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Egil Anders Wyller 24 April 1925 in Stavanger 6 Marz 2021 in Oslo 1 war Professor fur antike Geistesgeschichte an der Universitat Oslo und Mitglied der Norwegischen Akademie der Wissenschaften Er war international bekannt als bedeutender Platonforscher und Befurworter eines platonisch inspirierten Einheitsdenkens Henologie Fur seine wissenschaftlichen Leistungen wurden ihm zahlreiche Ehrungen zuteil Egil A Wyller 2009 Inhaltsverzeichnis 1 Herkunft und Familienleben 2 Wissenschaftlicher Weg 3 Ehrungen und Mitgliedschaften 4 Veroffentlichungen 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseHerkunft und Familienleben BearbeitenEgil A Wyller stammte aus einem agnostisch orientierten Elternhaus Er wuchs an der Westkuste Norwegens in Stavanger auf wo er auch das naturwissenschaftliche Gymnasium besuchte Sein Vater Trygve Wyller der dort als Rechtsanwalt und Publizist wirkte hatte gegen die nationalsozialistische Besatzungsmacht mit Flugschriften Widerstand geleistet weshalb er im Dezember 1941 verhaftet und spater in den Konzentrationslagern Sachsenhausen Natzweiler und Mauthausen interniert war In der vaterlichen Bibliothek entdeckte Wyller die Werke Platons mit denen er sich bereits als Schuler intensiv auseinandersetzte 1941 wurde das elterliche Haus in Stavanger vom deutschen Militar konfisziert Die Familie musste deshalb in ein kleines an einem Fjord gelegenes Landhaus in Skiftun Gemeinde Hjelmeland umziehen 1945 wurde Trygve Wyller von den Amerikanern befreit und kehrte zu seiner Familie zuruck Bereits in der Schule hatte Egil seine spatere Frau Eva Middelthon kennengelernt die er 1949 heiratete Der Vater starb 1960 Von den drei Kindern Egil A Wyllers verungluckte der jungste Sohn 1980 Wissenschaftlicher Weg BearbeitenEgil A Wyller studierte zunachst in Oslo Klassische Philologie insbesondere Grazistik allgemeine Ideengeschichte und antike Geistesgeschichte Er beendete sein Magisterstudium 1953 Seine weiteren Platonforschungen fuhrten ihn an die Universitat Tubingen zu Wolfgang Schadewaldt und an die Universitat Freiburg zu Hermann Gundert In Freiburg im Breisgau lernte er Martin Heidegger personlich kennen Wyller habilitierte sich uber die Henologie des Dialogs Parmenides Die Osloer Habilitationsschrift Platons Parmenides wurde 1960 veroffentlicht Darin interpretiert Wyller einleitend die Lehre vom Schonen im Symposion und die Lehre vom Guten in der Politeia Der Schwerpunkt der Untersuchungen bezieht sich auf das Thema des Einen und Anderen im Parmenides Forschungen uber Nikolaus von Kues fuhrten Wyller 1962 an die Universitat Koln zu Josef Koch Auf Einladung Wolfgang Schadewaldts mit dem ihn dann auch eine Freundschaft verband hielt er 1965 in Tubingen Vorlesungen aus denen das Buch Der spate Platon hervorging 1967 wurde er zum ordentlichen Professor an die Universitat Oslo berufen In seinem Hauptwerk Einheit und Andersheit das 1981 erstmals in Norwegen erschien hat Wyller die Disziplin der Henologie sowohl historisch wie systematisch ausgearbeitet In ihm wird die Henologie als eine dialektische Beziehung von Einheit und Andersheit vorgestellt Neben Platons Dialog Parmenides untersucht er im geschichtlichen Teil des Werks unter anderem auch die Lehren von Nikolaus von Kues Kant und Fichte In zwei systematischen Teilen wird dann zunachst eine eigenstandige Prinzipienlehre unter Betonung der Dialektik von Einheit und Andersheit entwickelt Universelle Systematik und schliesslich in einer Individuellen Systematik das Verhaltnis von Gott Welt und Mensch anhand der biblischen Offenbarung untersucht Danach widmete sich Wyller in zahlreichen Veroffentlichungen der Geschichte der Henologie und des Platonismus in der Antike und im Mittelalter Literaturwissenschaftlich hat er sich ausserdem intensiv mit Goethe und Ibsen beschaftigt aber auch mit den norwegischen Lyrikern Henrik Wergeland und Olaf Bull Wyller hat mehrere Dialoge Platons ins Norwegische ubersetzt und in seiner Muttersprache zahlreiche philosophisch theologische Essays verfasst sowie Werke editiert die insgesamt eine zwanzigbandige henologische Schriftenreihe bilden 1995 wurde er emeritiert Ehrungen und Mitgliedschaften BearbeitenGrundungsmitglied und erster Vorsitzender der skandinavischen Platongesellschaft in Kopenhagen Mitglied der Norwegischen Akademie der Wissenschaften Internationales Mitglied der Koniglich Danischen Akademie der Wissenschaften Kommandeur des griechischen Phonix Ordens Ritter 1 Klasse des norwegischen Sankt Olav Ordens 2000Veroffentlichungen BearbeitenPlatons Parmenides in seinem Zusammenhang mit Symposion und Politeia Interpretationen zur Platonischen Henologie Aschehoug Oslo 1960 Neudruck Konigshausen und Neumann Wurzburg 2006 Der spate Platon Tubinger Vorlesungen 1965 Meiner Hamburg 1970 Henologie In Joachim Ritter u a Hrsg Historisches Worterbuch der Philosophie Band 3 Schwabe Basel 1974 Sp 1059 f Henologische Perspektiven I Platon Johannes Cusanus Rodopi Amsterdam 1995 Henologische Perspektiven II Symposium zu Ehren Egil A Wyllers hrsg von Tore Frost Rodopi Amsterdam 1997 Plato Platonismus I Plato II Platonismus In Theologische Realenzyklopadie Bd 26 de Gruyter Berlin 1996 S 677 702 Einheit und Andersheit eine historische und systematische Studie zur Henologie Konigshausen und Neumann Wurzburg 2003 Gestern und morgen heute henologische Essays zur europaischen Geistesgeschichte Konigshausen und Neumann Wurzburg 2005 Platonismus Henologie in der Antike und im Mittelalter Doppelsprachiges Textbuch I II Konigshausen amp Neumann Wurzburg 2014 Bd 1 Die Antike und das lateinische Mittelalter ISBN 978 3 8260 5163 0 Bd 2 Die griechisch byzantinische Tradition vor spatantikem Hintergrund ISBN 978 3 8260 5164 7Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Egil A Wyller im Katalog der Deutschen NationalbibliothekEinzelnachweise Bearbeiten Egil A Wyller In NORSK BIOGRAFISK LEKSIKON Abgerufen am 13 Marz 2021 norwegisch Normdaten Person GND 117753424 lobid OGND AKS LCCN n82136718 VIAF 94577976 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Wyller Egil A ALTERNATIVNAMEN Wyller Egil Anders vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG norwegischer PhilosophGEBURTSDATUM 24 April 1925GEBURTSORT StavangerSTERBEDATUM 6 Marz 2021STERBEORT Oslo Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Egil A Wyller amp oldid 232754199