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Charles Santiago Sanders Peirce ausgesprochen pɜrs wie pors 1 10 September 1839 in Cambridge Massachusetts 19 April 1914 in Milford Pennsylvania war ein US amerikanischer Mathematiker Philosoph Logiker und Semiotiker Charles Sanders Peirce um 1870Peirce gehort neben William James und John Dewey zu den massgeblichen Denkern des Pragmatismus wobei er sich spater deutlich von den Entwicklungen der pragmatischen Philosophie distanzierte insbesondere wendete er sich gegen die relativistische Nutzlichkeitsphilosophie die von vielen Pragmatisten als Grundprinzip der Wahrheit mit dem Pragmatismus gelehrt wurde und sein philosophisches Konzept fortan Pragmatizismus nannte um sich von James Dewey Schiller und Royce abzugrenzen 2 ausserdem gilt er als Begrunder der modernen Semiotik Bertrand Russell 3 und Karl Otto Apel 4 bezeichneten ihn als den grossten amerikanischen Denker Karl Popper betrachtete ihn sogar als einen der grossten Philosophen aller Zeiten 5 Peirce leistete wichtige Beitrage zur modernen Logik unter anderem Er fuhrte einen Signifikanztest ein der pruft ob eine oder mehrere Messungen zu derselben Normalverteilung gehoren wie die ubrigen Er wies nach dass aus der logischen Nicht Und NAND beziehungsweise der logischen Nicht Oder Operation NOR zu seinen Ehren auch Peirce Operator genannt alle anderen aussagenlogischen Junktoren abgeleitet werden konnen Er fuhrte die Standardnotation fur Pradikatenlogik erster Ordnung ein Wichtigste Theorien in der Semiotik Theory of signs und Theory of meaning Oft wird ihm zugeschrieben 1885 die Wahrheitstabellen als Mittel eingefuhrt zu haben um zu uberprufen ob eine zusammengesetzte Aussage eine Tautologie ist Man findet aber dieses semantische Entscheidungsverfahren etwas abstrakt schon bei Boole Peirce stellte jedoch den Zweck der Tautologiegewinnung deutlich heraus Peirce beschaftigte sich auch mit logischen Schlussfolgerungsweisen und fuhrte neben der bekannten Induktion und Deduktion die Abduktion Hypothese als dritte Schlussfolgerungsweise in die Logik ein Aus der Abfolge von Abduktion Deduktion und Induktion entwickelte er einen erkenntnis und wissenschaftstheoretischen Ansatz Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Schriften 3 Philosophie 3 1 Kategorienlehre 3 2 Bewusstsein 3 3 Wahrnehmung 3 4 Semiotik 3 5 Erkenntnistheorie 3 6 Abduktion 3 7 Logik 3 8 Wissenschaftsauffassung 3 9 Metaphysik 3 9 1 Tychismus Zufall 3 9 2 Synechismus Kontinuum 3 9 3 Agapismus Liebe als Lebensprinzip 4 Rezeption 5 Ausgaben 6 Zitate 7 Literatur 7 1 Einfuhrungen 7 2 Weiterfuhrendes 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseLeben Bearbeiten nbsp Benjamin Peirce nbsp Das Geburtshaus von Peirce Jetzt Teil der Lesley University s Graduate School of Arts and Social SciencesPeirce wurde in Cambridge Massachusetts als zweites von funf Kindern von Sarah und Benjamin Peirce 1809 1880 geboren Sein Vater war Professor fur Astronomie und Mathematik an der Harvard University und nachweislich der erste ernsthaft forschende Mathematiker in den USA Sein Lebensumfeld war das eines gut situierten Bildungsburgertums Schon als Junge erhielt Peirce von einem Onkel die Einrichtung eines Chemielabors Sein Vater erkannte seine Begabung und bemuhte sich ihm eine umfassende Bildung zu vermitteln Mit 16 Jahren begann er die Kritik der reinen Vernunft zu lesen Er benotigte fur das Studium des Werkes mit dem er sich taglich mehrere Stunden auseinandersetzte drei Jahre nach denen er nach eigener Aussage das Buch fast auswendig konnte nbsp Charles Sanders Peirce im Jahr 1859Peirce litt seit seiner spaten Jugend an Schmerzattacken die heute als Trigeminusneuralgie diagnostiziert wurden Sein Biograph Joseph Brent berichtet dass er wahrend dieser Schmerzen zuerst fast betaubt war dann distanziert kalt deprimiert extrem misstrauisch ungeduldig bei der kleinsten Beruhrung und zu heftigen Wutausbruchen neigend 6 Peirce studierte an der Harvard University und an der Lawrence Scientific School Er bestand 1862 den Master of Arts und war einer der ersten 1863 die den Bachelor of Science im Fach Chemie ablegten mit Summa cum laude Noch wahrend seines Chemiestudiums heiratete er Harriett Melusina Fay die aus einer prominenten Pfarrersfamilie stammte Sie veroffentlichte Bucher zu allgemein politischen Themen und war in der Frauenrechtsbewegung aktiv Von 1859 bis 1891 war er mit Unterbrechungen bei der United States Coast and Geodetic Survey tatig Ab 1861 hatte er eine regulare Planstelle so dass er nicht am amerikanischen Sezessionskrieg teilnehmen musste Er erhielt diese Stelle auf Vermittlung seines Vaters der als einer der Grunder dieser Behorde dort als Aufsichtsrat fungierte Peirce Aufgabenfeld lag im Bereich Geodasie und Gravimetrie in der Weiterentwicklung der Anwendung von Pendeln zur Bestimmung von lokalen Abweichungen in der Erdgravitation In Harvard hielt Peirce zwischen 1864 und 1870 nebenberuflich Vorlesungen uber Wissenschaftsgeschichte und Wissenschaftstheorie Schon zu diesem Zeitpunkt findet man in den Manuskripten der Vorlesungen fast alle Grundthemen der Philosophie die ihn sein Leben lang beschaftigten Zu Beginn war er sehr stark von Kant gepragt setzte sich aber intensiv mit Fragen der Logik auseinander und entwickelte zunachst seine eigene Kategorienlehre Die logischen Arbeiten standen in den ersten Jahren im Vordergrund So befasste er sich 1865 mit der neuen Logik von George Boole und 1866 erhielt er einen Sonderdruck von Augustus De Morgans Logik der Relative die seiner Denkentwicklung einen wesentlichen Impuls gab 1867 wurde er in die American Academy of Arts and Sciences gewahlt 1877 in die National Academy of Sciences 1868 veroffentlichte Peirce eine Artikelserie in den Proceedings der American Academy of Arts and Sciences PAAAS Band 7 1868 On an Improvement in Boole s Calculus of Logic On the Natural Classification of Arguments On a New List of Categories Upon the Logic of MathematicsKurz darauf publizierte er im Journal of Speculative Philosophy die zweite Artikelserie Nominalism versus Realism What is Meant by Determined Questions Concerning Certain Faculties Claimed for Man Some Consequences of Four Incapacities Grounds of the Validity of the Laws of Logic Further Consequences of Four Incapacities nbsp Charles Sanders Peirce 1900 Ab 1869 schrieb Peirce in unregelmassigen Abstanden eine Vielzahl von Rezensionen und kleineren Beitragen in The Nation der Sonntagsausgabe der New York Evening Post Zum Jahreswechsel 1869 70 hielt Peirce erneut Vorlesungen uber die Geschichte der Logik mit Schwerpunkt British Logicians an der Harvard Universitat In den 1860er Jahren begleitete Peirce interessiert die astronomischen Forschungen des gleichaltrigen George Mary Searle der in dieser Zeit ebenfalls fur die Coast Survey und am Harvard Observatory tatig war Von 1869 bis 1872 arbeitete Peirce dann selbst im astronomischen Observatorium von Harvard als Assistent uber Fragen der Photometrie zur Bestimmung der Helligkeit von Sternen und der Struktur der Milchstrasse 1870 erschien eine kleine fur Peirce und Logiker aber wichtige Schrift uber die Logik der Verwandten Begriffe die auch als Vortrag vor der American Academy of Arts and Sciences veroffentlicht wurde unter dem Titel Description of a Notation for the Logic of Relatives Resulting from the Amplification of Boole s Calculus of Logic CP 3 45 148 Wichtig fur Peirce und auch fur William James war ein Zirkel junger Wissenschaftler verschiedener Disziplinen Anfang der 1870er Jahre der als metaphysischer Club bezeichnet wurde Hier lernte Peirce die Philosophie von Alexander Bain kennen von dem er das Prinzip des Zweifels und der Uberzeugungen die das Handeln der Menschen bestimmen ubernahm Peirce trug seine Grundgedanken zum Pragmatismus vor und stellte sie zur Debatte woraus spater seine wichtige Aufsatzreihe von 1877 78 entstand Diese Veroffentlichung in Popular Science wird gewohnlich als die Geburtsstunde des Pragmatismus bezeichnet Die Aufsatzreihe umfasst die Titel The Fixation of Belief 1877 How to Make Our Ideas Clear 1878 The Doctrine of Chances 1878 The Probability of Induction 1878 The Order of Nature 1878 Deduction Induction and Hypothesis 1878 Zwischen 1871 und 1888 konnte Peirce im Rahmen seiner geodatischen Aufgabenstellung insgesamt funf jeweils mehrmonatige Forschungsreisen nach Europa unternehmen wo er eine Reihe prominenter Wissenschaftler traf In einem Bericht an den Coast Survey legte Peirce 1879 eine neue Methode der Kartenprojektion vor die er Quincunx oder auch quincunial projection nannte Diese Art der Projektion wurde in erweiterter Fassung noch im Zweiten Weltkrieg von der Coast Survey als besonders geeignet zur Aufzeichnung internationaler Flugrouten vorgeschlagen 1879 wurde Peirce half time lecturer of logic an der Johns Hopkins Universitat in Baltimore seine einzige akademische Festanstellung Dort waren unter anderem John Dewey und Josiah Royce seine Horer In dieser Zeit kam es zur Veroffentlichung von A Brief Description of the Algebra of Relatives 1882 Privatdruck und der Herausgabe der Studies in Logic by Members of the Johns Hopkins University 1883 Peirce hatte ausser dieser Anstellung niemals wieder eine feste akademische Stelle Von seinen Biographen wird als Ursache seine schwierige Personlichkeit gesehen Es gibt Vermutungen dass er manisch depressiv gewesen sei Brent Seine erste Frau verliess ihn 1876 wahrend eines Europaaufenthaltes von dem sie allein zuruckkehrte Uber den Grund haben sich beide nie geaussert Schon bald darauf ging er ein Verhaltnis mit Juliette Froissy Geburtsname nicht gesichert ein mit der er bis zu seiner Scheidung von Fay 1883 unverheiratet zusammenlebte Schon zwei Tage nach der Scheidung heiratete er Juliette Vermutlich aufgrund des damit verbundenen Skandals verlor er 1884 seinen Posten an der Johns Hopkins Universitat nbsp Arisbe Das Wohnhaus von Peirce ab 1887 im Jahr 2011 nbsp Juliette und Charles Peirce im Jahr 19071887 nutzte Peirce die Erbschaft seiner Eltern um sich eine Farm bei Milford Pennsylvania zu kaufen wo er mit Ausnahme einiger Reisen vor allem zu Vortragen den Rest seines Lebens verbrachte unablassig schreibend Ende der 1880er Jahre leistete Peirce einen wesentlichen Beitrag zu The Century Dictionary and Cyclopedia einer von James Mark Baldwin herausgegebenen 450 000 Begriffe und Namen umfassenden Enzyklopadie in den Bereichen Mechanik Mathematik Astronomie Astrologie und Philosophie 7 Nachdem er einen umfangreichen wissenschaftlichen Bericht uber seine Pendelversuche an die US Coast Survey geliefert hatte dieser aber von dem erst seit kurzem amtierenden Superintendenten Thomas C Mendenhall abgelehnt worden war gab Peirce seine Stellung bei dieser Behorde nach uber 30 Jahren Ende 1891 auf Damit hatte er seine gesicherte wirtschaftliche Lebensgrundlage verloren und musste nun sein Geld ausschliesslich durch Unterricht Ubersetzungen Vortrage und Veroffentlichungen verdienen Eine wesentliche Basis waren Lexikonbeitrage sowie die Rezensionen in der Zeitschrift The Nation mit deren Herausgeber Wendell Phillips Garrison Peirce freundschaftlich verbunden war Durch eine weitere Freundschaft mit einem Richter fand er auch ab ca 1890 Zugang zu Paul Carus dem Herausgeber der Zeitschrift The Monist in der er eine Vielzahl von Aufsatzen veroffentlichte Erst spat baute Peirce seine metaphysischen Gedanken aus insbesondere den des Kontinuums und die Integration der Evolution in seine Philosophie Diesen Themenkreis behandelte Peirce in seiner ersten Aufsatzserie in The Monist 1891 1893 The Architecture of Theories The Doctrine of Necessity Examined The Law of Mind Man s Glassy Essence Evolutionary Love Reply to the NecessitariansDen Schwerpunkt Logik und Methoden logischen Schliessens hatte eine Artikelserie aus dem Jahr 1892 in The Open Court einer ebenfalls von Carus herausgegebenen Zeitschrift Pythagorics The Critic of Arguments I Exact Thinking Dmesis The Critic of Arguments II The Reader is Introduced to RelativesDer formale und mathematische Anspruch dieser Artikelreihe war so hoch dass zwei weitere Artikel deren Manuskripte bereits fertiggestellt waren nicht mehr zur Veroffentlichung kamen The Critic of Arguments III Synthetical Propositions a priori The Critic of Arguments IV Peirce Verhaltnis zur Religion ergibt sich unter anderem aus drei Artikeln in The Open Court aus dem Jahr 1893 in denen er sich einerseits fur eine klare Trennung von Wissenschaft und Religion aussprach andererseits Verkrustungen und Zersplitterungen der verfassten Kirchen kritisierte Liebe ist das Prinzip fur das Leben und die einzige Grundlage einer Universalreligion Die Titel der Aufsatze lauten The Marriage of Religion and Science Cogito Ergo Sum What is Christian Faith nbsp Grab Charles S und Juliette PeirceIn den Folgejahren begann er eine Reihe von Buchprojekten die sich jedoch nicht realisieren liessen obwohl die Manuskripte zum Teil schon weit gediehen waren Im Winter 1892 93 konnte Peirce am Lowell Institut 12 Vorlesungen uber Wissenschaftsgeschichte halten Im Lauf der Zeit geriet er in immer grossere finanzielle Schwierigkeiten die ihn bis an sein Lebensende begleiteten Oft genug fehlte das Geld um auch nur Nahrungsmittel oder Brennmaterial fur die Heizung zu beschaffen Auf Vermittlung von William James mit dem er seit der Zeit seines Chemiestudiums befreundet war konnte Peirce im Jahr 1898 eine Vorlesungsreihe in Cambridge mit dem Generalthema Reasoning and the Logic of Things halten 1903 konnte James nochmals helfen so dass Peirce die Moglichkeit einer Vorlesungsreihe in Harvard uber Pragmatism as a Principle and Method of Right Thinking erhielt Ebenfalls 1903 konnte Peirce acht Vorlesungen am Lowell Institut uber Some Topics of Logic Bearing on Questions Now Vexed halten Die drei Vorlesungsreihen sind fur die Rezeption wichtig da Peirce sich auf Drangen von James bemuht hatte seine Vorlesungen nicht zu schwierig zu gestalten sondern auf ein allgemeines Publikum auszurichten So hat Peirce in einem relativ reifen Stadium seines Denkens wesentliche Eckpunkte seiner Philosophie in einem geschlossenen Zusammenhang dargestellt allerdings nicht veroffentlicht Einen anderen Uberblick uber das Denken von Peirce gibt eine Bewerbung aus dem Jahr 1902 auf ein Stipendium der Carnegie Institution in der er in einem umfangreichen Expose darlegt wie er seine Philosophie in einem geschlossenen Werk darstellen konnte 8 Seine Bewerbung wurde jedoch abgelehnt Ebenfalls in das Jahr 1903 fallt die Rezension des Buches What is Meaning von Victoria Lady Welby Diese hatte fur die Klarung des Begriffs Bedeutung einen semiotischen Ansatz mit drei Graden der Signifikation gefunden Hieraus entspann sich ein langjahriger Briefwechsel aus dem sich umfangreiche Darlegungen zur Semiotik ergaben In den Jahren 1905 bis 1907 distanzierte Peirce sich immer mehr von den anderen Pragmatisten und nannte schliesslich seine Philosophie Pragmatizismus Ab 1906 wurde er von einer Stiftung unterstutzt die James ins Leben gerufen hatte Peirce blieb ohne Kinder und starb 1914 an Krebs zwanzig Jahre vor seiner Witwe Schriften Bearbeiten siehe auch das unvollstandige Verzeichnis der Schriften von Charles Sanders Peirce Peirce hat seine Gedanken zur Mathematik Logik und Philosophie niemals in einer geschlossenen Arbeit publiziert Wahrend seiner Tatigkeit an der Johns Hopkins Universitat gab er die Studies in Logic 1883 heraus die einige Kapitel von ihm selbst sowie weitere seiner Doktoranden enthielten Sein Ruf ist ursprunglich fast ausschliesslich begrundet durch Aufsatze in Fachzeitschriften Nach seinem Tod erwarb die Harvard Universitat auf Veranlassung von Josiah Royce die Papiere aus seinem Nachlass Da Royce bereits 1916 verstarb kam es nicht zur geplanten Aufarbeitung des Materials Es wurde ein kleiner unvollstandiger Katalog verfasst Die Unterlagen wurden in 83 Kisten verpackt und verschwanden zunachst in den Archiven der Universitat Dass Peirce uberhaupt weiter rezipiert wurde verdankt sich Morris Raphael Cohen der 1923 einen Sammelband unter dem Titel Chance Love and Logic mit einigen wichtigen Aufsatzen von Peirce herausgab 9 Beigefugt ist auch ein Aufsatz von Dewey aus dem Jahr 1916 den dieser im Ruckblick auf Peirce verfasst hatte Das Vorhaben der Herausgabe der Werke von Peirce wurde erst in den 1930er Jahren in Harvard von Charles Hartshorne und Paul Weiss aufgegriffen Aus der Fulle des gesamten Materials wurden die meisten Veroffentlichungen sowie umfangreiches unveroffentlichtes Material thematisch zusammengestellt und zwischen 1931 und 1935 in sechs Banden als Collected Papers publiziert Die Themen der Bande lauten I Principles of Philosophy 1931 II Elements of Logic 1932 III Exact Logic 1933 IV The Simplest Mathematics 1933 V Pragmatism and Pragmaticism 1934 VI Scientific Metaphysics 1935 Zwei weitere Bande wurden mit Forderung der Rockefeller Foundation erst nach dem Zweiten Weltkrieg erganzt und von Arthur W Burks herausgegeben VII Science and Philosophy 1958 VIII Reviews Correspondence and Bibliography 1958 Erst mit der Herausgabe der Collected Papers begann man sich uberhaupt mit den Arbeiten von Peirce intensiver auseinanderzusetzen Durch die systematische Zusammenstellung der Collected Papers ist allerdings der innere Zusammenhang des Werkes teilweise verloren gegangen So wurden Aufsatzreihen und Vorlesungen teilweise auf die verschiedenen Bande verteilt und Arbeiten aus verschiedenen Entwicklungsphasen nebeneinandergestellt obwohl bei Peirce eine deutliche Entwicklung des Denkens zu konstatieren ist Zum Teil wurden sogar zum Zweck der systematischen Darstellung Fragmente verschiedener zeitlich nicht zusammengehorender Texte zusammengestellt Erst nach Veroffentlichung der Collected Papers begann man mit einer systematischen Katalogisierung und Mikroverfilmung Die Mikroverfilmung war erst 1966 vorlaufig abgeschlossen Immer wieder wurden in den Archiven Erganzungen gefunden zuletzt 1969 so dass die Mikrofilmdateien und die Kataloge jeweils nachgepflegt werden mussten Die aktuelle Katalogisierung basiert auf dem Jahr 1971 Erst dann wurde klar dass Peirce neben den 12 000 Druckseiten seines Werkes ungefahr 1650 unveroffentlichte Manuskripte mit ca 80 000 handschriftlichen Seiten hinterlassen hatte von denen der grosste Teil auch heute noch nicht veroffentlicht ist Ein Teil der Unterlagen der nicht nach Harvard gegangen war ging verloren weil er nach dem Tode von Peirce Frau Juliette verbrannt wurde Da die Collected Papers unvollstandig sind und auch nicht allen wissenschaftlichen Anspruchen genugen wurde in den 1970er Jahren im Rahmen des sogenannten Peirce Edition Projects mit einer kritischen chronologisch organisierten Edition begonnen in der bis 2004 sechs von geplanten ca 30 Banden erschienen sind die die Zeit bis 1890 abdecken Eine wesentliche Erganzung der gedruckten Werke ist die Ausgabe vorwiegend mathematisch naturwissenschaftlicher Schriften in vier Banden funf Teilbanden unter dem Titel The New Elements of Mathematics aus dem Jahr 1976 durch Carolyn Eisele Die Rezensionen und Beitrage fur die Zeitschrift The Nation sind in der vierbandigen Ausgabe C S Peirce Contributions to the Nation von Ketner Cook aus dem Jahr 1975 1979 erfasst Eine weitere wichtige Quelle ist Semiotic and Significs The Correspondence between CHARLES S PEIRCE and VICTORIA LADY WELBY herausgegeben von Charles S Hardwick 1977 Peirce Schriften umfassen ein weites Feld an Disziplinen von der Astronomie uber Meteorologie Geodasie Mathematik Logik Philosophie Geschichte und Philosophie der Wissenschaften Sprachwissenschaft Okonomie bis zur Psychologie Sein Werk zu diesen Themen fand nun in jungerer Zeit erneute Aufmerksamkeit und Zustimmung Diese Wiederbelebung ist nicht nur angeregt durch die Vorwegnahme aktueller wissenschaftlicher Entwicklungen durch Peirce sondern vor allem auch dadurch dass seine triadische Philosophie und Semiotik sowohl in der modernen Logik als auch in vielen Wissenschaftsbereichen von der Linguistik uber die Rechts und Religionswissenschaften bis hin zur Informatik einen Schlussel zur methodischen Strukturierung des Stoffs fur die praktische Arbeit bietet Peirce bewies 1881 unabhangig von Ferdinand Georg Frobenius den Satz von Frobenius zur Klassifizierung der endlich dimensionalen reellen assoziativen Divisionsalgebren 10 11 Philosophie BearbeitenKategorienlehre Bearbeiten Am 14 Mai 1867 legte der 27 jahrige Peirce der American Academy of Arts and Sciences ein Papier mit dem Titel On a New List of Categories vor das im folgenden Jahr veroffentlicht wurde Das Papier umriss eine Theorie der Pradikation die drei universelle Kategorien umfasste die Peirce als Reaktion auf die Lekture von Aristoteles Immanuel Kant und G W F Hegel entwickelt hatte Kategorien die Peirce fur den Rest seines Lebens in seiner Arbeit anwandte 12 Als Grundlage aller weiteren Betrachtungen entwickelte Peirce eine Kategorienlehre die sich nicht wie bei Kant mit den Arten der Erkenntnis sondern mit Erscheinungsweisen des Seins befasst und die Grundlage seiner Zeichenlehre bildet 13 Die Kategorien von Peirce konnen nicht mit Logik beschrieben sondern nur phanomenologisch untersucht werden Sie sind in jedem Phanomen enthalten und daher universal Begrifflich unterschied Peirce rein formal Erstheit Zweitheit und Drittheit als Formen in denen alles was ist sich widerspiegelt Erstheit ist das Sein von etwas ohne Bezug auf etwas anderes Es ist das Sein an sich unabhangig vom Bewusstsein das als reine Moglichkeit besteht z B Rote als Moglichkeit Zweitheit ist die Bestimmung des hier und jetzt von etwas Seiendem der Gegensatz zweier noch unreflektierter Gefuhle Drittheit ist das Prinzip das hinter den Dingen steht die mit der Erscheinung verbundene Gesetzmassigkeit z B dass eine Tur zu offnen ist dass ein Tisch eine Ablageflache hat der Algorithmus des Computerprogramms Die Reduktion der Kategorien von Immanuel Kant durch Charles S Peirce QuantitatEinheit Qualitat ModalitatVielheit Realitat Relation Moglichkeit ErstheitAllheit Negation Substanz und Akzidenz Existenz ZweitheitLimitation Ursache und Wirkung Notwendigkeit DrittheitWechselwirkung0 Handeln und Leiden Kant Peirce Gegenuberstellung der Kategorien von Immanuel Kant und Charles S PeirceIn einer kritischen Analyse 14 der Kategorien Kants zeigte Peirce dass diese auf die Funktion der Modalitat zuruckfuhrbar sind und eine Entsprechung mit seinen eigenen Kategorien haben indem man Moglichkeit Erstheit Aktualitat Zweitheit und Notwendigkeit Drittheit setzt Ahnlich verhalt es sich mit den Relationen Qualitat 1 Tatsache 2 und Verhalten bzw Gesetz 3 sowie mit den Begriffen Gegenstand 1 Relation 2 und Reprasentation 3 Die Triade war fur Peirce eine grundlegende Perspektive auf alle Phanomene und er sah sie sogar in der christlichen Dreifaltigkeit bestatigt Die Kategorien sind zwar gedanklich unterscheidbar aber sie sind nicht separierbar Sie sind jeweils alle in jedem Gedanken enthalten und nur in einem langen Prozess der Aneignung mit Klarheit zu erfassen Dementsprechend gibt es von Peirce immer wieder Texte verschiedener Annaherung an die Kategorien Bewusstsein Bearbeiten Peirce Auffassung vom Bewusstsein knupft eng an die Kategorienlehre an Er versuchte dabei die bisherige Unterscheidung des Geistes in der Philosophie auch bei Kant und Aristoteles 15 in die drei Teile Gefuhl Lust und Schmerz Willen Willenskraft und Verlangen sowie Wissen Erkenntnis 16 auf eine wissenschaftlichere auch fur die Psychologie geeignete Grundlage zu stellen Das noch unreflektierte Bewusstsein als ein Bundel von Reprasentationen ist Erstheit 17 Im Bewusstsein sind wiederum die Kategorien identifizierbar Die Erscheinung von Erstheit im Bewusstsein ist das reine Gefuhl oder die Gefuhls Qualitat das Gefuhl des unmittelbaren Bewusstseins ohne Bezug auf etwas anderes Man kann es als die unanalysierte Erscheinung aller Qualitaten in einem Moment beschreiben Der nicht analysierte Gesamteindruck der durch irgendeine Mannigfaltigkeit hervorgerufen und nicht als aktuales Faktum sondern einfach als Qualitat als einfache positive Moglichkeit der Erscheinung gedacht wird ist eine Idee der Erstheit S amp S 25 Die Erscheinung der Zweitheit im Bewusstsein die Peirce Altersense nannte ist die Konfrontation mit dem Anderen ist das Bewusstsein des Hier und Jetzt Zur Zweitheit im Bewusstsein zahlen Sinnesempfindungen als lebendige Erfahrungen Ebenso gehort hierzu der Wille oder Wunsch als Empfindung ohne die Reflexion auf das Gewunschte Die Zweitheit ist die Erfahrung der Dualitat Ebenso wie die Erstheit wird hier noch vom Denken abstrahiert Weder das reine Gefuhl auf der Ebene der Erstheit noch die Empfindung des Gegenubers des Anderen auf der Ebene der Zweitheit lassen sich konkret in Begriffe fassen Sobald dies geschieht bewegt man sich in der Ebene der Drittheit die die Ebene der Gedanken ist Zweitheit kann vorwiegend aktiv sein dann dominiert die Empfindung des Willens Ist sie hingegen vorwiegend passiv dann dominieren die Sinnesempfindungen Die Erscheinung der Drittheit im Bewusstsein bezeichnete Peirce als Medisense in der die Beziehung zu einem Objekt reprasentiert wird Hierzu zahlen das Denken das Lernen das Gewahrsein von etwas Drittem Dieser Modus des Gewahrseins fuhrt bei genugender Wiederholung zu Verhaltensgewohnheiten Es gibt keine anderen Formen des Bewusstseins als die drei die erwahnt worden sind Gefuhl Altersense und Medisense Sie bilden eine Art System Gefuhl ist der momentan gegenwartige Inhalt des Bewusstseins in seiner ursprunglichen Einfachheit unabhangig von irgendetwas anderem Es ist Bewusstsein in seinem ersten Stadium und konnte Primisense genannt werden Altersense ist das Bewusstsein von einem unmittelbar anwesendem Anderen oder zweiten das uns widersteht Medisense ist das Bewusstsein einer Drittheit oder eines Mediums zwischen Primisense und Altersense und fuhrt vom ersteren zum letzteren Es ist das Bewusstsein von einem Prozess bei dem etwas vor den Geist gebracht wird Gefuhl oder Primisense ist das Bewusstsein von Erstheit Altersense ist das Bewusstsein der Andersheit oder Zweitheit Medisense ist das Bewusstsein von Mitteln oder Drittheit Vom Primisense gibt es nur eine Art Altersense hat zwei Arten Sinnesempfindung und Willen Medisense hat drei Arten Abstraktion Suggestion und Assoziation CP 7 551 Die so beschriebene psychologische Struktur des Bewusstseins verband Peirce mit einer physiologischen Sicht in der die psychischen Prozesse jeweils physische Entsprechungen im Gehirn haben Er vertrat eine monistische Position Auf diese Weise werden die drei Bewusstseinsarten einfaches Bewusstsein duales Bewusstsein und synthetisierendes Bewusstsein durch die drei Hauptfunktionen des Nervensystems erklart durch seine einfache Reizbarkeit die Ubertragung von Energie und die synthetisierende Handhabung der Nerven insbesondere die Verhaltensgewohnheit MS 909 55 Selbstbewusstsein entsteht dadurch dass die Reprasentationen als Zeichen im Bewusstsein sich selbst zum Gegenstand werden Diese Reflexion ist fur Peirce uberwiegend dem Bereich des Altersense der Zweitheit zuzuordnen da das Selbstbewusstsein so etwas wie das Wahrnehmen des Selbst ist CP 5 225 5 266 Im Selbstbewusstsein treten sich die Empfindung des Ego das wir kontrollieren konnen und des unkontrollierbaren Non Ego gegenuber Aus der allgemeinen Masse des Bewusstseins das noch frei von jeder deutlichen Bestimmung ist lost sich plotzlich eine etwas bestimmtere Idee das Objekt oder das Nicht Ich wie ein Kristall aus einer Losung und wachst wie ein Kristall wahrend der Rest des Bewusstseins die Mutterlosung sozusagen das Ich sich scheinbar wie es gewesen ist seiner neuen Geburt als seine eigene ruhmt blind gegenuber der noch unterentwickelten Anregung die als Nukleus vorhanden gewesen sein muss MS 681 12 13 Die Drittheit im Bewusstsein fuhrt zu einer erneuten Reflexion nun auf das Selbstbewusstsein Hieraus entsteht die Selbstkontrolle die Selbstuberprufung und Selbstkorrektur beinhaltet Peirce begrundete mit der Vorstellung der Selbstkontrolle die Fahigkeit sich zu entscheiden und damit die eigenen Verhaltensgewohnheiten zu beeinflussen Eine unmittelbar kausale Wirkung aus der Selbstkontrolle sah er nicht Die kognitive Fahigkeit der Selbstkontrolle hat aber Einfluss auf Einstellungen die fur kunftiges Handeln massgeblich sind Durch den Vergleich mit Standards ist Selbstkontrolle zugleich Grundlage von moralischen Einstellungen und ethischem Verhalten 18 Der Einfluss der Selbstkontrolle ist sicherlich kein Einfluss auf Handlungen ganz am Anfang des Vorgangs der Selbstkontrolle Sie besteht um nur die fuhrenden Merkmale zu nennen zuerst im Vergleich vergangener Handlungen mit Standards zum Zweiten in vernunftiger Uberlegung uber kunftige Handlungsabsichten was in sich ein hochkomplizierter Vorgang ist zum Dritten in der Bildung eines Entschlusses viertens auf der Grundlage des Entschlusses in einer Entwicklung einer starken Festlegung oder Veranderung einer Gewohnheit CP 8 320 Wahrnehmung Bearbeiten Wir haben kein Vermogen ohne Zeichen zu denken CP 5 265 Diese Grundannahme der gesamten Philosophie von Peirce ist so auch Ausgangspunkt fur seine Theorie der Wahrnehmung Wahrnehmung findet durch eine Umwandlung von Sinneseindrucken statt und ist deshalb niemals unmittelbar Klassisches Beispiel dafur dass Wahrnehmungen falsch gedeutet werden konnen sind die Sinnestauschungen Peirce verwendet das Beispiel des blinden Flecks auf der Netzhaut Trotz dieser Eigenschaft erscheinen Gegenstande als vollstandige Bilder Peirce unterscheidet das Wahrgenommene Perzept und das Wahrnehmungsurteil Mit einem Wahrnehmungsurteil meine ich ein Urteil das in der Aussageform behauptet welche Beschaffenheit eines Perzepts dem Geist unmittelbar gegenwartig ist CP 5 54 Dabei muss ein Wahrnehmungsurteil nicht in Form von Sprache erfolgen sondern kann z B auch diagrammatisch sein z B die Vorstellung eines Dreiecks nbsp Theorie der Wahrnehmung bei PeirceDas Wahrgenommene ist das Zeichen das zwischen dem Objekt und dem Wahrnehmungsurteil steht Der Zugang zu den Objekten erfolgt immer durch die Abbildung des Perzeptes als Zeichen Das Zeichen hat die Form eines sinnlichen Eindrucks also eines Bildes eines Klangs etc Ein Zeichen oder Reprasentamen ist alles was in einer solchen Beziehung zu einem Zweiten steht das sein Objekt genannt wird dass es fahig ist ein Drittes das sein Interpretant genannt wird dahingehend zu bestimmen in derselben triadischen Relation zu jener Relation auf das Objekt zu stehen in der es selbst steht MS 478 Das Perzept wird als etwas interpretiert Ein Ton kann eine Stimme sein das Klingeln eines Telefons oder der Klang eines Radios Das Perzept als Zeichen ist ein so genanntes indexikalisches Zeichen vgl unten das heisst es ist bestimmt zu seiner Relation zum Objekt wie z B der Rauch zum Feuer Das Wahrnehmungsurteil selbst also der Rauch als Begriff ist der Interpretant der Wahrnehmung des Perzepts Die Form des Schlusses bei einem Wahrnehmungsurteil nannte Peirce Abduktion Abduktion ist der Vorgang in dem eine erklarende Hypothese gebildet wird CP 5 171 Indem wir eine Wahrnehmung haben nehmen wir an dass es sich um einen bestimmten Gegenstand handelt Die Form der Folgerung ist dann folgende Die uberraschende Tatsache C wird beobachtet aber wenn A wahr ware wurde C eine Selbstverstandlichkeit sein folglich besteht Grund zur Vermutung dass A wahr ist CP 5 189 Wenn man einen grauen Schleier in der Luft sieht kann es sich um Nebel handeln aber auch um Rauch Indem man diesen grauen Schleier sieht und schliesst dass es sich um Rauch handelt z B aufgrund der Form oder weil rund herum die Sonne scheint fallt man ein Wahrnehmungsurteil Wahrnehmungsurteile sind eine extreme Form der Abduktion weil sie in aller Regel unbewusst und weitgehend unkontrolliert ablaufen und weil man sie aufgrund der immer aktiven Sinne nicht verneinen kann Je ofter sich wiederholende Wahrnehmungsurteile bestatigen umso mehr werden sie als wahr verinnerlicht und dann zu Denk und Verhaltensgewohnheiten Semiotik Bearbeiten nbsp Ferdinand de Saussure gilt zusammen mit Peirce als Begrunder der SemiotikNeben Ferdinand de Saussure ist Peirce einer der Begrunder der Semiotik wobei sein bevorzugter Begriff hierfur semeiotic lautete wahrend Saussure seinen eigenen Ansatz als semiologie Semiologie bezeichnete Im Gegensatz zu Saussures Zeichenbegriff der sich ausschliesslich und formal auf Sprache bezieht sodass hieraus wesentliche Impulse fur die Linguistik entstanden ist Peirce Zeichenbegriff ganzheitlich Er enthalt neben der Reprasentationsfunktion ebenso eine Erkenntnisfunktion der Zeichen Gleichfalls darf man die Semiotik von Peirce nicht mit der Unterteilung von Charles W Morris Syntax Semantik und Pragmatik vermischen obwohl sich Morris auf Peirce bezieht 19 Peirce definierte semiosis siehe auch Semiose als Einen Vorgang oder einen Einfluss der das Zusammenwirken von drei Gegenstanden namlich dem Zeichen seinem Objekt und seinem Interpretanten ist bzw beinhaltet ein dreifacher Einfluss der in keinem Fall in paarweise Vorgange aufgelost werden kann 20 Peirce unterteilte Semiotik in spekulative Grammatik logische Kritik und spekulative Rhetorik Das Wort spekulativ war dabei fur ihn gleichbedeutend mit theoretisch In der spekulativen Grammatik erfolgt die Untersuchung der moglichen Arten von Zeichen und ihrer Kombinationsmoglichkeiten Logische Kritik hat die Frage richtiger Begrundung zum Gegenstand Spekulative Rhetorik ist die Untersuchung uber die effektive Anwendung von Zeichen die Frage der Wirtschaftlichkeit der Forschung In der spekulativen Grammatik arbeitete Peirce ein System moglicher Zeichenrelationen aus in denen die Welt sich dem Menschen vermittelt Ausgehend von der Triade Objekt Zeichen Interpretant unterschied er dabei drei Trichotomien Die drei Trichotomien von Peirce Zeicheneigenschaft Objekt Beziehung Interpretanten BeziehungQuali Zeichen sinnlich Ikone Ahnlichkeit Rhema Term Sin Zeichen Existenz Indizes Hinweis Dicent Proposition Legi Zeichen Typus Symbole Konvention ArgumentDie ZeicheneigenschaftEin Quali Zeichen ist eine Qualitat die als Zeichen wirkt z B die Stille eines Raumes Quali Zeichen sind immer Ausdruck von Erstheit Sin Zeichen sind Gegenstande oder Sachverhalte die existieren ohne dass sie schon mit einem Begriff oder einer Bedeutung belegt sind Legi Zeichen sind Regeln die als Zeichen wirken So bedeutet die Zahl Sechs die Idee einer Anzahl von sechs Gegenstanden z B Glasern oder Stuhlen Ob man nun das deutsche Wort sechs die Ziffer 6 oder das englische Wort six verwendet sie alle verkorpern die Idee der Zahl Sechs Jedes tatsachliche Exemplar eines Legi Zeichens z B das gedruckte Wort Sechs stellt als konkreter Gegenstand in der Welt zugleich ein Sin Zeichen dar Die Objekt BeziehungIkone sind Zeichen die durch eine strukturelle Ahnlichkeit unmittelbar eine Relation zu einem Objekt herstellen Hierzu zahlen Bilder Piktogramme oder Graphiken Ein Ikon ist grundsatzlich erstheitlich Der Index ist insofern ein zweitheitliches Zeichen als er ohne Beschreibung auf ein Objekt hinweist also eine dyadische Beziehung zwischen Zeichen und Objekt besteht das Klingeln verweist darauf dass jemand vor der Tur steht Symbole haben hingegen eine Bedeutung Sie sind nur Zeichen weil ein Interpret versteht wofur das Zeichen benutzt wird Dass ein Tisch mit dem Wort Tisch bezeichnet wird beruht auf einer Konvention Verstanden wird das Wort Tisch weil seine Bedeutung zur Gewohnheit geworden ist Helmut Pape hat in Erfahrung amp Wirklichkeit Peirce Semiotik als eine Phanomenologie und Ontologie der Beziehungen zwischen Menschen und zu ihrer Lebenswelt entwickelt und damit die Rolle der zwischenmenschlichen Beziehung im Zeichengebrauch genauer untersucht 21 Die Interpretanten BeziehungRhema ist ein Begriff mit dem ein Gegenstand bezeichnet wird Es kann auch ein Diagramm oder ein Ton sein In einer Aussage Dicent wird zumindest eine zweistellige Relation hergestellt also die Eigenschaft eines Gegenstandes oder ein Sachverhalt beschrieben Das Argument druckt eine gesetzmassige Beziehung zwischen Aussagen aus z B in Form von Naturgesetzen Der Interpretant als die eigentliche bedeutungstragende Wirkung eines Zeichens muss nun wieder differenziert werden nach seinem emotionalen energetischen und logischen Gehalt oder nach seiner unmittelbaren dynamischen und finalen Wirkung Er ist unmittelbar wenn er nur eine Gefuhlsqualitat ist z B das Empfinden der Stille Erstheit Er ist dynamisch wenn er eine effektive Wirkung auslost ein Gefuhl oder eine Handlung Ein Interpretant ist final wenn er mit einer beabsichtigten Wirkung verbunden ist z B einer Veranderung einer Gewohnheit nbsp Die Dimensionen des ZeichenbegriffsDie eigentliche semiotische Bestimmung eines Zeichens entsteht aus den logisch moglichen Kombinationen der Zeicheneigenschaft mit der Objekt und der Interpretanten Beziehung Quali Zeichen sind weder als Index noch als Symbol denkbar Argumente konnen entsprechend kein Index oder Ikon sein Bei der Bestimmung von Zeichenrelationen besteht das grundsatzliche Problem dass einerseits Objekte durch mehrere auch ihrer Art nach hochst unterschiedliche Zeichen reprasentiert werden konnen Andererseits konnen die jeweiligen Zeichen situationsabhangig verschieden interpretiert werden Zeichenbeziehungen sind daher immer perspektivisch Wir wissen immer dass das Objekt wie wir es in der Kommunikation oder in der Wahrnehmung erfassen das unmittelbare Objekt durch Zeichen vermittelt ist Als Folge wissen wir auch stets dass wir uns uber die Vermittlung tauschen konnen und demgemass unsere Interpretation uber das eigentliche Objekt das dynamische Objekt gegebenenfalls anpassen mussen Im Laufe der Zeit entwickelte Peirce seine Auffassung fort und kam aufgrund der Komplexitat der moglichen Vermittlungsweisen von Zeichen zwischen Subjekt und Objekt schliesslich zu einem System aus 59 049 3 hoch 10 moglichen Elementen und Relationen Ein Grund fur diese hohe Anzahl liegt darin dass er bei jedem Interpretanten die Moglichkeit selbst Zeichen zu sein zuliess wodurch jeweils eine neue kennzeichnende Relation entsteht Wie bei anderen Themen schrieb Peirce niemals eine genaue Bestimmung seiner Semiotik Vielmehr befasste er sich mit dem Thema immer wieder wahrend seines Lebens wobei er oft seine Auffassung uber die Definition von Schlusselbegriffen veranderte Bei Liszka 1996 findet sich ein verdienstvoller Versuch einer koharenten Darlegung Gerhard Schonrich verweist darauf dass man Parallelen zu Kant in der Theorie der des Bewusstseins ziehen kann wenn man die kantischen Begriffe in die von Peirce ubersetzt so etwa die Synthesis bei Kant als Semiose den Gegenstand als Zeichenobjekt Begriff oder Regel im Schematismus als Interpretant und Vorstellung als Zeichen mittel 22 Erkenntnistheorie Bearbeiten In seiner Erkenntnistheorie brach Peirce mit der Vorstellung dass das Subjekt der Massstab fur Erkenntnis ist wie es seit Descartes und bis hin zu Kant gegolten hatte Einstweilen wissen wir dass der Mensch keine Ganzheit ist und dass er wesentlich ein mogliches Mitglied der Gesellschaft ist Insbesondere ist die Erfahrung eines Menschen solange sie alleine steht nichts Wenn er etwas sieht was andere nicht sehen konnen nennen wir es Halluzination Es ist nicht meine Erfahrung sondern unsere Erfahrung an die zu denken ist und dieses wir hat unbegrenzte Moglichkeiten CP 5 402 Der zweite grundlegende Aspekt in Peirce Erkenntnistheorie ist die evolutionstheoretische Vorstellung wie er sie in seiner Metaphysik entwickelte vgl unten Der Mensch und sein Denken ist Bestandteil eines Entwicklungsprozesses Zweck des Denkens ist eine Orientierung in der Welt indem Zweifel untersucht und durch Forschen feste Uberzeugungen gewonnen werden die geeignet sind als Grundlage des Handelns zu dienen Hierin liegt die Vermittlung von Theorie und Praxis Das dritte Element der Peirce schen Erkenntnistheorie ist das Denken in Zeichen Wenn wir das Licht ausserer Tatsachen aufsuchen so sind die einzigen Falle von Denken die wir finden konnen die vom Denken in Zeichen Offensichtlich kann kein anderes Denken von ausseren Tatsachen bezeugt werden Das einzige Denken das moglicherweise erkannt wird ist Denken in Zeichen Aber Denken das nicht erkannt werden kann existiert nicht Alles Denken muss daher Denken in Zeichen sein CP 5 251 Denken findet aber nicht in einzelnen isolierbaren Zeichen statt sondern als ein Strom von Gedanken im Bewusstsein als ein kontinuierlicher Prozess Es gibt in meinem Bewusstseinszustand zu keinem Zeitpunkt eine Erkenntnis oder eine Darstellung aber es gibt sie in der Relation meiner Bewusstseinszustande zu verschiedenen Zeitpunkten Kurzum das Unmittelbare und das daher an sich nicht zu Vermittelnde das Nichtanalysierbare das Unerklarbare das Nicht Intellektuelle fliesst in kontinuierlichem Strom durch unser Leben es ist die Gesamtheit unseres Bewusstseins dessen Vermittlung die seine Kontinuitat ist durch eine reale wirksame Kraft zustande gebracht die hinter dem Bewusstsein steht EP 1 42 nach Pape Einfuhrung 70 Diese Ebene der Empfindungen im Bewusstseinsstrom ist die Erstheitlichkeit des Denkens Der Prozess der Wahrnehmung siehe oben fuhrt die Ebene der Zweitheit in den Erkenntnisprozess ein Die Bedeutung von Zeichen Ebene der Drittheit ergibt sich aber nicht allein aus den Sinnesdaten Bedeutet Elektrizitat heute nicht mehr als in den Tagen Franklins Der Mensch macht das Wort und das Wort bedeutet nichts was der Mensch es nicht bedeuten lasst und das nur fur irgendeinen Menschen Aber da der Mensch nur mit Hilfe von Wortern oder anderen Symbolen denken kann konnten diese umgekehrt sagen Du meinst nichts was wir dich nicht gelehrt haben und also nur insoweit etwas wie du dich an irgendein Wort als Interpretanten deines Gedankens wendest In der Tat erziehen sich daher Menschen und Worter wechselweise jedes Anwachsen der Information eines Menschen impliziert und wird impliziert durch ein entsprechendes Anwachsen der Information eines Wortes CP 5 313 Peirce formulierte seine Uberlegungen als Pragmatische Maxime Uberlege welche Wirkungen die denkbarerweise praktische Relevanz haben konnen wir dem Gegenstand unseres Begriffs in unserer Vorstellung zuschreiben Dann ist unser Begriff dieser Wirkungen das Ganze unseres Begriffs des Gegenstandes CP 5 402 Die Bedeutung eines Gedankens liegt also darin welche Verhaltensweise er erzeugt Verhaltensweise ist dabei nicht als tatsachlicher Handlungsablauf zu verstehen sondern als Disposition zu einer moglichen Handlung Die Elemente eines jeden Begriffs treten durch die Pforte der Wahrnehmung in das logische Denken ein und verlassen es durch die Pforte des zweckbestimmten Handelns und was immer seinen Ausweis an diesen beiden Pforten nicht vorweisen kann muss als durch die Vernunft nicht genehmigt eingesperrt werden CP 5 212 Mit diesem Konzept wich Peirce von der klassischen Fragestellung der Erkenntnistheorie ab fur die das Ziel der Erkenntnissuche die Wahrheit ist Doch der klassische Begriff der Wahrheit als Korrespondenz von Gedanken und Tatsachen Realitat war fur Peirce nicht fassbar weil er auf dem noch unscharferen Begriff der Realitat beruht Peirce definierte stattdessen Wahrheit pragmatistisch Die Meinung die vom Schicksal dazu bestimmt ist dass ihr letztlich jeder Forschende zustimmt ist das was wir unter Wahrheit verstehen und der Gegenstand der durch diese Meinung reprasentiert wird ist das Reale CP 5 407 In dieser Definition steckt die Vorstellung dass am Ende aller Tage es moglich sein wird die Realitat vollstandig zu erkennen Dieser Zustand ist aber nur ein Grenzwert an den die Menschheit sich als Ganzes in einem Prozess des Erkenntnisfortschritts annahert Wahrheit ist dabei objektiv insofern sie intersubjektiv ist d h nicht mit einzelnen individuellen Vorstellungen sondern in der Kommunikation aller Forscher bestimmt wird Bis zu diesem Zeitpunkt der in der Lebenspraxis des Menschen nicht erreicht werden kann besteht aber immer und zu jeder Zeit die Moglichkeit dass die bisher gewonnenen Uberzeugungen falsch sein konnen und revidiert werden mussen Peirce nannte diese Grundannahme Fallibilismus die spater dann von Popper neu aufgegriffen wurde Peirce hat auch nicht ausgeschlossen dass schon gegenwartige Uberzeugungen in vollem Umfang der Realitat entsprechen Je besser solche Hypothesen uberpruft sind und sich bewahrt haben umso grosser ist die Wahrscheinlichkeit hierfur Nur sicher sein kann man sich hieruber nicht 23 Abduktion Bearbeiten Hauptartikel AbduktionErkenntniserweiterung erfolgt nach Peirce ausschliesslich durch Abduktion Sie tritt auf in der Wahrnehmung sowie im schliessenden Interpretieren vorhandenen Wissens Der Mensch gewinnt in der Wahrnehmung bestimmte Uberzeugungen die sich in Gewohnheiten umsetzen die seine Handlungen und Unterlassungen bestimmen Entstehen durch die Wahrnehmung unerklarbare Sachverhalte die keiner Gewohnheit entsprechen gerat der Mensch in Zweifel und sucht nach einer neuen Orientierung Er stellt uber die zweifelhaften Phanomene Hypothesen auf und uberpruft diese solange bis er hieruber eine neue feste Uberzeugung gewinnt doubt belief Schema Die rationale Umsetzung dieses Schemas der Gewinnung von Uberzeugungen erfolgte fur Peirce im logischen Denken Je nach Stadium des doubt belief Schemas ist die Schlussweise unterschiedlich Liegen zunachst ein oder wenige Tatbestande vor erfolgt das Aufstellen der Hypothese das Peirce Retroduktion oder Abduktion nannte Liegen genugend Informationen zur Hypothese vor kann diese als Gesetzmassigkeit formuliert werden Die entsprechende Schlussweise ist die Induktion Die Deduktion schliesslich ist die Anwendung der Gesetzmassigkeit die allein analytisch ist also einer strengen Wahrheit unterliegt Abduktion beruht im Prinzip auf einer instinktiven Grundfahigkeit des Menschen zur Kreativitat Induktion ist durch Erfahrung bestimmt und nur Deduktion ist streng logisch Zur Verdeutlichung hat Peirce die verschiedenen Schlussweisen die er als einen ineinander greifenden Interpretationsprozess ansah im Schema des Syllogismus dargestellt Abduktion Ergebnis Diese Bohnen sind weiss Regel Alle Bohnen aus diesem Sack sind weiss Fall Diese Bohnen sind aus diesem Sack hypothetischer Schluss vom Einzelnen und einer Regelauf eine Regelmassigkeit Deduktion Regel Alle Bohnen aus diesem Sack sind weiss Fall Diese Bohnen sind aus diesem Sack Ergebnis Diese Bohnen sind weiss Schluss vom Allgemeinen auf das Einzelne Induktion Fall Diese Bohnen sind aus diesem Sack Ergebnis Diese Bohnen sind weiss Regel Alle Bohnen aus diesem Sack sind weiss Schluss von einer ublichen Regelmassigkeit aufdas AllgemeineTabelle Schlussweisen nach Peirce mit dem Stand der Vorlesungen uber Pragmatismus 1903 zur Abduktion siehe CP 5 189Wahrend in der Deduktion von der Regel uber den Fall auf das Ergebnis geschlossen wird sind die Resultate der Schlussfolgerungen der Abduktion und der Induktion nicht notwendig Sie haben ihre Berechtigung nur als hypothetisch pragmatische Verfahren im Rahmen des Prozesses zur Absicherung einer Uberzeugung und unterliegen den Gesetzen der Wahrscheinlichkeit wobei der Abduktion aufgrund des spontanen Charakters zumeist eine erheblich geringere Wahrscheinlichkeit zukommt Logik Bearbeiten Peirce untersuchte in seiner Logik das naturliche Schliessen aus Hypothesen und entwickelte hierzu eine eigenstandige Logik der Relationen die er Logik der Relative nannte Ihm gelangen grundlegende Entdeckungen in der formalen Logik Er zeigte dass die Boolesche Algebra durch eine einfache binare Operation ausgedruckt werden kann als NAND oder dual als NOR siehe auch DeMorgan s Gesetz Weiterhin erganzte er die Boolesche Algebra um Multiplikation und Exponentiation Allquantor und versuchte sie in die allgemeine Algebra zu integrieren Ein wenig spater aber unabhangig von Freges Begriffsschrift entwickelte er gemeinsam mit seinem Studenten O H Mitchell die vollstandige Syntax fur eine Quantorenlogik die sich nur in wenigen Zeichen von der spateren Russell Whitehead Syntax 1910 unterschied Ernst Schroder Leopold Lowenheim von der polnischen Schule und der junge Kurt Godel verwendeten Peirce Notation Die Unterscheidung zwischen der Quantifizierung erster und zweiter Ebene war der erste Entwurf einer einfachen axiomatischen Satz Theorie Die von Peirce konzipierte Theorie reflexiver und transitiver Relationen wurde von Ernst Schroder in dessen Algebra der Logik weiterentwickelt Zur Anwendung der algebraischen Zeichen in der Logik fuhrte Peirce die logischen Terme absolute Relative monadisch singulares Objekt einfache Relative dyadisch Anderssein und konjugative Relative triadisch Drittheit ein 24 Alle mehrstelligen Relationen sind auf triadische Relationen zuruckfuhrbar Diese Reduktionsthese von Peirce die ihm fur den Nachweis seiner Kategorien wichtig war konnte mittlerweile bewiesen werden Insbesondere konnte gezeigt werden dass die triadische Reduktion von Peirce nicht im Widerspruch zur dualistischen Reduktion von Quine steht Er erfand die existentiellen Graphen engl existential graphs eine graphische Schreibweise fur die Aussagenlogik Alphagraphen Pradikatenlogik erster Stufe Betagraphen und fur die Pradikatenlogik hoherer Stufe sowie fur Modallogik Gammagraphen Zusammen mit den Schlussregeln die er dazu formulierte bilden die existenziellen Graphen einen Aussagen bzw Pradikatenkalkul Die Graphen sind die Grundlage fur die Begriffsgraphen von John F Sowa und fur die diagrammatische Begrundung bei Sun Joo Shin In einem Brief an seinen fruheren Studenten Allan Marquand von 1886 der erst nach 1950 entdeckt wurde zeigte er bereits die Anwendungsmoglichkeit der Booleschen Logik auf elektrische Schaltungen mehr als 50 Jahre vor Claude Shannon Einer solchen Schaltung die er auch in zwei verschiedenen Graphiken skizzierte schrieb er folgende Eigenschaften zu 1 Entwicklung von Ausdrucken a b c etc aus Zeichenketten und Syntaxregeln 2 Vereinfachung der Ausdrucke 3 Multiplikation mit Polynomen 4 Addition NEM IV 632 Es kann gezeigt werden dass eine Verknupfung der Existential Graphs mit einer solchen mechanischen Losung moglich ist 25 Bemerkenswert ist auch seine Ausarbeitung zu den verschiedenen Zahlensystemen und sein Verweis darauf dass das Binarsystem besonders geeignet fur die maschinelle Verarbeitung sei 26 Wissenschaftsauffassung Bearbeiten Auch wenn Peirce kein explizites System entwickelte so kann er doch als systematischer Philosoph im traditionellen Sinne betrachtet werden Sein Werk befasst sich mit den wissenschaftlichen und logischen Fragen nach Wahrheit und Wissen die er mit seiner Erfahrung als Logiker und experimenteller Wissenschaftler verband Peirce war der Uberzeugung dass Wahrheit etwas Vorlaufiges ist und bei jeder Aussage ein Faktor an Unsicherheit mit enthalten ist Fur Peirce war der Fallibilismus ein Gegenpol gegen den Skeptizismus der fur seine Philosophie keine geringere Bedeutung hatte als der Pragmatismus den er wiederum als Gegenpol gegen den Positivismus sah Peirce leistete wesentliche Beitrage zur deduktiven Logik war aber vor allem interessiert an der Logik der Wissenschaft und vor allem an der Abduktion die sich nicht nur im Bereich der wissenschaftlichen Forschung sondern in allen praktischen Lebensbereichen findet Sein Pragmatismus kann auch verstanden werden als eine Methode zur Klarung begrifflicher Verwirrung durch die Verknupfung der Bedeutung von Begriffen mit ihren praktischen Konsequenzen Peirce Pragmatismus hat allerdings nichts zu tun mit dem allgemein ublichen Begriff des pragmatischen Handelns der oftmals irrefuhrend Rucksichtslosigkeit Ubervorteilung und Vorteilsnahme zumindest indirekt impliziert Stattdessen suchte Peirce eine objektive verifizierbare Methode um die Wahrheit von Wissen zu uberprufen und zwar in Konkurrenz zu den klassischen Ansatzen von Deduktion aus einer absoluten Wahrheit Rationalismus Induktion aus beobachteten Phanomenen Empirismus Das von ihm als wissenschaftliche Methode entwickelte Konzept beschreibt den Wissenschaftsprozess als einen stufenweisen Vorgang der mit Abduktion aufgrund ungeklarter Phanomene beginnt bei genugender Sicherheit induktiv Gesetze formuliert die anhand von Deduktion praktisch gepruft werden Zum rationalen Wissenschaftsprozess gehorte fur ihn ausdrucklich die Wirtschaftlichkeit der Forschung da Verschwendung angesichts der unendlichen zu losenden Fragen irrational ist Sein Ansatz wurde oft auch als eine neue Form des Fundamentalismus betrachtet aber durch konsequente Bestimmung des aktiven Prozesses der Theoriebildung folgerichtige Anwendung der Theorie Verifikation der Theorie durch Vorhersagbarkeit und Ubereinstimmung mit der Umweltbeinhaltet er eher eine rationale Basis als eine induktive Verallgemeinerung die sich rein auf Phanomene beruft Peirce Pragmatismus wurde so als erstes wissenschaftliches Verfahren zur Anwendung auf Fragen der Erkenntnistheorie angesehen Ein moderner Physiker wird bei der Prufung der Werke Galileis erstaunt sein wie wenig Experimente mit der Aufstellung der Grundlagen der Mechanik zu tun hatten Er beruft sich hauptsachlich auf den gesunden Menschenverstand und auf il lume naturale Er nimmt stets an dass sich die wahre Theorie als einfach und naturlich erweisen wird CP 6 10 Eine Theorie die nachweislich erfolgreicher in der Vorhersage und der Nachvollziehbarkeit gegenuber der Lebenswelt ist als ihre Konkurrenten kann man als naher an der Wahrheit bezeichnen Dies ist eine in der Wissenschaft angewendete operationale Kennzeichnung von Wahrheit Anders als andere Pragmatisten hat Peirce niemals explizit eine Theorie der Wahrheit formuliert Aber seine verstreuten Anmerkungen zur Wahrheit haben eine Reihe erkenntnistheoretischer Wahrheitstheoretiker beeinflusst und waren eine hilfreiche Grundlage fur deflationare und korrespondenztheoretische Theorien der Wahrheit Metaphysik Bearbeiten Tychismus Zufall Bearbeiten Ahnlich wie Kant hat Peirce den spekulativen Charakter der traditionellen Metaphysik vielfach heftig kritisiert Andererseits hat er immer danach gestrebt eine mit den Naturwissenschaften vertragliche Idee fur eine Erklarung der Grundprinzipien der Lebenswelt zu entwickeln Ausgangspunkt war fur ihn wie in vielen anderen Dingen die Logik und hier insbesondere die von Mill zur Induktion entwickelte Theorie dass diese ihre Gultigkeit aus der Gleichformigkeit der Natur herleitet Peirce kritisierte hieran dass die Annahme der Gleichformigkeit als Voraussetzung dann nicht zugleich uber die Induktion die Gleichformigkeit als Ergebnis liefern konne Als breit bewanderter und erfahrener Naturwissenschaftler fuhrte Peirce eine Reihe von Argumenten gegen den Determinismus an fur den es aus seiner Sicht keine wissenschaftliche Begrundung gibt Insbesondere betonte er dass die praktischen Messwerte der angewandten Wissenschaften theoretische Konzepte niemals bestatigen weil sie in aller Regel aufgrund von Versuchsanordnungen zu ungenau sein mussen Messergebnisse haben immer eine Verteilung die durch Regression oder ahnliche Verfahren approximiert werden muss Alle naturlichen Erscheinungen beinhalten Unregelmassigkeiten Gegen den Determinismus setzte Peirce die Hypothese dass die Welt eine Zufalls Welt Chance world CP 6 399 ist Geht man davon aus dass es einen Urzustand des volligen nicht beschreibbaren Zufalls fur das Universum gibt so ist bereits der erste Entwicklungsschritt eine Wahl aus einer unbegrenzten Anzahl an Moglichkeiten Jeder weitere Schritt fuhrt wieder zu einer Auswahl bis zum Heute Das Erklarungsprinzip ist die Evolution als Eigenschaft unserer Welt die sich aus einer unendlichen Zahl moglicher Welten entwickelt hat und in diesem Entwicklungsprozess fortschreitet Dieses Konzept der Welterklarung durch einen fortschreitenden Prozess der zufallige Ereignisse systematisch beinhaltet nannte Peirce Tychismus Mit diesem verbunden sind eine umfassende Idee der Evolution fur die die Theorie Darwins nur einen Teil der Erklarungen liefert sowie die Vorstellung der Selbstorganisation der Materie Gegen den Determinismus sah Peirce sich dadurch bestatigt dass das Prinzip des Wachstums und des Lebens unumkehrbare Vorgange sind die einem Determinismus widersprechen Spontaneitat die Popper mit Emergenz verband war fur ihn ein objektiver Tatbestand der Natur und eine wesentliche Grundlage seines Fallibilismus Die endlose Mannigfaltigkeit in der Welt ist nicht per Gesetz geschaffen Es entspricht nicht der Natur der Uniformitat Variationen hervorzubringen noch der des Gesetzes den Einzelfall zu erzeugen Wenn wir auf die Mannigfaltigkeit der Natur starren blicken wir direkt in das Gesicht einer lebendigen Spontaneitat Ein Tag des Umherstreifens auf dem Lande sollte das uns eigentlich nahebringen CP 6 553 Seine Auffassung sah Peirce auch gestutzt durch die evolutionare Denkweise wie sie fur ihn Hegel in Bezug auf Geschichte Charles Lyell in Bezug auf Geologie und Charles Darwin in der Biologie vertraten Evolution war fur Peirce eines der grundlegenden Prinzipien der Welt Peirce ging aber noch einen Schritt weiter Seine Frage lautete nicht wie Erkenntnis moglich ist sondern wie sind uberhaupt physikalische Gesetze moglich Er bezog sich dabei unter anderem auf den 2 Hauptsatz der Thermodynamik und das Phanomen der Entropie wie auch auf die Inexaktheit der Molekularbewegungen MS 875 Die Tendenz zur Heterogenitat und die Unumkehrbarkeit der Prozesse waren fur ihn Zeichen dass der Evolutionsprozess auch in der physikalischen Welt gilt und eine innewohnende Tendenz hat stabile Zustande habits Verhaltensgewohnheiten anzunehmen Aber was fur uns das erste ist das ist nicht das erste in der Natur Die Pramissen des logischen Prozesses in der Natur sind all jene unabhangigen und ursachenlosen Tatsachenelemente welche die Mannigfaltigkeit der Natur ausmachen von der der Nezessitarier annimmt dass sie von der Begrundung der Welt an existiert die jedoch der Tychist als Produkt eines kontinuierlichen Wachstumsprozesses versteht CP 5 119 Peirce hatte sich durch die Ergebnisse der Quantenphysik mit dem Ubergang zu wahrscheinlichkeitstheoretischen Erklarungsmodellen und die Heisenbergsche Unscharferelation bestatigt gefunden Synechismus Kontinuum Bearbeiten Ausgehend von der Idee des Zufalls und der Evolution entwickelte Peirce seine Weltsicht weiter zu einem umfassenden Konzept Basis ist das Thema des Kontinuums das ihn uber die gesamte Zeit seines Arbeitens beschaftigte Den ersten Schritt machte Peirce erneut in der mathematischen Logik wo er sich mit der Frage der infinitesimalen Teilbarkeit befasste Ein Infinitesimal ist eine Grosse die kleiner ist als jede endliche Grosse aber grosser ist als Null oder anders gesagt eine Grosse die gegen null geht aber nicht identisch mit null ist Das klassische Beispiel eines Kontinuums ist eine Linie Das Kontinuum ist nicht metrisch so dass Punkte auf der Linie nur potentielle Punkte sind die wieder ein beliebig teilbares infinitesimales Intervall sind Ein Kontinuum kann durch keine Menge von Einzelbestimmungen ausgeschopft werden CP 6 170 In diesem Zusammenhang hat Peirce mathematische Vorstellungen entwickelt die heute in der Nicht Standard Analysis diskutiert werden und ist davon ausgegangen dass der Raum nicht euklidisch ist Phanomene wie Energie zu der auch die Gravitation gehort oder die Zeit sind Kontinua die dem Prozess der Evolution innewohnen Der Mensch kann sie selbst nicht beobachten sondern nur ihre Auswirkungen So ist die Zeit zunachst nur ein reines vages Gefuhl der Moglichkeit Erstheit Die Veranderung oder Wechselwirkung ist die Erfahrung des Gegensatzes Zweitheit Das Fortbestehen der Vorstellungen in der Zeit ist geistige Kontinuitat Drittheit Wie kann eine vergangene Idee gegenwartig sein Nicht durch Stellvertretung Dann also nur durch direkte Wahrnehmung Mit anderen Worten Um gegenwartig zu sein muss sie ipso facto gegenwartig sein Das heisst Sie kann nicht ganzlich vergangen sein sie kann nur dabei sein infinitesimale Vergangenheit zu werden weniger Vergangenheit als irgendein vergangenes Datum So kommen wir zu dem Schluss dass die Gegenwart mit der Vergangenheit durch eine Reihe wirklich infinitesimaler Schritte verknupft ist CP 6 109 Fur Peirce war der Urgrund aller Wirklichkeit der Geist der nichts ist als Empfindung und Qualitat reine Moglichkeit ohne Zusammenhang und Regelmassigkeit Dieser Geist schaffte durch ein erstes Ereignis einen ersten dyadischen Schritt Zeit Raum die Existenz der Materie und die Naturgesetze die als relativ konstante Regelmassigkeiten die kontinuierliche Entwicklung der Evolution in Gang setzten In der Evolution ist das Fortschreiten eines Wachstums zu einer sich immer weiter entwickelnden Heterogenitat enthalten an deren sehr fernem Ende die vollstandige Gesetzmassigkeit steht Zufall ist das Erste Gesetzmassigkeit das Zweite und die Neigung Gewohnheiten auszubilden das Dritte CP 6 27 Den Anfang und das Ende der Evolution bilden theoretische Grenzsituationen Fur Peirce war damit die Wirklichkeit eine Wirklichkeit des Geistes die auch die Wirklichkeit ihrer Objekte bestimmt Folgerichtig vertrat er einen uneingeschrankten Universalienrealismus Mit dieser Position eines objektiven logischen Idealismus sah er sich in einer Linie mit Schelling Die einzig einleuchtende Theorie des Universums ist die des objektiven Idealismus dass Materie eine kraftlose Form des Geistes ist dass tief verwurzelte Gewohnheiten physikalische Gesetze werden 27 Agapismus Liebe als Lebensprinzip Bearbeiten Der Mensch ist Teil des evolutionaren Prozesses der sich in seinem Strom des Bewusstseins ebenso wie in dem Prozess des Denkens in Zeichen widerspiegelt Das Denken in Zeichen funktioniert aber nur im Miteinander der Menschen denn ohne den Anderen und die Kommunikation mit ihm ist menschliche Existenz nicht moglich Aus diesem Horizont leitete Peirce die Grundthese ab dass nur das Prinzip der Liebe Agape die Uberwindung der Selbstsucht und des Egoismus zu Harmonie und Fortschritt fuhrt Wie das teleologische Streben nach Heterogenitat in der Natur kommt der Fortschritt des Menschen nur aus dem Gedanken dass der Einzelne seine Individualitat im Mitgefuhl zu seinen Mitmenschen aufgehen lasst Peirce hat nur wenig zur praktischen Ethik geaussert Es gibt immerhin eine kleine Schrift in der er eine grundsatzlich veranderte Sicht auf das Strafrecht forderte Der Mensch hat zwar das Recht sich vor der Kriminalitat zu schutzen Aber aus dem naturgegebenen Zweck der Solidaritat hat er kein Recht auf Rache Daraus folgte fur Peirce die Forderung Verbrecher zu resozialisieren und fur sie Bedingungen zu schaffen die ihnen eine Ruckkehr in die Gemeinschaft ermoglichen Rezeption Bearbeiten nbsp William JamesPeirce wurde zu seiner Zeit als professioneller Philosoph kaum wahrgenommen weil er keine grundlegenden Schriften zu seinem Gegenstand veroffentlichte Bekannt war er hingegen als Naturwissenschaftler Mathematiker und Logiker So stand er in direktem Kontakt zu Augustus de Morgan Ernst Schroder basierte seine Logik der Algebra auf Peirce Uber Schroder wirkte Peirce auch auf Peano und die Principia Mathematica von Russell und Whitehead Da er aber seit 1884 im Prinzip vom akademischen Leben ausgeschlossen war entstanden Bezuge zu seinem Werk vor allem durch die Personen die mit ihm personlich bekannt waren Dies waren vor allen Dingen William James und der Hegelianer Josiah Royce Nach William James sind zwei Schriften aus den 1870er Jahren zu nennen 28 die die Quelle des Pragmatismus ausmachen James widmete auch seine Schrift The Will to Believe Peirce Anders als James und spatere Pragmatisten insbesondere John Dewey verstand Peirce allerdings seinen Pragmatismus vor allem als Methode zur Klarung der Bedeutung von Gedanken durch Anwendung wissenschaftlicher Methodik auf die Philosophie Den Pragmatismus von James der sich als Physiologe vorrangig mit psychologischen Themen befasste und seinen Pragmatismus mit lebensphilosophischen Fragestellungen verband Theorie der Emotion Philosophie der Religion hielt Peirce fur einen individualistischen Subjektivismus den er selbst ablehnte Und von Deweys Logik sagte Peirce dass sie eher eine Naturgeschichte des Denkens als Logik im traditionellen Sinne einer Lehre von den normativen Prinzipien und Regeln des Denkens und Schliessens sei The Nation 1904 220 An beiden kritisierte er das nominalistische Denken Zur Abgrenzung gegen vereinfachende Formen des Pragmatismus auch gegen James und Dewey nannte Peirce seine Form des semiotischen Pragmatismus ab zirka 1905 Pragmatizismus nbsp Josiah Royce 1855 1916 Peirce Leistungen wurden nur allmahlich wahrgenommen An der Universitat wirkte er lediglich funf Jahre im Bereich Logik Sein einziges Buch ist eine kurze Schrift uber Astronomie Photometrische Untersuchungen von 1878 das wenig Beachtung fand Seine Zeitgenossen William James und Josiah Royce wurdigten ihn zwar aber nur zu einem gewissen Grad Als er starb waren Cassius Keyser von der Columbia Universitat und Morris Raphael Cohen aus New York vielleicht seine einzigen Anhanger Zwei Jahre nach Peirce Tod erschien im Jahr 1916 ein Sonderheft des Journal of Philosophy das Peirce gewidmet war mit Beitragen von Royce Dewey Christine Ladd Franklin Joseph Jastrow und Morris R Cohen Als erste Arbeit uber Peirce gilt A Survey of Symbolic Logic von Clarence Irving Lewis der einen konzeptualistischen Pragmatismus vertrat Ausdrucklich auf die Anthologie Chance Love and Logic bezog sich Frank Plumpton Ramsey in seiner Arbeit Truth and Probability aus dem Jahr 1926 Ramsey seinerseits fuhrte kritische Diskussionen mit Wittgenstein uber den Tractatus Eine Ahnlichkeit des spaten Wittgenstein zu Peirce ergibt sich wenn man sein Verstandnis von Bedeutung eines Begriffs als dessen Gebrauch mit der pragmatischen Maxime von Peirce vergleicht Ahnlich wie fur Peirce das Zeichen unhintergehbar und nur in den Kategorien phanomenologisch fassbar war war auch Sprache fur Wittgenstein nur in der Anwendung beschreibbar Eine andere fruhe Rezeptionslinie ergibt sich aus dem Werk The Meaning of Meaning von Charles Kay Ogden und Ivor Armstrong Richards aus dem Jahr 1923 das im Anhang einige Passagen von Peirce enthalt Die semiotische Interpretation von Peirce fand dann ihren Fortgang bei Charles William Morris Foundations of a Theory of Signs Chicago 1938 der allerdings einen behavioristischen Ansatz verfolgte Auch die Veroffentlichung seiner Collected Papers 1931 1935 fuhrte nicht zu einem unmittelbaren Aufschwung in der Sekundarliteratur Die Herausgeber Charles Hartshorne und Paul Weiss waren keine Peirce Spezialisten Weiss verfasste jedoch 1934 einen ausfuhrlichen Eintrag zu Charles S Peirce im Dictionary of American Biography in dem dieser als originellster Denker seiner Generation und Amerikas grosster Logiker bezeichnet wird 29 Ahnliche Attributierungen finden sich im neuerschienenen Webster s Biographical Dictionary von 1943 wo er im Artikel zu seinem Vater mit aufgefuhrt ist 30 Eine nachweisliche Rezeption begann erst mit den Arbeiten von James Feibleman 1946 und Thomas Goudge 1950 der zweiten Auflage der Collected Papers herausgegeben von Philip Wiener und Frederick Young sowie der umfangreichen Arbeit von Max Fisch des Begrunders des Peirce Edition Projekts an der Indiana University in Indianapolis Die Charles Sanders Peirce Society wurde 1946 gegrundet Seit 1965 gibt es die Zeitschrift Transactions of the Peirce Society die auf Peirceiana spezialisiert ist Die erste systematische Auseinandersetzung mit Peirce in Deutschland lieferte Jurgen von Kempski 1952 31 jedoch noch ohne grosse Wirkung Seit den 1960er Jahren haben Max Bense 32 und Elisabeth Walther ihre Semiotik der Stuttgarter Schule ausgehend von einer intensiven Peirce Rezeption entwickelt In etwa zeitgleich begrundete der Linguist Roman Jacobson 33 seine Zeichentheorie ausgehend von Peirce wie auch Umberto Ecos strukturalistische Semiotik an Peirce anknupft 34 Bertrand Russell schrieb 1959 uber Peirce Zweifellos war er einer der originellsten Kopfe des spateren neunzehnten Jahrhunderts und sicherlich der grosste amerikanische Denker aller Zeiten 35 Aber erst mit der Veroffentlichung eines Textbandes durch Karl Otto Apel im Jahr 1967 gefolgt von einem zweiten Band 1970 siehe Schriften setzte auch in Deutschland eine breitere Rezeptionswelle ein Peirce lieferte fur Apels Intention einer Transformation der Transzendentalphilosophie einen grundlegenden Ansatz Ich mochte indessen die kritische Pointe des neuen kommunikationstheoretischen Ansatzes noch zusatzlich mit Hilfe der Wittgensteinschen Konzeption des Sprachspiels erlautern Mit Hilfe dieser Konzeption lasst sich m E zeigen dass die von Peirce eingeleitete und in unserem Jahrhundert allenthalben bestatigte semiotische oder sprachanalytische Transformation der Erkenntniskritik und Wissenschaftstheorie auf eine radikale Uberwindung des methodischen Solipsismus hinauslauft der die philosophische Erkenntnistheorie von Descartes bis Husserl beherrscht hat 36 Nur ein Jahr nach Apel setzte sich auch Jurgen Habermas intensiv mit Peirce auseinander Habermas sah im Gegensatz zu Apel Peirce nicht in der Tradition der Transzendentalphilosophie sondern als Wissenschaftstheoretiker Peirce begreift Wissenschaft aus dem Horizont methodischer Forschung und Forschung versteht er als einen Lebensprozess Die logische Analyse der Forschung richtet sich deshalb nicht auf die Leistungen eines transzendentalen Bewusstseins sondern auf die Leistungen eines Subjektes das den Forschungsprozess im ganzen tragt auf das Kollektiv der Forscher 37 Der osterreichisch britischer Philosoph und Wissenschaftstheoretiker Karl Popper betrachtete 1972 Peirce als einen der grossten Philosophen aller Zeiten 38 Als Kontrapunkt zur vorherrschenden nominalistischen und empiristischen Philosophie ist die Rezeption von Peirce seit den 1990er Jahren auf ein breites Spektrum von Anwendungsbereichen gewachsen Dieses reicht von der Informatik uber die Linguistik die Semiotik die Sozialwissenschaften die Literaturtheorie die Philosophie der Mathematik die Naturphilosophie bis hin zur Religionsphilosophie So bewertet Ilya Prigogine sein Werk Peirce wagte es das Universum der klassischen Mechanik zugunsten eines evolutionaren Universums zu einer Zeit zu verwerfen als keinerlei experimentelle Ergebnisse vorlagen die diese These hatten stutzen konnen 39 nbsp Gottfried Wilhelm Leibniz Portrat von Christoph Bernhard Francke um 1700 Herzog Anton Ulrich Museum BraunschweigParallelen zu LeibnizWenn man den Umfang von Peirce Themen betrachtet muss man ihn als Universalgelehrten bezeichnen mit dem man nur wenige aus der Geschichte vergleichen kann Besondere Ahnlichkeit findet man zu Gottfried Wilhelm Leibniz der sich wie er mit Mathematik Logik Naturwissenschaften Geschichte Philosophie des Geistes und der Sprache und Metaphysik befasste Beide waren metaphysische Realisten und der scholastischen Philosophie zumindest teilweise zugeneigt So bewunderte Peirce Duns Scotus Die Gedanken beider wurden in der Nachfolge zunachst nur wenig geschatzt und von ersten Interpreten stark vereinfacht dargestellt Leibniz unterschied sich von Peirce vor allem in seiner finanziellen Lage seinem Glauben und einer Korrespondenz von ca 15 000 Briefen Beide publizierten wenige Bucher aber viele Aufsatze und hinterliessen einen umfangreichen Nachlass Die Werke beider Autoren sind noch bei weitem nicht vollstandig ediert Ausgaben Bearbeiten Hauptartikel Schriften von Charles Sanders Peirce Chance Love and Logic Philosophical Writings by the late C S Peirce the Founder of Pragmatism erste Anthologie hrsg von M R Cohen New York 1923 Collected Papers of Charles Sanders Peirce Bande I VI hrsg von Charles Hartshorne und Paul Weiss 1931 1935 Bande VII VIII hrsg von Arthur W Burks 1958 University Press Harvard Cambridge Mass 1931 1958 Band I online und Band V online On the Algebra of Logic In American Journal of Mathematics Vol 7 1885 S 202 Microfilm Edition nach dem Annotated Catalogue of the Papers of Charles S Peirce von Richard S Robin Amherst Mass 1967 The New Elements of Mathematics by Charles S Peirce 4 Bande Hrsg von Carolyn Eisele Den Haag u a 1976 Review durch Arthur W Burks Semiotics and Significs The Correspondence between Charles S Peirce and Victoria Lady Welby hrsg von Charles S Hardwick Bloomington London 1977 Press of the Arisbe Associates 2001 Historical Perspectives on Peirce s Logic of Science A History of Science 2 Bande Hrsg von Carolyn Eisele Berlin New York Amsterdam 1985 The Essential Peirce Selected Philosophical Writings Band 1 1867 1893 hrsg von Nathan Houser und Christian Kloesel Bloomington Indianapolis 1992 ISBN 0 253 32849 7 Band 2 1893 1913 hrsg vom Peirce Edition Project Bloomington Indianapolis 1998 ISBN 0 253 21190 5 Studienausgabe The Essential Writings Hrsg von Edward C Moore Prometheus Books Amherst N Y 1998 ISBN 1 57392 256 0 Writings of Charles S Peirce A Chronological Edition Hrsg vom Peirce Edition Project Indiana University Press Indianapolis Bloomington 1982ff Bisher Bande 1 6 und 8 geplant 30 Bande Pragmatism as a Principle and Method of Right Thinking The 1903 Harvard Lectures on Pragmatism Hrsg von Patricia Ann Turrisi State of New York Press Albany N Y 1997 Charles S Peirce The Logic of Interdisciplinarity The Monist Series hrsg von Elize Bisanz Akademie Verlag Berlin 2009 ISBN 978 3 05 004410 1 Charles S Peirce Philosophy of Mathematics Selected Writings hrsg von Matthew E Moore Indiana University Press 2010 ISBN 978 0 253 22265 7 Review Prolegomena to a Science of Reasoning Phaneroscopy Semeiotic Logic hrsg von Elize Bisanz Peter Lang Verlag Berlin 2015 ISBN 978 3 631 66602 9 Deutschsprachige AusgabenKarl Otto Apel Hrsg Schriften zum Pragmatismus und Pragmatizismus Suhrkamp Frankfurt am Main 1976 ISBN 3 518 06029 5 enthalt Zur Entstehung des Pragmatismus und Vom Pragmatismus zum Pragmatizismus Klaus Oehler Hrsg Charles S Peirce Uber die Klarheit der Gedanken 3 Auflage Klostermann Frankfurt am Main 1985 ISBN 3 465 01650 5 Elisabeth Walther Hrsg Die Festigung der Uberzeugung und andere Schriften AGIS Baden Baden 1986 ISBN 3 87007 005 6 Elisabeth Walther Hrsg Vorlesungen uber Pragmatismus Meiner Hamburg 1991 ISBN 3 7873 0984 5 Helmut Pape Hrsg Charles S Peirce Phanomen und Logik der Zeichen Suhrkamp Frankfurt am Main 1993 ISBN 3 518 28025 2 Hermann Deuser Hrsg Religionsphilosophische Schriften Meiner Hamburg 1995 ISBN 3 7873 1460 1 Helmut Pape Hrsg Naturordnung und Zeichenprozess Schriften uber Semiotik und Naturphilosophie Suhrkamp Frankfurt am Main 1998 ISBN 3 518 28512 2 Christian Kloesel Helmut Pape Hrsg Charles S Peirce Semiotische Schriften 3 Bande Band 1 1865 1903 Suhrkamp Frankfurt am Main 2000 ISBN 3 518 29080 0 Band 2 1903 1906 ISBN 3 518 29081 9 Band 3 1906 1913 ISBN 3 518 29082 7 Kenneth Laine Ketner Hrsg Das Denken und die Logik des Universums die Vorlesungen der Cambridge Conferences von 1898 mit einem Anhang unveroffentlichter Manuskripte Suhrkamp Frankfurt am Main 2002 ISBN 3 518 58325 5 Originaltitel Reasoning and the Logic of Things Zitierweise Collected Papers Dezimal nach Band und Abschnittsnummer CP 5 11 Band funf Abschnitt 11 Microfilm Edition MS plus Seitenzahl The New Elements of Mathematics NEM Band plus Seitenzahl NEM III 2 11 NEM Band 3 2 Halbband S 11 Semiotics and Significs S amp S plus SeitenzahlDie im Text enthaltenen Zitate stammen aus den deutschen Ausgaben oder der genannten Literatur Zitate BearbeitenDie Definition der Endlichkeit aus On the algebra of logic Now to say that a lot of objects is finite is the same as to say that if we pass through the class from one to another we shall necessarily come round to one of those individuals already passed that is if every one of the lot is in any one to one relation to one of the lot then to every one of the lot some one is in this same relation Die Pragmatische Maxime in der ersten Fassung wie in How to make our Ideas clear Uberlege welche Wirkungen die denkbarerweise praktische Bedeutung haben konnen wir dem Gegenstand unseres Begriffes zuschreiben Dann ist unser Begriff dieser Wirkungen der ganze Umfang unseres Begriffs des Gegenstandes Literatur BearbeitenPhilosophiebibliographie Charles Sanders Peirce Zusatzliche Literaturhinweise zum Thema Einfuhrungen Bearbeiten Elisabeth Walther Charles Sanders Peirce Leben und Werk AGIS Baden Baden 1989 ISBN 3 87007 035 8 Ludwig Nagl Charles Sanders Peirce Campus Verlag Frankfurt am Main New York 1992 ISBN 3 593 34631 1 Klaus Oehler Charles Sanders Peirce Beck Munchen 1993 ISBN 3 406 34635 9 Helmut Pape Charles S Peirce zur Einfuhrung Junius Hamburg 2004 ISBN 3 88506 391 3 James Jakob Liszka A General Introduction to the Semeiotic of Charles Sanders Peirce Indiana University Press Bloomington Indianapolis 1996 Hans Gerald Hodl Peirce Charles Sanders Santiago In Biographisch Bibliographisches Kirchenlexikon BBKL Band 7 Bautz Herzberg 1994 ISBN 3 88309 048 4 Sp 139 160 Artikel Artikelanfang im Internet Archive Weiterfuhrendes Bearbeiten Ulrich Baltzer Erkenntnis als Relationengeflecht Kategorien bei Charles S Peirce Schoningh Paderborn 1994 ISBN 3 506 70559 8 Joseph Brent Charles S Peirce A life Indiana University Press Bloomington 1998 ISBN 0 253 33350 4 Review PDF 988 kB Carl R Hausman Charles S Peirce s Evolutionary Philosophy Cambridge University Press New York 1993 Michael H G Hoffmann Erkenntnisentwicklung Ein semiotisch pragmatischer Ansatz Klostermann Frankfurt am Main 2005 ISBN 3 465 03439 2 Stefan Kappner Intentionalitat aus semiotischer Sicht Peirceanische Perspektiven de Gruyter Berlin New York 2004 ISBN 3 11 018288 2 Angelika Karger Untersuchungen zur Bewusstseinkonzeption bei Ch S Peirce Stuttgart 1982 Friedrich Kuhn Ein anderes Bild des Pragmatismus Wahrscheinlichkeitstheorie und Begrundung der Induktion als massgebliche Einflussgrossen in den Illustrations of the Logic of Science von Charles Sanders Peirce Frankfurt am Main 1996 ISBN 3 465 02858 9 Farid Lighvani Die Bedeutung von Charles Sanders Peirce fur den amerikanischen Pragmatismus Hamburg 2007 ISBN 978 3 8300 3023 2 Louis Menand The Metaphysical Club Farrar Strauss and Giroux New York 2001 ISBN 0 374 52849 7 Ralf Muller Die dynamische Logik des Erkennens bei Charles S Peirce Konigshausen amp Neumann Wurzburg 1999 ISBN 3 631 48338 4 Helmut Pape Erfahrung und Wirklichkeit als Zeichenprozess Charles S Peirces Entwurf einer Spekulativen Grammatik des Seins Suhrkamp Frankfurt 1989 Helmut Pape Der dramatische Reichtum der konkreten Welt Der Ursprung des Pragmatismus im Denken von Charles Sanders Peirce und William James Velbruck Wissenschaft Weilerswist 2002 ISBN 3 934730 38 8 Ansgar Richter Der Begriff der Abduktion bei Charles S Peirce Lang Frankfurt am Main 1995 ISBN 3 631 48338 4 Don D Roberts The Existential Graphs of Charles S Peirce Approaches To Semiotics 27 Mouton The Hague 1973 Karl Hermann Schafer Peirce Kommunikationstheorie als Semiotik In Karl Hermann Schafer Kommunikation und Interaktion Grundbegriffe einer Padagogik des Pragmatismus VS Verlag fur Sozialwissenschaften Wiesbaden 2005 ISBN 3 531 14529 0 S 63 116 Gerhard Schonrich Zeichenhandeln Untersuchungen zum Begriff einer semiotischen Vernunft im Ausgang von Ch S Peirce Suhrkamp Frankfurt am Main 1990 ISBN 3 518 58024 8 Uwe Wirth Hrsg Die Welt als Zeichen und Hypothese Perspektiven des semiotischen Pragmatismus von Charles S Peirce Suhrkamp Frankfurt am Main 2000 ISBN 3 518 29079 7 Julia Zink Kontinuum und Konstitution der Wirklichkeit Analyse und Rekonstruktion des Peirce schen Kontinuum Gedankens Dissertation Munchen 2004 PDF Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Charles Sanders Peirce im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Werke von und uber Charles Sanders Peirce in der Deutschen Digitalen Bibliothek nbsp Commons Charles Sanders Peirce Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Peirce s Writings Online englisch und im Internet Archive englisch und bei J Jay Zeman Peirce Homepage englisch Historia Mathematica Volume 9 Issue 3 August 1982 263 341 Dokumentation eines Kolloguiums mit Aufsatzen von Max H Fisch Hilary Putnam Ernest Nagel Joseph W Dauben Kenneth Laine Ketner Carolyn Eisele englisch Lexikoneintrage Robert Burch Charles Sanders Peirce In Edward N Zalta Hrsg Stanford Encyclopedia of Philosophy Eric Hammer Peirce s Logic In Edward N Zalta Hrsg Stanford Encyclopedia of Philosophy Albert Atkin Peirce s Theory of Signs In Edward N Zalta Hrsg Stanford Encyclopedia of Philosophy Albert Atkin Charles Sanders Peirce In J Fieser B Dowden Hrsg Internet Encyclopedia of Philosophy Albert Atkin C S Peirce s Architectonic Philosophy In J Fieser B Dowden Hrsg Internet Encyclopedia of Philosophy Albert Atkin C S Peirce s Pragmatism In J Fieser B Dowden Hrsg Internet Encyclopedia of Philosophy Francesco Bellucci Charles Sanders Peirce Logic In J Fieser B Dowden Hrsg Internet Encyclopedia of Philosophy Joseph Randell Charles Sanders Peirce 1839 1914 in Encyclopedic Dictionary of Semiotics hrsg von Thomas Sebeok mit Umberto Eco Mouton de Gruyter The Hague 1986 673 695 Ralph Schumacher Charles Sanders Peirce im UTB Online Worterbuch PhilosophieSekundarliteratur David W Agler Peirce and the Specification of Borderline Vagueness doi 10 1515 sem 2013 0012 Arthur W Burks Peirce s Evolutionary Pragmatic Idealism In Synthese 106 1996 S 323 372 Ellery W Davis Charles Peirce at Johns Hopkins In Mid West Quarterly 1914 S 48 56 Hermann Deuser Peirce s Religious Writings and the Development of His Philosophy englisch PDF 178 kB Claudine Engel Tiercelin Peirce s Realistic Approach to Mathematics Or Can One Be a Realist without Being a Platonist Jozsef Farkas Janos Sarbo A Peircean Ontology of Semantics PDF 160 kB Paul Forster Kant Boole and Peirce s early Metaphysics PDF 3 4 MB Christine Ladd Franklin Charles S Peirce at the Johns Hopkins In The Journal of Philosophy Psychology and Scientific Methods Band 13 1916 S 715 722 Susan Haack The Legitimacy of Metaphysics Kant s Legacy to Peirce and Peirce s to Philosophy Today PDF 201 kB Carl R Hausman Eros and Agape in Creative Evolution A Peircean Insight In Process Studies Vol 4 Number 1 Spring 1974 S 11 25 Michael H G Hoffmann Darstellung von Peirce Zeichenbegriff John Kaag Continuity and Inheritance Kant s Critique of Judgment and the Work of C S Peirce PDF 2 2 MB In Transactions of the Charles S Peirce Society Band 41 Nr 3 2005 S 515 540 Gary E Kessler A Neglected Argument Catherine Legg Peirce Meaning and the Semantic Web Jaime Nubiola Peirce and Whitehead PDF 153 kB In M Weber Hrsg Handbook of Whiteheadian Process Thought vol 2 Ontos Frankfurt 2008 S 481 487 Jaime Nubiola Peirce and Wittgenstein PDF 139 kB In Studies on the History of Logic Proceedings of the III Symposium on History of Logic de Gruyter Berlin 1996 S 281 294 Michael Otte Thomas Mies Michael Hoffmann Die Symmetrie von Subjektbezug und Objektivitat wissenschaftlicher Verallgemeinerung PDF 273 kB Untersuchungen zur Begrundung wissenschaftlicher Rationalitat im Anschluss an die mathematische Philosophie von Charles S Peirce Occasional Paper 162 Februar 1997 Helmut Pape Logik Zeichen und Wirklichkeit Charles S Peirce uber die Ordnung von Denken und Handeln PDF 161 kB Helmut Pape Charles S Peirce on Objects of Thought and Representation PDF 2 6 MB MS 318 Prag 11 50 1907 introduced and edited by Helmut Pape In NOUS 24 1990 S 375 396 Hilary Putnam Peirce als Logiker englisch Roberto Quaggia Forms of Sign and Forms of Being The Phaneroscopic and Synechistic Ontology of C S Peirce PDF 197 kB Thomas Short The conservative Pragmatism of Charles Peirce PDF 750 kB John F Sowa Peirce s Contributions to the 21st Century PDF 243 kB Torkild Leo Thellefsen C S Peirce s Evolutionary Sign an Analysis of Depth and Complexity within Peircean Sign Types and Peircean Evolution Theory PDF 1 MB Ruben Zaiotti Pragmaticist explorations C S Peirce the logic of inquiry and international relations Bridges Conversations in Global Politics and Public Policy Vol 2 Iss 1 Article 1Materialien Digital Encyclopedia of Charles S Peirce Eine Vielzahl wissenschaftlicher Aufsatze zu Peirce englisch Begriffsklarung anhand von Peirce Zitaten englisch Einfuhrung in Zeichenbegriff von Peirce in Bezug auf BilderEinzelnachweise Bearbeiten Aussprache von Peirce I proposed that the word pragmatism should hereafter be used somewhat loosely to signify affiliation with Schiller James Dewey Royce and the rest of us while the particular doctrine which I invented the word to denote which is your first kind of pragmatism should be called pragmaticism The extra syllable will indicate the narrower meaning Letter to Calderoni CP 8 205 Bertrand Russell Wisdom of the West A historical survey of Western philosophy in its social and political setting Doubleday 1959 S 276 Karl Otto Apel Hrsg Schriften zum Pragmatismus und Pragmatizismus Band 1 Suhrkamp Frankfurt am Main 1967 S 19 Karl Popper Objective Knowledge Oxford 1979 S 212 Josep Brent Charles Sanders Peirce A Life 2 Auflage Indiana University Press Bloomington 1998 ISBN 978 0 253 21161 3 englisch Die Liste der Beitrage PDF 2 4 MB wie sie vom Institute for Studies in Pragmaticism erfasst ist umfasst 40 dreispaltige Druckseiten Patrick J Coppock Grammar logic and community in science Charles Sanders Peirce and his presuppositional classification of the sciences Memento vom 4 September 2014 im Internet Archive PDF 895 kB abgerufen am 7 Juli 2013 Die Artikel stammen aus zwei Aufsatzserien A aus Popular Science Monthly 1877 78 Proem die ersten drei Seiten von Some Consequences of Four Incapacities The Fixation of Belief How To Make Our Ideas Clear The Doctrine of Chances The probability of Induction The Order of Nature Deduction Induction and Hypothesis sowie B aus The Monist 1891 1893 The Architecture of Theories The Doctrine of Chance Examined The Law of Mind Man s Glassy Essence Evolutionary Love Appendix von C S Peirce zu Benjamin Peirce Linear associative algebras In American Journal of Mathematics Band 4 1881 S 221 226 M Koecher R Remmert Isomorphiesatze von Frobenius und Hopf In H D Ebbinghaus u a Zahlen Springer 1983 S 155f Charles Sanders Peirce In Stanford Encyclopedia of Philosophy 11 Februar 2021 abgerufen am 6 April 2023 englisch Thomas Hunefeldt Dekonstruktion der Transzendentalphilosophie in eine phanomenologische Logik Konigshausen amp Neumann Wurzburg 2002 Kapitel 5 S 59 ff sowie Alessandro Topa Die Genese der Peirce schen Logik Teil 1 Das Kategorienproblem 1857 1865 Konigshausen amp Neumann Wurzburg 2007 insbesondere Kapitel 4 2 S 181ff Charles S Peirce On a New List of Categories Presented 14 May 1867 to the American Academy of Arts and Sciences Published 1868 in Proceedings of the American Academy of Arts and Sciences 7 sowie im Aufsatz One Two Three Fundamental Categories of Thought and of Nature aus dem Jahr 1885 CP 2 369 372 und 376 378 Teile Kant unterscheidet nach Wolff in obere und untere Gemutsvermogen die jeweils wie bei Tetens als Dreiklang unterschieden sind Gefuhl Lust und Unlust und Geschmack Erstheit bei Peirce Begierde und Wille Zweitheit sowie Sinnlichkeit und Erkenntnis Drittheit wobei das Erkenntnisvermogen bei Kant wieder im Dreischritt unterteilt ist in Verstand Vernunft und Urteilskraft Kant spricht von drei Grundvermogen dem Begehrungsvermogen dem Erkenntnisvermogen und dem Gefuhl der Lust und Unlust Empfindungsvermogen KU AA V 177 bei Aristoteles gibt es die Triade der Vermogen der Seele die Sinneswahrnehmung aisthesis der Verstand nous und das Streben orexis NE VI Buch 2 Kap 1139 a 17 18 Bei Johannes Nikolaus Tetens Gefuhl Verstand Thatigkeitskraft oder Wille Uber die menschliche Natur I Versuch X Leipzig 1777 619ff parallel dazu Moses Mendelssohn Erkenntnisvermogen Empfindungs oder Billigungsvermogen und Begehrungsvermogen in Morgenstunden oder Vorlesungen uber das Dasein Gottes Vorlesung VII 1785 Vgl etwa auch Theodor Lipps Vom Fuhlen Wollen und Denken Barth Leipzig 1902 Ralf Muller Die dynamische Logik des Erkennens von Charles S Peirce Konigshausen amp Neumann Wurzburg 1999 S 108 mit Verweis auf CP1 532 Nicola Erny Konkrete Vernunftigkeit Zur Konzeption einer pragmatischen Ethik bei Charles Sanders Peirce Mohr Siebeck Tubingen 2005 S 143ff Roland Posner Die verhaltenstheoretischen Grundlagen der Semiotik bei Morris und Mead 101 114 hier 111 insbesondere die FN in Annemarie Lange Seidl Hrsg Zeichenkonstitution Akten des 2 Semiotischen Kolloquiums Regensburg 1978 action or influence which is or involves a cooperation of three subjects such as a sign its object and its interpretant this tri relative influence not being in any way resolvable into actions between pairs Pragmatism Essential Peirce 2 411 written 1907 Helmut Pape Erfahrung und Wirklichkeit als Zeichenprozess Charles S Peirces Entwurf einer Spekulativen Grammatik des Seins Suhrkamp Frankfurt am Main 1989 Gerhard Schonrich Idealismus oder Pragmatismus des Zeichenbegriffs Kants Einheit des Bewusstseins und Peirce Konsistenz des Zeichens In Stefan Buttner Andrea Esser Gerhard Gonner Hrsg Unendlichkeit und Selbstreferenz Fur Peter Reisinger zum 65 Geburtstag Konigshausen amp Neumann Wurzburg 2002 S 90 103 Andreas Wolf Der Wahrheitsbegriff in der Zeichentheorie von Ch S Peirce abgerufen am 10 Februar 2011 Richard Beatty Peirce s Development of Quantifiers and Predicate Logic In Notre Dame Journal of Formal Logic Volume X Number 1 Januar 1969 S 74 76 Wolfgang Schaffner Electric Graphs Charles Sanders Peirce und die Medien In Michael Franz Wolfgang Schaffner Bernhard Siegert u a Hrsg Electric Laokoon Zeichen und Medien von der Lochkarte zur Gramma tologie Berlin 2007 S 322 Peirce s Deductive Logic In Edward N Zalta Hrsg Stanford Encyclopedia of Philosophy Vorlage SEP Wartung Parameter 1 und Parameter 2 und nicht Parameter 3 E C Moore Hrsg The Essential Writings of Charles Peirce S 168 zitiert nach Anthony Kenny Geschichte der abendlandischen Philosophie Band IV Moderne 2 Auflage Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 2014 ISBN 978 3 534 73858 8 S 193 The Fixation of Belief und How To Make Our Ideas Clear Paul Weiss Charles Sanders Peirce In Dictionary of American Biography New York 1934 englisch archive org Peirce Benjamin In Webster s Biographical Dictionary Springfield Massachusetts 1943 englisch Charles S Peirce und der Pragmatismus Stuttgart Koln 1952 Das Universum der Zeichen Essays uber die Expansion der Semiotik Baden Baden 1983 A la recherche de l essence du language In Diogene 51 1965 S 22 38 Einfuhrung in die Semiotik Munchen 1972 Bertrand Russell Wisdom of the West Penguin Books Ltd 1989 ISBN 978 1 870630 72 6 englisch Diskurs und Verantwortung Das Problem des Ubergangs zur postkonventionellen Moral Suhrkamp Frankfurt am Main 1988 S 164 Erkenntnis und Interesse 3 Auflage Suhrkamp Frankfurt 1975 S 120 Karl Popper Objective Knowledge An Evolutionary Approach 1972 ISBN 0 19 875024 2 S 212 englisch Vorwort zu Naturordnung und Zeichenprozess S 8 nbsp Dieser Artikel wurde am 8 Januar 2006 in dieser Version in die Liste der lesenswerten Artikel aufgenommen Normdaten Person GND 118592459 lobid OGND AKS LCCN n79034265 NDL 00452428 VIAF 89203252 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Peirce Charles SandersALTERNATIVNAMEN Peirce Charles Peirce Charles S Peirce Charles Santiago SandersKURZBESCHREIBUNG amerikanischer Mathematiker Philosoph und LogikerGEBURTSDATUM 10 September 1839GEBURTSORT Cambridge Massachusetts USASTERBEDATUM 19 April 1914STERBEORT Milford Pennsylvania USA Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Charles Sanders Peirce amp oldid 237602222