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In der Sinnesphysiologie gilt als Sinnesmodalitat ein Empfindungskomplex wie Sehen Horen Riechen Schmecken und mechanisches Fuhlen 1 Dabei handelt es sich um die funf klassischen Sinnesleistungen die seit Hermann von Helmholtz auf der Unterscheidung von Auge Ohr Nase Zunge und Haut beruhen Daneben werden in der modernen Physiologie des Menschen auch die Empfindung von Warme und Kalte Schmerz Gelenkstellung und Lage im Raum als Sinnesmodalitaten aufgefasst Ungenugende klassische Einteilung BearbeitenBereits das Innenohr liefert zwei voneinander vollig unterschiedliche Empfindungen Schall und Gleichgewichtssignale Noch grosser ist die Vielfalt der durch den Hautsinn ubertragenen Informationen vgl Sensibilitat 1 Die Erregungen durch physikochemische Reize werden im Falle von Sehen Horen Riechen und Schmecken durch Nervenfasern auf gesonderten Nervenbahnen bis an unterschiedliche fur die Auslosung der Empfindung zustandige Hirnneuronengruppen Hirnzentren geleitet 2 Einfach ausgedruckt gibt es reservierte Ubertragungskanale Kommunikationskanale die jeweils festgelegte bestimmte Adressen im Gehirn haben Dieses Ubertragungsschema gilt fur die Erregungen aus spezifischen raumlich verschiedenen Rezeptoren die auf getrennter Bahn zu raumlich getrennten Zentren gelangen Dies kann unter der Voraussetzung einer Lokalisationslehre fur die oben genannten klassischen Empfindungskomplexe relativ sicher angenommen werden Es kann jedoch nicht fur alle Sinnesleistungen insbesondere nicht fur die Ubertragung verschiedener Sinnesqualitaten als gultig vorausgesetzt werden Prinzipiell mussen alle moglichen acht Kombinationen zwischen getrennten und nicht getrennten identischen Rezeptoren getrennten und nicht getrennten Leitungsbahnen sowie getrennten und nicht getrennten Hirnzentren mit einiger Wahrscheinlichkeit vorausgesetzt werden Die sensorische Integration in ubergeordneten Zentren stellt neben der spezifischen Diskrimination eine der Hauptaufgaben des Zentralnervensystems dar 3 Bei der Erregung von unterschiedlichen Rezeptoren der Haut werden beispielsweise Erregungen von verschiedenen Rezeptoren auf gleiche Grosshirnzentren ubertragen 1 Es wird ferner nach Ayres unterschieden in 4 vestibulare Sinnesmodalitat Gleichgewichtssinn propriorezeptive Sinnesmodalitat Tiefensensibilitat taktile Sinnesmodalitat Oberflachensensibilitat Entscheidend fur die Zuordnung zu einer Modalitat ist nach dem von Johannes Muller formulierten Gesetz der spezifischen Sinnesenergien nicht der Reiz selbst sondern das Sinnesorgan mit dem er wahrgenommen wird Innerhalb einer Modalitat unterscheidet man verschiedene Qualitaten z B stechender oder ubler Geruch Rot und Grunsehen Bei inadaquater Reizung des Auges reagiert dieses mit Lichtempfindungen den fur das Auge spezifischen Empfindungskomplexen Siehe auch BearbeitenPallasthesieEinzelnachweise Bearbeiten a b c Hermann Rein Max Schneider Einfuhrung in die Physiologie des Menschen 15 Auflage Springer Berlin 1964 a b zu Stw Sinnesmodalitat S 648 ff c zu Stw Unterscheidung von Sinnesqualitaten S 618 f 648 f Niels Birbaumer Robert F Schmidt Hans Georg Schaible Neuro und Sinnesphysiologie Springer 2006 ISBN 3 540 25700 4 S 183 ff eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Herbert Hensel Erg Physiol 47 166 1952 Karoline Borchardt Sensorische Verarbeitungsstorung Theorie und Therapie der sensorischen Integration Schulz Kirchner Idstein 2005 ISBN 3 8248 0435 2 S 35 ff eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Sinnesmodalitat amp oldid 233774237