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William Calvert Kneale 22 Juni 1906 in Liverpool 24 Juni 1990 in Grassington Yorkshire UK war ein britischer Logiker Logikhistoriker und Wissenschaftstheoretiker Grossere Bekanntheit erlangte er durch die gemeinsam mit seiner Frau Martha Kneale verfasste Geschichte der formalen Logik The Development of Logic 1962 die bis heute als Standardwerk auf diesem Gebiet gilt Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werk 3 Veroffentlichungen 4 Literatur 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenKneale besuchte in Liverpool zunachst das Liverpool Institute bevor er dank eines Stipendiums in klassischer Philologie am Brasenose College Oxford studieren konnte Nach seinen Abschlussen 1925 amp 1927 verbrachte er Auslandssemester in Paris und in Freiburg wo er u a Edmund Husserl horte 1 Nach ersten Anstellungen als Lehrbeauftragter in Aberdeen und Newcastle wurde er 1932 Fellow des Exeter College Oxford Kneale war eng mit Gilbert Ryle befreundet und unterstutzte ihn und den Sprachphilosophen John Langshaw Austin in ihren Bemuhungen um eine Neuausrichtung der Philosophie in Oxford Im Gegensatz zu den beiden wird Kneale aber nicht als Vertreter der auch als Oxford Philosophy bezeichneten Philosophie der naturlichen Sprache angesehen 1938 heiratete er Martha Hurst die Lehrbeauftragte fur Philosophie und Fellow in Lady Margaret Hall war Die Kinder der beiden sind der Statistiker George Kneale und die Philosophin Jane Heal Martha Hurst Kneale Expertin fur antike Philosophie ubernahm in dem gemeinsamen Projekt The Development of Logic an dem beide rund zehn Jahre arbeiteten die Kapitel zur Logik der griechischen Antike 1960 wurde Kneale Nachfolger von J L Austin als White s Professor of Moral Philosophy 1963 4 wurde Kneale Vorsitzender der British Society for the Philosophy of Science 1964 war er Vorsitzender der Kneale Kommission die eine umfangreiche Reorganisation des Studiums in Oxford durchsetzte 1966 zog er sich wohl Krankheitsgrunden von der Lehre zuruck 1971 bis 1972 war er Vizeprasident der British Academy zu deren Mitglied er schon 1950 gewahlt worden war 2 Kneale verstarb 1990 1 Werk BearbeitenKneale beschaftigte sich seit den 1940er Jahren mit der Geschichte der Logik seine ersten Arbeiten auf diesem Gebiet untersuchten die Geschichte der Rezeption des Mitbegrunders der formalen Logik George Boole Sein erster Aufsatz zu diesem Thema Boole and the Revival of Logic wurde in der Zeitschrift Mind 1948 veroffentlicht Als Wissenschaftsphilosoph beschaftigte sich Kneale zudem mit Wahrscheinlichkeitstheorie und induktivem Denken Zudem verfasste er einige Arbeiten zur philosophischen Logik insbesondere zur Wahrheitstheorie der naturlichen Sprachen und zur linguistischen Behandlung logischer Paradoxa 3 Die Arbeit an Development of Logic erfolgte in den Jahren 1947 bis 1957 in enger Zusammenarbeit mit seiner Frau Martha die die Kapitel uber die Logik der griechischen Antike verfasste Das Werk stellt die umfangreichste englischsprachige Logikgeschichte aus dem 20 Jahrhundert dar und kann lediglich mit N I Styazhkin Formirovanie matematicheskoj logiki von 1967 4 verglichen werden Obwohl Kneale und Kneale die gesamte Geschichte der Logik abdecken widmen sie Aristoteles und Gottlob Frege verhaltnismassig viel Raum 5 Das Werk kann somit als Mitursache fur die Wiederentdeckung von Freges Denken in den spaten 1960er Jahren betrachtet werden als deren Proponent Michael Dummett gilt dessen Kollegen die Kneales in Oxford waren Neben den beiden Monographien Development of Logic und Probability and Induction verfasste Kneale uber vierzig Beitrage zur Metaphysik Philosophie des Geistes zur Wissenschaftstheorie zu Erkenntnistheorie und zur philosophischen Logik Von grosserem Einfluss war vor allem The Province of Logic ein recht kurzer Artikel der 1956 in einem Band erschien der die zeitgenossische britische Philosophie in Selbstdarstellungen zeigen sollte In diesem Artikel verallgemeinerte Kneale die Idee der Schlussregeln von einer Beziehung zwischen einzelnen Satzen zu einer abstrakten Folgerungsbeziehungen zwischen Satzmengen ahnlich einem Gentzen Kalkul 1 Veroffentlichungen BearbeitenEine Auswahl von Kneales wichtigsten Veroffentlichungen 6 Boole and the revival of logic in Mind n s 57 149 175 1948 Probability and Induction Oxford Clarendon Press 1949 nachgedruckt 1952 1963 Boole and the algebra of logic in Notes and Records of the Royal Society of London 12 53 63 1956 The province of logic in H D Lewis editor Contemporary British Philosophy Third series London Allen amp Unwin New York Humanities Press 235 261 1956 Gottlob Frege and mathematical logic in A J Ayer et al The Revolution in Philosophy London Macmillan 26 40 1956 Mit Martha Kneale The Development of Logic Oxford Clarendon Press 1962 1984 ISBN 0 19 824773 7 Google Buchseitenvorschau dt Geschichte der Logik von den Anfangen im antiken Griechenland bis zu den philosophischen Entwicklungen von Logik u Mathematik nach Gottlob Frege 1848 1925 Mit Auswahl Bibliographie u Register Oxford Clarendon Press 1978 Russell s paradox and some others British Journal for the Philosophy of Science 22 321 328 1971 Wiederabdruck in G W Roberts editor Bertrand Russell Memorial Volume London Allen amp Unwin New York Humanities Press 34 51 Literatur BearbeitenTimothy Smiley William Calvert Kneale 1906 1990 In Proceedings of the British Academy Band 87 1995 S 385 397 thebritishacademy ac uk PDF Einzelnachweise Bearbeiten a b c Timothy Smiley Kneale William Calvert 1906 1990 Eintrag im Oxford Dictionary of National Biography Oxford University Press 2004 online Ausgabe Rom Harre Obituary for William Kneale in British Journal for Philosophy of Science 42 1991 145 146 Thomas Drucker Irving H Anellis William Kneale memorial notice Modern Logic Volume 3 Number 2 1993 158 161 S 159 Styazhkin N I Formirovanie matematicheskoj logiki M 1967 Thomas Drucker Irving H Anellis William Kneale memorial notice Modern Logic Volume 3 Number 2 1993 158 161 S 160 Thomas Drucker Irving H Anellis William Kneale memorial notice Modern Logic Volume 3 Number 2 1993 158 161 S 161 Normdaten Person GND 138602875 lobid OGND AKS LCCN n84104381 VIAF 54264879 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Kneale WilliamALTERNATIVNAMEN Kneale William Calvert Kneale William C KURZBESCHREIBUNG britischer Logikhistoriker und WissenschaftsphilosophGEBURTSDATUM 22 Juni 1906GEBURTSORT LiverpoolSTERBEDATUM 24 Juni 1990STERBEORT Grassington Yorkshire UK Abgerufen von https de wikipedia org w index php title William Kneale amp oldid 220837788