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Der Zweite Hauptsatz der Thermodynamik trifft Aussagen uber die Richtung von Prozessen und das Prinzip der Irreversibilitat Aus dem Zweiten Hauptsatz lassen sich die Definition der thermodynamischen Temperatur und die Zustandsgrosse Entropie herleiten 1 Ebenso folgt aus dem Zweiten Hauptsatz der Thermodynamik die Unterscheidung von Exergie und Anergie und die Tatsache dass der Wirkungsgrad einer Warmekraftmaschine den Carnot Wirkungsgrad nicht uberschreiten kann Inhaltsverzeichnis 1 Formulierungen der Aussagen des Zweiten Hauptsatzes 2 Aussagen des Zweiten Hauptsatzes 2 1 Vorzugsrichtung von Prozessen 2 2 Wirkungsgrad von Warmekraftmaschinen 2 3 Entropie 2 4 Thermodynamische Temperatur 2 5 Exergie und Anergie 2 6 Entropiesenke 3 Beispiel fur den Zweiten Hauptsatz 4 Gultigkeit 5 Der Zweite Hauptsatz als Kraftgesetz 6 Siehe auch 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseFormulierungen der Aussagen des Zweiten Hauptsatzes BearbeitenFur den Zweiten Hauptsatz der Thermodynamik haben sich viele unterschiedliche teils aquivalente Formulierungen etabliert von denen einige im Folgenden wiedergegeben werden Warme kann nicht von selbst von einem Korper niedriger Temperatur auf einen Korper hoherer Temperatur ubergehen Warme kann durch eine periodisch arbeitende Maschine nicht vollstandig in Arbeit umgewandelt werden Dies ware eine Realisierung eines Perpetuum mobile zweiter Art Der Wirkungsgrad des Carnot Prozesses kann nicht ubertroffen werden Alle spontan in eine Richtung ablaufenden Prozesse sind irreversibel Alle Prozesse bei denen Reibung stattfindet sind irreversibel Ausgleichs und Mischungsvorgange sind irreversibel abgesehen von reversiblen Mischungen idealer Gase In einem geschlossenen adiabaten System kann die Entropie nicht geringer werden Das Gleichgewicht isolierter thermodynamischer Systeme ist durch ein Maximalprinzip der Entropie ausgezeichnet Aussagen des Zweiten Hauptsatzes BearbeitenVorzugsrichtung von Prozessen Bearbeiten Der zweite Hauptsatz der Thermodynamik in der Formulierung von Clausius lautet Es gibt keine Zustandsanderung deren einziges Ergebnis die Ubertragung von Warme von einem Korper niederer auf einen Korper hoherer Temperatur ist Einfacher ausgedruckt Warme kann nicht von selbst von einem Korper niedriger Temperatur auf einen Korper hoherer Temperatur ubergehen Fur den Prozess der Warmeubertragung gibt es eine Vorzugsrichtung Diese Aussage scheint zunachst uberflussig zu sein denn sie entspricht der alltaglichen Erfahrung Dennoch ist sie gleichbedeutend mit allen weiteren weniger selbstverstandlichen Aussagen denn alle Widerspruche zu den anderen Aussagen lassen sich auf einen Widerspruch zu dieser zuruckfuhren Der zweite Hauptsatz der Thermodynamik in der Formulierung von Kelvin und Planck lautet Es ist unmoglich eine periodisch arbeitende Maschine zu konstruieren die weiter nichts bewirkt als Hebung einer Last und Abkuhlung eines Warmereservoirs 1 2 Dem Ersten Hauptsatz der Thermodynamik wurde die Annahme nicht widersprechen dass es moglich sei einer wie immer auch gearteten Kraftmaschine einen stetigen Warmestrom zuzufuhren den diese vollstandig als mechanische oder elektrische Leistung abgibt Eine solche Maschine wird als Perpetuum mobile zweiter Art bezeichnet Eine entsprechende Formulierung des zweiten Hauptsatzes lautet Ein Perpetuum mobile zweiter Art ist unmoglich nbsp Die Warmekraftmaschine a beschreibt ein Perpetuum mobile zweiter Art Wurde ein solches existieren konnte es Warme ohne Verlust in Arbeit gruner Pfeil umwandeln Wurde mit dieser Arbeit eine Warmepumpe b angetrieben konnte damit ohne Einwirkung von aussen Warme vom kalten zum warmen Reservoir gepumpt werden Nimmt man an es gabe diese von einer Warmesenke zur Warmeabfuhr unabhangige Kraftmaschine so konnte damit der Umgebung Warme entzogen und in mechanische Arbeit umgewandelt werden Ein Schiff konnte beispielsweise angetrieben werden indem die Antriebsleistung durch Abkuhlung des Meerwassers gewonnen wird 1 Man konnte damit auch gemass dem Bild rechts die Warme aus einem Reservoir oder Behalter entziehen und mit der umgewandelten Energie eine Warmepumpe antreiben die mit einem reversiblen Carnot Prozess Warme aus einem anderen Behalter mit niedrigerer Temperatur in den Ersteren mit hoherer Temperatur fordert Die in den warmeren Behalter eingespeiste Warmemenge ware dann grosser als die von der Kraftmaschine aufgenommene weil die abgegebene Energie der Warmepumpe aus der Summe von aufgenommener Warme und Antriebsarbeit besteht Denkt man sich die Systemgrenze um beide Maschinen einschliesslich der beiden Warmebehalter gezogen so ware innerhalb dieses abgeschlossenen Systems also ohne Energie und Stoffaustausch mit der Umgebung letztlich Warme von einem kalteren zu einem warmeren Korper geflossen Dies ist ein Widerspruch zur ersten Aussage Wirkungsgrad von Warmekraftmaschinen Bearbeiten Prinzipiell derselbe Widerspruch ergibt sich aber auch mit der Annahme man konnte eine Kraftmaschine bauen die einen grosseren Wirkungsgrad aufweist als eine mit einem Carnot Prozess arbeitende Maschine Auch diese Maschine wurde dem warmeren Behalter weniger Warme entnehmen als die von ihr angetriebene Carnot Warmepumpe dort einspeist Die entsprechende Aussageform des zweiten Hauptsatzes lautet Es gibt keine Warmekraftmaschine die bei gegebenen mittleren Temperaturen der Warmezufuhr und Warmeabfuhr einen hoheren Wirkungsgrad hat als den aus diesen Temperaturen gebildeten Carnot Wirkungsgrad h c 1 T k a l t T h e i s s displaystyle eta c 1 frac T mathrm kalt T mathrm heiss nbsp Die Nennung der mittleren Temperaturen ist deshalb von Bedeutung weil in der Regel durch Warmezufuhr oder Warmeentnahme ein Warmereservoir seine Temperatur andert Dabei ist T nicht irgendeine Temperatur z B nicht die Celsius oder die Fahrenheit Temperatur des Systems sondern die von der Zustandsgleichung des idealen Gases her oder besser durch den gerade angegebenen Wirkungsgrad des Carnot Prozesses definierte absolute Temperatur Kelvin Unmittelbar in diesem Zusammenhang lasst sich weiter formulieren Alle reversiblen Warme Kraft Prozesse mit gleichen mittleren Temperaturen der Warmezufuhr und Warmeabfuhr haben denselben Wirkungsgrad wie der entsprechende Carnot Prozess und Alle irreversiblen Warme Kraft Prozesse haben einen geringeren Wirkungsgrad Entropie Bearbeiten Der Erste Hauptsatz der Thermodynamik kann durch die Zustandsgrosse Energie und die zugehorige Energiebilanz zu einer quantitativen Formel zusammengefasst werden Die quantitative Umsetzung des Zweiten Hauptsatzes der Thermodynamik ist analog dazu durch die von Clausius eingefuhrte Zustandsgrosse Entropie und das Aufstellen einer Entropiebilanz moglich Entropiebilanzen konnen fur abgeschlossene geschlossene und offene Systeme aufgestellt werden Bei Fliessprozessen bezieht sich die Bilanz auf ein Fluidteilchen das sich durch das System hindurch bewegt und als geschlossenes bewegtes System betrachtet werden kann Fur ein geschlossenes System lautet die Entropiebilanz d S d Q T d W d i s s T displaystyle mathrm d S frac delta Q T frac delta W mathrm diss T nbsp Dabei ist der Quellterm d W d i s s displaystyle delta W mathrm diss nbsp die innerhalb des Systems dissipierte Arbeit Arbeit die nicht nach aussen gelangt sondern infolge von Reibungs Drosselungs oder Stossvorgangen die innere Energie erhoht Sie ist immer positiv Man bezeichnet den entsprechenden Term in der Gleichung als im System produzierte Entropie d displaystyle delta nbsp kennzeichnet ein unvollstandiges Differential wahrend d displaystyle mathrm d nbsp ein vollstandiges Differential kennzeichnet Betrachtet man ein offenes System so wird der oben angegebenen Entropiebilanz ein weiterer Term hinzugefugt der Entropiezu oder abnahme als Folge von Stofftransport uber die Systemgrenze berucksichtigt Betrachtet man hingegen ein abgeschlossenes System also ein geschlossenes System das zusatzlich noch adiabat ist und in dem d Q 0 displaystyle delta Q 0 nbsp gilt so folgt d S d W d i s s T displaystyle mathrm d S frac delta W mathrm diss T nbsp und daraus folgende Aussage zur Entropieproduktion In einem geschlossenen adiabaten System kann die Entropie nicht abnehmen sie nimmt in der Regel zu Nur bei reversiblen Prozessen bleibt sie konstant Auch hier ist die Aquivalenz mit der ersten Aussage von Clausius leicht zu erkennen Ein selbsttatiger Warmefluss vom kalteren zum warmeren Behalter in der oben skizzierten Anordnung wurde bedeuten dass die Entropie des kalteren Behalters geringere Temperatur T im Nenner starker abnimmt als die des warmeren zunimmt d h die gesamte Entropie im System abnimmt was nicht moglich ist Alle spontan ablaufenden Prozesse sind irreversibel Dort findet immer eine Entropiezunahme statt Beispiele sind die Vermischung von zwei unterschiedlichen Gasen und der Warmefluss von einem heissen zu einem kalten Korper ohne Gewinnung von Arbeit Die Wiederherstellung des oft geordneter genannten Anfangszustandes erfordert dann den Einsatz von Energie oder Information siehe maxwellscher Damon Reversible Prozesse sind nicht mit einer Erhohung der Gesamtentropie verbunden und laufen daher auch nicht spontan ab Durch die theoretische Beschreibung spontan ablaufender Prozesse zeichnet der Zweite Hauptsatz der Thermodynamik eine Richtung der Zeit aus die mit unserer intuitiven Erfahrungswelt ubereinstimmt vgl das Beispiel weiter unten Thermodynamische Temperatur Bearbeiten Fur einen reversiblen Prozess gilt S Q T displaystyle dot S frac dot Q T nbsp Ausgehend von diesem Zusammenhang lasst sich die Definition der thermodynamischen Temperatur durch Auflosen nach T displaystyle T nbsp gewinnen T Q S displaystyle T frac dot Q dot S nbsp Aus dieser Formel wird ersichtlich dass die thermodynamische Temperatur einen Nullpunkt besitzt aber nicht negativ werden kann und dass Warme von hoheren zu niedrigen Temperaturen fliesst Eine empirische Temperatur konnte hingegen auch negative Temperaturen annehmen wie es bei der Celsius Skala der Fall ist oder mit umgekehrtem Vorzeichen definiert sein 1 Exergie und Anergie Bearbeiten Mit den beschriebenen Zusammenhangen ist auch der folgende Satz eine Aussageform des zweiten Hauptsatzes Die thermische Energie eines Systems besteht aus einem Anteil Exergie und einem Anteil Anergie wobei der exergetische Anteil verschwindet wenn das System in den Umgebungszustand ubergefuhrt wird nbsp Exergie und Anergie der Warme Thermische Energie Anergie Exergie Die Exergie ist der in andere Energieformen umwandelbare Anteil der thermischen Energie Wird ein Korper bzw System mit einem Zustand der von dem der Umgebung abweicht reversibel in den Umgebungszustand gebracht so wird seine Exergie als Arbeit abgegeben Die Warme die ein Korper z B ein heisses Rauchgas im Kessel eines Kraftwerks abgibt wenn es sich auf Umgebungstemperatur abkuhlt kann theoretisch uber eine Folge von differenziellen Carnot Prozessen wie im Bild rechts dargestellt zur Umwandlung in Arbeit genutzt werden Der exergetische Anteil ergibt sich durch Aufsummieren der differenziellen pinkfarbenen Flachenanteile oberhalb der Umgebungstemperatur T U displaystyle T U nbsp E e x S 2 S 1 T S T U d S displaystyle E mathrm ex int S 2 S 1 left T S T U right mathrm d S nbsp Die Warmesenke fur diese Prozesse zur Aufnahme der Anergie blauer Flachenanteil unterhalb T U displaystyle T U nbsp ist die Umgebung Herrscht bei einem Gas im Ausgangszustand gegenuber dem Umgebungszustand nicht nur eine hohere Temperatur sondern auch ein hoherer Druck so besteht die gesamte Exergie nicht nur aus dem exergetischen Anteil der Warme sondern zusatzlich aus einem Anteil Volumenarbeit Der thermische Wirkungsgrad der realen Warmekraftmaschine ist also immer kleiner als 1 und bedingt durch die von den Maschinen vorgegebene Prozessfuhrung und die unvermeidlichen dissipativen Effekte auch immer kleiner als der der idealen Warmekraftmaschine h t h 1 T U T m z u Exergie thermische Energie displaystyle eta mathrm th 1 frac T U T m mathrm zu frac text Exergie text thermische Energie nbsp wobei T U displaystyle T U nbsp die Umgebungstemperatur ist und T m z u displaystyle T m mathrm zu nbsp die mittlere Temperatur der Warmezufuhr Sie ergibt sich wenn die gelbe Flache der Exergie durch ein flachengleiches Rechteck oberhalb der Linie der Umgebungstemperatur ersetzt wird Der Zweite Hauptsatz hat somit erhebliche technische Auswirkungen Da viele Maschinen die mechanische Energie liefern diese uber einen Umweg aus thermischer Energie erzeugen z B Dieselmotor chemische Energie displaystyle rightarrow nbsp thermische Energie displaystyle rightarrow nbsp mechanische Energie gelten fur ihre Wirkungsgrade immer die Beschrankungen des 2 Hauptsatzes Im Vergleich dazu bieten Wasserkraft anlagen die bei der Umwandlung keine Zwischenstufe uber thermische Energie benotigen erheblich hohere Wirkungsgrade Entropiesenke Bearbeiten Als Entropiesenke wird ein System bezeichnet welches Entropie aus einem anderen System importiert Dabei erhoht sich die Entropie der Senke Da Entropie ein weitreichender Begriff ist gibt es eine Vielzahl von verschiedenen Entropiesenken 3 In einer klassischen Thermodynamik Warmekraftmaschine nach Carnot wird Arbeit erzeugt indem der Energiefluss zwischen heissen Energie Quellen einer kalten Entropiesenke und einem Arbeits Reservoir manipuliert wird 4 In der Realitat fungiert bei den meisten Warmekraftmaschinen die Atmosphare als Entropiesenke 5 Beispiel fur den Zweiten Hauptsatz BearbeitenEin kraftefreies Gas verteilt sich immer so dass es das zur Verfugung stehende Volumen vollstandig und gleichmassig ausfullt Warum das so ist versteht man wenn man den gegenteiligen Fall betrachtet Man stelle sich eine luftdichte Kiste in der Schwerelosigkeit vor in der sich ein einziges Partikel bewegt Die Wahrscheinlichkeit dieses bei einer Messung in der linken Halfte der Kiste zu finden ist dann genau 1 2 displaystyle tfrac 1 2 nbsp Befinden sich dagegen zwei Partikel in der Kiste dann ist die Wahrscheinlichkeit beide in der linken Halfte anzutreffen nur noch 1 2 1 2 1 4 displaystyle tfrac 1 2 cdot tfrac 1 2 tfrac 1 4 nbsp und bei N Partikeln entsprechend 1 2 N displaystyle left tfrac 1 2 right N nbsp Die Anzahl der Atome in einem Volumen von einem Kubikmeter bei normalem Druck liegt in der Grossenordnung von rund 3 10 25 displaystyle 3 cdot 10 25 nbsp Teilchen Die daraus resultierende Wahrscheinlichkeit dass sich das Gas in der Kiste spontan in einer Halfte konzentriert ist so gering dass ein solches Ereignis vermutlich niemals eintreten wird Wie aus den zeitlich umkehrbaren mikroskopischen Gleichungen der klassischen Mechanik ohne Reibung die symmetriebrechende makroskopische Gleichung folgt wird in der statistischen Mechanik geklart Zudem erhalt die Entropie dort eine anschauliche Bedeutung sie ist ein Mass der Unordnung eines Systems bzw der im System enthaltenen Informationen Allerdings verliert der Zweite Hauptsatz in der statistischen Mechanik seinen Status als streng gultiges Gesetz und wird dort als Gesetz betrachtet bei dem Ausnahmen auf makroskopischen Ebenen zwar prinzipiell moglich aber gleichzeitig so unwahrscheinlich sind dass sie praktisch nicht vorkommen Auf mikroskopischer Ebene betrachtet fuhren z B kleine statistische Fluktuationen um den Gleichgewichtszustand auch bei abgeschlossenen Systemen dazu dass die Entropie ebenfalls etwas um den Maximalwert fluktuiert und dabei kurzzeitig auch abnehmen kann Gultigkeit BearbeitenDer Zweite Hauptsatz der Thermodynamik stellt eine Erfahrungstatsache dar Es ist bis heute nicht gelungen dieses fundamentale Gesetz der klassischen Physik in seiner allgemeinen Gultigkeit fur beliebige makroskopische Systeme ausgehend von der Grundgleichung der Quantentheorie der Vielteilchen Schrodingergleichung zu beweisen Dies gilt selbstverstandlich auch umgekehrt Die Schrodingergleichung stellt eine Erfahrungstatsache dar Es ist bis heute nicht gelungen die allgemeine Gultigkeit dieses fundamentalen Gesetzes quantenmechanischer Systeme fur beliebige makroskopische Systeme ausgehend von den Hauptsatzen der Physik und nicht nur der Thermodynamik zu beweisen Hinsichtlich der Gultigkeit des Zweiten Hauptsatzes ist zwischen dem mikroskopischen bzw submikroskopischen und dem makroskopischen Bereich zu unterscheiden So konnen bei der Brownschen Molekularbewegung Teilchen nicht nur aus der Bewegung zur Ruhe kommen sondern aus der Ruhe auch wiederum in Bewegung geraten Der letztere Vorgang entspricht dabei der Umwandlung von Warmeenergie in die hoherwertige Bewegungsenergie und muss mit der Abkuhlung der Umgebung einhergehen 6 Der Zweite Hauptsatz als Kraftgesetz BearbeitenDer zweite Hauptsatz gibt fur spontane reale Prozesse eine Vorzugsrichtung an Sie verlaufen von einem Startzustand A so dass die Entropie zunimmt bis ein Gleichgewichtszustand B erreicht wird Auf der Grundlage klassischer statistischer Mechanik lasst sich folgende Aussage herleiten Ein Prozess lauft genau dann spontan von A nach B wenn die mittlere Kraftkomponente in Richtung des Prozesspfads positiv ist Gemeint ist eine doppelte Mittelung uber a Ensemble oder Zeit und b die Pfadstrecke Dies ist kein Beweis des Zweiten Hauptsatzes sondern besagt lediglich dass dieser einem Kraftgesetz aquivalent ist das die Richtung bestimmt Das Kraftgesetz gilt fur Systeme bei denen thermodynamische Zustande wie A und B durch die raumliche Anordnung von Massen gegeben und Krafte definiert sind Es trifft zu fur Maschinen aber auch fur chemische Reaktionen solange sie im elektronischen Grundzustand ablaufen 7 Siehe auch BearbeitenNernst Theorem Dritter Hauptsatz der Thermodynamik Literatur BearbeitenKarl Stephan Franz Mayinger Thermodynamik Grundlagen und technische Anwendungen 2 Bande Springer Verlag Band 1 Einstoffsysteme 15 Auflage 1998 ISBN 3 540 64250 1 Band 2 Mehrstoffsysteme und chemische Reaktionen 14 Auflage 1999 ISBN 3 540 64481 4 Hans Dieter Baehr Stephan Kabelac Thermodynamik Grundlagen und technische Anwendungen 13 neu bearbeitete und erweiterte Auflage Springer Verlag 2006 ISBN 3 540 32513 1 Hans Dieter Baehr Karl Stephan Warme und Stoffubertragung 5 neu bearbeitete Auflage Springer Verlag 2006 ISBN 3 540 32334 1 Klaus Langeheinecke Peter Jany Eugen Sapper Thermodynamik fur Ingenieure 5 Auflage Vieweg Verlag Wiesbaden 2004 ISBN 3 528 44785 0 Weblinks BearbeitenEberhard Karls Universitat Tubingen 2 Hauptsatz der Warmelehre Entropie Zustandsgleichung realer Gase und Phasenumwandlungen Skripte zur Vorlesung Experimentalphysik I Nummer 12 PDF 9 Seiten Die Hauptsatze der ThermodynamikEinzelnachweise Bearbeiten a b c d Hans Dieter Baehr Stephan Kabelac Thermodynamik Grundlagen und technische Anwendungen 15 Auflage Springer Verlag Berlin Heidelberg 2012 ISBN 978 3 642 24160 4 S 93 176 Zitat von Max Planck nach Eintrag zu Hauptsatze In Rompp Online Georg Thieme Verlag abgerufen am 24 August 2011 Klaus Langeheinecke Thermodynamik fur Ingenieure Vieweg 1993 Selcuk Cakmak Ferdi Altintas Ozgur E Mustecaplioglu Irreversible Work and Internal Friction in a Quantum Otto Cycle of a Single Arbitrary Spin arxiv 1605 02522 2016 Pankaj Mehta Anatoli Polkovnikov Efficiency bounds for nonequilibrium heat engines Annals of Physics 332 2012 110 126 Alfred Lottermoser Kurze Einfuhrung in die Kolloidchemie Dresden Leipzig 1944 S 70 71 Schlitter Jurgen The Second Law of Thermodynamics as a Force Law Entropy 2018 20 234 doi 10 3390 e20040234 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Zweiter Hauptsatz der Thermodynamik amp oldid 237649155