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Dieser Artikel behandelt den Kunstler Francois Boucher zu dem kanadischen Eishockeyspieler siehe Frank Boucher Francois Boucher 29 September 1703 in Paris 30 Mai 1770 ebenda war ein franzosischer Maler Zeichner Kupferstecher und Dekorateur des franzosischen Rokoko dessen galante Welt er in lasziven mythologischen allegorischen und erotischen Motiven darstellte Er war Hofmaler von Ludwig XV und Gunstling der Marquise de Pompadour 1 Francois Boucher Portratgemalde des schwedischen Malers Gustaf Lundberg aus dem Jahr 1741 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werk 3 Rezeption 4 Werkauswahl Gemalde 5 Literatur 6 Zu Fragen der Urheberschaft 7 Weblinks 8 FussnotenLeben BearbeitenFrancois Boucher wurde als Sohn des Entwurfzeichners fur Mobel und Dekorationen Nicolas Boucher und seiner Ehefrau Elisabeth Lemesle geboren 2 Er lernte 1720 bei Francois Lemoyne und Jean Cars Ihn beeinflussten Tizian Veronese und Tintoretto 1723 zeichnete die Academie royale de peinture et de sculpture ihn mit ihrem ersten Preis aus dem Grand Prix de Rome der ihm einen vierjahrigen Aufenthalt in Italien ermoglichte 1731 wurde Boucher an der koniglichen Akademie als Historienmaler mit dem Gemalde Rinaldo und Armida aufgenommen 1733 heiratete er Jeanne Buseau Ab 1734 war er fur das franzosische Konigshaus Ludwigs XV tatig Boucher wurde Gunstling der Maitresse des Konigs der einflussreichen Marquise de Pompadour der er auch Malunterricht gab Er war Dekorateur der Oper und ubernahm 1755 nach dem Tod von Jean Baptiste Oudry dessen Position als kunstlerischer Leiter der Manufacture royale des tapisseries in Beauvais Seit 1742 war er Hofmaler des Konigs und um 1765 wurde er erster Hofmaler des Konigs peintre du roi 1761 wurde er Rektor der koniglichen Akademie Werk BearbeitenBoucher vervollkommnete eine Technik zur Herstellung von Faksimiles aus farbigen Kreidegemalden Bilder wurden zu dieser Zeit durch Kopien in Kupferstichen bekannt Seine Zeichnungen und Radierungen darunter Buchillustrationen Moliere Ausgabe 1734 zeigen seine Virtuositat Boucher malte vor allem fur adlige Kundschaft Seine Bilder sind uber ganz Europa verteilt Boucher widmete sich ganz der damaligen Zeit der Galanterie entsprechend der Grazie und Anmut Sein neben Pastoralen bevorzugtes Thema der nackte weibliche Korper behandelte er mit einer einfuhlsamen Fulle und Nuancierung die in der Geschichte der Malerei ohne Vorbild ist 3 In seinen Gemalden haufig Pastorallandschaften mythologische Darstellungen und Portrats finden sich lichte virtuos gemalte Farbtone ahnlich wie bei Tiepolo so z B bei Diana im Bade Anlass fur das wohl bekannteste Werk Bouchers das ganzfigurige Portrat der Marquise de Pompadour war die Ernennung zur Hofdame der Konigin Es zeigt die Marquise in lassiger Haltung auf einer Chaiselongue in einem Boudoir in einer Umgebung von Dingen des Luxus und der Kultur Boucher zeigt sein ganzes Konnen bei der Wiedergabe von Stoffen und bei der Darstellung von Stillleben Als Meister der dekorativen Kunst in Gemalden bei Deckenmalereien Innendekorationen Entwurfe fur die Gobelin Manufaktur in Beauvais fur Opernbuhnenbilder und Entwurfen fur die Porzellanmanufaktur in Sevre pragte er jahrzehntelang den Stil am Hofe von Ludwig XV Seine Gemalde fanden sich auf den Furstenhofen in ganz Europa Sie ahneln den Motiven Antoine Watteaus den er bewunderte Er arbeitete hart malte eine grosse Zahl Bilder die Bekanntheit stieg mit der Verteilung und brachte es schon zu einer regelrechten Produktion wie sich in ihm auch bereits ein industrieller Geist ankundigte Er unterhielt ein Atelier mit Schulern die oft seine Werke fertig ausfuhrten wiederholte Ausschnitte in verschiedenen Zusammenhangen und malte oft Kopien seiner Bilder sog eigenhandige Repliken fur verschiedene Auftraggeber wie etwa im Fall der Marie Louise O Murphy Als offizieller koniglicher Maler wurde Boucher sehr von Diderot und den Enzyklopadisten kritisiert Man warf ihm vor allem wahrend der Franzosischen Revolution vor ein leichtlebiges und frivoles 18 Jahrhundert dargestellt zu haben Erst Ende des 19 Jahrhunderts wurde er wieder als grosser Maler geschatzt Seine beruhmtesten Schuler waren Jean Honore Fragonard und Jacques Louis David 4 Mit Claude Henri Watelet den er haufig in dessen Gartenanlage Moulin Joly besuchte war er ebenso befreundet wie mit Hubert Robert Nach seinem Tod gelangten rund 16 000 5 Objekte aus seinem personlichen Besitz in den Verkauf darunter 700 5 Chinoiserien Seine Bilder hangen unter anderem in der Munchner Alten Pinakothek im Schloss Charlottenburg in Berlin im Louvre der Sankt Petersburger Eremitage und im Wallraf Richartz Museum in Koln Rezeption BearbeitenBoucher war ein glanzender Zeichner der eine Vielzahl an Techniken beherrschte und ein Meister der dekorativen Kunst Neben der Landschaftsmalerei waren historische und mythologische Motive Gegenstand seiner Malerei Mag sein dass seine letzte Schaffensperiode umstritten ist Es gebuhrt ihm neben Watteau ein Hauptplatz in der franzosischen Malerei des 18 Jahrhunderts deren Wesen er verkorperte wie kein anderer Er beeinflusste die gesamte dekorative Kunst zur Zeit Ludwig XV Gegen ihn wandten sich die Schuler des Klassizismus und insbesondere Diderot Die Monographie von Georges Brunel 6 und die Ausstellung New York Detroit Paris 1986 87 haben es ermoglicht die Bedeutung des Malers zu ermessen 4 Auch die deutsche Porzellanplastik des 18 Jahrhunderts wurde von Boucher beeinflusst Iris Lauterbach beschreibt die Produktion der Porzellanmanufakturen Berlin und Frankenthal in der zweiten Halfte des 18 Jahrhunderts sogar als Kunsthandwerk d apres Boucher 7 Weiterhin lassen sich Porzellanplastiken Johann Joachim Kandlers fur Meissen direkt auf Boucher zuruckfuhren so beispielsweise Merkur ubergibt das Bacchuskind den Nymphen 1760 1762 nach gleichnamigem Gemalde Bouchers und ein Liebestempel 1750 1762 nach Bouchers Die Vermahlung zwischen Amor und Psyche 1744 8 Werkauswahl Gemalde BearbeitenAmor als Gefangener 1754 London Wallace Collection Das Fruhstuck 1739 Paris Musee du Louvre Der Angler 1759 Hamburg Kunsthalle Der Maler in seinem Atelier Selbstportrat um 1720 Paris Musee du Louvre Diana im Bade 1742 Paris Musee du Louvre Die Brucke 1751 Paris Musee du Louvre Die heimliche Botschaft 1767 Braunschweig Herzog Anton Ulrich Museum Die Modistin 1746 Stockholm Nationalmuseum Die Muhle 1751 Paris Musee du Louvre Frauenkopf um 1750 St Petersburg Eremitage Geburt und Tod des Adonis 1733 Lissabon Museu Antonio Medeiros e Almeida Geburt der Venus um 1750 London Wallace Collection Hirtenlandschaft mit Fluss 1741 Munchen Alte Pinakothek Jupiter und Kallisto 1744 Moskau Staatliches Puschkin Museum der bildenden Kunste Landliche Idylle 1730 Munchen Alte Pinakothek Landschaft mit dem Bruder Lucas um 1750 St Petersburg Eremitage Landschaft mit Kirschpfluckerin 1768 London Kenwood House Odaliske um 1740 Paris Musee du Louvre Portrat der Madame de Pompadour um 1750 Edinburgh National Gallery of Scotland Portrat der Madame de Pompadour 1759 London Wallace Collection Portrat der Madame de Pompadour 1758 Munchen Alte Pinakothek Portrat der Marie Jeanne Buseau um 1733 New York Frick Collection Portrat einer Dame mit Muff um 1750 Paris Musee du Louvre Rast am Brunnen 1730 Munchen Alte Pinakothek Ruhendes Madchen Mademoiselle O Murphy 1752 Munchen Alte Pinakothek Rinaldo und Almida 1734 Paris Musee du Louvre Sonnenaufgang 1748 London Wallace Collection Toilette der Venus 1751 New York Metropolitan Museum of Art Triumph der Venus 1740 Stockholm Nationalmuseum Venus trostet Amor 1751 Washington D C National Gallery of Art 9 10 Abbildungen nbsp Rast am Brunnen 1730 nbsp Selbstportrat im Atelier etwa 1730 35 nbsp Pastorale nbsp Diana nach dem Bade 1742 nbsp Herbst Detail nbsp Jupiter und Kallisto 1744 nbsp Portrat der Madame de Pompadour etwa 1750 Scottish National Gallery nbsp Die Toilette der Venus nbsp Ruhendes Madchen 1751 nbsp Kupferstich von M S Carmona nach Bouchers Portrat von Alexander Suedois Roslin 1761 nbsp Aktie der S A de la Franc Maconnerie Bordelaise gestaltet um 1878 nach einer Vorlage von Francois Boucher 11 Literatur BearbeitenAnton Reichel Francois Boucher Berlin 1948 Zu Fragen der Urheberschaft BearbeitenDavid Pullins A Boucher Room Medium Time and Authorship In Thomas Kirchner Sophie Raux und Marlen Schneider Hrsg L art de l Ancien Regime Sortir du rang arthistoricum net Heidelberg 2022 Passages online Band 15 S 71 86 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Francois Boucher Sammlung von Bildern Werke von Francois Boucher bei Zeno org Literatur von und uber Francois Boucher im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Francois Boucher org Web Gallery of Art Besprechung 20 ausgewahlter Gemalde beim Boston College Webarchiv englisch Fussnoten Bearbeiten Johannes Jahn Stefanie Lieb Worterbuch der Kunst Kroners Taschenausgabe Band 165 13 vollstandig uberarbeitete und erganzte Auflage Kroner Stuttgart 2008 ISBN 978 3 520 16513 8 S 112 Genealogie de Francois BOUCHER Abgerufen am 18 Dezember 2022 franzosisch Das Wallraf Richartz Museum amp Fondation Corboud in Koln notiert zu seinem Bild Ruhendes Madchen Marie Louise O Murphy Das erste Pin up girl a b Kindlers Malereilexikon Kindlerverlag Zurich Band I Begriffe und Register Zurich 1964 1971 S 484 ff a b Eric Bietry Rivierre La Chine feconde de Francois Boucher Le Musee des beaux arts de Besancon montre le gout du peintre du XVIIIe pour l exotisme In Le Figaro Nr 23 412 Paris 22 November 2019 S 32 Georges Brunel Boucher Francois Trefoil Books London 1986 ISBN 0 86294 073 7 Iris Lauterbach Dans le gout de notre derniere volupte In Staatliche Museen Preussischer Kulturbesitz Kunstgewerbemuseum Hrsg Die Verfuhrung der Europa Berlin 1988 S 153 165 Katharina Christiane Herzog Mythologische Kleinplastik in Meissener Porzellan 1710 1775 2012 S 47 1 Herausgeber Bayerische Staatsgemaldesammlung Alte Pinakothek Ausgewahlte Werke Pinakothek Dumont Munchen Koln 2005 ISBN 3 8321 7592 X S 50 ff Siehe auch unter Weblinks Zeno Kunstler Jakob Schmitz Aufbruch auf Aktien Dusseldorf 1996 ISBN 3 87881 101 2 S 311 Normdaten Person GND 118662244 lobid OGND AKS LCCN n50042112 VIAF 66517093 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Boucher FrancoisKURZBESCHREIBUNG franzosischer Maler Zeichner KupferstecherGEBURTSDATUM 29 September 1703GEBURTSORT ParisSTERBEDATUM 30 Mai 1770STERBEORT Paris Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Francois Boucher amp oldid 233337092