www.wikidata.de-de.nina.az
Friedrich Sylburg 1536 in Wetter 17 Februar 1596 in Heidelberg war ein deutscher Klassischer Philologe Grazist der vor allem wegen seiner Werkausgaben antiker Autoren bedeutend wurde daruber hinaus aber auch als Dichter in altgriechischer Sprache und Ubersetzer hervortrat Friedrich Sylburg war Sohn eines Bauern dennoch war es ihm moglich dank seines Unterrichts an der Schule des Stifts Wetter und durch die Forderung seiner Lehrer Johannes Fonilius und Justus Vultejus auch Elias Palingenius an der Universitat Marburg Griechisch Latein und Geschichte zu studieren Ein auf Reisen nach Jena und Genf folgender Aufenthalt in Paris brachte ihn 1559 mit dem Buchdrucker und Humanisten Henri Estienne in Bekanntschaft Sylburg steuerte einige Beitrage fur Estiennes Thesaurus Graecae linguae bei Nach der Ruckkehr wurde er Lehrer zunachst als dritter von drei Lehrern an der Lateinschule in Neuhausen spater als Grundungsrektor der Schule in Lich 1581 wurde er auf den Lehrstuhl fur Griechisch an die Universitat Marburg berufen folgte dem Ruf aber nicht da er seine wissenschaftliche Arbeit durch die arbeitsaufwandige Stelle nicht einschranken wollte Zwei Jahre spater gab er seinen Lehrberuf auf und ging nach Frankfurt am Main wo er begann Werke antiker Autoren zu edieren Hier arbeitete er eng mit dem Drucker Johann Wechel zusammen 1591 verliess er Frankfurt um an der Bibliotheca Palatina in Heidelberg arbeiten zu konnen die er von 1595 bis zu seinem Tode im folgenden Jahr leitete Er erstellte einen Katalog der Handschriften die zu seiner Zeit noch vorhanden waren und leistete damit eine bis heute wichtige Arbeit da somit heute noch ersichtlich ist welcher Schatz 1623 mit der Bibliothek nach Rom gegeben wurde Die Rolle Wechels bei der Zusammenarbeit ubernahm in Heidelberg der Drucker Hieronymus Commelinus Bis wenige Tage vor seinem Tod stand er wieder in der engsten Auswahl fur die Griechisch Professur in Marburg die dann jedoch wohl aus Angst einer erneuten Absage Aemilius Portus 1550 1614 ubertragen wurde Sylburg war mit der Tochter seines ehemaligen Lehrers in Wetter verheiratet viel mehr ist uber sein Privatleben nicht bekannt Seine bedeutende Bibliothek ging an seinen Erben den Juristen Johann Friedrich Gernandus bei dem sich die Spur schliesslich verliert Sylburg beherrschte nicht nur Latein und Franzosisch fliessend sondern auch Griechisch auf einem so hohen Niveau dass er selbst Gedichte auf Griechisch verfasste Zudem ubersetzte er Werke wie den Heidelberger Katechismus ins Griechische Auch das Lateinische beherrschte er perfekt wie seine den griechischen Texten vorangestellten lateinischen Vorreden beweisen Weitaus bedeutender waren jedoch seine Arbeiten als Herausgeber klassischer Werke der Antike insbesondere in altgriechischer Sprache 1580 erschien als erste bedeutende Schrift eine Neuausgabe des Werkes Institutiones in Graecam linguam des Nicolaes Cleynaerts die er mit Anmerkungen versah und um eine Syntax des Griechischen erweiterte Nachdem Sylburg nach Frankfurt gekommen war beendete er die Arbeiten von Guilielmus Xylander an dessen Pausanias Ausgabe Es folgten eigenstandige Ausgaben des Herodot 1584 Aristoteles 5 Bande 1584 1587 Dionysios von Halikarnassos 2 Bande 1586 1587 die Scriptores historiae Romanae 3 Bande 1588 1590 eine Zusammenstellung Sylburgs von griechischen und lateinischen Quellenwerke der romischen Kaisergeschichte mit der Erstausgabe des Paianios sowie 1590 Peri syntaxios des Apollonios Dyskolos In Heidelberg widmete er sich mit Clemens von Alexandria 1592 und Iustinos Martyr 1593 zunachst christlichen Autoren es folgten das byzantinische Lexikon Etymologicum magnum 1594 die Scriptores de re rustica 1595 sowie Xenophon und Nonnos beide 1596 Posthum erschienen 1597 die griechischen Gnomiker darunter Theognis von Megara Phokylides Pythagoras und Solon Sylburg war bei Konjekturen ein eher zuruckhaltender Herausgeber wirkte aber besonders innovativ durch seine Sprach und Sachindices Seine Aristoteles Ausgabe widmete er den hessischen Landgrafen Wilhelm IV Ludwig IV und Georg I was ihm von Wilhelm einen jahrlichen Ehrensold einbrachte Viele seiner Ausgaben waren noch lange von Bedeutung die Ausgabe von Dionysios von Halikarnassos schatzte noch Barthold Georg Niebuhr sehr Literatur BearbeitenMelchior Adam Vitae Germanorum philosophorum qui seculo superiori et quod excurrit philosophicis ac humanioribus literis clari floruerunt Frankfurt am Main 1615 S 416 418 Digitalisat Friedrich Koldewey Sylburg Friedrich In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 37 Duncker amp Humblot Leipzig 1894 S 282 285 Dorothee Gall Sylburg Friedrich In Peter Kuhlmann Helmuth Schneider Hrsg Geschichte der Altertumswissenschaften Biographisches Lexikon Der Neue Pauly Supplemente Band 6 Metzler Stuttgart Weimar 2012 ISBN 978 3 476 02033 8 Sp 1207 1209 Weblinks BearbeitenWerke von und uber Friedrich Sylburg in der Deutschen Digitalen Bibliothek Digitalisate von Werken des Friedrich Sylburg in der Universitats und Landesbibliothek Sachsen AnhaltNormdaten Person GND 117391042 lobid OGND AKS LCCN n84077676 VIAF 76339462 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Sylburg FriedrichKURZBESCHREIBUNG deutscher GrazistGEBURTSDATUM 1536GEBURTSORT WetterSTERBEDATUM 17 Februar 1596STERBEORT Heidelberg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Friedrich Sylburg amp oldid 233585899