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Julius Stenzel 9 Februar 1883 in Breslau 26 November 1935 in Halle Saale war ein deutscher klassischer Philologe und Philosoph Julius Stenzel 1883 1935 Professor fur Philosophie in Kiel und Halle Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werke Auswahl 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenNach der Reifeprufung am Koniglichen Wilhelms Gymnasium in Breslau studierte Stenzel ab 1902 Klassische Philologie an der Universitat Breslau Nach dem Staatsexamen 1907 absolvierte er sein Seminarjahr am Koniglichen Gymnasium in Beuthen und arbeitete an seiner Dissertation in der er sich mit Gattungsunterschieden zwischen den Proomien epischer Gedichte und dem Hymnos befasste De ratione quae inter carminum epicorum prooemia et hymnicam Graecorum poesin intercedere videatur 1 Mit dieser Dissertation wurde er 1908 zum Dr phil promoviert Kurz darauf trat er sein Probejahr am Koniglichen Gymnasium in Breslau an das er ab dem 1 April 1909 am Gymnasium in Neisse fortsetzte Zum 1 Oktober 1909 wurde er am Koniglichen Gymnasium in Breslau fest angestellt und vier Jahre spater zum Oberlehrer befordert Wahrend des Ersten Weltkriegs leistete Stenzel von 1916 bis 1918 Kriegsdienst als Funker Er wurde mit dem Eisernen Kreuz II Klasse ausgezeichnet und am 2 Juni 1918 zum Leutnant ernannt Nach seiner Ruckkehr arbeitete er weiterhin als Oberlehrer in Breslau betrieb jedoch nebenbei seine Habilitation die er 1920 in Breslau fur das Fach Philosophie erreichte Ab 1923 nahm er neben seinem Schulamt einen Lehrauftrag fur Philosophie an der Universitat wahr Zum 1 April 1925 verliess Stenzel Breslau und ging an die Universitat Kiel wo er eine ordentliche Professur fur Philosophie erhalten hatte Im selben Jahr wurde er zum korrespondierenden Mitglied der Gottinger Akademie der Wissenschaften gewahlt 2 Einen Ruf an die Universitat Basel lehnte er 1931 ab Stenzel war Mitglied eines Disziplinargremiums das 1930 einige nationalsozialistische Studenten von der Universitat verwies die den Gottesdienst des liberalen Theologen Otto Baumgarten gestort hatten Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten wurde Stenzel durch einen Studenten denunziert und vorlaufig beurlaubt Trotz politischer Rehabilitation wurde er am 1 November 1933 aufgrund des 5 des Gesetzes zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums an die Universitat Halle versetzt Hier starb er zwei Jahre spater nach kurzer schwerer Krankheit Seine judische Ehefrau die Stenzel 1910 in Breslau geheiratet hatte emigrierte 1939 mit ihrem Sohn Joachim Stenzel in die USA und lebte in Berkeley ihre Mutter entzog sich durch Suizid der drohenden Deportation Julius Stenzel war einer der prominentesten Platon Forscher seiner Zeit und verfasste zahlreiche Standardwerke der Philosophiegeschichte die noch lange nach seinem Tod wiederaufgelegt wurden Seine Witwe gab 1957 mit Unterstutzung von Hans Diller und Gerhard Muller seine Kleine Schriften zur griechischen Philosophie heraus Darmstadt 1957 Nachdruck 1966 1972 Stenzel war auch Mathematikhistoriker Mit Otto Toeplitz und Heinrich Scholz leitete er ein Seminar uber antike Mathematik in Kiel und war mit Otto Neugebauer und Toeplitz Grunder der Quellen und Studien zur Geschichte der Mathematik 1929 1924 hielt er einen Plenarvortrag auf dem Internationalen Mathematikerkongress ICM in Toronto Anschauung und Denken in der klassischen Theorie der griechischen Mathematik Werke Auswahl BearbeitenUber zwei Begriffe der platonischen Mystik Zoon und Kinesis Breslauer Genossenschafts Buchdruckerei Breslau 1914 Studien zur Entwicklung der platonischen Dialektik von Sokrates zu Aristoteles Trewendt amp Granier Breslau 1917 Zum Problem der Philosophiegeschichte Gottingen 1921 Auch in Kant Studien Band 26 S 416 453 Phil Habilschrift 1920 Zahl und Gestalt bei Platon und Aristoteles Teubner Leipzig 1924 Wissenschaft und Staatsgesinnung bei Platon Lipsius amp Tischer Kiel 1927 Rede zur Reichsgrundungsfeier der Christian Albrechts Universitat zu Kiel am 18 Januar 1927 Platon der Erzieher F Meiner Leipzig 1928 2 Auflage Hamburg 1961 Metaphysik des Altertums Oldenbourg Munchen 1931 online Die nationale Aufgabe des humanistischen Gymnasiums In Neue Jahrbucher fur Wissenschaft und Jugendbildung 9 1933 S 315 328 Philosophie der Sprache Oldenbourg Munchen 1934 Staat und Geschichte Oldenbourg Munchen 1934 Platonismus einst und jetzt Rascher Zurich 1934 PostumKleine Schriften zur griechischen Philosophie Gentner Darmstadt 1956 Sinn Bedeutung Begriff Definition Gentner Darmstadt 1958 Literatur BearbeitenWerner Jaeger Julius Stenzel In Gnomon 12 1936 S 108 112 Hans Christian Gunther Briefe Martin Heideggers an Julius Stenzel 1928 1932 In Heidegger Studies 16 2000 S 11 33 William M Calder III The Letters of Ulrich von Wilamowitz Moellendorff to Julius Stenzel In Antike und Abendland 25 1979 S 83 96 Eckart Mensching Stenzel Joachim Von Kiel uber Italien nach Hastings Nebraska Fragmente In Latein und Griechisch in Berlin 37 3 1993 S 89 95 Henrik Eberle Die Martin Luther Universitat in der Zeit des Nationalsozialismus Mdv Halle 2002 ISBN 3 89812 150 X S 392f Weblinks Bearbeiten nbsp Wikisource Julius Stenzel Quellen und Volltexte nbsp Commons Julius Stenzel Album mit Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Julius Stenzel im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Eintrag zu Julius Stenzel im Catalogus Professorum Halensis Biografie Julius Stenzels an der Universitat Kiel Personalbogen von Julius Stenzel in der Personalkartei der Gutachterstelle des BIL in der Archivdatenbank der Bibliothek fur Bildungsgeschichtliche Forschung BBF Einzelnachweise Bearbeiten Julius Stenzel e ratione quae inter carminum epicorum prooemia et hymnicam Graecorum poesin intercedere videatur H Fleischmann Breslau 1908 Digitalisat Internet Archive Holger Krahnke Die Mitglieder der Akademie der Wissenschaften zu Gottingen 1751 2001 Abhandlungen der Akademie der Wissenschaften zu Gottingen Philologisch Historische Klasse Folge 3 Bd 246 Abhandlungen der Akademie der Wissenschaften in Gottingen Mathematisch Physikalische Klasse Folge 3 Bd 50 Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 2001 ISBN 3 525 82516 1 S 233 Normdaten Person GND 118798685 lobid OGND AKS LCCN no00087663 VIAF 25398799 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Stenzel JuliusALTERNATIVNAMEN Stenzel Julius August HeinrichKURZBESCHREIBUNG deutscher klassischer PhilologeGEBURTSDATUM 9 Februar 1883GEBURTSORT BreslauSTERBEDATUM 26 November 1935STERBEORT Halle Saale Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Julius Stenzel amp oldid 233338350