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Friedrich Hermann Rein 8 Februar 1898 in Mitwitz Oberfranken 14 Mai 1953 in Gottingen war ein deutscher Physiologe und Hochschullehrer Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Auszeichnungen und Ehrungen 3 Schriften Auswahl 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenHermann Rein schloss den Besuch des Gymnasiums in Schweinfurt mit dem Abitur ab Nach seiner Teilnahme am Ersten Weltkrieg als Marine Flugzeugfuhrer schloss er sich zunachst dem Freikorps Eiserne Schar an 1 2 Rein studierte ab Februar 1919 zunachst Naturwissenschaften Physik und bald darauf Medizin an der Universitat Wurzburg und ab 1921 in Munchen Er arbeitete am Physiologischen Institut Wurzburg bei Maximilian von Frey wo er 1924 zum Doktor der Medizin promoviert wurde 1926 folgte in Freiburg im Breisgau seine Habilitation im Fach Physiologie Noch im gleichen Jahr nahm er eine Professur fur Physiologie in Freiburg an und wechselte 1932 als Ordinarius an die Universitat Gottingen machte das weitgehend bedeutungslos gewordene Physiologische Institut zu einer weltweit anerkannten Lehr und Forschungsstatte 3 und setzte sich als Fursprecher fur seinen nichtarischen Mitarbeiter Rudolf Ehrenberg ein Schon 1932 war Rein Mitglied der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina 1933 wurde er zum ordentlichen Mitglied der Gottinger Akademie der Wissenschaften gewahlt 4 Zum 11 November 1933 unterzeichnete er das Bekenntnis der Professoren an den deutschen Universitaten und Hochschulen zu Adolf Hitler und dem nationalsozialistischen Staat 2 Rein trat zwar nicht der NSDAP bei wurde aber 1934 forderndes Mitglied der SS und schloss sich dem NS Fliegerkorps an 2 Seit 1937 war er Direktor des Luftfahrtmedizinischen Forschungsinstituts das dem Reichsluftfahrtministerium unter Hermann Goring unterstand Wegen der Doppelbelastung wurde er von der Lehrtatigkeit befreit Nach Beginn des Zweiten Weltkriegs wurde er Oberkriegsarzt und beratender Physiologe bei der Luftwaffe Am 18 August 1942 ernannte ihn Adolf Hitler zum ausserordentlichen Mitglied des wissenschaftlichen Senats des Heereswesens 2 Im Oktober 1942 gehorte er zu den Referenten bei der Tagung Arztliche Fragen bei Seenot und Winternot auf der uber die Menschenversuche im KZ Dachau berichtet wurde 5 2 1943 grundete Rein in Gottingen eine Aussenstelle des Luftfahrtmedizinisches Forschungsinstitut in Berlin Zusammen mit Hubertus Strughold Franz Buchner Theodor Benzinger und Siegfried Ruff war er einer der Koordinatoren der gesamten luftfahrtmedizinischen Wissenschaft wahrend des Nationalsozialismus 6 1944 wurde er in den wissenschaftlichen Beirat des Generalkommissars fur das Sanitats und Gesundheitswesen Karl Brandt aufgenommen 2 7 1942 wurde er zum korrespondierenden Mitglied der Preussischen Akademie der Wissenschaften gewahlt 8 Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Rein dem bereits 1945 eine antinationalsozialistische Haltung wahrend des Dritten Reichs bescheinigt worden war 1946 Rektor der Universitat Gottingen und verfasste die Universitatsschrift Die gegenwartige Situation der Universitat 1952 wurde er Direktor des Max Planck Instituts fur Medizinische Forschung und Physiologie in Heidelberg Seit 1949 war er ordentliches Mitglied der Deutschen Akademie der Wissenschaften zu Berlin Rein war seit 1936 Verfasser beziehungsweise Mitverfasser des Hochschullehrbuches und Standardwerkes Einfuhrung in die Physiologie des Menschen in dem alle Bereiche der Physiologie des Menschen ausfuhrlich detailliert und umfassend dargestellt werden Inzwischen liegt der Rein Schneider unter Mitarbeit entsprechender Fachautoren in zahlreichen Neubearbeitungen vor 1977 erschien die Physiologie des Menschen in einer 19 uberarbeiteten Auflage im Springer Verlag Berlin Heidelberg New York Herausgeber waren Robert F Schmidt und Gerhard Thews Die Gesellschaft fur Mikrozirkulation und Vaskulare Biologie vergibt einen Hermann Rein Preis zum Andenken an Hermann Rein Auszeichnungen und Ehrungen Bearbeiten1929 wurde Rein mit dem Adolf Fick Preis ausgezeichnet Dieser gilt als die wichtigste Auszeichnung auf dem Gebiet der deutschsprachigen Physiologie 1943 Cothenius Medaille der Leopoldina Hermann Rein Preis fur hervorragende Leistungen auf dem Gebiet der experimentellen oder klinischen Forschung in Mikrozirkulation und vaskularer Biologie gestiftet von Deutschland GmbH der Preis ist mit 2 000 dotiert Hermann Rein Strasse in GottingenSchriften Auswahl BearbeitenDie Gleichstrom Leiter Eigenschaften und elektromotorischen Krafte der menschlichen Haut und ihre Auswertung zu Untersuchung von Funktionszustanden des Organes J F Lehmann Munchen 1926 In Zeitschrift f Biol Bd 85 S 195 247 Freiburg i B Med Hab Schr 1926 Einfuhrung in die Physiologie des Menschen J Springer Berlin 1936 XI 464 S m 366 Abb und Mitarbeiter Praktischer Lehrgang der Physiologie Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 1942 3 vollig neu bearb Auflage Literatur BearbeitenGerhard Muller Strahl Rein Hermann In Neue Deutsche Biographie NDB Band 21 Duncker amp Humblot Berlin 2003 ISBN 3 428 11202 4 S 340 f Digitalisat Internationales Biographisches Archiv 27 1953 vom 22 Juni 1953 Ernst Klee Das Personenlexikon zum Dritten Reich Wer war was vor und nach 1945 2 Auflage Fischer Taschenbuch Verlag Frankfurt am Main 2007 ISBN 978 3 596 16048 8 Rainer Driever Hermann Rein 1898 1953 Stadtarchiv Gottingen 2014 umfangreicher Lebenslauf aufgrund von Archiv Bestanden Volker Zimmermann Die Medizin in Gottingen wahrend der nationalsozialistischen Diktatur In Wurzburger medizinhistorische Mitteilungen Band 9 1991 S 393 416 hier S 405 408 Katharina Trittel Hermann Rein und die Flugmedizin Erkenntnisstreben und Entgrenzung Paderborn Ferdinand Schoningh 2018 ISBN 978 3 506 79219 8 Sabine Schleiermacher Udo Schagen Medizinische Forschung als Pseudowissenschaft Selbstreinigungsrituale der Medizin nach dem Nurnberger Arzteprozess In Veronika Lipphardt Dirk Rupnow Jens Thiel Christina Wessely Hrsg Pseudowissenschaft Konzeptionen von Nichtwissenschaftlichkeit in der Wissenschaftsgeschichte Frankfurt am Main 2008 S 251 278 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Hermann Rein im Katalog der Deutschen NationalbibliothekEinzelnachweise Bearbeiten Esther Abel K Trittel Hermann Rein und die Flugmedizin Rezensiert fur H Soz Kult H Soz Kult 10 April 2019 abgerufen am 14 April 2019 a b c d e f Ernst Klee Das Personenlexikon zum Dritten Reich Wer war was vor und nach 1945 Fischer Taschenbuch Verlag Zweite aktualisierte Auflage Frankfurt am Main 2005 ISBN 978 3 596 16048 8 S 486 Christiane Borschel Das Physiologische Institut der Universitat Gottingen 1840 bis zur Gegenwart Medizinische Dissertation Gottingen 1987 S 153 Holger Krahnke Die Mitglieder der Akademie der Wissenschaften zu Gottingen 1751 2001 Abhandlungen der Akademie der Wissenschaften zu Gottingen Philologisch Historische Klasse Folge 3 Bd 246 Abhandlungen der Akademie der Wissenschaften in Gottingen Mathematisch Physikalische Klasse Folge 3 Bd 50 Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 2001 ISBN 3 525 82516 1 S 199 Timo Baumann Die Deutsche Gesellschaft fur Kreislaufforschung im Nationalsozialismus 1933 1945 Springer Berlin Heidelberg Berlin Heidelberg 2017 ISBN 978 3 662 54399 3 S 205 doi 10 1007 978 3 662 54400 6 springer com abgerufen am 28 Oktober 2023 Karl Heinz Roth Todliche Hohen Die Unterdruckkammer Experimente im Konzentrationslager Dachau und ihre Bedeutung fur die luftfahrtmedizinische Forschung des Dritten Reichs In Ebbinghaus Dorner Strukturen Paradigmen und Mentalitaten in der luftfahrtmedizinischen Forschung des Dritten Reichs 1933 bis 1941 Der Weg ins Konzentrationslager Dachau In 1999 Zeitschrift fur die Sozialgeschichte des 20 und 21 Jahrhunderts 15 2000 Heft 2 S 49 77 insbesondere S 52 und 55 Ulrich Beushausen u a Die medizinische Fakultat im Dritten Reich In H Becker H J Dahms C Wegeler Hrsg Die Universitat Gottingen unter dem Nationalsozialismus Munchen 1998 S 183 286 Mitglieder der Vorgangerakademien Hermann Rein Berlin Brandenburgische Akademie der Wissenschaften abgerufen am 1 Juni 2015 Normdaten Person GND 116415258 lobid OGND AKS LCCN n86118170 VIAF 57366255 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Rein HermannALTERNATIVNAMEN Rein Friedrich HermannKURZBESCHREIBUNG deutscher Physiologe und HochschullehrerGEBURTSDATUM 8 Februar 1898GEBURTSORT Mitwitz OberfrankenSTERBEDATUM 14 Mai 1953STERBEORT Gottingen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hermann Rein amp oldid 238587778