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Marie Marguerite Biheron auch Marie Catherine Biheron 17 November 1719 in Paris 18 Juni 1795 in Paris 1 war eine franzosische Kunstlerin sowie Zeichnerin und Bildnerin von anatomischen Wachspraparaten Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 2 Werke Auswahl 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben und Wirken BearbeitenBiheron war die Tochter eines franzosischen Apothekers aus Mamers Sie studierte Illustration am Jardin du Roi 2 und bei Francoise Basseporte 3 Basseporte riet ihr mit der Herstellung von kunstlichen anatomischen Modellen aus Wachs zu beginnen Biheron fand dann die Bestatigung fur ihr spateres Tun durch eine Reise nach London hielt man doch diese Art von kunstlerischer Tatigkeit in ihrem franzosischen Umfeld zunachst fur eine Frau als zu unattraktiv und unangenehm Sie lernte dort den Anatomen William Hunter und den Chirurgen William Hewson 1739 1774 kennen 4 Sie hielt sich auch zu spateren Zeiten regelmassig in London auf Zur Beschaffung geeigneter Leichen fur die anatomischen Studien war Biheron gezwungen sich der Hilfe des Militars zu bedienen Wegen der schnellen Verwesung der Praparate ging Biheron von der anfanglich nur zeichnerischen Darstellung zur Schaffung von Wachspraparaten uber In den anatomischen Wachsmodellationen entwickelte sie eine ausserordentliche Fertigkeit Der beruhmte Arzt Villoisin und der Botaniker Bernard de Jussieu waren davon beeindruckt und beide forderten ihre Arbeit Im Jahre 1759 lud der Chirurg und Enzyklopadist Sauveur Francois Morand sie ein ihre Arbeiten auch in der Academie des sciences vorzufuhren 5 Sie wurde dort erneut im Jahre 1770 eingeladen um ein innovatives sehr detailliertes und naturgetreues Modell einer schwangeren Frau und eines Fotus zu demonstrieren ein komplettes Modell mit beweglichen und herausnehmbaren Teilen 1771 prasentierte sie zum dritten Mal ihre Werke in der Academie des sciences wo auch der Kronprinz von Schweden Gustav III ihre Arbeiten begutachtete 6 Ihre Modelle erreichten internationalen Ruf sowohl wegen ihrer grossen anatomischen Genauigkeit als auch wegen ihrer Realitatsnahe und weil sie offenbar ein Verfahren zur Herstellung der Wachsmodelle entwickelt hatte bei dem das Wachs bei Zimmertemperatur und daruber hinreichend fest blieb Daruber hinaus schuf Biheron auch Modelle von Pilzen fur den mit ihr befreundeten Jacques Barbeu Dubourg Der Botaniker Barbeu Dubourg hatte diese im Jahre 1767 beschrieben Da die Academie des sciences Frauen nicht unterstutzte war Biheron gezwungen ihren Lebensunterhalt selbst zu verdienen indem sie Ausstellungen veranstaltete ihre Modelle verkaufte sowie Lehrveranstaltungen uber die menschliche Anatomie hielt Sowohl der Konig von Danemark als auch Kaiserin Katharina II von Russland kauften ihre Wachsmodelle Fur eine Ausstellung ihrer wachsernen Korper im Jahre 1761 die in ihrer Wohnung in der Rue Vieille Estrapade unweit der Rue des Poules stattfand warb sie mit einer Broschure unter dem Titel Anatomie Artificielle Biheron stellte Modelle aus die anatomische Strukturen einschliesslich der inneren Organe mit einer hohen Prazision zeigten Biheron zog zeitweise nach England weil es in Frankreich Frauen nicht erlaubt war Anatomie zu lehren Unter ihren englischen Studenten war John Hunter ein schottischer Arzt und Chirurg der spater grosse Fortschritte auf dem Gebiet der Chirurgie einleitete Biherons anatomischer Unterricht soll entscheidend fur seine spateren Studien gewesen sein und einige Abbildungen in seinen Lehrbuchern stammen wahrscheinlich von Biheron Der Schriftsteller und Philosoph Denis Diderot besuchte ihre anatomischen Veranstaltungen um sein Spatwerk Elements de physiologie 1774 auf eine fundierte Basis zu stellen Sie traf Benjamin Franklin wahrend seines Aufenthaltes 1767 in Paris und blieb mit ihm in engem Kontakt Im Jahre 1775 begleitete sie den Grossneffen von Benjamin Franklin Jonathan Williams 1751 1815 bei seinem Aufenthalt in Paris Werke Auswahl BearbeitenAnatomie artificielle Annonce de l exposition publique de pieces d anatomie Impr de P A Le Prieur Paris 1761 Digitalisat auf Gallica Literatur BearbeitenG Boulinier A Female Anatomist of the Enlightenment Marie Marguerite Biheron Histoire des Sciences medicales 35 4 411 423 2001 June K Burton Napoleon and the Woman Question Discourses of the Other Sex in French Education Medicine and Medical Law 1799 1815 Texas Tech University Press 2007 Paul Dorveaux Les femmes medecins Notes sur Mademoiselle Biheron 1901 1902 Catherine M C Haines International Women in Science A Biographical Dictionary to 1950 2001 Marilyn Ogilvie and Joy Harvey Hrsg The Biographical Dictionary of Women in Science Pioneering Lives from Ancient Times to the Mid 20th Century New York Routledge 2000 Poirer Histoire des femmes de science en France 2002 Londa L Schiebinger The Mind Has No Sex Women in the Origins of Modern Science Cambridge MA Harvard University Press 1989 Laura Lynn Windsor Women in Medicine An Encyclopedia 2002 Emil Harless Rudolf Hartmann Lehrbuch der plastischen Anatomie fur akademische Anstalten und zum Selbstunterricht mit vielen Tabellen Ebner amp Seubert Stuttgart 1876 S Gilgenkrantz The 18 th century between Ecorches and plastinated bodies two female waxwork modelists Anna Morandi and Marie Marguerite Biheron Med Sci Paris 2012 May 28 5 531 3 doi 10 1051 medsci 2012285019 Epub 2012 May 30 Weblinks BearbeitenGeorges Boulinier Une femme anatomiste au siecle des Lumieres Marie Marguerite Biheron 1719 1795 online PDF 6 32 MB Einzelnachweise Bearbeiten Laut Georges Boulinier Une femme anatomiste au siecle des Lumieres Marie Marguerite Biheron 1719 1795 Histoire des Sciences medicales Bd XXXV 4 411 423 2001 S 413 der Bezug nimmt auf die in den Archives de Paris unter Signatur V3E D 118 eingesehene Karteikarte ist sie am 30 prairial An III bzw 18 Juni 1795 in Paris gestorben In Bouliniers Arbeit finden sich weitere Belege zur Untermauerung der Angabe Andrew Cunningham The Anatomist Anatomis d An Experimental Discipline in Enlightenment Europe Ashgate Publishing 2010 G Boulinier A female anatomist of the enlightenment Marie Marguerite Biheron 1719 1795 Hist Sci Med 2001 Oct Dec 35 4 411 23 Portraits de Medicins Marie Marguerite Biheron 1719 1795 Femme anatomiste Georges Boulinier Une femme anatomiste au siecle des Lumieres Marie Marguerite Biheron 1719 1795 S 416 420 online PDF 6 32 MB Londa L Schiebinger The Mind Has No Sex Women in the Origins of Modern Science 1991 S 27 30 Normdaten Person VIAF 160144649 Wikipedia Personensuche Kein GND Personendatensatz Letzte Uberprufung 12 Marz 2019 PersonendatenNAME Biheron Marie MargueriteALTERNATIVNAMEN Biheron Marie CatherineKURZBESCHREIBUNG franzosische KunstlerinGEBURTSDATUM 17 November 1719GEBURTSORT ParisSTERBEDATUM 18 Juni 1795STERBEORT Paris Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Marie Marguerite Biheron amp oldid 222376084