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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig Andere Bedeutungen finden sich unter Perpetuum Mobile Begriffsklarung Als Perpetuum mobile lat sich standig Bewegendes Mehrzahl Perpetua mobilia werden unterschiedliche Kategorien ausgedachter nicht existierender Gerate bezeichnet die einmal in Gang gesetzt ohne weitere Energiezufuhr ewig in Bewegung bleiben und dabei je nach zu Grunde gelegter Definition moglicherweise auch noch Arbeit verrichten sollen Allen ist gemeinsam dass sie mindestens einem thermodynamischen Hauptsatz widersprechen und deshalb nicht realisierbar sind Inhaltsverzeichnis 1 Kategorien von Perpetua mobilia 1 1 Perpetuum mobile erster Art 1 1 1 Physikalische Unmoglichkeit des Perpetuum mobile erster Art 1 2 Perpetuum mobile zweiter Art 1 3 Perpetuum mobile dritter Art 1 4 Schein Perpetuum mobile 2 Geschichte 3 Physik im Wandel 4 Fehlinterpretierte Effekte und Prinzipien 4 1 Thermische Maschinen 4 2 Wasserverdunstung 4 3 Transformator 4 4 Magnetismus 4 5 Schwerkraft und Gaskinetik 5 Patentierbarkeit 6 Bildende Kunst 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseKategorien von Perpetua mobilia nbsp Perpetuum mobile mit WasserradPerpetua mobilia werden gemass dem thermodynamischen Hauptsatz kategorisiert den sie jeweils verletzen Die Klassifikation gibt daher keinen Hinweis auf das beabsichtigte Funktionsprinzip des Perpetuum mobile Perpetuum mobile erster Art Als Perpetuum mobile erster Art bezeichnet man eine Maschine die dem Energieerhaltungssatz analog dem 1 Hauptsatz der Thermodynamik widerspricht Sie soll dadurch mindestens die zu ihrem eigenen Betrieb notwendige Energie und in manchen Fallen zusatzlich Nutzenergie liefern Eine solche Maschine wurde Energie aus dem Nichts erzeugen und damit dem Energieerhaltungssatz widersprechen Beispiele fur Perpetua mobilia erster Art Eine Pumpe die Wasser nach oben pumpt und uber ein Wasserrad von einem Teil dieses Wassers angetrieben wird Eine Lampe leuchtet das Licht werde von einem Fotoelement Solarzelle aufgefangen und in elektrischen Strom umgewandelt der wieder die Lampe leuchten lassen soll Bereits der einfache geschlossene Energiekreislauf ohne Bereitstellung zusatzlicher Nutzleistung ist wegen der unvermeidlichen Verluste beispielsweise durch Reibung Verformung oder anderweitige Warmeabgabe an die Umgebung nicht moglich Physikalische Unmoglichkeit des Perpetuum mobile erster Art Der Energieerhaltungssatz gilt aller Erfahrung nach ohne Ausnahmen In der theoretischen Physik folgt er aus der Definition der Energie z B in der Hamiltonschen Mechanik oder entsprechend mit Hilfe des Hamilton Operators der Quantenmechanik Nach dem mathematischen Noether Theorem bleibt die so definierte Energie in einem abgeschlossenen System genau dann erhalten wenn sich die Art der physikalischen Wechselwirkungen zeitlich nicht andert Umgekehrt und genauer Wenn sich die physikalisch definierte Gesamtenergie eines Systems andert z B zunimmt dann enthalt das zugehorige mathematische Modell zwingend einen Energiebeitrag der nicht durch die Messgrossen des Systems allein bestimmt wird sondern explizit von der Zeit abhangt Dieser Energiebeitrag beruht dann also auf einem Einfluss von ausserhalb des Systems Es handelt sich somit nicht um ein abgeschlossenes System das alle wechselwirkenden Bestandteile umfasst Der Begriff Perpetuum mobile bezieht sich im physikalischen und patentrechtlichen Sinne jedoch allein auf ein abgeschlossenes System in dem definitionsgemass die Erhaltung der Gesamtenergie gilt also keine Energie entstehen oder verschwinden kann woraus sich die Unmoglichkeit eines Perpetuum mobile ergibt Jeder Mechanismus der messbar die Energie im heute bekannten Universum vermehrt statt sie lediglich umzuverteilen wurde demnach auf einen noch ungeklarten Einfluss von ausserhalb des physikalisch beschriebenen Universums hinweisen Wahrend eine solche Situation einen Mystiker ansprechen mag musste die Naturwissenschaft hierzu die Definition der Energie in einer umfassenderen Theorie mit mehr oder anderen Messgrossen erweitern Man wurde in einem solchen Fall zunachst nach Wechselwirkungen mit der Umgebung wie z B Strahlung oder nach inneren Freiheitsgraden suchen z B sub molekulare Wechselwirkungen bis der beobachtete Energiegewinn als Umwandlung aus einer bisher nicht berucksichtigten Energieform aufgefasst werden kann Auf diese Weise konnten jedoch auch noch unbekannte Grundkrafte entdeckt und beschrieben werden Theorien welche die Existenz eines Perpetuum mobile behaupten sind daher pseudowissenschaftlich da sie nicht dasselbe unter Energie verstehen wie die Physik aber in ihren Aussagen den physikalischen Begriff benutzen Heutige Vertreter solcher Theorien weichen deshalb haufig auch auf andere Bezeichnungen aus z B Konverter fur Freie Energie 1 Hierbei darf der esoterisch belegte Begriff der Freien Energie nicht mit dem wissenschaftlich thermodynamischen Begriff Freie Energie verwechselt werden Perpetuum mobile zweiter Art Ein Perpetuum mobile zweiter Art verstosst gegen den zweiten Hauptsatz der Thermodynamik Die Maschine soll Arbeit aus der Umgebungswarme gewinnen ohne dass ein standig aufrechterhaltenes Temperaturgefalle notwendig ware Da ihr eigener Betrieb wiederum Warme erzeugt ware damit der Energiekreislauf unendlich moglich Der Umgebung soll ein Teil ihrer Warmeenergie entzogen und teilweise in die zum Betrieb der Maschine notwendige Antriebs Energie umgewandelt werden sowie evtl etwas zusatzliche Nutzenergie Eine solche Maschine verletzt nicht den Energieerhaltungssatz jedoch den zweiten Hauptsatz der Thermodynamik weil die Umwandlung von Arbeit in Warme immer irreversibel ist Es ist also unmoglich im Raum gleich verteilte Warmeenergie in ungleich verteilte Energie zu verwandeln die zum Antrieb von Maschinen nutzbar ware ohne hierfur zusatzliche Energie aufzuwenden Zur Quantifizierung dieser Irreversibilitat ist Mitte des 19 Jahrhunderts die Entropie definiert worden Die Konzepte fur Perpetua mobilia zweiter Art beruhen auf einem Missverstandnis des Prinzips einer Warmekraftmaschine Diese muss nach dem Zweiten Hauptsatz mit einem heissen und einem kalten Punkt oder Reservoir arbeiten Die Maschine wandelt einen Teil der von heiss nach kalt fliessenden Warme Energie in eine hoherwertige Energieform um der Rest der Warmeenergie wird an den kalten Punkt durchgeleitet Wenn die Warme uber die Maschine nicht wenigstens teilweise in Richtung des kalten Punkts abfliessen kann dann bleibt die Maschine stehen Die Temperaturdifferenz zwischen dem heissen und dem kalten Punkt bestimmt das erreichbare Verhaltnis zwischen hoherwertiger Energie und durchgeleiteter Warme siehe Carnot Wirkungsgrad Beispiele fur Perpetua mobilia zweiter Art Ein Kochtopf der Warme aus der Zimmerluft sammelt und sich dadurch erhitzt An seinen Seitenwanden und oben erwarmt er wiederum die Zimmerluft Ein Rad das sich dreht indem ihm Antriebsenergie aus der Warme des Zimmers zugefuhrt wird Seine Reibung erzeugt wiederum Warme Ein U Boot das ein Gewasser durchquert und zum Antrieb das umgebende Wasser abkuhlt Seine Fahrt erzeugt wiederum Reibungswarme Ein Gedankenexperiment der Maxwellsche Damon veranschaulicht Aspekte des Perpetuum mobile 2 Art Er ist vor allem bemerkenswert da er einen direkten Zusammenhang zwischen Physik und Informationsverarbeitung herstellt Es muss eine Mindestenergiemenge E n k T ln 2 displaystyle E nkT ln 2 nbsp aufgebracht werden um n Bit Information verarbeiten zu konnen Ein weiteres Beispiel ist die Smoluchowski Feynman Ratsche Molekulare Ratsche Eine elektronische Analogie zum Maxwellschen Damon ware die Gleichrichtung des thermischen Rauschens der Elektronen in einem elektrischen Leiter durch eine Halbleiter Diode die aber ebenfalls aus energetischen Grunden nicht funktionieren kann Brillouin Paradoxon Viele der Ideen zu molekularen Motoren und Maschinen die ursprunglich reine Gedankenexperimente waren werden heute von den Synthesemoglichkeiten der modernen Chemie erreicht Kay u M 2 haben hierzu alte und aktuelle Ideen vorgestellt und die technischen Probleme und physikalischen Prinzipien diskutiert Nach einer Idee von Fritz Vogtle sollten topologisch chirale Rotaxane kleine Propeller deren Vorder und Ruckseite unterschiedliche Form haben im thermischen Gleichgewicht mit einem chiralen Gas z B H3C CHClF bevorzugt in eine Richtung rotieren 3 Dieses hypothetische Phanomen das augenscheinlich den 2 Hauptsatz verletzen wurde konnte bisher noch nicht experimentell bestatigt werden Im Jahr 2000 wurden mogliche Verletzungen des zweiten Hauptsatzes in quantenmechanischen Systemen diskutiert Allahverdyan und Nieuwenhuizen berechnen die Brownsche Bewegung eines Quantenpartikels das stark an ein Quanten Warmebad gekoppelt ist 4 und zeigten dass bei tiefen Temperaturen Energie aus einem Warmebad durch zyklische Variation von Parametern gewonnen werden kann und somit eine scheinbare Verletzung des 2 Hauptsatzes aufgrund von Quanten Koharenz Phanomenen vorliegt Ihre Arbeit stiess auf Kritik 5 Nach Capek und Bok 1999 6 ist der Maxwellsche Damon unter bestimmten Voraussetzungen zur Selbstorganisation fahig Dies fuhre zu einem expliziten Gedankenkonstrukt eines Perpetuum mobiles 2 Art Perpetuum mobile dritter Art Die Benennung Perpetuum mobile dritter Art wird nicht einheitlich verwendet Nach der oben gegebenen Definition verstosst ein Perpetuum mobile dritter Art gegen den 3 Hauptsatz der Thermodynamik d h es verwendet der Idee nach ein Warmereservoir der Temperatur 0 K oder kleiner 7 Schein Perpetuum mobile Ein Schein Perpetuum mobile nutzt z B kleine Druck oder Temperaturschwankungen seiner Umgebung ahnlich wie beim Energy Harvesting Beispielsweise ist ein empfindlicher Seismograph immer in Bewegung aber trotzdem kein Perpetuum mobile Typisch fur alle Schein Perpetua mobilia ist die geringe Leistungsdichte d h es wird eine grosse und schwere Apparatur benotigt um zumindest einen geringen Energiebetrag nutzen zu konnen nbsp Das Flugelrad einer Lichtmuhle Links die ungeschwarzte Seite eines Glimmerplattchens rechts die geschwarzte Beispiele solcher Vorrichtungen die fruheren Zeiten als Perpetua mobilia erschienen sind Lichtmuhle Atmospharische Uhr Zamboni Pendel Trinkvogel N Maschine ein Beispiel fur eine Elektromotor Generator Konstruktion bei der durch Messfehler und die Nichtbeachtung geringer jedoch entscheidender Gegenkrafte der Eindruck eines Perpetuum mobile erweckt wird Geschichte nbsp Perpetuum mobile des Villard de Honnecourt um 1230 Schon fruhe Zivilisationen und Volker waren von der immerwahrenden Himmelsmechanik fasziniert und starteten zu allen Zeiten physikalische Erklarungsversuche Erste Berichte uber mechanische Perpetua mobilia stammen aus Indien und dem Orient Der indische Astronom Lalla beschreibt 748 in seinem Werk Sysyadhivrddhida Tantra ein Perpetuum mobile Rad Gegen 1150 beschreibt der indische Mathematiker Bhaskara II ein Perpetuum mobile das aus einem Rad besteht welches quecksilbergefullte Speichen tragt Um 1230 ersann der franzosische Baumeister Villard de Honnecourt ein Perpetuum mobile welches aus pendelnd an einem Rad aufgehangten Hammern bestand Honnecourt erwahnt Quecksilber in seiner Beschreibung als Fullmittel so dass davon ausgegangen wird dass er die Arbeit von Bhaskara direkt oder indirekt kannte Konrad Gruter ein mittelalterlicher Kleriker fuhrte am Hof des Papstes Bonifatius IX in Rom im letzten Jahrzehnt des 14 Jahrhunderts Versuche zur Hydrotechnik und zur Konstruktion eines Perpetuum mobile durch 8 Auch aus der Alchemie werden Versuche berichtet um etwa anhand von Magnetsteinen oder Ewigen Lampen ein alchemistisches Perpetuum mobile zu erschaffen Im 17 Jahrhundert zitierte John Wilkins eine angeblich bei Paracelsus gefundene Rezeptur mit den Hauptbestandteilen Zinn Quecksilber und Amalgam die er selbst verwarf Jenes Rezept konnte aber weder auf Paracelsus noch auf andere mittelalterliche Mediziner oder Alchemisten namentlich zuruckgefuhrt werden 9 In der Renaissance entwarfen Francesco di Giorgio Leonardo da Vinci oder Vittorio Zonca Perpetua mobilia jedoch ohne praktische Ausfuhrung Da Vinci formulierte als Erster dass ein mechanisches Perpetuum mobile in den Bereich der Unmoglichkeit gehort 10 In der Barockzeit war das Interesse an perpetuierlichen Maschinen voll erwacht Neben den Universalgelehrten Athanasius Kircher und Caspar Schott befassten sich viele andere mit der Theorie und gelegentlich auch der Praxis zum Beispiel Johann Bessler Kunstlername Orffyreus des Perpetuum mobiles Die Pariser Akademie der Wissenschaften beschloss bereits 1775 keine Patentantrage auf ein Perpetuum mobile mehr zur Prufung anzunehmen 11 da eine immerwahrende Bewegung nicht moglich sei und zudem die Herstellung der Modelle zu kostspielig wurde 12 Mit der Formulierung des Energieerhaltungssatzes durch Julius Robert von Mayer und Rudolf Clausius wurde Mitte des 19 Jahrhunderts dem Perpetuum mobile der theoretische Boden entzogen Die Idee des Perpetuum mobiles ist dennoch nicht tot immer noch versuchen Erfinder eine ewig bewegliche Maschine zu erdenken Physik im WandelDer Grundbegriff der Energie bezeichnet die Fahigkeit Arbeit zu verrichten und wandelte sich im Laufe der Zeit mit dem wachsenden Wissensstand Vor Jahrtausenden konnte Warme aus an sich totem Material durch Verbrennung erzeugt werden damals wurde dafur der Begriff Energie noch nicht gepragt Ende des Mittelalters wurde mit der Entdeckung des Schiesspulvers klar dass diese Warme Druck und auch Bewegung ineinander uberfuhrt werden konnen Energie wird frei Im 18 Jahrhundert zeigte die Dampfmaschine die thermodynamischen Zusammenhange zwischen Druck Warme und Bewegung und dass Warme irgendwie Energie und Bewegung ermoglicht Ende des 19 Jahrhunderts wurde der Photoeffekt entdeckt und ein Zusammenhang zwischen der Frequenz des Lichts und der kinetischen Energie der durch das Licht von einer metallischen Oberflache abgelosten Elektronen festgestellt Dieser Effekt wurde im 20 Jahrhundert von Albert Einstein quantenmechanisch gedeutet In seiner speziellen Relativitatstheorie wird die Aquivalenz von Masse und Energie postuliert die mit der haufig zitierten Formel E mc ausgedruckt werden kann Dass Masse und Energie ineinander uberfuhrbar sind gilt heute als gesichertes Wissen Bis heute ist die Masse die fundamentalste Form der Energie wahrend im Laufe der Zeit immer neue Formen der Energiespeicherung und Umwandlung gefunden wurden Die unterschiedlichen Energiebegriffe insbesondere die Aquivalenz zur Masse folgten aus ganz anderen Teilgebieten der Physik als der Thermodynamik Dennoch genugten sie dem Energieerhaltungssatz insofern als neu entdeckte Energieformen nicht mit einem Wirkungsgrad von 100 oder hoher in bekannte Energieformen uberfuhrt werden konnen Beispielsweise wirkt ein Kernkraftwerk betrachtet mit der Physik des 19 Jahrhunderts auf den ersten Blick wie ein Perpetuum mobile Es verletzt die im 19 Jahrhundert bekannten Regeln der Energieerhaltung Da aber Anfangs und Endzustand nicht identisch sind gibt auch die Physik des 19 Jahrhunderts keinen Anlass zu der Annahme ein Kernkraftwerk konne unendlich viel Arbeit verrichten Die Elementzusammensetzung der Brennstabe andert sich sodass es irgendwann aufhort Arbeit zu verrichten Danach lasst sich der Anfangszustand nicht mehr herstellen sodass die definierende Zyklizitat des Prozesses eines Perpetuum mobiles nicht gegeben ist Nach dem Noether Theorem mussen physikalische Modelle oder Theorien die bestimmte Voraussetzungen erfullen einen Energieerhaltungssatz enthalten da in der Physik zu jeder Symmetrie auch eine Erhaltungsgrosse gehort Diese bestatigt sich durch Herausbildung von Phanomenen oder Strukturen auf der Makroebene seines Systems welche wiederum auf der Grundlage des Zusammenspiels seiner Elemente beruht Dadurch ware die Gultigkeit des Energieerhaltungssatzes einsichtig da er aus der plausiblen zeitlichen Invarianz der physikalischen Gesetze folgt Fehlinterpretierte Effekte und PrinzipienAus folgenden real auftretenden Effekten und Prinzipien wurden oder werden oft Perpetua mobilia erdacht Thermische Maschinen Eine weit verbreitete Bauart von scheinbaren Perpetua mobilia basiert z B auf einem leichtgangig gelagerten Rad welches durch eine raumliche Temperaturdifferenz eine Gewichtsverlagerung erfahrt die es ohne ausseren Antrieb uber die zentrale Welle in Drehung versetzt Zu dieser Klasse gehoren z B ein flexibles Rad mit Gummibandspeichen die sich auf der warmen Seite zusammenziehen und der kalteren wieder entspannen Gough Joule Effekt ein Rad dessen Umfang mit an Bimetall Stielen hangenden Gewichten besetzt ist oder ein Rad aus paarweise gegenuberliegend verbundenen Druckbehaltern worin ahnlich einer Heatpipe ein durch Warme verdampfendes Flussiggas aufsteigt und so das Gewicht verlagert Zahlreiche so konstruierte Rader wurden in Vergangenheit immer wieder fur Perpetua moblia gehalten da sie sich tatsachlich auf geheimnisvolle Weise oft uber lange Zeit drehen konnten mit geringer Leistungsabgabe ohne dass ein Antrieb auffindbar war Besonders eindrucksvoll sind auch kleine Stirlingmotoren die auf der Hand allein durch die Korperwarme laufen Losung Da die Maschinen Warme von der warmen zur kalten Seite transportieren bzw die in den Bauteilen befindlichen Medien dabei einen Kreisprozess durchlaufen handelt es sich letztlich um Warmekraftmaschinen die geringste Temperaturdifferenzen ausnutzen Wasserverdunstung Eine ganze Reihe funktionierender Vorrichtungen nutzt die Entropiezunahme bei der Verdunstung von Wasser Hierbei muss die Verdampfungsenthalpie aufgebracht werden was zu einer Temperaturdifferenz des Wassers relativ zur umgebenden Luft fuhrt das Wasser wird kalter Aus dieser Temperaturdifferenz kann tatsachlich Energie bezogen werden z B Trinkvogel Auch aus anderen Effekten der Verdunstung wie der Verkurzung Verlangerung von nassen und wieder trocknenden Seilen die Entropiezunahme arbeitet hier zusatzlich gegen die Kapillarkraft kann Energie gewonnen werden Ahnlich bekannt sind Konstruktionen mit Schwammen an einem Rad die durch Gewichtsverlagerung bei der Verdunstung arbeiten Losung Die Energie die einen Entropiezuwachs ermoglicht entstammt dem atmospharischen Ungleichgewicht welches durch die Sonneneinstrahlung auf die Erde entsteht In einem geschlossenen System wurde sich die relative Luftfeuchtigkeit schon bald an 100 annahern wodurch die Verdunstung zum Erliegen kame Transformator Mit einem Transformator kann man die Spannung hochsetzen Z B bei einstellbaren Modellbahntrafos fahrt die Bahn bei hoherer Spannung schneller Konnte man nicht eine Maschine bauen die die Spannung einer Batterie wechselrichtet mit einem Trafo auf eine hohere Spannung transformiert wieder gleichrichtet damit mehrere Batterien gleichzeitig ladt Nein beim Transformieren bleibt das Produkt aus Strom und Spannung die Leistung konstant Wenn also die Spannung hochtransformiert wird sinkt gleichzeitig der maximale Strom auf der Seite der hoheren Spannung Die Leistung zum Laden wird also nicht grosser sie wird sogar geringer denn sie wird mit den Wirkungsgraden des Transformators des Wechselrichters und des Gleichrichters multipliziert die alle kleiner als Eins sind Verluste beim Trafo waren z B der elektrische Widerstand des Kupfers und magnetische Verluste des Eisenkerns Magnetismus Es gibt eine Reihe von Vorschlagen eines Perpetuum mobile welches mit Dauermagneten oder zusatzlich mit einem durch diese erzeugten elektrischen Strom arbeitet Es wird auch immer wieder versucht ein stationares Magnetfeld ortlich begrenzt abzuschirmen Hierbei wird zumeist missachtet dass jedes Werkstuck aus einem Material das Magnetfelder abschirmen kann z B Mu Metall an seinen Randern seinerseits starke Magnetfelder erzeugt die die Realisation der Erfindungsidee prinzipiell unmoglich machen Einfaches Beispiel Ein magnetisches Fahrzeug platziert uber ein Gestange einen starken Magneten vor sich Der Magnet zieht das Fahrzeug an und wird dabei gleichzeitig ebenfalls fortbewegt so dass das Fahrzeug die ganze Zeit hinter dem Magneten hergezogen wird und diesen die ganze Zeit vor sich her schiebt so etwa das Perpetumobil in Michael Endes Jim Knopf und die Wilde 13 Vergleichbar ist dies mit der bekannten Geschichte des Barons von Munchhausen der sich selbst an den Haaren aus dem Sumpf gezogen haben will ohne einen festen Kraft Bezugs Punkt Solche Ideen fur Perpetua mobilia verletzen nicht nur den Energieerhaltungssatz Bewegungsenergie aus dem Nichts sondern zusatzlich den Impulserhaltungssatz das Prinzip der actio und reactio der Newtonschen Mechanik Ein weiteres Beispiel ist der Magnetmotor ein von verschiedenen Bastlern propagiertes Konzept eines Motors der sich allein durch die Kraft von Permanentmagneten in Drehung versetzen soll Schwerkraft und Gaskinetik Im 19 Jahrhundert gab es einen wissenschaftlichen Streit aufgrund eines kleinen Rechenfehlers in einer Arbeit von James Clerk Maxwell 13 nach der die Temperatur von Gasen in Schwerefeldern nicht konstant sei und somit theoretisch ein Warmefluss stattfinden musste Auch nach der Aufklarung des Fehlers durch Maxwell selbst in derselben Arbeit wurde der Disput weitergefuhrt zum Beispiel zwischen Ludwig Boltzmann und Loschmidt Der Grundgedanke dieser fehlerhaften Anschauung ist dass in einem Knudsen Gas die potentielle Energie der Gas Molekule mit zunehmender Hohe im Gravitationsfeld zunimmt wahrend ihre kinetische Energie mit zunehmender Hohe im gleichen Masse abnimmt ahnlich wie es bei hupfenden ideal elastischen Ballen ware Das fuhrt zu der falschen Annahme Gase mussten mit zunehmender Hohe im Gravitationsfeld kuhler werden denn beim Aufsteigen verlieren die Molekule zwar kinetische Energie kuhlen ab aber die energiearmsten kaltesten bleiben unten beziehungsweise erreichen die langsamen Molekule seltener eine grosse Hohe als die schnellen Bei relativistischer Betrachtung gibt es allerdings im Gleichgewicht ein Temperaturgefalle in der Atmosphare Einen Losungsansatz brachte die allgemeine Relativitatstheorie Sie lieferte die Erklarung warum in einem Gravitationspotential trotz Temperaturgefalle kein Warmefluss stattfinden kann Die Energie die am Boden mehr vorhanden ist bewirkt auch eine Massenzunahme warme Gase sind geringfugig schwerer als kalte und wandeln somit in einem Feld mehr kinetische Energie in potentielle Energie um Es gilt hier eine relativistische Formel fur den Warmefluss 14 Es scheinen aber immer noch offene Fragen zu existieren Nach theoretischen Betrachtungen sollte der Effekt in einigen Systemen wesentlich grosser sein als die allgemeine Relativitatstheorie voraussagt 15 16 Ilya Prigogine aussert sich in seinem Buch zu der Problematik Tatsachlich wissen wir heute nicht ob der Zweite Hauptsatz mit all den bekannten Wechselwirkungen zwischen Teilchen namentlich mit der gravitativen Wechselwirkung vereinbar ist Wir wissen mit anderen Worten nicht ob die Gravitation in den Zweiten Hauptsatz einbezogen werden kann Was allerdings die kurzreichweitigen Krafte der molekularen Wechselwirkungen betrifft so haben wir gegenwartig keinen Grund an der Gultigkeit des Zweiten Hauptsatzes zu zweifeln Ilya Prigogine 17 PatentierbarkeitDas Deutsche Patent und Markenamt weist Patentanmeldungen die ein Perpetuum mobile zum Gegenstand haben unter Verweis auf die mangelnde Ausfuhrbarkeit der Erfindung gewerbliche Anwendbarkeit nach 1 Abs 1 18 PatG zuruck Der potenzielle Erfinder konnte einen Schutz seiner Erfindung nur dadurch erreichen dass er dem Deutschen Patent und Markenamt einen funktionstuchtigen Prototypen prasentiert Eine patentfahige Erfindung setzt voraus dass eine Lehre zum technischen Handeln gegeben wird und diese zu einem konkreten Erfolg fuhrt Ist dies unmoglich weil die Lehre sich objektiv nicht realisieren lasst dann liegt keine Erfindung vor Eine Erfindung liegt insbesondere dann nicht vor wenn sie gegen anerkannte physikalische Gesetze verstosst vlg BGH BlPMZ 1985 117 118 Obwohl die meisten Patentamter ausdrucklich z B auf ihrer Homepage darauf hinweisen keine Vorschlage fur Perpetua mobilia anzunehmen werden auch heute noch jedes Jahr zahlreiche Patentantrage eingereicht das Deutsche Patentamt berichtet von etwa hundert Antragen jahrlich 19 Bildende KunstIm Bereich der bildenden Kunst vor allem des 20 Jahrhunderts 20 gibt es nach vielen Vorlaufern in der Antike der Renaissance dem Barock und dem 19 Jahrhundert verschiedene Ansatze fur eine metaphorische Darstellung des Prinzips der permanenten Bewegung kunstlerischer Formen Beispiele sind die kinetische Kunst von Alexander Calder oder die Grossplastiken von George Rickey 21 LiteraturPerpetuum mobile Ein unmoglicher Menschheitstraum Bearbeitet und mit einem Nachwort versehen von Friedrich Klemm Harenberg Dortmund Die bibliophilen Taschenbucher Band 369 Weblinks nbsp Commons Perpetuum Mobile Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wikisource Perpetuum Mobile Quellen und Volltexte nbsp Wiktionary Perpetuum mobile Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen Weiterfuhrender Text Geschichte Analysen Beispiele von Perpetuum Mobile Der Traum vom Perpetuum Mobile Kurzvortrag von Martin Buchholz 32 min Einzelnachweise Beispielsweise ist eine umfangreiche Sammlung vermeintlicher Perpetua mobilia enthalten in Patrick J Kelly A Practical Guide to Free Energy Devices Carol Publishing Group 2009 englisch Kay Leigh Zerbetto Synthetische molekulare Motoren und Maschinen In Angew Chem 2007 119 S 72 196 Angew Chem Int Ed 2003 42 S 4542 4545 Allahverdyan Nieuwenhuizen Extraction of work from a single thermal bath in the quantum regime In Physical Review Letters 2000 85 S 1799 1802 Allahverdyan Nieuwenhuizen Extraction of work from a single thermal bath in the quantum region In Phys Rev Letters Band 85 2000 S 1799 1802 arxiv cond mat 0006404 Allahverdyan Nieuwenhuizen Quantum brownian motion and its conflict with the second law In Proc Quantum limits of the 2 Law San Diego 2002 arxiv cond mat 0208564 Peter Weiss Lasers act on cue in electron billiards In Science News Band 157 Nr 4 2000 S 55 doi 10 2307 4012071 Capek Bok A thought construction of working perpetuum mobile of the second kind PDF 114 kB In Czechoslovak Journal of Physics 1999 49 S 1645 1652 Landsberg In J Phys A 10 1977 S 1773 Dietrich Lohrmann Das Maschinenbuch des Konrad Gruter fur Erich VII Konig von Danemark 1424 In Deutsches Archiv fur Erforschung des Mittelalters Band 63 2007 S 78 79 Digitalisat Perpetuum Mobile Konzepte III Chemische Perpetua Mobilia Oh ihr Erforscher der bestandigen Bewegung wie viele eitle Hirngespinste habt ihr geschaffen bei dieser Suche Gesellt euch also lieber zu den Goldmachern Da Vinci so zitiert bei Norbert Raabe Perpetuum mobile Maschinentraume In Geo Magazin Juni 2001 S 126 138 zum Beispiel Wolfgang Burger in Perpetuum mobile In NZZ Folio 1995 Diese Art von Untersuchung hat die Unzulanglichkeit kostspielig zu sein sie hat mehr als eine Familie ruiniert Aus dem Beschluss der Akademie so zitiert bei Norbert Raabe Perpetuum mobile Maschinentraume In Geo Magazin Juni 2001 S 126 138 Maxwell On the dynamical theory of gases In Phil Trans Roy Soc Band 157 1866 S 534 Korrektur in einem Zusatz zu diesem Artikel Wolfgang Dreyer Wolf Weiss Geschichten der Thermodynamik und obskure Anwendungen des zweiten Hauptsatzes 1997 Online Rolf Freitag Effects of simulated surfaces on Knudsen gases in a homogeneous field and the second law of thermodynamics PDF 355 kB 1997 Rolf Freitag Untersuchung der Hohenabhangigkeit von Temperatur und Dichte im Knudsen Gas im thermischen Gleichgewicht PDF 236 kB 1997 Ilya Prigogine Isabelle Stengers Dialog mit der Natur Piper Verlag Munchen 1981 S 210 ff Patente werden fur Erfindungen erteilt sofern sie gewerblich anwendbar sind Jahresbericht 2011 PDF 5 8 MB Deutsches Patent und Marken Amt S 16 Frank Popper Kinetische Kunst Licht und Bewegung Umweltkunst und Aktion DuMont Koln 1975 ISBN 978 3 7701 0768 1 1 Peter Anselm Riedl George Rickey Kinetische Objekte Phillip Reclam Jun Stuttgart 1970 2 Bitte den Hinweis zu Rechtsthemen beachten Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Perpetuum mobile amp oldid 237715154