5 Entstehung 6 Textuberlieferung 7 Rezeption 7 1 Antike 7 2 Mittelalter 7 3 Renaissance 7 4 17 und 18 Jahrhundert 7 5 Moderne 8 Ausgaben und Ubersetzungen 9 Literatur 10 Weblinks 11 AnmerkungenOrt Zeit und Umstande Bearbeiten Buste des Sokrates 1 Jahrhundert Louvre Paris Das Gastmahl findet in Athen der Heimatstadt der Teilnehmer im Hause des Tragodiendichters Agathon statt Der Zeitpunkt lasst sich relativ genau bestimmen Es ist ein Tag im Februar des Jahres 416 v Chr Vor anderthalb Jahrzehnten ist der Peloponnesische Krieg ausgebrochen in dem sich Athen gegen Sparta und dessen Verbundete behaupten muss Momentan herrscht noch der 421 geschlossene Nikiasfrieden der die Kampfhandlungen fur einige Jahre unterbrochen hat doch nahert sich die Ruhepause ihrem Ende Schon im folgenden Jahr wird auf Betreiben des Alkibiades die Sizilienexpedition der Athener beginnen ein militarisches Abenteuer dessen katastrophaler Ausgang den Auftakt zu einer neuen Phase der Kampfe zwischen den Kriegsparteien bildet Der Anlass des Gastmahls ist Agathons Sieg bei den Lenaen einem Dionysos Fest bei dem Buhnenautoren mit ihren Werken in einen Wettkampf treten Der junge Agathon hat soeben mit seiner Tragodie den Wettstreit gewonnen und nun am Tag nach der grossen Siegesfeier eine Schar von Freunden zu einem festlichen Beisammensein eingeladen Der Sieg Agathons ist ein historisches Ereignis aber das Gastmahl ist wohl frei erfunden 1 Der Verlauf der Zusammenkunft wird nicht direkt erzahlt Vielmehr ist die Darstellung des Symposions in eine Rahmenhandlung eingebettet die sich nach der vorherrschenden Forschungsmeinung um 401 400 v Chr abspielt also rund anderthalb Jahrzehnte nach dem geschilderten Ereignis 2 Nach einer abweichenden Datierung fallt die Rahmenhandlung ins Jahr 404 v Chr das Todesjahr des Alkibiades Fur diesen Ansatz wird geltend gemacht die Ermordung des Alkibiades konne nicht lange zuruckliegen 3 Apollodoros ein Schuler des Sokrates erzahlt einer Gruppe von wohlhabenden Freunden aus der Athener Oberschicht von dem inzwischen beruhmt gewordenen Gastmahl zu dessen Zeit er noch ein Kind war Seine Informationen hat er von Aristodemos der damals unter den Gasten war Ausserdem hat er auch Sokrates befragt der einige Angaben des Aristodemos bestatigte Sokrates ist zur Zeit der Rahmenhandlung noch am Leben Die Redner konkurrieren miteinander ihre improvisierten Reden sind Ausdruck eines Wettkampfs den derjenige gewinnt der die anfangs gestellte Aufgabe am besten bewaltigt 4 Die Teilnehmer BearbeitenAlle Teilnehmer des Gastmahls deren Reden in Platons Werk wiedergegeben werden sind Personen die tatsachlich gelebt haben Apollodoros und AristodemosApollodoros der in der Rahmenhandlung als Erzahler auftritt war ein eifriger Anhanger des Sokrates und begleitete ihn stets In der Forschung ist umstritten ob man ihn mit einem gleichnamigen Bildhauer identifizieren kann Als literarische Figur bei Platon ist er leicht erregbar enthusiastisch und unbeherrscht Erst etwa drei Jahre vor der Rahmenhandlung hat er sich Sokrates angeschlossen 5 Aristodemos der einer der Gaste in Agathons Haus war hat Apollodoros einen detaillierten Bericht uber den Verlauf des Symposions gegeben Platon beschreibt ihn als einen der eifrigsten Verehrer des Sokrates und als kleinwuchsigen Mann der wie sein Vorbild barfuss zu gehen pflegte 6 PhaidrosPhaidros der im Symposion die erste Rede halt ist als historische Person in den Quellen gut bezeugt Der historische Phaidros war ein vornehmer Athener aus dem Demos Myrrhinous der tatsachlich zum Umkreis des Sokrates gehorte Er wurde um die Mitte des 5 Jahrhunderts v Chr geboren war also rund zwei Jahrzehnte junger als Sokrates Aufsehen erregte er durch seine Verwicklung in einen Skandal der im Jahr 415 v Chr das politische Leben Athens erschutterte Junge Manner hatten in Privathausern die Mysterien von Eleusis parodierend nachgeahmt und dadurch profaniert Das wurde als schweres Verbrechen gegen die Religion strafrechtlich verfolgt Phaidros wartete ebenso wie andere Tatverdachtige ein Gerichtsverfahren nicht ab sondern floh ins Exil Seine Verurteilung in Abwesenheit ist inschriftlich bezeugt 7 Sein Besitz wurde konfisziert Spater profitierte er jedoch von einer Amnestie und durfte zuruckkehren 8 Phaidros tritt auch in Platons nach ihm benanntem Dialog Phaidros auf wo ebenfalls die erotische Leidenschaft thematisiert wird Er ist ein Liebhaber kunstvoller Rhetorik Im Symposion zeigen seine Ausfuhrungen dass er die Regeln der Redekunst beherrscht Sein Verstandnis des Eros beschrankt sich aber auf die konventionelle Sichtweise seiner Zeit die er gefallig prasentiert weiterfuhrende Gedankengange tragt er nicht bei 9 PausaniasPausanias ein weiterer Teilnehmer des Rednerwettstreits ist als historische Gestalt nur undeutlich fassbar Auch im Symposion des Geschichtsschreibers Xenophon eines Zeitgenossen Platons wird auf sein Liebeskonzept Bezug genommen Er stellt die Unterscheidung zwischen einer tugendhaften und einer schandlichen Erotik in den Mittelpunkt seiner Ausfuhrungen und thematisiert das in der Gesellschaft Schickliche und Unschickliche Zwischen ihm und dem Gastgeber Agathon besteht eine erotische Beziehung 10 EryximachosDer dritte Redner dessen Stellungnahme im Dialog wiedergegeben wird ist Eryximachos der seit langem mit Phaidros befreundet ist Als Arzt und Sohn eines Arztes fasst er den Eros aus physiologischer Perspektive ins Auge Er beurteilt ihn unter dem Gesichtspunkt der Zutraglichkeit und unterscheidet zwischen einem gesunden und einem krankhaften Eros Dabei tritt er selbstbewusst auf und setzt volles Vertrauen in sein medizinisches Wissen Sein Stil ist klar und nuchtern Unklar ist ob der historische Eryximachos mit einem gleichnamigen Athener zu identifizieren ist der wie Phaidros 415 v Chr des Religionsfrevels beschuldigt wurde 11 AristophanesDie nachste Rede halt der beruhmte Komodiendichter Aristophanes Er begnugt sich nicht mit einer Verherrlichung des Eros sondern wahlt mit seinem Kugelmenschenmythos einen originellen Ansatz zur Deutung des Wesens der erotischen Bindungen Seine Rede ist reine literarische Fiktion ein historischer Zusammenhang zwischen dem Dichter Aristophanes und dem zumindest in dieser Gestalt von Platon erfundenen Kugelmenschenmythos ist nicht anzunehmen Im Symposion fugt sich Aristophanes als Dialogfigur harmonisch in den Kreis der am Gelage teilnehmenden Gaste ein Der historische Aristophanes hingegen verspottete Sokrates und die sokratische Philosophie in seiner 423 aufgefuhrten Komodie Die Wolken Damit trug er zur negativen Einschatzung des Philosophen in der Offentlichkeit bei und forderte die Gleichsetzung der Philosophie mit der in konservativen Kreisen verrufenen Sophistik Dieser schlechte Ruf wurde Sokrates spater zum Verhangnis als er 399 wegen Unfrommigkeit und Verfuhrung der Jugend angeklagt und zum Tode verurteilt wurde 12 AgathonNach Aristophanes ergreift der Gastgeber Agathon ein junger Mann das Wort Er halt eine konventionelle mit rhetorischen Stilmitteln ausgeschmuckte Lobrede auf den Gott Eros Sie ist nicht tiefsinnig aber sorgfaltig disponiert und formal brillant Uber den historischen Tragodiendichter Agathon ist wenig bekannt Er war gutaussehend reich und ein begabter Stilist Komodiendichter insbesondere Aristophanes verspotteten ihn Aristophanes nahm sein sehr gepflegtes Ausseres und seine Ausdrucksweise aufs Korn und stellte ihn als verweichlicht dar Agathons Werke von denen einige Fragmente erhalten sind fanden bei den Zeitgenossen Anklang 13 SokratesSokrates ist im Symposion wie in zahlreichen anderen Dialogen Platons die Hauptfigur Zur Zeit des Gastmahls ist er 52 oder 53 Jahre alt Bei der Aufgabe die den Rednern in diesem Dialog gestellt wird ist er in seinem Element denn die Liebe ist ein Thema das ihn besonders intensiv beschaftigt In seiner gewohnten Bescheidenheit behauptet er sogar sie sei das einzige Wissensgebiet von dem er etwas verstehe 14 Auch in anderen Dialogen Platons zeigt Sokrates ein stark ausgepragtes Interesse an der Liebe und der philosophischen Auseinandersetzung mit ihr Zwar ist er verheiratet und hat Kinder doch scheint seine Neigung ausschliesslich homoerotischer Art zu sein Trotz der Macht der erotischen Reize die auf ihn einwirken verliert er nie seine legendare Selbstbeherrschung die von seiner Umgebung bewundert wird Alkibiades der selbst seine Leidenschaft keineswegs zu zugeln versteht schildert in seiner Lobrede auf Sokrates dessen unbeirrbares Festhalten an den ethischen Grundsatzen die sich aus philosophischen Einsichten ergeben Auch sonst erscheint Sokrates im Symposion ebenso wie in anderen platonischen Dialogen als Meister der asketischen Disziplin den nichts von seinen Zielen ablenken oder aus dem Gleichgewicht bringen kann Weder korperliche Strapazen noch gefahrliche Situationen wahrend einer Schlacht konnen ihm etwas anhaben Bezeichnend ist auch seine Trinkfestigkeit der Weingenuss beeintrachtigt seine geistige Klarheit uberhaupt nicht und seine Fahigkeit die ganze Nacht hindurch philosophisch zu diskutieren ohne dass sich Ermudung einstellt In Platons verherrlichender Darstellung ist Sokrates die Verkorperung des idealen Philosophen und der vorbildliche Mensch schlechthin Die Wirkung seiner seelischen Schonheit ist so stark dass sie ihn auch erotisch attraktiv macht obwohl er korperlich weit vom Schonheitsideal seiner Zeit entfernt ist Unter philosophiegeschichtlichem Gesichtspunkt ist zu beachten dass generell die Ansichten die Platon seiner Dialogfigur Sokrates in den Mund legt nicht mit denen des historischen Vorbilds ubereinstimmen mussen Dennoch ist anzunehmen dass die idealisierende Schilderung von Sokrates Haltung im Symposion eine historische Grundlage hat und die Hauptzuge der literarischen Gestalt ungefahr denen der geschichtlichen entsprechen Nach der vorherrschenden Forschungsmeinung ist Sokrates hier wie auch in anderen Werken Platons das Sprachrohr des Autors er tragt dessen Auffassung vor In seiner Rede beschrankt sich Sokrates darauf die Auffassung Diotimas der er sich anschliesst wiederzugeben Nach seiner Darstellung war sie eine weise Frau aus Mantineia in Arkadien eine Seherin die uber aussergewohnliche Fahigkeiten verfugte Er berichtet sie habe den Ausbruch der Pest in Athen um zehn Jahre verzogern konnen 15 Daraus ist ersichtlich dass sie als Priesterin fungierte Gemeint ist die Pest die in Athen im Jahr 430 v Chr ausbrach attische Seuche Der seltene Frauenname Diotima bedeutet die von Zeus Geehrte oder die Zeus Ehrende 16 Umstritten ist ob Diotima eine von Platon frei erfundene Gestalt ist oder ein historisches Vorbild hat das moglicherweise tatsachlich diesen Namen trug Manche Forscher sehen in ihr nur eine literarische Figur andere nehmen einen Zusammenhang mit einer realen Person an oder schliessen ihn zumindest nicht aus 17 AlkibiadesVon besonderer Art ist der Auftritt des Alkibiades der ausserplanmassig und als Letzter das Wort ergreift Er entwickelt keine Theorie des Eros sondern berichtet als Erotiker von seinem Erleben Der historische Alkibiades war im spaten 5 Jahrhundert v Chr einer der einflussreichsten athenischen Politiker Zur Zeit des fiktiven Dialoggeschehens war er etwa 34 Jahre alt und stand auf der Hohe seiner Macht Die offensive weit ausgreifende Politik Athens wurde massgeblich von ihm gesteuert Er war der Hauptinitiator der Sizilienexpedition von 415 konnte dann aber diesen Feldzug nicht mitgestalten da er wegen seiner angeblichen Rolle im Religionsfrevel Skandal seines Postens als Flottenbefehlshaber enthoben und angeklagt wurde Darauf floh er und trat in den Dienst der Gegner seiner Heimatstadt Spater wechselte er erneut die Seiten und ubernahm wieder ein athenisches Flottenkommando Er stand Sokrates nahe zahlte aber nicht zu dessen Schulern Als Dialogfigur Platons zeigt Alkibiades den Ehrgeiz des historischen Vorbilds tritt aber selbstkritisch auf und raumt seine fatale Charakterschwache freiwillig ein Er gibt zu dass die Ruhmsucht ihn beherrscht und dass er ihretwegen die ethischen Grundsatze des Sokrates missachtet obwohl er deren Berechtigung nicht bestreiten kann Damit offenbart er eine Haltlosigkeit die in scharfem Kontrast zur Prinzipienfestigkeit des Sokrates steht Seine erotische Bindung an Sokrates dessen Uberlegenheit ihn beschamt sturzt ihn in ein Dilemma aus dem er keinen Ausweg findet Er steht beispielhaft fur die begabten und ehrgeizigen Politiker die Staaten lenken wollen aber sich selbst nicht zu beherrschen vermogen und an ihrem Mangel an Selbstdisziplin scheitern 18 Inhalt BearbeitenDie RahmenhandlungEine Gruppe von wohlhabenden Freunden befragt Apollodoros nach dem legendaren Gastmahl Agathons uber das Geruchte kursieren Erst neulich hat Apollodoros einem schlecht informierten Bekannten davon berichtet Nun erklart er sich bereit seine Erzahlung fur die Freunde zu wiederholen Zwar war er kein Augenzeuge des Ereignisses das vor rund anderthalb Jahrzehnten stattfand doch stutzt er sich auf die Darstellung des Aristodemos der damals unter den Gasten war Ausserdem beruft er sich auf Sokrates der ihm einzelne Angaben des Aristodemos bestatigt hat Unverblumt gibt er den Freunden zu verstehen dass er ihre Sorge um Geldangelegenheiten verachtet und sich ihnen als Philosoph uberlegen fuhlt Im Folgenden gibt der Dialog den Bericht des Apollodoros wieder 19 Sokrates auf dem Weg zum GastmahlSokrates begegnet zufallig Aristodemos auf der Strasse Er ist auf dem Weg zu einem Gastmahl bei Agathon Dieser hat anlasslich seines Sieges im Wettkampf der Tragodiendichter seine Freunde zu einem festlichen Beisammensein eingeladen Aristodemos nimmt den Vorschlag des Sokrates an als ungeladener Gast mitzukommen Er trifft zuerst beim Gastgeber ein und betritt dessen Haus allein da Sokrates in Gedanken versunken zuruckgeblieben ist Sokrates bleibt draussen vor der Tur des Nachbarhauses stehen da er weiterhin uber etwas nachsinnt und dabei nicht gestort werden will Erst als das Mahl schon halb verzehrt ist kommt er herein und begibt sich zu den anderen die nach damaliger Sitte liegend speisen 20 Die Festlegung des Gesprachsthemas und der Vorgehensweise Szene aus einem Gastmahl Wandgemalde des 5 Jahrhunderts v Chr im Museo Archeologico Nazionale PaestumNach der Beendigung des Abendessens beginnt der Sitte gemass das Trinken Da einige schon am Vortag viel getrunken haben wird beschlossen diesmal keinen Rausch anzustreben sondern nur massig zum Vergnugen zu trinken Auf die Unterhaltung durch eine Flotenspielerin wird verzichtet stattdessen soll ein ernsthaftes Gesprach uber ein anfangs festgelegtes Thema gefuhrt werden Eryximachos schlagt vor uber die Vortrefflichkeit des Eros zu reden die bei den Dichtern und Rednern bisher seltsamerweise keine Beachtung gefunden habe Mit Eros meint er die mythische Gestalt die als Urheber des leidenschaftlichen erotischen Begehrens der Menschen gilt Einer nach dem anderen soll eine Rede zur Verherrlichung des gottlichen Eros halten Gern stimmen die Manner die alle an dem Thema stark interessiert sind dem Vorschlag zu Phaidros soll den Anfang machen 21 Die Rede des PhaidrosPhaidros beginnt mit der Feststellung Eros sei ein grosser Gott und schon seiner Herkunft wegen bewundernswert Er habe namlich keine Eltern sondern sei bereits zur Zeit des Weltanfangs da gewesen als die Erde aus dem Ur Chaos entstand Er sei nicht nur der alteste der Gotter sondern auch der Urheber der grossten Guter Nach Phaidros Meinung fordere nichts die Tugend und die rechte Lebensfuhrung so sehr wie eine erotische Beziehung Weder der Einfluss der Angehorigen noch Ehrungen und Besitztumer seien fur den Menschen so wichtig wie sein Bedurfnis in den Augen seines Geliebten vorteilhaft dazustehen Jeder Liebende vermeide Schandliches und tue sein Bestes weil er um jeden Preis vermeiden wolle sich vor dem Geliebten zu blamieren Dies zeige sich etwa wenn Manner die einander lieben gemeinsam in den Kampf ziehen und an Tapferkeit wetteifern Wenn ein Staat oder ein Heer aus lauter Liebenden und Geliebten bestunde ware dort alles bestens bestellt eine solche Gemeinschaft ware unubertrefflich und unuberwindlich Auch die Hingabe und Todesbereitschaft von Frauen wie Alkestis zeige diese Macht der Liebe Der Liebende sei dem Gottlichen naher als der Geliebte denn in ihm sei der Gott Eros selbst anwesend 22 Die Rede des PausaniasNach Phaidros und einigen weiteren Rednern ergreift Pausanias das Wort Er behauptet es gebe nicht nur einen Eros sondern zwei und ebenso existiere auch die Liebesgottin Aphrodite doppelt Daher musse man differenzieren Der himmlischen Aphrodite Urania stehe die gemeine oder gewohnliche Liebesgottin gegenuber die Aphrodite Pandemos Aphrodite Urania sei die altere der beiden die mutterlose Tochter des Gottes Uranos der Vater der anderen sei Zeus Beide hatten einen Eros als Gehilfen die eine den himmlischen die andere den gemeinen 23 Das Lieben sei nach Pausanias Meinung wie jedes Tun an sich weder gut noch schlecht erst durch die Art der Ausubung werde die Erotik richtig und schon oder verkehrt und hasslich Die gemeine Liebe sei nicht anspruchsvoll sie ziele nur auf sexuelle Befriedigung ab Wer so liebe giere zugellos nach dem Korper und missachte seelische Werte Er kummere sich nicht darum ob sein Handeln schon sei und wie wurdig die begehrte Person sei In seiner Zuneigung sei er wechselhaft seine Versprechen halte er nicht Im Gegensatz dazu sei der der auf die himmlische Art liebe bestandig und treu Er wende sich keinem schlechten Menschen zu sondern suche sich einen edlen Liebespartner Wenn beide Partner ehrenhaft seien sei nichts dagegen einzuwenden dass sie ihre Verbundenheit auch auf der sexuellen Ebene ausleben wurden Die Ambivalenz der Erotik die auf himmlische oder auf gemeine Weise praktiziert werden konne zeige sich auch in den Vorurteilen die mancherorts daruber bestehen 24 Die Rede des EryximachosDer Dichter Aristophanes der nun als nachster an der Reihe ware ist von einem Schluckauf befallen worden daher springt der Arzt Eryximachos fur ihn ein Er teilt die Ansicht des Pausanias wonach zwischen einem guten forderlichen und einem fragwurdigen Eros zu unterscheiden sei Dieses Konzept verallgemeinert er indem er ihm eine kosmische Dimension gibt Nach seinem Verstandnis walte die Macht des zweifachen Eros nicht nur in den Seelen der Menschen sondern auch in Tieren und Pflanzen und uberhaupt in allem beispielsweise auch in den Jahreszeiten sowie im Verhaltnis von Warmem und Kaltem Trockenem und Feuchtem Zu dieser Einsicht habe ihn sein Beruf die Heilkunst gefuhrt Uberall geht es um die Unterscheidung des Guten das Eryximachos mit dem Gesunden gleichsetzt vom Schlechten das er als krankhaft bestimmt Der himmlische Eros zeige sich in der Harmonie Der andere Eros der gewohnliche oder gemeine musse nicht strikt gemieden werden man durfe seine Lust geniessen doch solle man dabei vorsichtig vorgehen und sich vor Zugellosigkeit huten 25 Der Kugelmenschen Mythos des Aristophanes Portrat des Aristophanes Seite einer Doppelbuste Akademisches Kunstmuseum Bonn Als nachster Redner tragt Aristophanes seine Sichtweise vor Er halt Eros fur den menschenfreundlichsten unter den Gottern Die Menschen seien aber bisher nicht imstande gewesen die Tragweite seiner Wohltaten zu erfassen anderenfalls hatten sie ihm die grossten Heiligtumer und Altare errichtet und die grossten Opfer dargebracht Dem Mangel an Wertschatzung fur den Liebesgott will Aristophanes entgegenwirken indem er die Bedeutung der Erotik mit dem Mythos von den Kugelmenschen veranschaulicht 26 Dem Mythos zufolge hatten die Menschen einst kugelformige Rumpfe 27 sowie vier Hande und Fusse und zwei Gesichter mit je zwei Ohren auf einem Kopf den ein kreisrunder Hals trug Die Gesichter blickten in entgegengesetzte Richtungen Mit ihren acht Gliedmassen konnten sich die Kugelmenschen schnell fortbewegen nicht nur aufrecht sondern auch so wie ein Turner der ein Rad schlagt Es gab bei ihnen drei Geschlechter ein rein mannliches ein rein weibliches und das gemischte der androgynoi die eine mannliche und eine weibliche Halfte hatten Die rein mannlichen Kugelmenschen stammten ursprunglich von der Sonne ab die rein weiblichen von der Erde die androgynen zweigeschlechtlichen vom Mond 28 Die Kugelmenschen mit ihrer gewaltigen Kraft und ihrem grossen Wagemut wurden ubermutig und wollten die Gotter angreifen Der Himmelsherrscher Zeus beriet mit den anderen Gottern wie auf diese Anmassung zu antworten sei Die Gotter wollten das Menschengeschlecht nicht vernichten denn sie legten Wert auf die Ehrenbezeugungen und Opfer der Menschen Daher entschied sich Zeus die Kugelmenschen zu schwachen indem er jeden von ihnen in zwei Halften zerschnitt Diese Halften hatten die Gestalt zweibeiniger Menschen Aus der Sicht des Zeus bestand ein zusatzlicher Vorteil dieser Massnahme darin dass sich die Anzahl der Menschen und damit auch der Opfer fur die Gotter verdoppelte Fur den Fall dass die Bestraften weiterhin frevelten und keine Ruhe hielten plante er sie nochmals zu spalten dann mussten sie kunftig auf einem Bein hupfen Der Gott Apollon erhielt den Auftrag die Gesichter zur Schnittflache der jetzigen Bauchseite hin umzudrehen und die Wunden zu schliessen indem er die Haut uber die Bauche zog und am Nabel zusammenband Am Nabel liess er Falten zur Erinnerung an die Teilung zuruck Die Geschlechtsteile blieben auf der anderen fruher nach aussen gewendeten Seite die nun die Ruckenseite war 29 Die halbierten nunmehr zweibeinigen Menschen litten schwer unter der Trennung von ihren anderen Halften Sie umschlangen einander in der Hoffnung zusammenzuwachsen und so ihre Einheit wiederzugewinnen Da sie sonst nichts mehr unternahmen begannen sie zu verhungern Um ihr Aussterben zu verhindern versetzte Zeus die Geschlechtsorgane nach vorn Damit ermoglichte er den Menschen durch die sexuelle Begegnung ihr Einheitsbedurfnis vorubergehend zu befriedigen und so die Sehnsucht zeitweilig zu stillen Zugleich gewannen sie dadurch die Fahigkeit sich auf die seither praktizierte Weise fortzupflanzen So wurden sie wieder lebenstauglich Ihr Leiden an ihrer Unvollstandigkeit ubertrug sich aber auf ihre Nachkommen Daher sucht immer noch jeder die zu ihm passende Erganzung Die Sehnsucht nach der verlorenen Ganzheit aussert sich in dem erotischen Begehren das auf Vereinigung abzielt 30 Je nachdem ob ein Kugelmensch rein mannlich rein weiblich oder gemischt war waren seine getrennten Halften heterosexuell oder homosexuell veranlagt Diese Differenzierung zeigt sich auch bei den Nachkommen der halbierten Kugelmenschen einschliesslich der gegenwartigen Menschheit Jeder Zweibeiner gehort hinsichtlich seiner erotischen Veranlagung zu einem von drei Typen die den drei Kugelmenschen Geschlechtern entsprechen Davon hangt die jeweilige Richtung des Vereinigungsstrebens ab So sind die Unterschiede in der sexuellen Orientierung zu erklaren Nur die Zweibeiner deren Veranlagung dem Muster der zweigeschlechtlichen Kugelmenschen der androgynoi entspricht sind heterosexuell 31 Der Gegenwarts und Zukunftsbezug des MythosAristophanes aussert seine Wertschatzung fur die Homoerotiker sie seien von Natur aus die mannlichsten Manner und als Liebhaber des ihnen Ahnlichen dem eigenen Geschlecht zugetan Zu ihren Merkmalen gehore die Bereitschaft sich den Staatsgeschaften zu widmen 32 Zu Unrecht beschuldige man sie der Schamlosigkeit in Wirklichkeit gelte ihre Liebe der Mannhaftigkeit Uber die dem anderen Geschlecht zugewandten androgynoi hingegen bemerkt Aristophanes abschatzig die meisten Ehebrecher und Ehebrecherinnen seien unter ihnen zu finden Er unterstellt ihnen eine Neigung zu sexuellem Suchtverhalten und einen damit zusammenhangenden Mangel an Treue 33 Von besonderer Bedeutung sind fur Aristophanes diejenigen erotischen Beziehungen die sich durch aussergewohnliche Intensitat auszeichnen Die extreme Starke solcher Bindungen fuhrt er darauf zuruck dass in diesen Fallen zwei Seelen einander gefunden hatten die einander wie zwei zusammengehorige Kugelmenschen Halften erganzten In ihnen wirke ein Trieb zur Verschmelzung mit der innig geliebten anderen Halfte Solche Begegnungen seien gegenwartig noch selten Wenn sich die Menschen aber durch Frommigkeit die Gotter zu Freunden machten bestehe Hoffnung auf Wiederherstellung der ursprunglichen ganzheitlichen Natur und auf ein heiles Dasein wie im Zeitalter der Kugelmenschen Mit Eros Hilfe sei dieses Ziel erreichbar Wenn es jedem gelange die zu ihm gehorende andere Halfte zu finden ware die Menschheit nach Aristophanes Uberzeugung geheilt und gluckselig 34 Wenn zwei so zusammengehorige Liebende einander gefunden haben bleiben sie nach Aristophanes Darstellung ihr ganzes Leben lang miteinander verbunden obwohl sie nicht einmal zu sagen wussten was sie voneinander wollen Der sexuelle Genuss bietet keine Erklarung fur die Leidenschaftlichkeit mit der sie aneinander hangen Vielmehr erstreben beide Seelen etwas was sie nicht benennen konnen sondern nur ahnen es ist ein Ratsel Wenn Hephaistos der Gott des Feuers und der Schmiede mit seinen Werkzeugen zu ihnen trate und sie fragte was sie eigentlich voneinander wollten und ihnen vorschluge sie zusammenzuschmelzen damit sie sich auch im Tod und nach dem Tode in der Unterwelt nicht trennen mussten so wurden sie seinen Vorschlag gern annehmen und erkennen dass dies ihr eigentliches Ziel ist 35 Eros auf einer attischen rotfigurigen Oinochoe des 5 Jahrhunderts v Chr Agathons RedeAgathon konzentriert sich nicht auf die Rolle der Erotik im menschlichen Leben sondern auf die Natur des Gottes Eros dessen Verherrlichung seine Rede dient Fur ihn ist Eros der gluckseligste schonste und beste der Gotter und zugleich der jungste unter ihnen Jung musse er sein denn das Alter sei ihm verhasst und nur Jugendlichkeit passe zu ihm Dass er zart sei ersehe man daraus dass er seinen Wohnsitz in den Seelen habe und Menschen von harter Gemutsart meide Ausserdem sei er geschmeidig denn wenn er sprode ware konnte er nicht unbemerkt in jede Seele eintreten und dann auch wieder hinausgelangen Agathon versucht zu zeigen dass Eros mit allen vier Grundtugenden Gerechtigkeit Besonnenheit Tapferkeit und Weisheit vortrefflich ausgestattet und ein Meister aller Kunste sei Uber die Gotterwelt und die Menschheit breite er eine gewaltige Fulle von Wohltaten aus 36 Die Auseinandersetzung des Sokrates mit Agathons KonzeptAgathons uberschwangliche vollig unkritisch verherrlichende Lobrede veranlasst Sokrates zu einer philosophischen Prufung der Stichhaltigkeit des Eros Konzepts das dieser Darstellung zugrunde liegt Dabei nimmt er auch ironisch auf die rhetorische Ausschmuckung der Ausfuhrungen seines Vorredners Bezug Die Wahrheit sei bei der prachtigen Schilderung auf der Strecke geblieben Durch Nachfragen zwingt Sokrates Agathon zum Eingestandnis dass Liebe immer ein Objekt haben muss auf das sie sich richtet weil der Liebende es begehrt Man begehrt aber immer nur das wonach man ein Bedurfnis hat und jedes Bedurfnis resultiert aus einem Mangel Wenn Eros so schon und gut ist wie Agathon ihn beschreibt kann er somit das Schone und Gute nicht erotisch das heisst begehrend lieben denn er verfugt bereits daruber es ist in ihm prasent Eros bedeutet Liebe aber die Liebe eines absolut schonen Gottes Eros kann kein Objekt haben Schones benotigt er nicht Hassliches kann er nicht begehren Liebe und Vollkommenheit schliessen einander also aus Angesichts dieses Dilemmas ist Agathon ratlos 37 Diotimas Verstandnis der Natur des ErosVor langer Zeit hat Sokrates ahnlich wie Agathon gedacht Er ging naiv von der Annahme aus Eros sei ein grosser schoner und guter Gott und liebe das Schone Im Verlauf seiner Gesprache mit der weisen Diotima die ihm Belehrung erteilte erwies sich diese Vorstellung aber als widerspruchlich Nun legt Sokrates die Einsichten dar die er aus Diotimas Ausfuhrungen gewonnen hat 38 Diotima hat gezeigt dass Eros weder gut und schon noch schlecht und hasslich ist Vielmehr ist er in einem Mittelbereich zu verorten Somit ist er unvollkommen und kann daher kein Gott sein Zu den Sterblichen zahlt er aber auch nicht Da er zwischen Gottheit und Mensch steht ist er ein Daimon Damon aber nicht im heute gangigen meist abwertenden Sinn dieses Begriffs Damit fallt ihm wie allen Damonen eine Mittlerrolle zwischen Gottern und Menschen zu Diese Aufgabe erfullt er in seinem Zustandigkeitsbereich auf dem Gebiet des Erotischen Er ubermittelt den Menschen das was ihnen diesbezuglich von den Gottern zukommen soll 39 Diese Sichtweise spiegelt sich in Diotimas Mythos von der Herkunft des Eros Eros wurde bei dem Festmahl gezeugt das die Gotter anlasslich der Geburt Aphrodites hielten Seine Mutter Penia die personifizierte Armut kam als Bettlerin zu dem Mahl und traf dort den betrunkenen Poros Wegfinder Poros ist die Personifikation der Findigkeit die stets einen Ausweg findet und den Weg zu Fulle und Reichtum bahnt Ihm fehlt aber wie seine Betrunkenheit andeutet die Fahigkeit des Masshaltens 40 Um ihre Bedurftigkeit auszugleichen wollte Penia von ihm ein Kind empfangen So kam es zur Zeugung des Eros der sich spater der Gottin deren Geburtsfest zur Begegnung seiner Eltern gefuhrt hatte anschloss und ihr Begleiter wurde In seinem Naturell verbindet Eros die Eigenschaften seines Vaters mit denen seiner Mutter Von der Mutter hat er das Prinzip des Mangels geerbt daher ist er arm und unansehnlich barfuss und obdachlos Vom Vater hat er seine Tatkraft und Schlauheit seine Zauberkunst und die starke Neigung zum Schonen und Guten die ihn antreibt Da die Weisheit zum Schonen zahlt ist er auch ein Philosoph wortlich Weisheitsliebender Ihm fehlt manches zur Einsicht doch strebt er eifrig danach da er sich dieses Mangels bewusst ist 41 Diotimas Auffassung vom Sinn der ErotikSo wie der mythische Eros trachten auch die von seiner Macht ergriffenen Menschen nach dem Schonen und Guten Das kann man so verstehen dass sie es fur sich erlangen und dann dauerhaft besitzen wollen um glucklich zu sein Allerdings trifft diese Feststellung wie Diotima erklart den Sachverhalt nicht genau sie bedarf einer Berichtigung Das eigentliche Ziel des Liebenden ist nicht das Schone als solches sondern eine damit verbundene schopferische Tatigkeit die er ausuben will Ein Werk ergon soll erschaffen werden Was den Erotiker antreibt ist im Grunde nicht die Liebe zum Schonen sondern ein Drang zum Zeugen und Hervorbringen im Schonen Die Zeugungskraft oder Fruchtbarkeit uber die der Mensch sowohl im korperlichen als auch im seelischen Sinne verfugt drangt nach Verwirklichung Diese Fahigkeit des Hervorbringens ist ebenso wie die Schonheit von gottlicher Art Daher entfaltet sie sich dort wo sie auf Schones trifft denn dort kann sie sich mit etwas verbinden das ihr entspricht Mit Hasslichem harmoniert sie nicht daher wird sie von ihm nicht aktiviert 42 Fragt man nach der Ursache des Erzeugungsdrangs so stosst man auf ein Grundprinzip der Natur Alles Sterbliche strebt von Natur aus nach Fortdauer nach Unsterblichkeit Dies zeigt sich bei allen Lebewesen Mittels der Fortpflanzung konnen sterbliche Wesen etwas von sich hinterlassen und so eine Dauerhaftigkeit erreichen mit der sie auf der korperlichen Ebene gewissermassen am Unsterblichen teilhaben Daher stellen sogar Tiere das Wohl ihrer Nachkommen uber ihr eigenes Analog dazu ist auch das Hervorbringen dauerhafter geistiger Werte etwa in der Dichtung oder der Gesetzgebung eine Art von Zeugung die unsterblichen Ruhm verschafft 43 Diotimas Lehre vom Aufstieg zum SchonenDie erotische Anziehungskraft die sich zunachst bei der Begegnung mit Korperschonheit geltend macht erlangt eine neue Qualitat wenn sich der Erotiker den Bereich seelischer Schonheit erschliesst Von solcher Erweiterung des Blickfelds ausgehend entwickelt Diotima ihre Lehre von der rechten philosophischen Lenkung des erotischen Drangs In der Jugend soll man sich schonen Korpern zuwenden und dabei erkennen dass es nicht um die Vorzuge eines bestimmten Korpers geht sondern um die korperliche Schonheit an sich die in allen schonen Korpern dieselbe ist Spater wird man sich der seelischen Schonheit zuwenden die man zunachst in einer bestimmten Person wahrnimmt Daher richtet sich nun die Liebe auf diese Person auch wenn sie ausserlich unansehnlich ist Das fuhrt zu einer Ausrichtung auf die Ethik Dann entdeckt der Liebende auch das Schone in schonen Lebensweisen und Einrichtungen Spater wird auch die Schonheit von Erkenntnissen fur ihn wahrnehmbar Dabei erhalt er Gelegenheit zu entdecken dass auch im geistig seelischen Bereich die Schonheit nicht an etwas Einzelnes gebunden ist sondern das Allgemeine ist das sich jeweils im Besonderen zeigt Von da aus gelangt der Liebende zur hochsten Erkenntnisstufe Dort kommt es nicht mehr auf einzelne Tugenden oder auf einzelne schone Taten oder Einsichten an sondern auf Schonheit im allgemeinsten und umfassendsten Sinne die vollkommene und unwandelbare Schonheit schlechthin die allen Erscheinungsformen des Schonen letztlich als deren Quelle zugrunde liegt Dieses Urschone ist keine blosse Abstraktion kein gedankliches Konstrukt sondern fur den der die letzte Stufe erreicht hat eine wahrnehmbare Wirklichkeit Erst deren Betrachtung macht das Leben lebenswert 44 Abschliessend bekennt sich Sokrates zur Lehre der Diotima die er sich ganz zu eigen gemacht hat Er fugt hinzu dass Eros auf dem philosophischen Erkenntnisweg der zum absolut Schonen fuhre der beste Helfer des Menschen sei Daher solle man alles was zur Erotik gehort ehren und sich auf diesem Gebiet ubend betatigen 45 Die Rede des Alkibiades Buste eines Silens Abguss im Puschkin Museum Moskau Kurz nachdem Sokrates seine Rede beendet hat ertont draussen Larm Der betrunkene Alkibiades erscheint mit einem Gefolge samt einer Flotenspielerin Er erfahrt von den Reden die gehalten wurden und wird aufgefordert ebenfalls einen Beitrag zum Thema des Abends zu leisten Dazu wahlt er einen anderen Weg als die Vorredner Er will nicht den Eros preisen sondern als Erotiker uber Sokrates den er liebt reden 46 Alkibiades beginnt sein Portrat des Philosophen mit einem Vergleich Ausserlich betrachtet kommt ihm Sokrates vor wie ein Silen oder wie der Satyr Marsyas stupsnasige mythische Gestalten mit breiten Gesichtern und Stirnglatzen die korperlich weit vom klassischen griechischen Schonheitsideal entfernt sind Sein Inneres aber ist gottlich und golden Dort sind Gotterbilder zu sehen fur den dem er sich offnet Mit der Gewalt seiner Worte kann Sokrates Menschen so bezaubern wie Marsyas ein hervorragender Flotenspieler mit seinem Instrument Er allein vermag Alkibiades die Sinnlosigkeit des Lebens das dieser fuhrt und die Notwendigkeit einer radikalen Veranderung begreiflich zu machen Politisch ist Alkibiades sehr erfolgreich als Volksredner versteht er es die Menge zu steuern aber Sokrates macht ihm klar wie wenig er befahigt ist den Staat zu lenken solange er sich selbst nicht beherrschen kann und der Knecht seiner Begierden ist Daher ist Sokrates der einzige Mensch vor dem sich Alkibiades schamt Da der ehrgeizige Politiker die geforderte Selbstdisziplin nicht aufbringt wurde er den unangenehmen Ermahnungen des unnachsichtigen Philosophen gern entgehen Er kann sich aber dem Einfluss des Sokrates nicht entziehen da er von ihm fasziniert ist 47 Silen Maske romisches Fresko Metropolitan Museum of Art New York Tief beeindruckt ist Alkibiades von Sokrates souveranem Umgang mit der sexuellen Attraktivitat korperlicher Schonheit Seiner Veranlagung nach ist der Philosoph dafur sehr empfanglich mit Vorliebe halt er sich unter schonen jungen Mannern auf Dennoch lasst er sich in seiner Einstellung zu den Menschen seiner Umgebung von solchen Reizen und anderen Ausserlichkeiten uberhaupt nicht beeinflussen Dies musste der gutaussehende vom Erfolg verwohnte Alkibiades selbst zu seinem Leidwesen erleben als er sich einbildete er konne dank seiner physischen Attraktivitat bei Sokrates erreichen was er wollte Alle seine Versuche den begehrten Mann sexuell zu verfuhren und von sich abhangig zu machen scheiterten klaglich 48 Ein weiterer markanter Aspekt von Sokrates Unbeirrbarkeit und uberlegener Haltung ist sein tapferes und umsichtiges Verhalten in Lebensgefahr und sein Gleichmut beim Ertragen korperlicher Strapazen Alkibiades illustriert dies mit der Schilderung gemeinsamer Erlebnisse auf einem Feldzug Weder Hunger noch strenger Frost konnte Sokrates etwas anhaben unbekummert lief er barfuss auf dem Eis Er konnte aber auch geniessen wenn es dazu Gelegenheit gab Im Sommer blieb er einmal einen Tag und eine Nacht lang nachsinnend an einer Stelle stehen Wie Sokrates selbst so sind auch seine Reden Ausserlich betrachtet kommen sie einem zunachst lacherlich vor wie Silene und Satyrn aber wenn man ihren Sinn erfasst dann zeigt sich dass sie von gottlicher Art sind 49 Symposion Szene auf einem attischen rotfigurigen Kylix des 5 Jahrhunderts v Chr Ein Diener serviert Wein Der Ausklang des GastmahlsNach den offenherzigen Bekenntnissen des Alkibiades und einigen anschliessenden Neckereien entstand Unruhe da von aussen viele Nachtschwarmer ins Haus eindrangen Manche Gaste brachen auf andere schliefen ein Nur Agathon Aristophanes und Sokrates blieben wach und verbrachten die Nacht im Gesprach Sie wandten sich einem neuen Thema zu der Buhnendichtung wobei Sokrates die Ansicht vertrat ein guter Tragodiendichter musse auch gute Komodien schreiben konnen Dann schlief erst Aristophanes ein und nach Tagesanbruch auch Agathon Darauf verliess Sokrates munter das Haus und ging ins Lykeion wo er ohne Schlafbedurfnis den Tag verbrachte erst gegen Abend begab er sich nach Hause zur Ruhe 50 Interpretation und philosophischer Gehalt BearbeitenWie in seinen anderen Werken verzichtet Platon auch im Symposion bewusst darauf eine eigene Lehrmeinung vorzutragen und als solche zu kennzeichnen Er uberlasst das Fazit dem Leser Unzahlige Versuche aus den Texten eine systematische Lehre Platons zu rekonstruieren oder ihm zumindest einzelne Lehrmeinungen eindeutig zuzuordnen sind Gegenstand anhaltender Forschungsdebatten Die Einschatzung der ersten funf RedenUmstritten ist in der Forschung ob die Stellungnahmen der funf Redner die im Dialog vor Sokrates zu Wort kommen teilweise Aspekte von Platons eigenem Eros Verstandnis wiedergeben und den Leser auf Sokrates Rede vorbereiten sollen oder ob sie aus Platons Sicht inhaltlich wertlos sind und nur Konzepte enthalten die er fur verfehlt hielt Auch hinsichtlich der Fragen ob die funf Reden in einem inneren Zusammenhang stehen wie sie gegebenenfalls zu gruppieren sind und welche Bedeutung ihre Reihenfolge hat gehen die Meinungen auseinander Unter anderem ist vorgeschlagen worden eine aufsteigende Ordnung anzunehmen Diese Hypothese nach der jeder Redner seinen Vorredner ubertrifft findet eine Stutze in dem Umstand dass jeder seine Ausfuhrungen mit Kritik am Vorredner einleitet Dagegen spricht aber dass Agathons Rede im Vergleich mit der seines Vorredners Aristophanes eindeutig keine Steigerung bietet 51 Laut einer anderen Interpretation entspricht die Reihenfolge der sechs Reden uber den Eros der Reihenfolge der Stufen des erotischen Aufstiegs 52 Die Reden von Pausanias und EryximachosDie Rede des Pausanias zeigt ausserlich Ubereinstimmungen mit der des Sokrates doch fehlt ihr philosophische Tiefe Einer Forschungshypothese zufolge ist sie von Platon als Parodie von Sokrates Rede gestaltet und soll zeigen wie leicht das sokratische Eros Konzept von Nichtphilosophen missverstanden werden kann 53 Die von Pausanias betonte Unterscheidung zwischen Aphrodite Urania und Aphrodite Pandemos ist insofern historisch als beide in Athen kultisch verehrt wurden Die gegensatzlichen Merkmale die ihnen Pausanias zuschreibt sind aber eine literarische Fiktion Platons Besondere Beachtung findet in der Forschung die kulturgeschichtliche Relevanz der Ausfuhrungen des Pausanias Dabei geht es um die Frage inwieweit seine Rede Ruckschlusse auf Normen Werte und sexuelle Gepflogenheiten der damaligen Oberschicht Athens gestattet Manche diesbezugliche Einzelheiten werden von anderen Quellen bestatigt 54 Die Rede des Eryximachos der die gemeine Liebe nicht verurteilt sondern mit Vorbehalt billigt wird von manchen Forschern ungunstig beurteilt Sie sehen darin einen vom Autor mit ironischer Absicht gestalteten Text der die pedantische Einstellung und inkoharente Denkweise der Dialogfigur aufdecken und damit die Fragwurdigkeit ihres Konzepts zeigen soll Andere meinen es handle sich um eine realistische Darstellung einer traditionellen verbreiteten Sichtweise Eryximachos vertrete eine stimmige Position die Platon ernst genommen habe 55 Jedenfalls sind in der Rede parodistische Zuge zu erkennen Platon karikiert die Neigung selbstbewusster medizinischer Autoren die Medizin zu einer Universalwissenschaft auszubauen 56 Aristophanes und sein Kugelmenschen MythosAristophanes Schluckauf wird in der Forschung unterschiedlich gedeutet Wahrend manche Altertumswissenschaftler meinen darin eine bedeutsame tiefsinnige Symbolik entdecken zu konnen halten andere den Vorfall fur eine nur auflockernde inhaltlich belanglose Episode Es ist auch vermutet worden Platon habe eine Verspottung des historischen Aristophanes beabsichtigt 57 Der Kugelmenschen Mythos den Platon Aristophanes in den Mund legt ist Gegenstand einer reichhaltigen Spezialliteratur Er soll die ausserordentliche Bedeutung des Eros im menschlichen Leben erklaren indem er die Ursache des erotischen Begehrens aufdeckt Der Erklarungsansatz des platonischen Aristophanes deutet auf einen Kernbestandteil der platonischen Liebestheorie die Erklarung des Eros als Mangelphanomen Das erotische Begehren erscheint als Wunsch nach Behebung eines Mangels und nach Erlangung von Ganzheit oder Vollkommenheit Der einstige Urzustand ist zwar langst vergessen aber die Sehnsucht nach einer Uberwindung der Ur Trennung bleibt bestehen Der Weg den Aristophanes anpreist und dessen Endziel die definitive Wiederherstellung des Urzustands ist entspricht jedoch keineswegs dem Liebesideal Platons Im Gegensatz zu Aristophanes der kein hoheres Ziel als den Genuss der Einheit mit dem geliebten Individuum kennt fordert Platon eine Ausrichtung der Liebe auf Uberindividuelles Er propagiert ein vom Eros angetriebenes aber philosophisches Erkenntnisstreben wobei der Erkenntnisweg bei den verganglichen Sinnesobjekten beginnt aber dann von ihnen wegfuhrt 58 Ein weiterer schroffer Gegensatz betrifft das Gotterbild Nach dem Kugelmenschen Mythos trachten die Gotter begierig danach von den Menschen Verehrung und Opfer zu erhalten und nur aus diesem Grund lassen sie die Menschheit uberleben Diese Vorstellung mit der den Gottern Bedurftigkeit und ein niederes Motiv unterstellt wird ist aus platonischer Sicht blasphemisch Dem historischen Aristophanes war eine solche Denkweise aber nicht fremd er thematisierte auf der Buhne die Gier der Gotter 59 Gegensatzlich sind auch die Stilebenen Die Schilderung der Kugelmenschen und ihrer Fortbewegung zeigt deutlich komische groteske Zuge und kontrastiert dadurch mit der Erhabenheit der Darstellung von Diotimas metaphysischer Liebeslehre Der humoristische Aspekt des Mythos passt zu dem Komodiendichter Aristophanes Ein oft erortertes Thema der Forschung ist der kulturgeschichtliche Hintergrund des Mythos und insbesondere des Motivs der Androgynie Es wird darauf hingewiesen dass Platon die Kugelmenschen zwar selbst erfunden dabei aber alte mythische Motive verwertet hat 60 Manche Aspekte des Mythos lassen Bezuge zur Folklore erkennen 61 Nach der Lehre des Vorsokratikers Empedokles entstehen im Weltkreislauf Wesen mit doppeltem Gesicht und doppelter Brust 62 Platon hat die Darstellung des Empedokles wohl gekannt und verwertet 63 Das Motiv einer ursprunglichen Androgynie einer spater getrennten anfanglichen Einheit der Geschlechter kommt auch in aussereuropaischen Mythen vor 64 Im antiken Griechenland fand die Androgynie einen Ausdruck in der Gestalt des Hermaphroditos Die Kugelgestalt der mythischen Urmenschen ist eine Folge ihrer Abstammung von den kugelformigen Himmelskorpern Sonne Mond und Erde denen sie ahnlich sind Hinzu kommt dass Platon die Kugel als vollkommenen Korper von hochster Schonheit betrachtete 65 Die Rolle der Dialogfigur DiotimaZwei Aspekte der Rolle Diotimas haben in der Forschung besondere Beachtung gefunden der Umstand dass Platon hier entgegen seiner Gewohnheit eine weibliche Figur auftreten lasst und die ausserordentliche Autoritat mit der er diese Gestalt ausstattet In seiner Wiedergabe des Gesprachs mit Diotima tritt Sokrates ihr gegenuber als Schuler auf Sie stellt Fragen die ihm zu Erkenntnissen verhelfen sollen und ubernimmt damit die maieutische Rolle die er in anderen Dialogen selbst spielt Wo er bekennen muss keine Antwort zu wissen enthullt sie ihm die Wahrheit So kann Sokrates auch im Symposion an seiner Platon Lesern vertrauten Behauptung festhalten er sei generell unwissend Er tragt keine eigene Theorie des Eros vor sondern beschrankt sich darauf als Berichterstatter fremde Weisheit darzulegen Aus diesem Grund benotigt Platon die Gestalt der Diotima Als weise Seherin verfugt sie uber eine Einsicht die der philosophische Diskurs allein nicht vermitteln kann Sie argumentiert zwar streckenweise philosophisch aber hinsichtlich des Kerns ihrer Lehre beruft sie sich auf eine transzendente Erfahrung die nach ihrer Darstellung den Hohepunkt und Abschluss eines philosophischen Schulungswegs darstellt Oft wird die Frage erortert warum Platon gerade bei diesem Thema ausnahmsweise einer Frau eine so zentrale Rolle ubertragt Dabei kommen auch mancherlei Spekulationen uber seine eigene sexuelle Orientierung ins Spiel 66 Eine Hypothese lautet Platon habe den Eros aus der ihm traditionell zuerkannten gottlichen Position verdrangen und die Prinzipien der Aphrodite vollstandig entmachten wollen Im Sinne dieser Absicht sei es zweckmassig dass dabei eine Frau das Kommando fuhrt Diotimas Aufgabe sei die Selbstdemontage des weiblichen Prinzips 67 Nach einer anderen Erklarung hat Platon bei diesem Thema eine Frau auftreten lassen da ein Mann der den jungen homoerotisch eingestellten Sokrates uber den Eros belehrt vom zeitgenossischen Publikum als dessen Liebhaber betrachtet worden ware Diesem Verdacht habe Platon unbedingt vorbeugen wollen 68 Ein weiterer Deutungsvorschlag lautet Diotimas Ausfuhrungen basierten auf einem aus Platons Sicht spezifisch weiblichen Liebesverstandnis 69 Diotimas Unsterblichkeitskonzept und Platons eigene AuffassungEine lange Forschungsdiskussion dreht sich um die Frage wie Platon zu der Lehre seiner Dialogfigur Diotima steht Auffalligerweise thematisiert Diotima die platonische Vorstellung einer individuellen Unsterblichkeit der Seele nicht Vielmehr erortert sie nur das Streben der sterblichen Wesen nach Fortdauer durch Nachkommenschaft oder Nachruhm also nach Unsterblichkeit in einem ubertragenen Sinn Dies erinnert an die spater von Aristoteles vertretene Lehre wonach es fur sterbliche Individuen eine Unverganglichkeit nur in einem uneigentlichen Sinn gibt Nach Aristoteles Meinung sind die Lebewesen zwar als solche verganglich bewirken aber durch ihre Fortpflanzung das Uberleben der Art insofern kommt ihnen soweit es moglich ist doch eine gewisse Art von Ewigkeit zu Wenn Diotima dies meint dann besteht ein schroffer Gegensatz zur Unsterblichkeitslehre die Platons Sokrates im Dialog Phaidon nachdrucklich verteidigt 70 Diesbezuglich konkurrieren drei Deutungsrichtungen Nach der ersten Richtung besteht inhaltlich Ubereinstimmung oder zumindest kein Widerspruch zwischen dem Konzept Diotimas im Symposion und demjenigen Platons und seines Sprachrohrs Sokrates im Phaidon Nach der zweiten Richtung ist Diotimas Lehre mit der platonischen Philosophie unvereinbar daher lehnt Platon sie ab und erwartet auch vom Leser dass er ihre Falschheit erkennt und sie verwirft Nach der dritten Richtung macht sich Platon im Symposion die Auffassung Diotimas zu eigen obwohl sie seiner anderweitig vorgetragenen Seelen und Unsterblichkeitslehre widerspricht dies bedeutet dass er seine Meinung zumindest zeitweilig grundlegend geandert hat 71 Da sich Platons Sokrates im Symposion den Ausfuhrungen Diotimas vorbehaltlos anschliesst folgt die Forschung uberwiegend der traditionellen Interpretation wonach Diotimas Lehre weitgehend oder ganzlich die platonische ist Zumindest wird angenommen dass sie mit dem klassischen Platonismus des Phaidon vereinbar ist Demnach bezieht sich das Streben nach Fortdauer von dem Diotima redet nur auf das Dasein im Bereich der verganglichen Sinnesobjekte Nur dieses Dasein betrachtet Diotima als verganglich Sie behauptet nicht jegliche Art von individueller Existenz musse mit dem Tod des Korpers enden Somit besteht kein Widerspruch zur Annahme dass die individuelle Seele unsterblich ist Das bedeutet allerdings nicht dass Diotimas Lehre mit Platons eigener Uberzeugung vollig identisch sein muss 72 Die Alternativthese der zufolge Diotima sophistisch denkt und ein von Platon oder zumindest seinem Sokrates abgelehntes Konzept vertritt gilt heute als verfehlt 73 Abgelehnt wird von den meisten Altertumswissenschaftlern auch die Hypothese Platon habe geschwankt und im Symposion sein Konzept einer individuellen Unsterblichkeit aufgegeben 74 Der erkenntnistheoretische AspektDie Erkenntnistheorie Diotimas ist von Optimismus gepragt die Schau des absolut Schonen wird als erreichbares Ziel dargestellt Das Objekt dieser Wahrnehmung ist die platonische Idee das Urbild des Schonen im Sinne von Platons Ideenlehre Da eine platonische Idee den Sinnen unzuganglich und nur geistig erfassbar ist sind Begriffe wie erblicken sehen und Schau in diesem Zusammenhang nicht wortlich sondern metaphorisch zu verstehen Besondere Beachtung findet in der Forschung die Feststellung Diotimas die Schau trete nach langen Bemuhungen plotzlich ein nachdem der Erotiker seinen schrittweisen Aufstieg vollzogen habe 75 Diese Formulierung hat die Vermutung genahrt Platon meine hier ein mystisches Erlebnis Eine Ubereinstimmung mit Schilderungen in mystischem Schrifttum besteht darin dass die platonische Schau den dafur Qualifizierten plotzlich gleichsam uberfallt Sie wird von ihm zwar durch den Aufstieg ermoglicht doch kann er sie nicht unmittelbar herbeifuhren oder gar erzwingen Die Erkenntnis der Idee des Schonen wird durch Leistungen des diskursiven Denkens vorbereitet aber intuitiv vollzogen Dazu passt der Umstand dass Platon die Annaherung an das Ziel in Analogie zur Einweihung in die Mysterien beschreibt Dadurch erhalt der Aufstieg zum Schonen die Qualitat einer religiosen Initiation Nach Platons Verstandnis lost die Philosophie das ein was die Mysterien versprechen Ein wesentlicher Unterschied zu mystischen Erfahrungen ist jedoch dass nach Diotimas Beschreibung keine Vereinigung unio mystica stattfindet bei der die Differenz zwischen Subjekt und Objekt aufgehoben wird Der Betrachter und das Betrachtete bleiben stets eigenstandig 76 Die Schau des absolut Schonen ist faktisch der Endpunkt des Aufstiegs falls dieser vollstandig ausgefuhrt wird Dies bedeutet aber nicht dass der aufsteigende Liebende wahrend des Aufstiegs die hochste Stufe als angestrebtes Endziel vor Augen haben muss Vielmehr erzielt er schrittweise Erkenntnisgewinne die bewirken dass ihm die jeweils nachsthohere Stufe erstrebenswert erscheint 77 Der soziale AspektDer Stufenweg der zur Betrachtung des an sich Schonen fuhrt ist der Lebensweg des Philosophen Diotima stellt ausdrucklich klar es sei notwendig mit der ersten Stufe der Liebe zu schonen Korpern zu beginnen Die Moglichkeit den korperlichen Aspekt des Eros zu ubergehen und auf direktem Weg zur Idee des Schonen vorzudringen kommt aus ihrer Sicht nicht in Betracht Der Aufstieg kann nicht allein vollzogen werden er hat auf jeden Fall eine soziale Komponente Austausch mit anderen ist zumindest auf den unteren Stufen erforderlich 78 Seit langem ist eine intensive Forschungsdiskussion uber die Einschatzung des erotischen Aufstiegs unter sozialem Gesichtspunkt in Gang Einen massgeblichen Impuls erhielt die Debatte 1973 durch die Veroffentlichung einer in der Folgezeit einflussreichen Untersuchung von Gregory Vlastos uber die Rolle des Individuums als Objekt platonischer Liebe 79 Nach Vlastos Verstandnis wird in Diotimas Eroslehre das geliebte Individuum nicht um seiner selbst willen geschatzt Vielmehr ist es nur begehrenswert weil und insofern es etwas Allgemeines korperliche oder seelische Schonheit beeindruckend verkorpert Der Geliebte ist fur den Liebenden nur als Trager bestimmter allgemeiner Eigenschaften relevant nicht unter dem Gesichtspunkt seiner individuellen Besonderheit und ihres Werts Daher schwindet seine erotische Attraktivitat zwangslaufig im Verlauf des Aufstiegs Wenn der Erotiker zu hoheren allgemeineren Liebesformen aufsteigt wird das Individuum als Objekt des Eros uberflussig und ein Festhalten an ihm somit sinnlos Das bedeutet dass die Liebe zur geliebten Person letztlich nur Mittel zum Aufstieg zum absolut Schonen ist Demnach geht es dem platonischen Erotiker eigentlich nur um ihn selbst Diese Interpretation von Diotimas Liebeslehre wird mit dem Schlagwort vom egozentrischen Charakter des platonischen Eros bezeichnet 80 Die Egozentrismus Hypothese ist in der Forschung umstritten und wird heute in ihrer radikalen Variante uberwiegend abgelehnt Die Gegenauffassung lautet Platons Vorstellung sei nicht so einseitig und beschrankt sondern das tugendhafte Individuum werde bei ihm durchaus als legitimes Liebesobjekt gewurdigt Der Aufstieg zu umfassenderen Stufen der Liebe musse nicht mit einem Erloschen der Liebe zum Individuum verbunden sein sondern diese werde nur anders betrachtet und eingeordnet 81 Einer alternativen Hypothese zufolge ist der platonische Eros auf den unteren Stufen egozentrisch doch andert sich das im Verlauf des Aufstiegs 82 Einen anderen Weg hat Martha Nussbaum 1986 mit ihrem Deutungsversuch eingeschlagen mit dem sie eine lebhafte Forschungsdebatte ausgelost hat Nussbaum teilt Vlastos Ansicht wonach Diotimas Liebesverstandnis das geliebte Individuum uberflussig macht und diese Konsequenz von Diotima und Platons Sokrates gesehen und bejaht wird Im Gegensatz zu den Befurwortern der Egozentrismus Hypothese folgert sie daraus aber nicht dass Platon die Bedeutung und den Wert der Individualitat verkannt habe Vielmehr habe er mit der Rede des Alkibiades in der die Einzigartigkeit des Sokrates verherrlicht wird einen Gegenakzent setzen wollen Zwischen der Wertschatzung des Individuums in seiner Einmaligkeit und der Forderung nach Aufstieg des Erotikers vom Speziellen zum Allgemeinen bestehe ein tragischer Konflikt der dem Leser des Symposions vor Augen gestellt werde 83 Ahnlich wie Nussbaum hatte schon 1976 Margot Fleischer festgestellt Diotima und Alkibiades seien extreme Gegengestalten und nicht zu vereinigen Die Wahrheit uber den Eros musse zwischen ihren Positionen liegen doch werde dies im Symposion nicht sichtbar gemacht das Dilemma bleibe ungelost So gesehen endet der Dialog in einer Aporie einer scheinbaren oder tatsachlichen Ausweglosigkeit 84 Die Rolle des Alkibiades Alkibiades unter den Gasten Radierung von Pietro Testa 1648 Mit dem Eintreffen des betrunkenen larmenden Alkibiades kurz nach dem Ende von Sokrates Rede ist ein dramatischer Stimmungswechsel verbunden der die Leser des Dialogs seit jeher beeindruckt hat In der Forschungsliteratur wird darauf hingewiesen dass Alkibiades das irrationale Prinzip des Rausches und der Zugellosigkeit verkorpert fur das in der griechischen Mythologie der Gott Dionysos steht Mit dem anfanglichen Beschluss der Gastmahlteilnehmer die Flotenspielerin wegzuschicken den Weingenuss zu begrenzen und sich auf den philosophischen Diskurs zu konzentrieren ist das dionysische Element aus der Runde verbannt worden Das war eine Voraussetzung fur die ernsthafte Auseinandersetzung mit einem erhabenen Thema Mit dem uberraschenden groben Eindringen des Alkibiades und seines Gefolges ist der zunachst ausgeschlossene Dionysos zuruckgekehrt und hat seinen Anspruch auf Beachtung geltend gemacht Daher wird der letzte Teil des Symposions oft mit dem Satyrspiel verglichen einem heiteren von derber Sinnlichkeit gepragten Theaterstuck das in Athen als Nachspiel den Tragodienauffuhrungen folgte Ohne Diotimas Eros Mythos zu kennen bietet Alkibiades ein teils ernstes teils humoristisch wirkendes Portrat des Sokrates als Verkorperung des von Diotima beschriebenen Eros 85 Fur das Empfinden antiker Griechen war die beschriebene Konstellation absurd Der schone gefeierte Jungling Alkibiades bekennt dass er den weit alteren grotesk hasslichen Sokrates liebt und von ihm verschmaht wird Durch diesen Kontrast und die darin nach gangiger Auffassung liegende Paradoxie wollte Platon seinen Gedanken der Uberlegenheit innerer Schonheit drastisch illustrieren 86 Die Diskussion uber Tragodien und KomodiendichtungIn der Nacht nachdem die anderen gegangen oder eingeschlafen sind diskutieren noch drei Manner der Philosoph Sokrates der Tragodiendichter Agathon und der Komodiendichter Aristophanes Ihr Thema ist die Kompetenz des Dramatikers Sokrates will die beiden beruhmten Buhnendichter zwingen zuzugeben dass zum Verfassen von Komodien und Tragodien ein und dieselbe Kompetenz benotigt werde Wenn ein Tragodiendichter seine Kunst beherrsche konne er zwangslaufig auch Komodien dichten Vergeblich strauben sich Agathon und Aristophanes gegen diese These als Spezialisten verteidigen sie die Beschrankung auf das jeweils angestammte Gebiet Sokrates treibt seine beiden Gesprachspartner in die Enge Seine These ist unkonventionell sie widerspricht der gangigen antiken Praxis Hinter ihr mag die Uberlegung stehen dass Tragodie und Komodie ein Gegensatzpaar bilden und daher Gegenstand desselben Wissens sind Einer Forschungshypothese zufolge hat Platon hier seine eigene schriftstellerische Tatigkeit im Sinn die sowohl tragodienhafte als auch komodienhafte Elemente aufweist Er will andeuten dass der Philosoph der wahre Dramatiker sei da seine Kunst sowohl die des Komikers als auch die des Tragikers umfasse 87 Buste Platons romische Kopie des griechischen Platonportrats des Silanion Glyptothek Munchen Entstehung BearbeitenDie Abfassungszeit des Symposions lasst sich nicht mit Sicherheit bestimmen Unter inhaltlichem Gesichtspunkt gehort es in die mittlere Schaffensphase des Autors Manche stilistische Beobachtungen stutzen diesen Befund nach anderen Indizien ist das Werk einer stilistisch fruhen Dialoggruppe zuzuordnen Einen historischen Anhaltspunkt bietet eine Anspielung auf die Aufteilung der arkadischen Stadt Mantineia durch die Spartaner 385 384 v Chr 88 demnach ist das Symposion nach diesem Zeitpunkt entstanden Allerdings ist nicht sicher dass dieser historische Vorgang gemeint ist Die Stelle kann sich auch auf eine Auseinandersetzung zwischen Sparta und Mantineia im Jahr 418 v Chr beziehen was jedoch weniger wahrscheinlich ist Eine andere Stelle ist wohl als Anspielung auf den Konigsfrieden von 387 386 v Chr zu deuten Ein weiteres fur die Datierung relevantes Indiz bietet vielleicht der Umstand dass Platons Phaidros hypothetisch von der Moglichkeit spricht ein Heer aus lauter Liebenden und Geliebten aufzustellen Dieser Plan wurde in Theben 378 v Chr mit der Grundung der Heiligen Schar verwirklicht Daraus ist gefolgert worden dass der Dialog wohl vor der Schaffung dieser Elitetruppe der Thebaner entstanden ist Wenn diese Uberlegungen zutreffen lasst sich die Entstehungszeit auf die Jahre zwischen 385 und 378 v Chr eingrenzen Allerdings kann die Ausserung der Dialogfigur Phaidros auch als positive Reaktion Platons auf die Massnahme in Theben gedeutet werden 89 Ein Textstuck des Symposions in der einzigen antiken Papyrus Handschrift P Oxy V 843 2 3 JahrhundertTextuberlieferung BearbeitenDie direkte antike Textuberlieferung beschrankt sich auf eine Papyrus Handschrift des 2 oder 3 Jahrhunderts von der ein umfangreicher Teil erhalten ist Es handelt sich um den am meisten Text enthaltenden von allen Platon Papyri Diese Uberlieferung ist fur die Textkritik von grossem Wert sie ist frei von einer Reihe von Fehlern der mittelalterlichen Pergament Handschriften weist aber auch eigene Fehler auf die in der mittelalterlichen Textuberlieferung nicht vorkommen 90 Die mittelalterliche Textuberlieferung besteht aus 55 Handschriften die das Symposion ganz oder teilweise enthalten 91 Die alteste erhaltene mittelalterliche Symposion Handschrift wurde im Jahr 895 im Byzantinischen Reich fur Arethas von Caesarea angefertigt 92 Rezeption BearbeitenDas Symposion gilt als einer der bedeutendsten Dialoge Platons und ist einer der am intensivsten rezipierten Es hat sowohl in der Antike als auch in der Neuzeit eine starke Wirkung ausgeubt und zahlt zu den beruhmtesten Werken der Weltliteratur 93 Antike Bearbeiten In der Antike wurde das Symposion eifrig gelesen In formaler Hinsicht wurde es zum klassischen Vorbild fur die antike Symposienliteratur eine literarische Gattung deren Ausgangspunkt es bildet Allerdings versuchten spatere Autoren nicht mit Platons philosophischer Tiefe in Konkurrenz zu treten sondern schufen starker aufgelockerte fur ein breiteres Publikum unterhaltsamere Darstellungen sympotischer Zusammenkunfte 94 Vom 4 bis zum 1 Jahrhundert v Chr Der Dialog Symposion des Schriftstellers Xenophon eines Zeitgenossen Platons wurde nach heutigem Forschungsstand spater als Platons gleichnamiges Werk vollendet und ist von diesem beeinflusst Es besteht eine Vielzahl von Parallelen zwischen den beiden Schriften Auch bei Xenophon ist Sokrates ein Teilnehmer des Gastmahls und halt eine Rede uber den Eros 95 Platons Schuler Aristoteles zitierte in seiner Politik aus der Rede des Aristophanes im Symposion deren Inhalt allen bekannt sei Er bezeichnete den Dialog als Gesprache uber die Liebe 96 In seiner Schrift Uber die Seele griff er den Gedanken von Platons Diotima auf dass die Fortpflanzung der Lebewesen ein Streben nach Teilnahme am Ewigen und Gottlichen ist 97 Auch in seiner Nikomachischen Ethik ist der Einfluss von Diotimas Lehre deutlich zu erkennen 98 Bei den Kynikern und den Epikureern zwei mit dem Platonismus rivalisierenden philosophischen Richtungen stiessen die im Symposion dargelegten Ansichten auf Unverstandnis Der Kyniker Bion von Borysthenes 4 3 Jahrhundert v Chr urteilte Sokrates sei ein Narr gewesen wenn er Alkibiades sexuell begehrt aber den Trieb unterdruckt habe 99 Die Epikureer verurteilten vor allem Platons Verknupfung der Erotik mit der Tugend oder Vortrefflichkeit aretḗ Nach ihrer Lehre ist leidenschaftliche Liebe hochst schadlich Der erotische Trieb gilt als grosses Ubel und die von ihm erzeugte Erregung als dem Wahnsinn nahe 100 In der Tetralogienordnung der Werke Platons die anscheinend im 1 Jahrhundert v Chr eingefuhrt wurde gehort das Symposion zur dritten Tetralogie Vom 1 bis zum 3 Jahrhundert n Chr Der Philosophiegeschichtsschreiber Diogenes Laertios zahlte das Symposion zu den ethischen Schriften und gab als Alternativtitel Uber das Gute an Dabei berief er sich auf eine heute verlorene Schrift des Gelehrten Thrasyllos 36 101 Der judische Gelehrte Philon von Alexandria der in der ersten Halfte des 1 Jahrhunderts lebte tadelte die homoerotischen Aspekte des Dialogs scharf Er behauptete das Thema des Symposions sei in erster Linie die gemeine und vulgare Liebe zwischen Mannern oder zwischen Mannern und Knaben deren moralische und gesellschaftliche Auswirkungen verheerend seien Sie zerstore die Tapferkeit und infiziere die Seelen mit weibischer Krankheit wurdige mannliche Jugendliche zur inneren Haltung einer Geliebten herab lenke von sozialen Aufgaben ab und fuhre zu Kinderlosigkeit Der Kugelmenschen Mythos sei verfuhrerisches Blendwerk und errege nur wegen der Ungewohnlichkeit des Gedankens Aufmerksamkeit Xenophons Symposion stehe in moralischer Hinsicht uber Platons gleichnamigem Werk Diese Kritik hat Philon wohl nicht selbst ersonnen sondern einer alteren antiplatonischen Schrift entnommen 102 Der Geschichtsschreiber und Philosoph Plutarch der sich zur Tradition des Platonismus bekannte interpretierte Diotimas Eros Mythos In seiner Abhandlung Uber Isis und Osiris 103 bot er eine allegorische Deutung der Herkunft des Eros Aus der Verbindung eines vollkommenen Vaters Poros der platonischen Ideenwelt mit einer bedurftigen Mutter Penia die hier mit der Materie gleichgesetzt wird geht die sichtbare Welt Eros hervor Plutarchs Dialog Amatorius enthalt zahlreiche Symposion Reminiszenzen In seinen Gastmahlgesprachen Quaestiones convivales ist Platons Dialog deutlich als Vorbild erkennbar 104 Der Mittelplatoniker Lukios Kalbenos Tauros behandelte das Symposion in seinem Philosophieunterricht Wie sein Schuler Gellius berichtet ausserte sich Tauros entrustet uber ignorante Anfanger die den Dialog wegen des Auftritts des betrunkenen Alkibiades lesen wollten statt sich fur den philosophischen Gehalt zu interessieren Die Rolle des Alkibiades fand damals offenbar auch in eher philosophiefernen Kreisen Beachtung Dieses Publikum wollte sich vergnugen und betrachtete die Werke Platons als Unterhaltungslekture 105 Tauros betonte wie im Platonismus ublich man solle mehr auf den Inhalt achten als auf die Form doch wies er auch mit Stolz auf die rhetorische Brillanz in der Rede des Pausanias hin kein Rhetor habe eine so vortreffliche Prosa geschaffen wie Platon Gellius der sich fur die Sprachkunst begeisterte ubersetzte eine Stelle aus dieser Rede die ihn besonders beeindruckte ins Lateinische und lernte sie auswendig Er sah darin ein Muster hochster stilistischer Eleganz das er zur Schulung seiner eigenen Beredsamkeit in seiner lateinischen Muttersprache nachbilden wollte 106 Ein nicht namentlich bekannter Mittelplatoniker der den Dialog Theaitetos kommentierte erwahnte in dem auf Papyrus erhaltenen Teil seines Werks dass er zuvor bereits einen Kommentar zum Symposion verfasst hatte Die Lebenszeit dieses Platonikers ist umstritten die Vermutungen schwanken zwischen dem 1 Jahrhundert v Chr und dem 2 Jahrhundert n Chr 107 Der Satiriker Lukian von Samosata verfasste ein Symposion in dem er eine parodistische Umkehrung von Platons Konzept bot Wie bei Platon treffen sich bei Lukian Philosophen zu einem Gastmahl doch statt einer Zusammenkunft mit geistigem Wettstreit auf hohem Niveau kommt es zu wusten Szenen der Anspruch der Philosophen auf Tugendhaftigkeit erweist sich als Heuchelei 108 Der Rhetoriker und Sophist Aelius Aristides setzte sich mit Ansichten Platons die ihm missfielen auseinander Dabei betonte er besonders den fiktionalen Charakter der platonischen Dialoge um die Autoritat des beruhmten Philosophen zu untergraben In diesem Zusammenhang wies er auf Unstimmigkeiten hin auf die er bei der Uberprufung einzelner Angaben Platons anhand historischer Fakten gestossen war Bei seiner Suche nach solchen Widerspruchen wurde er auch im Symposion fundig 109 Der antiphilosophisch gesinnte Gelehrte Athenaios ubte im Rahmen seiner Polemik gegen Platon auch am Symposion Kritik Er bezeichnete den Dialog als leeres Geschwatz und behauptete die Darstellung von Sokrates militarischen Leistungen sei erlogen denn sie stimme nicht mit den Berichten anderer Quellen uberein 110 Auch der Bericht uber die Nacht in der Alkibiades Sokrates verfuhren wollte konne nicht zutreffen 111 Der stark vom Platonismus beeinflusste Kirchenschriftsteller Origenes interpretierte den Mythos von der Abstammung des Eros christlich Nach seiner Deutung entspricht Penia als Verfuhrerin der Schlange im Paradies und Poros dem beim Sundenfall verfuhrten Menschen 112 Plotin 270 der Begrunder des Neuplatonismus griff in seiner Abhandlung Uber das Schone Diotimas Eros Konzept auf wobei er es erheblich umgestaltete In seiner Schrift Uber den Eros legte er den Mythos von der Herkunft des Eros aus Dabei deutete er die Gottheiten allegorisch Die Gleichsetzung des Eros mit der sichtbaren Welt lehnte er ab 113 Plotins Schuler Porphyrios 301 305 verfasste eine Streitschrift uber den Eros im Symposion Darin wandte er sich gegen die Auffassung des Rhetors Diophanes der das Verhalten der Dialogfigur Alkibiades in einer offentlichen Rede verteidigt hatte Diophanes hatte sich uber den erotischen Aspekt des Verhaltnisses von Sokrates und Alkibiades geaussert und dabei die Meinung vertreten ein Philosophieschuler solle bereit sein sich auf eine sexuelle Beziehung zu seinem Lehrer einzulassen Plotin der unter den Zuhorern war hatte daran Anstoss genommen und Porphyrios mit der Abfassung einer Entgegnung beauftragt Mit dieser Gegenschrift die Porphyrios vor demselben Publikum wie Diophanes vortrug war Plotin sehr zufrieden 114 SpatantikeIn der Spatantike war der Neuplatonismus die vorherrschende philosophische Stromung Bei den Neuplatonikern wurde das Symposion geschatzt aber uber ihre Kommentierung des Dialogs ist nur sehr wenig bekannt Der einflussreiche Neuplatoniker Iamblichos um 320 325 nahm das Symposion in den Lekturekanon seiner Philosophenschule auf und behandelte es im Unterricht fur fortgeschrittene Philosophieschuler Er befand es handle von der hochsten Tugendstufe der betrachtenden Tugend Im Rahmen seiner Einteilung der zwolf aus seiner Sicht wichtigsten Dialoge nach dem Inhalt ordnete er das Symposion der theologischen Gruppe zu 115 Im 5 Jahrhundert schrieb der Neuplatoniker Proklos einen Kommentar zu Diotimas Ausfuhrungen im Symposion 116 Auch ausserhalb der neuplatonischen Philosophenschulen wurde Platons Dialog von Gebildeten rezipiert Der Kirchenvater Methodios von Olympos schrieb ein christliches Symposion das nicht den Eros sondern die Jungfraulichkeit zum Thema hat Das Ziel des Methodios war es Platons Schrift durch ein christliches Gegenstuck zu ersetzen 117 Der Kirchenvater Eusebios von Caesarea schloss sich in seiner Praeparatio evangelica der schon im 3 Jahrhundert von Origenes vertretenen Interpretation an der zufolge Penia die Mutter des Eros als Verfuhrerin fur die Schlange im Paradies steht 118 Der einflussreiche Theologe Augustinus 430 griff das platonische Konzept eines Aufstiegs des Liebenden bis zum wurdigsten Liebesobjekt auf und verwertete es fur seine Zwecke Er fand darin eine philosophische Stutze fur die Wertordnung der christlichen Liebeslehre in der die Nachstenliebe uber der erotischen Liebe zu einem bestimmten Menschen und die Gottesliebe uber allen anderen Formen von Liebe steht Wie bei Platon und Plotin zielt bei Augustinus der menschliche Liebesdrang auf die Vervollkommnung des sehnsuchtigen Liebenden der sich seiner Unzulanglichkeit bewusst ist Der nach Liebeserfullung Strebende erreicht sein Ziel und damit die Gluckseligkeit wenn er in Gott das hochstmogliche Liebesobjekt gefunden hat Bildende KunstDie Frau die auf einem Wandbild der fruhen romischen Kaiserzeit aus Boscoreale neben dem sitzenden Sokrates steht ist sehr wahrscheinlich Diotima Das Wandbild das sich heute im J Paul Getty Museum in Malibu befindet wurde nach einem Vorbild aus dem spaten 4 Jahrhundert v Chr gestaltet 119 Mittelalter Bearbeiten Im Mittelalter hatten die Gelehrten West und Mitteleuropas keinen Zugang zum Text des Dialogs Im Byzantinischen Reich hingegen war das Symposion bekannt eine Reihe von byzantinischen Handschriften die teilweise mit Scholien versehen sind bezeugen das Interesse gebildeter Kreise an dem Dialog Der im spaten 13 und fruhen 14 Jahrhundert tatige Philosoph Georgios Pachymeres fertigte eigenhandig eine Abschrift an 120 Fur den arabischsprachigen Raum konnte eine direkte Rezeption bisher nicht nachgewiesen werden wortliche Zitate fehlen Zumindest Teile des Inhalts waren dort aber bekannt darunter der Kugelmenschen Mythos der in abgewandelter Form weite Verbreitung fand Das heute bis auf Fragmente verlorene Werk Die Ubereinstimmung der Philosophen uber die Allegorien der Liebe des Philosophen al Kindi 9 Jahrhundert scheint eine relativ ausfuhrliche Zusammenfassung von Platons Dialog enthalten zu haben 121 Renaissance Bearbeiten Der Anfang des Symposions in der Erstausgabe Venedig 1513Im Westen wurde das Symposion im Zeitalter des Renaissance Humanismus wiederentdeckt Der italienische Humanist und Staatsmann Leonardo Bruni fertigte 1435 eine unvollstandige Ubersetzung der Rede des Alkibiades ins Lateinische an Er liess die damals anstossigen homoerotischen Bezuge weg und sandte seinen Text an Cosimo de Medici 122 Der scharf antiplatonisch eingestellte Humanist Georgios Trapezuntios geisselte die Homoerotik in Platons Werken das sokratische Laster in seiner Kampfschrift Comparatio philosophorum Platonis et Aristotelis Vergleich der Philosophen Platon und Aristoteles Im Symposion fand er einen Angriffspunkt in der Rede des Aristophanes dessen Erotikkonzept er als Bejahung der Befriedigung sexueller Gier deutete Auf diese Herausforderung antwortete der Platoniker Bessarion mit einer vehementen Entgegnung der 1469 veroffentlichten Schrift In calumniatorem Platonis Gegen den Verleumder Platons Bessarion warf Trapezuntios unter anderem vor die Ansichten der verschiedenen Redner im Symposion mit Platons eigener Position gleichgesetzt zu haben Er bemuhte sich die Ubereinstimmung des platonischen Liebesbegriffs mit dem christlichen aufzuzeigen Diese Argumentationslinie wurde fur den Renaissance Platonismus wegweisend 123 Der beruhmte Gelehrte Marsilio Ficino ein eifriger Erforscher des antiken Platonismus ubersetzte das Symposion ins Lateinische Er veroffentlichte den lateinischen Text 1484 in Florenz in der Gesamtausgabe seiner Platon Ubersetzungen und machte den Dialog damit einem breiteren Lesepublikum zuganglich Ausserdem schrieb er dazu einen lateinischen Kommentar Commentarium in convivium Platonis de amore gewohnlich kurz De amore Uber die Liebe genannt der ebenfalls 1484 gedruckt wurde Dem Kommentar gab er die Gestalt eines Dialogs Eine Gruppe von Gelehrten versammelt sich in Ficinos Landhaus zu einem Gastmahl und hort nach der Mahlzeit eine Lesung des Symposions dann legen sie die Reden uber den Eros aus Bei der Kommentierung der Lehre Diotimas folgte Ficino der Interpretation Plotins Er fasste Poros als gottlichen Lichtstrahl auf Penia als Dunkelheit Ausserdem ubernahm er die von Platons Pausanias eingefuhrte Unterscheidung zwischen himmlischer und profaner Liebe Die letztere amor vulgaris betrachtete er als Krankheit Er sah in den Eros Konzepten aller Reden des Symposions Aspekte ein und derselben platonischen Liebeslehre Ficino fertigte auch eine italienische toskanische Fassung von De amore mit dem Titel El libro dell amore an mit der er sich an ein breites Laienpublikum wandte Sein Symposion Kommentar trug massgeblich dazu bei Platons Ruf als fuhrender Theoretiker der Liebe zu etablieren Die volkssprachliche Fassung wurde zum Prototyp einer Reihe von Abhandlungen die als Liebestraktate trattati d amore bezeichnet werden 124 Der Dichter Girolamo Benivieni fasste in den neun Stanzen seiner Kanzone uber die Liebe die Hauptgedanken von Ficinos Symposion Kommentar zusammen Zu Benivienis Gedicht schrieb der Humanist Giovanni Pico della Mirandola 1486 einen Kommentar Dort legte er sein eigenes Verstandnis der platonischen Liebe dar Die Erstausgabe des griechischen Textes erschien im September 1513 in Venedig bei Aldo Manuzio als Teil der ersten Gesamtausgabe der Werke Platons Der Herausgeber war Markos Musuros Die Gestalt die Musuros dem Text gab blieb fur Jahrhunderte massgeblich 125 1535 erfolgte die Drucklegung der Dialoghi d amore Dialoge uber die Liebe des judischen Philosophen Leo Hebraeus Jehuda ben Isaak Abravanel der einer der namhaftesten Vertreter des Renaissance Platonismus war Leo knupfte nicht nur literarisch an Platons Dialogkunst an sondern war auch inhaltlich stark von den Erorterungen im Symposion beeinflusst Seine Schrift gehorte zu den wichtigsten pragenden Faktoren in der Liebesliteratur des 16 Jahrhunderts In Frankreich liess die Konigin Margarete von Navarra den Kommentar Ficinos ins Franzosische ubersetzen Die Veroffentlichung dieser Ubersetzung im Jahr 1546 gab der Rezeption des im Symposion dargelegten Gedankenguts in der franzosischen Dichtung einen bedeutenden Impuls Margarete die selbst Dichterin war verband in ihrem Liebesverstandnis platonische und christliche Elemente In ihrem Epos Les prisons beschrieb sie einen Aufstieg von der irdischen zur gottlichen Liebe Dabei setzte sie voraus dass Diotimas Mythos von der Herkunft des Eros ihren Lesern gelaufig war Zu Margaretes Umkreis zahlte der Dichter Antoine Heroet der in seinem 1542 gedruckten sehr popularen Gedicht L Androgyne de Platon den Kugelmenschen Mythos thematisierte 126 Der Philosoph Francesco Patrizi da Cherso verfasste im spaten 16 Jahrhundert das vier Dialoge umfassende Werk L amorosa filosofia Dabei ahmte er den Aufbau des Symposions nach Wie bei Platon handelt es sich um einen Bericht uber ein Gastmahl an dem von einem Gesprach mit einer Frau die Belehrung uber Liebesangelegenheiten erteilte erzahlt wurde Diese gebildete Dame die als neue Diotima bezeichnet wird es handelt sich um die mit Patrizi befreundete Dichterin Tarquinia Molza trug allerdings unplatonisches Gedankengut vor Sie fuhrte alle Formen der Liebe auf einen naturlichen Trieb zur Selbstliebe zuruck Damit wandte sich Patrizi gegen die im zeitgenossischen Liebesdiskurs gangige Tendenz zu einer Polarisierung der Liebe in eine gute geistige und eine schlechte sinnliche 127 17 und 18 Jahrhundert Bearbeiten In England rezipierten im 17 Jahrhundert die Cambridger Platoniker die einen christlichen Platonismus vertraten das Symposion im Sinne von Ficinos Denkweise Besonders Henry More legte Wert auf die Eros Lehre Der Philosoph Frans Hemsterhuis 1721 1790 der sich als Sokratiker betrachtete nannte die gebildete Furstin Amalie von Gallitzin mit der er intensiv korrespondierte Diotima sich selbst im Umgang mit ihr Sokrates Friedrich Schlegel veroffentlichte 1795 seine Abhandlung Uber die Diotima die in der Fachwelt wohlwollend aufgenommen wurde Dort schrieb er Platon habe im Symposion mit wenigen Meisterzugen eine Frau verewigt deren heiliges Gemut ein Bild vollendeter Menschheit darstelle 128 Friedrich Holderlin war von Diotimas Ausfuhrungen im Symposion stark beeindruckt und verwendete in seiner Liebeslyrik ihren Namen fur die Geliebte Den platonischen Gedanken dass Eros uber das vergangliche Individuelle emporheben kann druckte er dichterisch in der Ode Der Abschied und in der Elegie Menons Klagen um Diotima aus In seinem Briefroman Hyperion brachte er ebenfalls Platons Eros Konzept zur Geltung Dort ermutigt Diotima ein griechisches Madchen ihren Geliebten Hyperion zu der Einsicht dass er eigentlich nach etwas Hoherem strebt nach einer schoneren Welt die ihm kein einzelner Mensch ersetzen kann Holderlins Hyperion weist Merkmale des von Platons Diotima im Symposion beschriebenen mythischen Daimons Eros auf Wie dieser ist er dazu berufen den Menschen als Mittler zwischen ihnen und den Gottern das Gottliche naherzubringen 129 In einem Prosatext zur metrischen Fassung des Hyperion hielt Holderlin mit Berufung auf den Eros Mythos des Symposions den Gedanken fest unser ursprunglich unendliches Wesen sei zum ersten Mal leidend geworden als die Armuth mit dem Uberflusse sich paarte Da sei die Liebe entstanden und der Mensch endlich geworden an dem Tag als die schone Welt fur uns anfieng da wir zum Bewusstsein kamen 130 Kritisch setzte sich Christoph Martin Wieland 1800 1801 mit dem Symposion auseinander In seinem Briefroman Aristipp wird in einem Brief von einem Gastmahl berichtet an dem neben der Gastgeberin Lais funf Manner teilnahmen Das Symposion wurde vorgelesen und dann hinsichtlich seiner einzelnen Bestandteile erortert Dabei kamen die Gesprachsteilnehmer zu Ergebnissen die der Lehre Diotimas radikal widersprechen Insbesondere die Hinlenkung des Eros auf das Urschone stiess auf fundamentale Kritik da das Urschone ausserhalb des Bereichs moglicher menschlicher Erfahrung liege und daher nicht das Ziel der Liebe sein konne 131 Alkibiades unter den Gasten Skizze von Peter Paul Rubens Metropolitan Museum of Art New YorkBildende KunstVon Peter Paul Rubens stammt eine um 1601 angefertigte Skizze die den betrunkenen Alkibiades unter den Gasten im Hause Agathons zeigt Eine Radierung von Pietro Testa 1648 und eine Zeichnung von Asmus Carstens 1793 haben dasselbe Sujet 132 1775 1780 zeichnete der franzosische Maler Jacques Louis David Diotima die Sokrates belehrt Sein Werk befindet sich heute in der National Gallery of Art in Washington D C 133 Moderne Bearbeiten Die moderne Rezeption ist in erster Linie von der hohen Wertschatzung der literarischen Qualitat des Symposions gepragt Die systematische Ausbeute hingegen wird aus fachphilosophischer Sicht relativ gering veranschlagt Fur eine breitere Offentlichkeit ist der Name des Dialogs in erster Linie mit dem problematischen oft missverstandenen Begriff der platonischen Liebe verbunden 134 Die Rezeption Diotimas und ihrer LiebeslehreDer Name Diotima ist in der Neuzeit immer wieder aufgegriffen und als Pseudonym als ehrender Alternativname oder zur Benennung einer literarischen Figur verwendet worden Er steht traditionell fur eine weise Frau die in Liebesfragen uber ein aussergewohnliches tiefgrundiges Verstandnis verfugt Dieses Bild ergibt sich aus dem Eindruck den das Symposion von Diotima vermittelt Die Liebeslehre jedoch die Diotima im Dialog vortragt ist in der Moderne ausserhalb philosophischer und altertumswissenschaftlicher Kreise schweren Missverstandnissen ausgesetzt Diese sind die Folge eines fundamentalen Bedeutungswandels des Begriffs platonische Liebe Das Schlagwort platonische Liebe bezog sich ursprunglich auf die Liebeslehre Diotimas doch seine moderne Bedeutung Nichtvorhandensein eines sexuellen Interesses steht nur noch in einem sehr entfernten Zusammenhang mit dem Gedankengut des Symposions Philosophische RezeptionSoren Kierkegaard veroffentlichte 1845 das Buch Stadien auf des Lebens Weg dessen erster Teil betitelt In vino veritas von einem Gastmahl handelt und als Aufeinanderfolge von Reden uber die Liebe ein Gegenstuck zu Platons Symposion darstellt Kierkegaard konstruierte seinen Text nahezu parallel zu dem antiken Vorbild 135 Friedrich Nietzsche verfasste 1864 die Abhandlung Ueber das Verhaltniss der Rede des Alcibiades zu den ubrigen Reden des platonischen Symposions ein Jugendwerk in dem er sich lobend uber den Dialog ausserte Er vertrat die Ansicht die Reden seien so konzipiert dass sie aufeinander aufbauten Sokrates runde das von ihnen allmahlich aufgefuhrte Gebaude zu einer Kuppel Der Gegensatz zwischen Sokrates und Alkibiades zeige die damonische Doppelnatur des Eros 136 Der Neukantianer Paul Natorp stellte 1903 das Symposium dem Phaidon gegenuber und gelangte zum Befund im Symposion sei die Immanenz der platonischen Idee in der Erscheinung in volliger Reinheit durchgefuhrt Die immanente weltbejahende Auffassung der Idee dringe hier siegreich durch Das Ziel das an sich Schone sei weder in der Zeit noch im Raum zu finden zuganglich sei die Idee des Schonen jedoch der wissenschaftlichen vom Sinnlichen in methodischer Induktion Stufe um Stufe fortschreitenden Erkenntnis 137 Nicolai Hartmann stellte 1909 fest Platon baue im Symposion die Idee des Schonen geradezu aus Negationen auf er bestimme sie dadurch dass er ihr Bestimmungen entziehe um ihr jeden Schein eines dinghaften Daseins zu nehmen Dennoch grenze sich aus diesen Negationen mit grosser Scharfe ein Etwas ab das dem Leser als ein ganz Bestimmtes Unverwechselbares erscheine Das Erschauen der Idee in ihrer Reinheit und Unvermischtheit sei ein Denken Hier komme es zum reinen Denken dem Denken des seienden Seins des reinen Seinsprinzips Darin finde die Philosophie ihr Ziel und ihren Ruhepunkt Es gebe keinen anderen Zugang zum wahrhaften Sein als den Weg durch Negationen hindurch zum Konstituierenden in den einzelnen Wissenschaften Dieses sei das alles einzelne Dasein Verburgende Das sei der Weg den Platon im Symposion zeichne Das Unvergangliche auf das die Bemuhungen sterblicher Menschen nach Diotimas Lehre abzielten seien vor allem die ewigen Kulturwerte Dem Eros vertraue Platon die grossen sittlichen Aufgaben der Menschheit an 138 Ludwig Klages kritisierte in seiner 1922 veroffentlichten Schrift Vom kosmogonischen Eros Platons Liebeskonzept als lebensverneinend und realitatsfremd Der Eros habe entgegen Platons Auffassung nichts mit Bedurftigkeit und Mangel zu tun sondern zeige sich als Drang des Uberstromens und der Ergiessung Diesen Drang versuche Platon auf Begriffsgespenster abzulenken wodurch er aber den wirklichen Eros verdrange und vernichte Das sei eine illegitime und verhangnisvolle Einmischung des Verstandes in Angelegenheiten der Seele 139 Die Philosophin Simone Weil interpretierte in ihrer 1951 erschienenen Schrift Intuitions pre chretiennes den Kugelmenschen Mythos Sie hielt den Zustand der Dualitat der Trennung von Subjekt und Objekt fur das Ungluck der Menschheit und meinte die Teilung der Kugelmenschen sei nur ein sichtbares Bild fur diesen Dualitatszustand der unser wesentlicher Mangel ist Anzustreben sei Einheit als der Zustand in dem Subjekt und Objekt ein und dasselbe sind der Zustand dessen der sich selbst erkennt und sich selbst liebt Durch Angleichung an Gott sei dieses Ziel erreichbar 140 Leo Strauss interpretierte 1959 das Symposion als Darstellung einer Auseinandersetzung uber die Frage ob die Philosophie oder die Dichtkunst den Weg zur Weisheit darstelle Es handle sich um einen Wettkampf in dem Sokrates die Dichter Agathon und Aristophanes uberwinde und so dem Leser die Uberlegenheit der Philosophie vor Augen fuhre Dies geschehe auf dem Gebiet der Erotik einer traditionellen Domane der Dichter Damit werde der Vorrang der Vernunft gegenuber irrationalen Faktoren etabliert Das Symposion sei unter den Dialogen Platon der am wenigsten politische es behandle das Naturliche die menschliche Natur damit aber auch die Grundlage des sozialen und politischen Handelns 141 Roland Barthes befasste sich in seinen Fragments d un discours amoureux 1977 mit dem Verhaltnis zwischen der Liebe und dem Reden uber sie wobei es ihm um die Rolle literarisch vermittelter Sprach und Vorstellungsmuster in der Realitat der Erotik ging Zu den wichtigsten Texten die er dabei heranzog zahlte das Symposion 142 Michel Foucault betonte 1984 in seiner Geschichte der Sexualitat den Gegensatz zwischen dem konventionellen und dem platonischen Liebesverstandnis Fur Platon sei die wahrhafte Liebe dadurch charakterisiert dass sie durch die Erscheinungen des Objekts hindurch Bezug zur Wahrheit sei Damit werde das Liebesverhaltnis als Verhaltnis zur Wahrheit strukturiert Wie Foucault hierzu naher ausfuhrt unterscheidet sich eine solche Liebesbeziehung von einer herkommlichen durch das Auftreten einer neuen Person des Meisters Er ist derjenige der uber sich selbst als Subjekt des Begehrens reflektiert der in der Liebe das meiste Wissen besitzt und daher der Meister der Wahrheit ist und den Geliebten uber die Liebe belehrt Im konventionellen Spiel der Liebe umwirbt ein aktiver Liebhaber einen passiven Geliebten und gewinnt ihn fur sich der Liebhaber ist stets der altere der beiden der Geliebte der korperlich attraktivere Bei Platon hingegen wird der Meister der Liebe ein erfahrener Mann zum Liebesobjekt fur Jungere die ihn an korperlicher Attraktivitat weit ubertreffen Seine Macht uber sich selbst fasziniert und verschafft ihm Macht uber andere 143 Literarische RezeptionDer Dichter Shelley war vom Symposion fasziniert Er hielt es fur Platons schonstes Werk Im Sommer 1818 ubersetzte er es ins Englische wobei er sich aus stilistischem Grund einen freien Umgang mit dem griechischen Text gestattete 144 Relativ ungunstig fiel hingegen das Urteil von Friedrich Nietzsche aus Platon imitiere im Symposion verschiedene Stile und zeige sich nicht auf der Hohe seiner Kunst 145 Im spaten 19 und fruhen 20 Jahrhundert bezeichnete sich eine Gruppe von homoerotisch eingestellten englischsprachigen Dichtern als Uranians Sie beriefen sich auf antike Gepflogenheiten und knupften mit ihrer Selbstbezeichnung an die Darstellung der uranischen Erotik in der Rede des Pausanias im Symposion an Ein Theoretiker dieser Bewegung war Edward Perry Warren der unter dem Pseudonym Arthur Lyon Raile 1927 den Roman A Tale of Pausanian Love und 1928 1930 das dreibandige Werk A Defence of Uranian Love veroffentlichte Auch im Roman Maurice von Edward Morgan Forster der 1913 1914 geschrieben und erst 1971 postum veroffentlicht wurde spielt Platons Dialog im Kontext einer modernen homoerotischen Beziehung eine Rolle Die Anregung zu dem Roman hatte Forster von dem Schriftsteller Edward Carpenter erhalten der sich zum Ideal einer uranischen Liebe bekannte 146 Paul Valery verfasste 1921 den Dialog L ame et la danse in dem Sokrates Phaidros und Eryximachos auftreten Im 20 und 21 Jahrhundert hat Platons literarische Leistung viel Lob gefunden Der Philosophiehistoriker Constantin Ritter sah im Symposion eines der feinsten und reichsten Erzeugnisse der schriftstellerischen Kunst des hellenischen Altertums 147 Ulrich von Wilamowitz Moellendorff betonte man durfe das Symposion nicht als Lehrschrift eines Philosophen auffassen der starkste Zauber Platons liege in der Dichtkunst der schriftstellerischen Leistung Als Seelenkunder konne Platon es mit jedem Tragiker aufnehmen In der Stufenleiter der Erotik stecke eine der tiefsten Ausserungen Platons uber sein eigenes Innenleben 148 Werner Jaeger meinte im Symposion offenbare sich die hochste Vollendung platonischer Kunst Es sei durch den Sieg des Sokrates im Redewettstreit gleichsam die sichtbare Verkorperung des Vorrangs der Philosophie gegenuber der Poesie Die Philosophie habe sich aber nur dadurch zu dieser Wurde aufschwingen konnen dass sie selbst Dichtung geworden sei oder zumindest in den Reden von Aristophanes und Sokrates dichterische Werke hochsten Ranges geschaffen habe die das Wesen der Philosophie unabhangig von allem Meinungskampf in unsterblicher Kraft uns vor Augen fuhrten Der dramatische Hauptreiz beruhe auf der Meisterschaft individualisierender Charakteristik 149 Hans Reynen befand das Symposion sei eines der grossten Kunstwerke in der gesamten philosophischen Literatur selten sei die Synthese des philosophischen Denkens mit dem kunstlerischen Gestalten so glucklich gelungen 150 Georg Picht stellte 1968 69 fest es handle sich um eine Komposition in der jedes Stuck seinen eigenen Ton und Stil habe und alle diese Tonarten seien aufs genaueste aufeinander abgestimmt Die literarische Technik manifestiere sich im Spiel von vielfachen Brechungen und perspektivischen Umkehrungen Besondere Vorzuge des Werks seien das subtile Studium der Ubergange das Spiel mit der Vieldeutigkeit der Motive denen stets neue und uberraschende Wendungen abgewonnen werden sowie eine besonders hintergrundige Kunst der abgestuften Perspektiven Dieser grosse Aufwand werde nicht nur aus asthetischen Grunden getrieben sondern solle einen Durchblick in die riesige Weite der Stufenfolgen gewahren die man auf dem Erkenntnisweg durchlaufen musse 151 Auch zahlreiche weitere Gelehrte wiesen auf die ausserst kunstvolle Struktur hin 152 PsychologieSigmund Freud fuhrte in seiner 1920 veroffentlichten Abhandlung Jenseits des Lustprinzips den Kugelmenschen Mythos als Beleg dafur an dass seine Theorie von der konservativen Natur der Triebe schon in der Antike einen Vorlaufer gehabt habe Die Darstellung des Aristophanes im Symposion sei zwar eine Hypothese von phantastischer Art stimme aber im Grundgedanken mit der Annahme des regressiven Charakters der Triebe uberein Sie leitet namlich einen Trieb ab von dem Bedurfnis nach Wiederherstellung eines fruheren Zustandes 153 Ferner stellte Freud 1925 fest das was in der Psychoanalyse Sexualitat genannt werde decke sich keineswegs mit dem Drang nach Vereinigung der geschiedenen Geschlechter oder nach Erzeugung von Lustempfindung an den Genitalien sondern weit eher mit dem allumfassenden und alles erhaltenden Eros des Symposions Platos 154 Der im Symposion beschriebene erotische Aufstieg ist verschiedentlich mit der Sublimierung im Sinne von Freuds Psychoanalyse verglichen und als Sublimierungsvorgang gedeutet worden da er vom sexuellen Vollzug wegfuhrt Es bestehen aber fundamentale Unterschiede Bei der Sublimierung wird die Libido unterdruckt Sie wird zunachst als sexuelles Begehren blockiert und dann auf andere Objekte umgelenkt wobei die Ersatzobjekte fur das Subjekt weniger attraktiv sind als das ursprungliche Ziel der Libido Auch nach der Sublimierung bleibt das Streben seiner Natur nach sexuell Fur Platons Diotima hingegen impliziert der Aufstieg niemals eine Blockierung des erotischen Impulses und die Formen von Erotik die an die Stelle der sexuellen Befriedigung treten sind attraktiver als diese Der platonische Aufstieg ist eine bewusst vollzogene Aufeinanderfolge von Schritten die Sublimierung ein unbewusster Vorgang 155 Jacques Lacan setzte sich intensiv mit Platons Dialog auseinander Dabei beschaftigte ihn insbesondere das Verhaltnis zwischen Sokrates und Alkibiades das er unter dem psychoanalytischen Gesichtspunkt der Ubertragung von Affekten von einem Objekt auf ein anderes betrachtete Er fragte nach dem Ziel der Begierde des Alkibiades Dieser habe seine erotische Begierde die eigentlich Agathon gegolten habe auf Sokrates ubertragen und dabei eine Gegenubertragung erhofft die Sokrates jedoch verweigert habe Sokrates habe sich in einer Lage befunden die der des Psychoanalytikers entspreche In seiner Abhandlung Die vier Grundbegriffe der Psychoanalyse 1964 konstatierte Lacan die Ubertragung sei im Symposion in vollendeter und strengster Form artikuliert Dort sei Platon weiter als irgendwo sonst gegangen im Versuch dem Leser die Komodienhaftigkeit seiner Dialoge vor Augen zu fuhren Damit habe er auf die praziseste Weise die Stelle der Ubertragung angezeigt 156 Unter diesem Gesichtspunkt hatte sich Lacan schon in seinem achten Seminar einer 1960 1961 in Paris gehaltenen Vorlesung die dem Phanomen der Ubertragung gewidmet war eingehend mit dem Symposion befasst Er untersuchte auch den im Kugelmenschen Mythos beschriebenen Mangelzustand und die illusionare Suche des Menschen nach seiner verlorenen Halfte 157 BelletristikConrad Ferdinand Meyer verfasste das Gedicht Das Ende des Festes uber das Auftreten des Alkibiades und den Ausgang des Gastmahls In Robert Musils Roman Der Mann ohne Eigenschaften erhalt die Gastgeberin eines Salons von einem Bewunderer den Namen Diotima Musil knupft mit ironischer Absicht an die antike Tradition an Er wendet sich gegen eine romantische Uberhohung trivialer Verhaltnisse 158 Das Gastmahl des Plato Gemalde von Anselm Feuerbach 1873 Alte Nationalgalerie BerlinMalereiAnselm Feuerbach malte zweimal 1869 und 1873 die Szene in der Agathon den spat eingetroffenen Alkibiades begrusst Die Figuren sind in Lebensgrosse dargestellt Feuerbach hielt sich nicht an die Sitzordnung des Dialogs sondern ordnete Liebende und Geliebte einander zu 159 Der Schweizer Maler und Grafiker Hans Erni schuf eine Reihe von Zeichnungen die Motive aus dem Symposion darstellen darunter das Gesprach des Sokrates mit Diotima 160 MusikErik Satie komponierte 1917 1918 das symphonische Drama Socrate fur Orchester und Singstimme Der Text fur den ersten der drei Teile des Stucks ist der franzosischen Symposion Ubersetzung von Victor Cousin entnommen Leonard Bernstein komponierte eine Serenade fur Solovioline Streichorchester Harfe und Schlagzeug nach Platons Symposion Werkverzeichnisnummer 255 die 1954 in Venedig unter seiner Leitung uraufgefuhrt wurde In formaler Hinsicht folgte er der platonischen Vorlage die funf Satze sind mit den Namen der einzelnen Redner uberschrieben und zeichnen deren Auftritte nach wobei die ersten beiden und die letzten beiden Reden in jeweils einem Satz dargestellt werden In dem 1998 in New York uraufgefuhrten Musical Hedwig and the Angry Inch das 2001 verfilmt wurde bietet das Lied The Origin of Love eine verfremdete Version der Eros Deutung des Aristophanes im Symposion 161 Ausgaben und Ubersetzungen BearbeitenAusgaben mit Ubersetzung Franz Boll Wolfgang Buchwald Hrsg Platon Symposion 8 aktualisierte Auflage Artemis Munchen Zurich 1989 ISBN 3 7608 1576 6 griechischer Text mit sehr knappem kritischem Apparat Ubersetzung von Boll und Buchwald Annemarie Capelle Hrsg Platon Das Gastmahl 2 Auflage Meiner Hamburg 1973 Nachdruck der 1960 erschienenen 2 Auflage mit Erganzungen zur Literaturubersicht griechischer Text nach der Ausgabe von John Burnet 1901 ohne den kritischen Apparat Ubersetzung von Otto Apelt 1928 bearbeitet Gunther Eigler Hrsg Platon Werke in acht Banden Band 3 5 Auflage Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 2005 ISBN 3 534 19095 5 S 209 393 bearbeitet von Dietrich Kurz Abdruck der kritischen Ausgabe von Leon Robin 8 Auflage Paris 1966 deutsche Ubersetzung von Friedrich Schleiermacher Thomas Paulsen Rudolf Rehn Hrsg Platon Symposion Reclam Stuttgart 2006 ISBN 978 3 15 018435 6 griechischer Text nach der Ausgabe von John Burnet 1901 ohne den kritischen Apparat bearbeitet Ubersetzung von Paulsen und Rehn Leon Robin Paul Vicaire Hrsg Platon Œuvres completes Band 4 Teil 2 Le Banquet Les Belles Lettres Paris 1989 ISBN 2 251 00216 2 Einleitung von Robin kritische Edition mit franzosischer Ubersetzung von Vicaire Rudolf Rufener Ubersetzer Platon Symposion Artemis amp Winkler Dusseldorf Zurich 2002 ISBN 3 7608 1730 0 unkritische Ausgabe des griechischen Textes mit Rufeners Ubersetzung Einfuhrung von Wolfgang Buchwald nicht wie auf dem Titelblatt versehentlich falsch angegeben von Thomas A Szlezak Barbara Zehnpfennig Hrsg Platon Symposion 2 durchgesehene Auflage Meiner Hamburg 2012 ISBN 978 3 7873 2404 0 griechischer Text nach der Ausgabe von John Burnet ohne den kritischen Apparat Ubersetzung und Einfuhrung von Zehnpfennig Ubersetzungen Rudolf Kassner Platons Gastmahl Eugen Diederichs Leipzig 1903 Otto Apelt Platon Gastmahl In Otto Apelt Hrsg Platon Samtliche Dialoge Band 3 Meiner Hamburg 2004 ISBN 3 7873 1156 4 mit Einleitung und Erlauterungen Nachdruck der Ausgabe Leipzig 1926 Kurt Hildebrandt Platon Das Gastmahl oder Von der Liebe Reclam Stuttgart 1979 ISBN 3 15 000927 8 Arthur Hubscher Platon Das Gastmahl oder Von der Liebe 2 Auflage Piper Munchen Zurich 1987 ISBN 3 492 10672 2 Renate Johne Platon Das Gastmahl oder Uber die Liebe Dieterich Leipzig 1979 Rudolf Rufener Platon Meisterdialoge Jubilaumsausgabe samtlicher Werke Band 3 Artemis Zurich Munchen 1974 ISBN 3 7608 3640 2 S 105 181 mit Einleitung von Olof Gigon S XXXV LX Albert von Schirnding Platon Symposion Ein Trinkgelage Beck Munchen 2012 ISBN 978 3 406 63864 0 Ute Schmidt Berger Platon Das Trinkgelage oder Uber den Eros Insel Frankfurt Leipzig 2004 ISBN 3 458 34741 0 Bruno Snell Platon Das Gastmahl 3 Auflage Marion von Schroder Verlag Hamburg 1949 Franz Susemihl Das Gastmahl In Erich Loewenthal Hrsg Platon Samtliche Werke in drei Banden Band 1 unveranderter Nachdruck der 8 durchgesehenen Auflage Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 2004 ISBN 3 534 17918 8 S 657 727Literatur BearbeitenUbersichtsdarstellungen und Einfuhrungen Michael Erler Platon Grundriss der Geschichte der Philosophie Die Philosophie der Antike hrsg von Hellmut Flashar Bd 2 2 Schwabe Basel 2007 ISBN 978 3 7965 2237 6 S 192 201 615 619 Wiebrecht Ries Platon fur Anfanger Symposion Eine Lese Einfuhrung Deutscher Taschenbuch Verlag Munchen 2003 ISBN 3 423 34002 9 Untersuchungen und Kommentare Paul Barie Platon Symposion Sokrates Eros und die Liebe zur Weisheit Exemplarische Reihe Literatur und Philosophie Bd 31 Sonnenberg Annweiler 2011 ISBN 978 3 933264 64 0 Daniel E Anderson The Masks of Dionysos A Commentary on Plato s Symposium State University of New York Press Albany 1993 ISBN 0 7914 1316 0 Kevin Corrigan Elena Glazov Corrigan Plato s Dialectic at Play Argument Structure and Myth in the Symposium Pennsylvania State University Press University Park 2004 ISBN 0 271 02462 3 Richard Hunter Plato s Symposium Oxford University Press Oxford 2004 ISBN 0 19 516080 0 Gerhard Kruger Einsicht und Leidenschaft Das Wesen des platonischen Denkens 6 Auflage Klostermann Frankfurt am Main 1992 ISBN 978 3 465 02570 2 Giovanni Reale Eros demone mediatore e il gioco delle maschere nel Simposio di Platone Tascabili Bompiani Milano 2005 ISBN 88 452 3471 1 Darstellung aus der Sicht der Tubinger und Mailander Schule James M Rhodes Eros Wisdom and Silence Plato s Erotic Dialogues University of Missouri Press Columbia London 2003 ISBN 0 8262 1459 2 S 182 410 Stanley Rosen Plato s Symposium 2 Auflage Yale University Press New Haven 1987 ISBN 0 300 03762 7 Gary Alan Scott William A Welton Erotic Wisdom Philosophy and Intermediacy in Plato s Symposium State University of New York Press Albany 2008 ISBN 978 0 7914 7583 6 Frisbee C C Sheffield Plato s Symposium The Ethics of Desire Oxford University Press Oxford 2006 ISBN 0 19 928677 9 Kurt Sier Die Rede der Diotima Untersuchungen zum platonischen Symposion Teubner Stuttgart 1997 ISBN 3 519 07635 7 Aufsatzsammlungen Pierre Destree Zina Giannopoulou Hrsg Plato s Symposium A Critical Guide Cambridge University Press Cambridge 2017 ISBN 978 1 107 11005 2 Ales Havlicek Martin Cajthaml Hrsg Plato s Symposium Proceedings of the Fifth Symposium Platonicum Pragense Oikoumene Prag 2007 ISBN 978 80 7298 293 6 Christoph Horn Hrsg Platon Symposion Akademie Verlag Berlin 2012 ISBN 978 3 05 004345 6 James H Lesher u a Hrsg Plato s Symposium Issues in Interpretation and Reception Harvard University Press Cambridge Massachusetts 2006 ISBN 0 674 02375 7 Rezeption Thomas L Cooksey Plato s Symposium A Reader s Guide Continuum London New York 2010 ISBN 978 0 8264 4417 2 S 133 155 Sabrina Ebbersmeyer Sinnlichkeit und Vernunft Studien zur Rezeption und Transformation der Liebestheorie Platons in der Renaissance Wilhelm Fink Munchen 2002 ISBN 3 7705 3604 5 Vanessa Kayling Die Rezeption und Modifikation des platonischen Erosbegriffs in der franzosischen Literatur des 16 und 17 Jahrhunderts unter besonderer Berucksichtigung der antiken und italienischen Tradition Romanistischer Verlag Bonn 2010 ISBN 978 3 86143 190 9 Stefan Matuschek Hrsg Wo das philosophische Gesprach ganz in Dichtung ubergeht Platons Symposion und seine Wirkung in der Renaissance Romantik und Moderne Winter Heidelberg 2002 ISBN 3 8253 1279 8 Jochen Schmidt Wirkungsgeschichte In Ute Schmidt Berger Hrsg Platon Das Trinkgelage oder Uber den Eros Insel Frankfurt am Main Leipzig 2004 ISBN 3 458 34741 0 S 160 187 Achim Wurm Platonicus amor Lesarten der Liebe bei Platon Plotin und Ficino De Gruyter Berlin 2008 ISBN 978 3 11 020425 4 Weblinks Bearbeiten Wikisource Das Gastmahl von Plato erster Teil der Ubersetzung von Friedrich Immanuel Niethammer Quellen und Volltexte Wikisource Das Gastmahl von Plato zweiter Teil der Ubersetzung von Friedrich Immanuel Niethammer Quellen und Volltexte Symposion griechischer Text nach der Ausgabe von John Burnet 1901 Symposion deutsche Ubersetzung nach Franz Susemihl 1855 Symposion deutsche Ubersetzung nach Franz Susemihl 1855 bearbeitet Symposion deutsche Ubersetzung von Friedrich Schleiermacher Gunter Figal Das Bild und die Wahrheit Zu Platons Symposion In Prolegomena Vol 2 No 2 2003 S 157 166 Zornitsa Radeva Agathon und Sokrates 198a 201c In Philosophia E Journal of Philosophy and Culture 1 2012 C David C Reeve Plato on Friendship and Eros In Edward N Zalta Hrsg Stanford Encyclopedia of Philosophy Anmerkungen Bearbeiten Daniel Babut Peinture et depassement de la realite dans le Banquet de Platon In Revue des etudes anciennes 82 1980 S 5 29 hier 5 19 Michael Erler Platon Basel 2007 S 194 Zu moglichen Grunden fur die Wahl dieser Darstellungsform siehe Hans Reynen Der vermittelte Bericht im Platonischen Symposion In Gymnasium 74 1967 S 405 422 Thomas Schmitz Der vermittelte Bericht in Platons Symposion In Wurzburger Jahrbucher fur die Altertumswissenschaft 20 1994 1995 S 115 128 Martha C Nussbaum The fragility of goodness Cambridge 1986 S 168 171 James M Rhodes Eros Wisdom and Silence Columbia 2003 S 190 194 Siehe zum Wettkampfcharakter David Sider Plato s Symposium as Dionysian Festival In Quaderni Urbinati di Cultura Classica 33 Nuova Serie 4 1980 S 41 56 hier 41 43 Thomas Schirren Apollodoros manikos ein textkritisches Problem in Platons Symposion 173d8 und dessen Konsequenzen In Gottinger Forum fur Altertumswissenschaft 2 1999 S 217 236 PDF Debra Nails The People of Plato Indianapolis 2002 S 39 f Harry Neumann On the Madness of Plato s Apollodorus In Transactions and Proceedings of the American Philological Association 96 1965 S 283 289 Platon Symposion 173b Vgl Debra Nails The People of Plato Indianapolis 2002 S 52 f Russell Meiggs David Lewis Hrsg A Selection of Greek Historical Inscriptions to the End of the Fifth Century B C 2 Auflage Oxford 1988 S 244 246 Zum Hintergrund siehe Debra Nails The People of Plato Indianapolis 2002 S 17 20 Martin Ostwald From Popular Sovereignty to the Sovereignty of Law Berkeley 1986 S 537 550 Siehe zum historischen Phaidros Luc Brisson Phedre de Myrrhinonte In Richard Goulet Hrsg Dictionnaire des philosophes antiques Bd 5 Teil 1 Paris 2012 S 286 f Debra Nails The People of Plato Indianapolis 2002 S 232 234 Siehe zur Dialogfigur Phaidros Luc Brisson Phedre de Myrrhinonte In Richard Goulet Hrsg Dictionnaire des philosophes antiques Bd 5 Teil 1 Paris 2012 S 286 f Daniel E Anderson The Masks of Dionysos Albany 1993 S 21 26 Stanley Rosen Plato s Symposium 2 Auflage New Haven 1987 S 39 59 Debra Nails The People of Plato Indianapolis 2002 S 222 Richard Goulet Pausanias de Ceramees In Richard Goulet Hrsg Dictionnaire des philosophes antiques Bd 5 Teil 1 Paris 2012 S 191 193 Daniel E Anderson The Masks of Dionysos Albany 1993 S 26 30 Debra Nails The People of Plato Indianapolis 2002 S 143 f Daniel E Anderson The Masks of Dionysos Albany 1993 S 34 39 James M Rhodes Eros Wisdom and Silence Columbia 2003 S 242 264 William K C Guthrie A History of Greek Philosophy Bd 3 Cambridge 1969 S 374 f Michael Erler Platon Basel 2007 S 195 Debra Nails The People of Plato Indianapolis 2002 S 8 10 Peter Rau Paratragodia Munchen 1967 S 98 114 Daniel E Anderson The Masks of Dionysos Albany 1993 S 46 50 Peter H von Blanckenhagen Stage and Actors in Plato s Symposium In Greek Roman and Byzantine Studies 33 1992 S 51 68 hier 59 63 Das Leben und die Werke des historischen Dichters Agathon untersucht eingehend Pierre Leveque Agathon Paris 1955 Platon Symposion 177d e Platon Symposion 201d Luc Brisson Diotima In Richard Goulet Hrsg Dictionnaire des philosophes antiques Bd 2 Paris 1994 S 883 f hier 884 Luc Brisson Hrsg Platon Le Banquet 2 Auflage Paris 2001 S 29 f Michael Erler Platon Basel 2007 S 196 David M Halperin Why Is Diotima a Woman In David M Halperin One Hundred Years of Homosexuality New York 1990 S 113 151 hier 119 124 Kurt Sier Die Rede der Diotima Stuttgart 1997 S 8 Siehe zur Rolle des Alkibiades Stanley Rosen Plato s Symposium 2 Auflage New Haven 1987 S 280 283 290 f Platon Symposion 172a 174a Platon Symposion 174a 175e Vgl Thomas D Worthen Sokrates and Aristodemos the aὐtomatoi ἀga8oi of the Symposium In New England Classical Journal Bd 26 Nr 3 1999 S 15 21 Platon Symposion 176a 178a Platon Symposion 178a 180b Siehe dazu Georg Picht Platons Dialoge Nomoi und Symposion Stuttgart 1990 S 500 506 James M Rhodes Eros Wisdom and Silence Columbia 2003 S 207 216 Robert Nola On Some Neglected Minor Speakers in Plato s Symposium Phaedrus and Pausanias In Prudentia 22 1990 S 54 73 hier 54 66 Christian Pietsch Die Rede des Phaidros 178a6 180b8 In Christoph Horn Hrsg Platon Symposion Berlin 2012 S 35 52 Platon Symposion 180c e Vgl James M Rhodes Eros Wisdom and Silence Columbia 2003 S 216 218 Platon Symposion 180e 185c Vgl Georg Picht Platons Dialoge Nomoi und Symposion Stuttgart 1990 S 506 515 James M Rhodes Eros Wisdom and Silence Columbia 2003 S 218 226 Kenneth James Dover Eros and Nomos In Bulletin of the Institute of Classical Studies 11 1964 S 31 42 Stanley Rosen Plato s Symposium 2 Auflage New Haven 1987 S 69 89 Kurt Sier Die Rede des Pausanias 180c1 185c3 In Christoph Horn Hrsg Platon Symposion Berlin 2012 S 53 69 Platon Symposion 185c 188e Vgl Georg Picht Platons Dialoge Nomoi und Symposion Stuttgart 1990 S 515 539 James M Rhodes Eros Wisdom and Silence Columbia 2003 S 226 242 Stanley Rosen Plato s Symposium 2 Auflage New Haven 1987 S 90 119 333 335 Werner Jaeger Paideia Berlin 1989 S 769 771 Platon Symposion 189a d Zur Kugelform die von einigen Forschern die eine zylindrische Form annehmen bestritten worden ist siehe Bernd Manuwald Die Rede des Aristophanes 189a1 193e2 In Christoph Horn Hrsg Platon Symposion Berlin 2012 S 89 104 hier S 92 Anm 11 Vgl James M Rhodes Eros Wisdom and Silence Columbia 2003 S 266 f Platon Symposion 189d 190b Siehe dazu Bernd Manuwald Die Rede des Aristophanes 189a1 193e2 In Christoph Horn Hrsg Platon Symposion Berlin 2012 S 89 104 hier 92 95 Platon Symposion 190b 191a Vgl James M Rhodes Eros Wisdom and Silence Columbia 2003 S 267 270 Platon Symposion 191a d Vgl James M Rhodes Eros Wisdom and Silence Columbia 2003 S 270 f Platon Symposion 191d 192b Vgl Mario Jorge de Carvalho Die Aristophanesrede in Platons Symposium Wurzburg 2009 S 295 297 Siehe hierzu Paul W Ludwig Eros and Polis Desire and Community in Greek Political Theory Cambridge 2002 S 27 35 48 57 James M Rhodes Eros Wisdom and Silence Columbia 2003 S 274 276 Platon Symposion 191d 192b Siehe dazu Mario Jorge de Carvalho Die Aristophanesrede in Platons Symposium Wurzburg 2009 S 296 302 Platon Symposion 192b 193e Platon Symposion 192b e Platon Symposion 194e 197e Vgl Stanley Rosen Plato s Symposium 2 Auflage New Haven 1987 S 169 196 Werner Jaeger Paideia Berlin 1989 S 773 f James M Rhodes Eros Wisdom and Silence Columbia 2003 S 280 294 John L Penwill Men in Love Aspects of Plato s Symposium In Ramus 7 1978 S 143 175 hier 151 155 Suzanne Stern Gillet Poets and Other Makers Agathon s Speech in Context In Dionysius 26 2008 S 9 27 hier 9 17 Platon Symposion 198a 201c Vgl Hartmut Buchner Eros und Sein Bonn 1965 S 23 45 James M Rhodes Eros Wisdom and Silence Columbia 2003 S 294 298 306 313 Stanley Rosen Plato s Symposium 2 Auflage New Haven 1987 S 202 221 Michael C Stokes Plato s Socratic Conversations Baltimore 1986 S 114 146 Jorn Muller Der Wettstreit uber die Weisheit zwischen Poesie und Philosophie Agathons Rede und ihre Prufung durch Sokrates 193e 201c In Christoph Horn Hrsg Platon Symposion Berlin 2012 S 105 123 hier 111 119 Platon Symposion 201d e Platon Symposion 201e 203a Vgl Hartmut Buchner Eros und Sein Bonn 1965 S 69 80 Catherine Osborne Eros Unveiled Oxford 1994 S 103 111 Zur Natur von Penia und Poros siehe Steffen Graefe Der gespaltene Eros Platons Trieb zur Weisheit Frankfurt am Main 1989 S 123 170 Platon Symposion 203a 204c Vgl Hartmut Buchner Eros und Sein Bonn 1965 S 81 95 Platon Symposion 204c 206e Vgl Hartmut Buchner Eros und Sein Bonn 1965 S 98 125 Jurgen Wippern Eros und Unsterblichkeit in der Diotima Rede des Symposions In Hellmut Flashar Konrad Gaiser Hrsg Synusia Pfullingen 1965 S 123 159 hier 129 132 Platon Symposion 206e 209e Siehe dazu Stefan Buttner Die Literaturtheorie bei Platon und ihre anthropologische Begrundung Tubingen 2000 S 215 222 Hartmut Buchner Eros und Sein Bonn 1965 S 126 133 Jurgen Wippern Eros und Unsterblichkeit in der Diotima Rede des Symposions In Hellmut Flashar Konrad Gaiser Hrsg Synusia Pfullingen 1965 S 123 159 hier 132 139 Platon Symposion 209e 212a Vgl Hartmut Buchner Eros und Sein Bonn 1965 S 133 161 Jurgen Wippern Eros und Unsterblichkeit in der Diotima Rede des Symposions In Hellmut Flashar Konrad Gaiser Hrsg Synusia Pfullingen 1965 S 123 159 hier 139 142 Platon Symposion 212b c Platon Symposion 212c 215a Platon Symposion 215a 217a Vgl Stanley Rosen Plato s Symposium 2 Auflage New Haven 1987 S 294 301 Platon Symposion 216c 219e Vgl Stanley Rosen Plato s Symposium 2 Auflage New Haven 1987 S 301 308 Platon Symposion 219e 222a Vgl Stanley Rosen Plato s Symposium 2 Auflage New Haven 1987 S 309 320 Platon Symposion 222c 223d Vgl Stanley Rosen Plato s Symposium 2 Auflage New Haven 1987 S 321 327 Frisbee Sheffield Plato s Symposium Oxford 2006 S 30 39 207 224 Frisbee Sheffield The Role of the Earlier Speeches in the Symposium Plato s Endoxic Method In James H Lesher u a Hrsg Plato s Symposium Issues in Interpretation and Reception Cambridge Massachusetts 2006 S 23 46 Barbara Zehnpfennig Hrsg Platon Symposion 2 durchgesehene Auflage Hamburg 2012 S XXII XXIX Wolfgang Detel Eros und Wissen in Platons Symposion In Gregor Schiemann u a Hrsg Platon im nachmetaphysischen Zeitalter Darmstadt 2006 S 137 153 hier 140 145 Kenneth Dorter A Dual Dialectic in the Symposium In Philosophy and Rhetoric 25 1992 S 253 270 Steffen Graefe Der gespaltene Eros Platons Trieb zur Weisheit Frankfurt am Main 1989 S 105 110 Kurt Sier Das Philosophische im Symposion oder Worin besteht die Funktion der vor sokratischen Reden In Ales Havlicek Martin Cajthaml Hrsg Plato s Symposium Proceedings of the Fifth Symposium Platonicum Pragense Prag 2007 S 23 40 Richard Foley The Order Question Climbing the Ladder of Love in Plato s Symposium In Ancient Philosophy 30 2010 S 57 72 William K C Guthrie A History of Greek Philosophy Bd 4 Cambridge 1975 S 381 f Richard Hunter Plato s Symposium Oxford 2004 S 43 53 Vgl Werner Jaeger Paideia Berlin 1989 S 767 769 Christopher J Rowe The Speech of Eryximachus in Plato s Symposium In John J Cleary Hrsg Traditions of Platonism Aldershot 1999 S 53 64 David Konstan Elisabeth Young Bruehl Eryximachus Speech in the Symposium In Apeiron 16 1982 S 40 46 William K C Guthrie A History of Greek Philosophy Bd 4 Cambridge 1975 S 382 f Simon Weber Der ganze Eros Die Rede des Eryximachos 185c1 188e4 In Christoph Horn Hrsg Platon Symposion Berlin 2012 S 71 87 Richard Hunter Plato s Symposium Oxford 2004 S 53 59 Vgl Susan B Levin Eryximachus Tale The Symposium s Role in Plato s Critique of Medicine In Apeiron 42 2009 S 275 308 Paul O Mahoney On the Hiccuping Episode in Plato s Symposium In Classical World 104 2011 S 143 159 Steven Lowenstam Aristophanes Hiccups In Greek Roman and Byzantine Studies 27 1986 S 43 56 William K C Guthrie A History of Greek Philosophy Bd 4 Cambridge 1975 S 382 und Anm 2 Zum Gegensatz zwischen Aristophanes und Platons Konzept siehe Richard Hunter Plato s Symposium Oxford 2004 S 69 71 Paul W Ludwig Eros and Polis Desire and Community in Greek Political Theory Cambridge 2002 S 37 39 Bernd Manuwald Die Rede des Aristophanes 189a1 193e2 In Christoph Horn Hrsg Platon Symposion Berlin 2012 S 89 104 hier 102 f Paul W Ludwig Eros and Polis Desire and Community in Greek Political Theory Cambridge 2002 S 76 79 Marie Delcourt Karl Hoheisel Hermaphrodit In Reallexikon fur Antike und Christentum Bd 14 Stuttgart 1988 Sp 649 682 hier 653 f 662 Kenneth James Dover Aristophanes Speech in Plato s Symposium In The Journal of Hellenic Studies 86 1966 S 41 50 hier 42 47 Empedokles Fragment DK 31 B 61 Denis O Brien Aristophanes Speech in Plato s Symposium the Empedoclean Background and its Philosophical Significance In Ales Havlicek Martin Cajthaml Hrsg Plato s Symposium Proceedings of the Fifth Symposium Platonicum Pragense Prag 2007 S 59 85 vgl dazu aber Bernd Manuwald Die Rede des Aristophanes 189a1 193e2 In Christoph Horn Hrsg Platon Symposion Berlin 2012 S 89 104 hier S 100 Anm 33 Paul W Ludwig Eros and Polis Desire and Community in Greek Political Theory Cambridge 2002 S 72 f Mario Jorge de Carvalho Die Aristophanesrede in Platons Symposium Wurzburg 2009 S 523 531 und umfangreiche bibliographische Angaben zum Thema S 72 74 Anm 41 Hermann Baumann Das doppelte Geschlecht Berlin 1986 Nachdruck der Ausgabe Berlin 1955 S 134 176 182 360 363 Marie Delcourt Karl Hoheisel Hermaphrodit In Reallexikon fur Antike und Christentum Bd 14 Stuttgart 1988 Sp 649 682 hier 650 652 Wendy Doniger Mircea Eliade Androgynes In Lindsay Jones Hrsg Encyclopedia of Religion 2 Auflage Bd 1 Detroit 2005 S 337 342 hier 338 Mario Jorge de Carvalho Die Aristophanesrede in Platons Symposium Wurzburg 2009 S 61 und Anm 31 Siehe dazu Luc Brisson Hrsg Platon Le Banquet 2 Auflage Paris 2001 S 30 f Eva Maria Engelen Zum Begriff der Liebe in Platons Symposion oder Warum ist Diotima eine Frau In Bochumer Philosophisches Jahrbuch fur Antike und Mittelalter 6 2001 S 1 20 mit Diskussion der alteren Hypothesen David M Halperin Why Is Diotima a Woman In David M Halperin One Hundred Years of Homosexuality New York 1990 S 113 151 hier 118 f Michael Erler Platon Basel 2007 S 196 Kurt Sier Die Rede der Diotima Stuttgart 1997 S 10 f Enrique A Ramos Jurado Eros demonico y mujer demonica Diotima de Mantinea In Habis 30 1998 S 79 86 Claudia Piras Vergessen ist das Ausgehen der Erkenntnis Eros Mythos und Gedachtnis in Platons Symposion Frankfurt am Main 1997 S 94 f David M Halperin Why Is Diotima a Woman In David M Halperin One Hundred Years of Homosexuality New York 1990 S 113 151 hier 114 116 David M Halperin Why Is Diotima a Woman In David M Halperin One Hundred Years of Homosexuality New York 1990 S 113 151 hier 117 Michael J O Brien Becoming Immortal in Plato s Symposium In Douglas E Gerber Hrsg Greek Poetry and Philosophy Chico 1984 S 185 205 hier 185 f William K C Guthrie A History of Greek Philosophy Bd 4 Cambridge 1975 S 387 f Michael J O Brien Becoming Immortal in Plato s Symposium In Douglas E Gerber Hrsg Greek Poetry and Philosophy Chico 1984 S 185 205 hier 186 Michael J O Brien Becoming Immortal in Plato s Symposium In Douglas E Gerber Hrsg Greek Poetry and Philosophy Chico 1984 S 185 205 William K C Guthrie A History of Greek Philosophy Bd 4 Cambridge 1975 S 388 390 Kurt Sier Die Rede der Diotima Stuttgart 1997 S 185 197 Anthony W Price Love and Friendship in Plato and Aristotle Oxford 1989 S 21 25 30 35 Steffen Graefe Der gespaltene Eros Platons Trieb zur Weisheit Frankfurt am Main 1989 S 110 119 Barbara Zehnpfennig Hrsg Platon Symposion Hamburg 2000 S XVI und Anm 13 Stefan Buttner Die Literaturtheorie bei Platon und ihre anthropologische Begrundung Tubingen 2000 S 215 f Anm 1 Michael Erler Platon Basel 2007 S 197 Vgl auch Walther Kranz Diotima von Mantineia In Walther Kranz Studien zur antiken Literatur und ihrem Fortwirken Heidelberg 1967 S 330 337 hier 331 f Christos Evangeliou Eros and Immortality in the Symposium of Plato In Diotima 13 1985 S 200 211 Platon Symposion 210e Kurt Sier Die Rede der Diotima Stuttgart 1997 S 169 172 184 269 272 William S Cobb Ubersetzer The Symposium and The Phaedrus Albany 1993 S 77 81 Sabine M M Scharnagl Plato and the Mysteries Mystery Terminology and Imagery in the Symposium the Phaedo and the Phaedrus Dissertation Cambridge 1994 S 39 97 Christoph Riedweg Mysterienterminologie bei Platon Philon und Klemens von Alexandrien Berlin 1987 S 1 29 Thomas A Szlezak Das zweifache Bild des Dialektikers im Symposion In Ales Havlicek Martin Cajthaml Hrsg Plato s Symposium Proceedings of the Fifth Symposium Platonicum Pragense Prag 2007 S 258 279 Manuel Scholles Die Mysterien des Schonen In Dietmar Koch u a Hrsg Platon und das Gottliche Tubingen 2010 S 174 192 Andrew Payne The Teleology of the Ascent in Plato s Symposium In Apeiron 41 2008 S 123 145 Siehe dazu Maria Schwartz Der philosophische bios bei Platon Freiburg 2013 S 280 299 Gregory Vlastos The Individual as an Object of Love in Plato In Gregory Vlastos Platonic Studies 2 Auflage Princeton 1981 S 3 42 424 f Nachdruck der Auflage Princeton 1973 mit Korrekturen Zustimmung zur Egozentrismus Hypothese ausserten u a Willem J Verdenius Der Begriff der Mania in Platons Phaidros In Archiv fur Geschichte der Philosophie 44 1962 S 132 150 hier 139 143 Gerasimos Santas Plato and Freud Two Theories of Love Oxford 1988 S 31 f 42 52 Louis A Kosman Platonic love In William Henry Werkmeister Hrsg Facets of Plato s Philosophy Assen 1976 S 53 69 In diesem Sinne ausserten sich u a Arthur Hilary Armstrong Plotinian and Christian Studies London 1979 Aufsatze IX und X Donald Levy The Definition of Love in Plato s Symposium In Journal of the History of Ideas 40 1979 S 285 291 Catherine Osborne Eros Unveiled Plato and the God of Love Oxford 1994 S 54 61 222 226 Anthony W Price Love and Friendship in Plato and Aristotle Oxford 1989 S 45 54 97 102 C David C Reeve Plato on Eros and Friendship In Hugh H Benson Hrsg A Companion to Plato Malden 2006 S 294 307 hier 300 302 Frisbee Sheffield Plato s Symposium The Ethics of Desire Oxford 2006 S 154 182 Alexander Nehamas Beauty of Body Nobility of Soul The Pursuit of Love in Plato s Symposium In Dominic Scott Hrsg Maieusis Oxford 2007 S 97 135 hier 108 117 David C Schindler Plato and the Problem of Love On the Nature of Eros in the Symposium In Apeiron 40 2007 S 199 220 Diese Auffassung vertreten u a John M Rist Eros and Psyche Toronto 1964 S 33 40 und Timothy A Mahoney Is Socratic erōs in the Symposium Egoistic In Apeiron 29 1996 S 1 18 Mahoney bietet S 1 3 und Anm 4 6 eine Ubersicht uber die altere Literatur Martha C Nussbaum The fragility of goodness Cambridge 1986 S 176 199 Margot Fleischer Hermeneutische Anthropologie Berlin 1976 S 19 Frisbee Sheffield Plato s Symposium Oxford 2006 S 183 206 Elizabeth Belfiore Poets at the Symposium In Pierre Destree Fritz Gregor Herrmann Hrsg Plato and the Poets Leiden 2011 S 155 174 hier 167 169 James M Rhodes Eros Wisdom and Silence Columbia 2003 S 367 369 Werner Jaeger Paideia Berlin 1989 S 784 f Michael Erler Platon Basel 2007 S 198 f Giovanni Reale Alles was tief ist liebt die Maske In Thomas Alexander Szlezak Hrsg Platonisches Philosophieren Hildesheim 2001 S 87 108 hier 106 f Olof Gigon Einleitung In Platon Meisterdialoge Jubilaumsausgabe samtlicher Werke Bd 3 Zurich Munchen 1974 S V LXXXVI hier XL f Luigi M Segoloni Socrate a banchetto Rom 1994 S 197 220 Platon Symposion 193a Michael Erler Platon Basel 2007 S 24 f 193 f William K C Guthrie A History of Greek Philosophy Bd 4 Cambridge 1975 S 365 und Anm 3 Vgl Harold B Mattingly The Date of Plato s Symposium In Phronesis 3 1958 S 31 39 Kenneth James Dover The Date of Plato s Symposium In Phronesis 10 1965 S 2 20 Rossana Arcioni Hrsg Platone Il Simposio Rom 2003 S 10 f Corpus dei Papiri Filosofici Greci e Latini CPF Teil 1 Bd 1 Firenze 1999 S 376 465 Christian Brockmann Die handschriftliche Uberlieferung von Platons Symposion Wiesbaden 1992 S 1 Verzeichnis S 17 36 Oxford Bodleian Library Clarke 39 Codex B der Platon Textuberlieferung Siehe beispielsweise Robin Waterfield Ubersetzer Plato Symposium Oxford 1994 S XI Irmgard Mannlein Robert Longin Philologe und Philosoph Munchen 2001 S 260 268 Richard Hunter Plato s Symposium Oxford 2004 S 126 f Joel C Relihan Rethinking the History of the Literary Symposium In Illinois Classical Studies 17 1992 S 213 244 hier 214 218 222 f Siehe dazu Bernhard Huss Xenophons Symposion Ein Kommentar Stuttgart 1999 S 13 18 449 453 Aristoteles Politik 1262b Aristoteles De anima 415a b Vgl Kurt Sier Die Rede der Diotima Stuttgart 1997 S 127 f Kurt Sier Die Rede der Diotima Stuttgart 1997 S 115 117 Diogenes Laertios 4 49 Siehe zu einschlagigen Stellungnahmen von epikureischer Seite Hermann Diels Philodemos uber die Gotter Drittes Buch II Erlauterung des Textes Berlin 1917 S 79 83 Diogenes Laertios 3 57 f Philon Uber das betrachtende Leben 57 63 Text und Ubersetzung bei Heinrich Dorrie Matthias Baltes Der Platonismus in der Antike Bd 2 Stuttgart Bad Cannstatt 1990 S 40 45 Kommentar dazu S 279 281 Plutarch De Iside et Osiride 57 John M Rist Plutarch s Amatorius A Commentary on Plato s Theories of Love In The Classical Quarterly 51 2001 S 557 575 hier 558 Richard Hunter Plato and the traditions of ancient literature Cambridge 2012 S 191 203 Geert Roskam Plutarch s Socratic Symposia In Athenaeum 98 2010 S 45 70 Gellius Noctes Atticae 1 9 8 11 Siehe dazu Marie Luise Lakmann Der Platoniker Tauros in der Darstellung des Aulus Gellius Leiden 1995 S 24 f Gellius Noctes Atticae 17 20 Siehe dazu Marie Luise Lakmann Der Platoniker Tauros in der Darstellung des Aulus Gellius Leiden 1995 S 165 178 Heinrich Dorrie Matthias Baltes Der Platonismus in der Antike Bd 3 Stuttgart Bad Cannstatt 1993 S 42 f 199 f Robert Bracht Branham Unruly Eloquence Cambridge Massachusetts 1989 S 108 113 120 123 Siehe dazu Jaap Jan Flinterman largely fictions Aelius Aristides on Plato s dialogues In Ancient Narrative 1 2000 2001 S 32 54 hier 42 f Athenaios 5 215c 217c Athenaios 5 219b Origenes Gegen Kelsos 4 39 Kurt Sier Die Rede der Diotima Stuttgart 1997 S 57 f Teresa Chevrolet L Eros de Diotime comme mythe intertextuel lectures neo platoniciennes d un passage du Banquet In Bibliotheque d Humanisme et Renaissance 51 1989 S 311 330 hier 313 f 317 322 f Porphyrios Vita Plotini 15 Vgl Heinrich Dorrie Matthias Baltes Der Platonismus in der Antike Bd 3 Stuttgart Bad Cannstatt 1993 S 200 Anm 1 Prolegomena zur Philosophie Platons 26 hrsg von Leendert G Westerink Prolegomenes a la philosophie de Platon Paris 1990 S 39 f Heinrich Dorrie Matthias Baltes Der Platonismus in der Antike Bd 3 Stuttgart Bad Cannstatt 1993 S 200 Siehe dazu Katharina Bracht Vollkommenheit und Vollendung Zur Anthropologie des Methodius von Olympus Tubingen 1999 S 174 206 Eusebios von Caesarea Praeparatio evangelica 12 11 Karl Schefold Die Bildnisse der antiken Dichter Redner und Denker Basel 1997 S 178 f mit Abbildung Christian Brockmann Die handschriftliche Uberlieferung von Platons Symposion Wiesbaden 1992 S 40 42 Dimitri Gutas Plato s Symposion in the Arabic Tradition In Oriens 31 1988 S 36 60 Rkia Elaroui Cornell The Muslim Diotima In Kevin Corrigan u a Hrsg Religion and Philosophy in the Platonic and Neoplatonic Traditions Sankt Augustin 2012 S 235 256 hier 240 244 James Hankins Plato in the Italian Renaissance 3 Auflage Leiden 1994 S 80 f 399 f Sabrina Ebbersmeyer Sinnlichkeit und Vernunft Munchen 2002 S 63 67 Achim Wurm Platonicus amor Berlin 2008 S 1 77 91 141 146 148 203 214 227 232 Sabrina Ebbersmeyer Sinnlichkeit und Vernunft Munchen 2002 S 74 94 Vgl Philippe Guerin Spetiosum simulachrum le commentaire ficinien du Banquet de Platon In Frederic Cossutta Michel Narcy Hrsg La forme dialogue chez Platon Grenoble 2001 S 257 291 Christian Brockmann Die handschriftliche Uberlieferung von Platons Symposion Wiesbaden 1992 S 5 f Achim Aurnhammer Androgynie Studien zu einem Motiv in der europaischen Literatur Koln Wien 1986 S 98 100 Vanessa Kayling Die Rezeption und Modifikation des platonischen Erosbegriffs in der franzosischen Literatur des 16 und 17 Jahrhunderts unter besonderer Berucksichtigung der antiken und italienischen Tradition Bonn 2010 S 131 146 174 Siehe dazu Sabrina Ebbersmeyer Zwischen Physiologie und Spiritualitat Zur Rezeption des platonischen Symposions in der Philosophie der Renaissance In Stefan Matuschek Hrsg Wo das philosophische Gesprach ganz in Dichtung ubergeht Heidelberg 2002 S 17 32 hier 29 31 Ernst Behler Hrsg Friedrich Schlegel Studien des klassischen Altertums Kritische Friedrich Schlegel Ausgabe Bd 1 Abt 1 Paderborn 1979 S 115 vgl S CXLIX CLII Siehe zu Holderlins Rezeption des platonischen Eros Konzepts Pascal Firges Eros im Hyperion Annweiler 2010 S 30 35 40 50 Friedrich Holderlin Samtliche Werke Grosse Stuttgarter Ausgabe Bd 3 Stuttgart 1957 S 192 Klaus Manger Lais Antisymposion in Wielands Aristipp In Stefan Matuschek Hrsg Wo das philosophische Gesprach ganz in Dichtung ubergeht Heidelberg 2002 S 49 61 Siehe dazu Elizabeth McGrath The Drunken Alcibiades Rubens Picture of Plato s Symposium In Journal of the Warburg and Courtauld Institutes 46 1983 S 228 235 James H Lesher Some Notable Afterimages of Plato s Symposium In James H Lesher u a Hrsg Plato s Symposium Issues in Interpretation and Reception Cambridge Massachusetts 2006 S 313 340 hier 317 320 Siehe zu diesem Werk James H Lesher Some Notable Afterimages of Plato s Symposium In James H Lesher u a Hrsg Plato s Symposium Issues in Interpretation and Reception Cambridge Massachusetts 2006 S 313 340 hier 327 mit Abbildung Olof Gigon Einleitung In Platon Meisterdialoge Jubilaumsausgabe samtlicher Werke Bd 3 Zurich Munchen 1974 S V LXXXVI hier LIX f Siehe dazu Dirk Oschmann Das Gastmahl der Pseudonyme In Stefan Matuschek Hrsg Wo das philosophische Gesprach ganz in Dichtung ubergeht Heidelberg 2002 S 191 208 Friedrich Nietzsche Werke Kritische Gesamtausgabe Abteilung 1 Bd 3 Berlin 2006 S 384 388 Paul Natorp Platos Ideenlehre 2 Auflage Hamburg 1994 Erstveroffentlichung 1903 S 167 173 178 Nicolai Hartmann Platos Logik des Seins 2 Auflage Berlin 1965 Erstveroffentlichung 1909 S 196 198 308 f 346 350 423 Ludwig Klages Vom kosmogonischen Eros 4 Auflage Jena 1941 S 41 49 56 59 93 f Simone Weil Vorchristliche Schau Munchen 1959 S 43 Ubersetzung der Intuitions pre chretiennes Leo Strauss On Plato s Symposium Chicago 2001 Wiedergabe einer Vorlesung von 1959 S 6 11 Siehe dazu Claudia Becker Gesprache gegen den Strich In Stefan Matuschek Hrsg Wo das philosophische Gesprach ganz in Dichtung ubergeht Heidelberg 2002 S 209 222 hier 209 f Michel Foucault Sexualitat und Wahrheit Titel der Originalausgabe Histoire de la sexualite Bd 2 Der Gebrauch der Luste 2 Auflage Frankfurt am Main 1990 S 302 310 Vgl Wilhelm Schmid Die Geburt der Philosophie im Garten der Luste Michel Foucaults Archaologie des platonischen Eros Frankfurt am Main 1994 S 115 128 135 140 Siehe dazu Ekaterini Douka Kabitoglou Plato and the English Romantics London 1990 S 83 86 Friedrich Nietzsche Studien aus der Umwerthungszeit 1882 1888 In Friedrich Nietzsche Gesammelte Werke Bd 16 Munchen 1925 S 7 Richard Hunter Plato s Symposium Oxford 2004 S 114 117 Constantin Ritter Platon Bd 1 Munchen 1910 S 526 Ulrich von Wilamowitz Moellendorff Platon Sein Leben und seine Werke 5 Auflage Berlin 1959 1 Auflage Berlin 1919 S 297 und Platon Beilagen und Textkritik 4 Auflage Dublin Zurich 1969 1 Auflage Berlin 1919 S 174 Werner Jaeger Paideia Berlin 1989 Nachdruck der Auflage von 1973 in einem Band S 762 f 765 Hans Reynen Der vermittelte Bericht im Platonischen Symposion In Gymnasium 74 1967 S 405 422 hier 405 Georg Picht Platons Dialoge Nomoi und Symposion Stuttgart 1990 S 351 360 Vorlesung im Wintersemester 1968 69 Beispielsweise Michael Erler Platon Basel 2007 S 196 Sigmund Freud Jenseits des Lustprinzips In Sigmund Freud Psychologie des Unbewussten Studienausgabe Bd 3 Frankfurt am Main 1975 S 213 272 hier 266 Vgl Gerasimos Santas Plato and Freud Two Theories of Love Oxford 1988 S 21 160 162 Sigmund Freud Die Widerstande gegen die Psychoanalyse In Sigmund Freud Gesammelte Werke Bd 14 5 Auflage Frankfurt am Main 1972 S 97 110 hier 105 Robin Waterfield Ubersetzer Plato Symposium Oxford 1994 S XXXI Gerasimos Santas Plato and Freud Two Theories of Love Oxford 1988 S 169 172 Jacques Lacan Die vier Grundbegriffe der Psychoanalyse 2 Auflage Olten 1980 S 243 f Siehe dazu Paul Allen Miller Postmodern Spiritual Practices Columbus Ohio 2007 S 106 108 121 132 Kritik an Lacans Auslegung des Symposions ubt der Literaturwissenschaftler Martin von Koppenfels Ein komisches Gefuhl Lacan als Leser des Symposion In Eckart Goebel Elisabeth Bronfen Hrsg Narziss und Eros Bild oder Text Gottingen 2009 S 269 295 Siehe dazu Karin Sporkhorst Woraus bemerkenswerter Weise nichts hervorgeht Diotima Eine Frau mit Vergangenheit aber ohne Zukunft In Gabriele Uerscheln Hrsg Vielleicht ist die Wahrheit ein Weib Frauengestalten des Mythos im Zwielicht Koln 2009 S 112 121 James H Lesher Feuerbachs Das Gastmahl des Platon and Plato s Symposium In Pepa Castillo u a Hrsg Congreso Internacional Imagines La Antiguedad en las Artes Escenicas y Visuales Logrono 2008 S 479 490 Frantisek Novotny The Posthumous Life of Plato Den Haag 1977 S 634 Abbildungen hinter S 632 Richard Hunter Plato s Symposium Oxford 2004 S 67 Normdaten Werk GND 4135938 0 lobid OGND AKS LCCN nr2006005631 VIAF 175334322 Dieser Artikel wurde am 7 Juli 2014 in dieser Version in die Liste der exzellenten Artikel aufgenommen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Symposion Platon amp oldid 231106931