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Die Ebene ist ein Grundbegriff der Geometrie Allgemein handelt es sich um ein unbegrenzt ausgedehntes flaches zweidimensionales Objekt Hierbei bedeutet unbegrenzt ausgedehnt und flach dass zu je zwei Punkten auch eine durch diese verlaufende Gerade vollstandig in der Ebene liegt Zweidimensional bedeutet dass abgesehen von enthaltenen Geraden kein echter Teilraum ebenfalls diese Eigenschaft hat Die 3 Koordinatenebenen Konkreter bezeichnet man mit Ebene je nach Teilgebiet der Mathematik allerdings durchaus verschiedene Objekte Inhaltsverzeichnis 1 Ebene als eigenstandiges Objekt 1 1 Der klassische Ebenenbegriff nach Euklid 1 2 Die Projektive Ebene 1 3 Verallgemeinerungen 2 Ebene als Teilraum 3 Ebenengleichungen 4 Schnittpunkte im dreidimensionalen Raum 4 1 Schnittpunkt einer Geraden mit einer Ebene 4 2 Schnittpunkt dreier Ebenen 5 Abstand zwischen Punkt und Ebene 6 Siehe auch 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseEbene als eigenstandiges Objekt Bearbeiten kleinste projektive Ebene sieben Punkte sieben Geraden kleinste affine Ebene vier Punkte sechs Geraden Der klassische Ebenenbegriff nach Euklid Bearbeiten In der klassischen Geometrie etwa im Sinne von Euklids Elementen bildet die euklidische Ebene in diesem Zusammenhang ublicherweise mit dem bestimmten Artikel bezeichnet den Rahmen geometrischer Untersuchungen etwa fur Konstruktionen mit Zirkel und Lineal Man kann sie sich vorstellen als Abstraktion der Zeichenebene Papier als unendlich ausgedehnt und unendlich flach so wie die Gerade eine als unendlich dunn und unendlich lang vorgestellte Abstraktion des gezeichneten Strichs Bleistiftlinie ist Die euklidische Geometrie wird heutzutage durch Hilberts Axiomensystem der euklidischen Geometrie beschrieben Seit Descartes die euklidische Ebene mit Koordinaten versehen hat kann man die euklidische Ebene mit der Menge R 2 mathbb R 2 aller geordneten Paare reeller Zahlen identifizieren Oder andersherum R 2 mathbb R 2 bildet ein Modell fur die Hilbertschen Axiome der Ebene Dieser reelle Vektorraum wird daher ebenfalls als Ebene bezeichnet Die Projektive Ebene Bearbeiten Hauptartikel Projektive Ebene Erganzt man Euklids affine Ebene um eine unendlich ferne Gerade und auf ihr liegende unendlich ferne Punkte erhalt man eine projektive Ebene Auch die projektive Ebene lasst sich algebraisch beschreiben namlich als die Menge aller eindimensionalen Unterraume im R 3 mathbb R 3 Man fasst also die durch den Ursprung verlaufenden Geraden als Punkte der projektiven Ebene auf Die Geraden der projektiven Ebene sind dann genau die zweidimensionalen Untervektorraume von R 3 mathbb R 3 also die durch den Ursprung verlaufenden herkommlichen Ebenen Verallgemeinerungen Bearbeiten Schwacht man das Hilbertsche Axiomensystem ab so sind sogar endliche Strukturen moglich die auch als affine Ebene oder projektive Ebene bezeichnet werden Die Abbildung rechts zeigt eine endliche projektive Ebene mit sieben Punkten und sieben Geraden Durch Entfernen einer beliebigen Gerade und der auf ihr liegenden Punkte erhalt man eine endliche affine Ebene mit vier Punkten und sechs Geraden In Verallgemeinerung des kartesischen Modells der euklidischen Ebene wird auch fur beliebige Korper K K der zweidimensionale Vektorraum K 2 K 2 als affine Ebene bezeichnet entsprechend fur die projektive Ebene Man beachte Ist K K der Korper C mathbb C der komplexen Zahlen die ja durch die Gausssche Zahlenebene veranschaulicht werden so ist bereits C mathbb C reell zweidimensional wird aber als komplexe Gerade bezeichnet Die Ebene C 2 mathbb C 2 ist reell vierdimensional aber nur ein zweidimensionaler komplexer Vektorraum Der Korper K K kann auch ein endlicher Korper sein Im Fall K F 2 K mathbb F 2 erhalt man die oben beschriebene kleinste endliche affine Ebene mit vier Punkten bzw die projektive Ebene mit sieben Punkten Eine Flache im Sinne der Topologie ist die Ebene auch die projektive nur im Fall K R K mathbb R im Falle K C K mathbb C handelt es sich um eine komplexe Flache Ebene als Teilraum Bearbeiten Zwei sich schneidende EbenenBetrachtet man hoherdimensionale geometrische Raume so bezeichnet man jeden Teilraum der isomorph zu einer Ebene im obigen Sinne ist als eine Ebene In einem dreidimensionalen Euklidischen Raum ist eine Ebene dabei festgelegt durch drei nicht kollineare Punkte eine Gerade und einen nicht auf ihr liegenden Punkt zwei sich schneidende Geraden oder zwei echt parallele GeradenLiegen zwei Geraden windschief zueinander so liegen sie dagegen nicht in einer gemeinsamen Ebene Stattdessen gibt es dann zwei parallele Ebenen deren jede je eine der Geraden enthalt Zwei Ebenen sind entweder parallel schneiden sich in einer Geraden oder sind identisch Sie konnen im dreidimensionalen Raum also nicht windschief zueinander liegen Im ersten Fall ist jede zur ersten Ebene senkrechte Gerade auch senkrecht zur zweiten Die Lange der Strecke die die Ebenen auf solch einer Geraden begrenzen bezeichnet man als den Abstand der Ebenen Im zweiten Fall betrachtet man eine zur Schnittgeraden senkrechte Ebene Mit dieser schneiden sich die beiden ersten Ebenen in zwei Geraden Den Winkel zwischen diesen Geraden bezeichnet man als Winkel zwischen den beiden Ebenen Jeder zweidimensionale Untervektorraum des Koordinatenraums R n mathbb R n bzw K n K n bildet eine Ursprungsebene also eine Ebene die den Nullpunkt des Raums enthalt Affine zweidimensionale Unterraume sind parallel verschobene Ebenen die den Nullpunkt nicht enthalten Nicht jedes unter den Begriff der Ebene fallende mathematische Objekt lasst sich als Teilraum eines entsprechenden hoherdimensionalen Raumes auffassen So ist etwa die Moulton Ebene eine affine Ebene in der der Satz von Desargues nicht gilt wahrend er in jedem dreidimensionalen affinen Raum und damit in jeder enthaltenen Ebene immer gilt Ebenengleichungen Bearbeiten Hauptartikel Ebenengleichung Darstellung einer Ebene in ParameterformEbenen im dreidimensionalen Raum konnen auf verschiedene Weise durch Ebenengleichungen beschrieben werden Eine Ebene besteht dann aus denjenigen Punkten in einem kartesischen Koordinatensystem deren Koordinaten die Ebenengleichung erfullen Man unterscheidet explizite Formen von Ebenengleichungen bei denen jeder Punkt der Ebene direkt identifiziert wird und implizite Formen bei denen die Punkte der Ebene indirekt durch eine Bedingung charakterisiert werden Zu den expliziten Formen gehoren die Parameterform und die Dreipunkteform zu den impliziten Formen die Normalenform die Hessesche Normalform die Koordinatenform und die Achsenabschnittsform Bei der Beschreibung von Ebenen in hoherdimensionalen Raumen behalten die Parameterform und die Dreipunkteform ihre Darstellung wobei lediglich mit n n komponentigen statt dreikomponentigen Vektoren gerechnet wird Durch die impliziten Formen wird allerdings in hoherdimensionalen Raumen keine Ebene mehr beschrieben sondern eine Hyperebene der Dimension n 1 n 1 Jede Ebene kann jedoch als Schnitt von n 2 n 2 Hyperebenen mit linear unabhangigen Normalenvektoren dargestellt werden und muss demnach ebenso viele Koordinatengleichungen gleichzeitig erfullen Schnittpunkte im dreidimensionalen Raum BearbeitenSchnittpunkt einer Geraden mit einer Ebene Bearbeiten Schnittpunkt Gerade EbeneEine Gerade wird im Raum in der Regel durch eine Parameterdarstellung x t y t z t x t y t z t und eine Ebene durch eine Gleichung a x b y c z d ax by cz d beschrieben Durch Einsetzen der Parameterdarstellung der Gerade in die Ebenengleichung ergibt sich die lineare Gleichung a x t b y t c z t d ax t by t cz t d fur den Parameter t 0 t 0 des Schnittpunktes x t 0 y t 0 z t 0 x t 0 y t 0 z t 0 Falls die lineare Gleichung keine Losung besitzt ist die Gerade parallel zur Ebene Falls die Gleichung fur alle t R t in mathbb R erfullt ist ist die Gerade in der Ebene enthalten 1 Schnittpunkt dreier Ebenen Bearbeiten Ist eine Gerade als Schnitt zweier nicht paralleler Ebenen e i n i x d i i 1 2 varepsilon i vec n i cdot vec x d i i 1 2 gegeben und soll mit einer dritten Ebene e 3 n 3 x d 3 varepsilon 3 vec n 3 cdot vec x d 3 geschnitten werden muss der gemeinsame Punkt der 3 Ebenen bestimmt werden Drei Ebenen e i n i x d i i 1 2 3 varepsilon i vec n i cdot vec x d i i 1 2 3 mit linear unabhangigen Normalenvektoren n 1 n 2 n 3 vec n 1 vec n 2 vec n 3 besitzen den Schnittpunkt p 0 d 1 n 2 n 3 d 2 n 3 n 1 d 3 n 1 n 2 n 1 n 2 n 3 vec p 0 frac d 1 vec n 2 times vec n 3 d 2 vec n 3 times vec n 1 d 3 vec n 1 times vec n 2 vec n 1 cdot vec n 2 times vec n 3 Zum Beweis uberzeuge man sich von n i p 0 d i i 1 2 3 vec n i cdot vec p 0 d i i 1 2 3 unter Beachtung der Regeln fur ein Spatprodukt 1 Abstand zwischen Punkt und Ebene BearbeitenDer Abstand zwischen dem Punkt p 0 x 0 y 0 z 0 displaystyle vec p 0 x 0 y 0 z 0 und der Ebene mit der Koordinatenform a x b y c z d 0 displaystyle ax by cz d 0 betragt a x 0 b y 0 c z 0 d a 2 b 2 c 2 displaystyle frac ax 0 by 0 cz 0 d sqrt a 2 b 2 c 2 Wenn drei Punkte p 1 x 1 y 1 z 1 displaystyle vec p 1 x 1 y 1 z 1 p 2 x 2 y 2 z 2 displaystyle vec p 2 x 2 y 2 z 2 p 3 x 3 y 3 z 3 displaystyle vec p 3 x 3 y 3 z 3 gegeben sind durch die die Ebene verlauft siehe Dreipunkteform dann lasst sich der Abstand mit folgender Formel berechnen p 2 p 1 p 3 p 1 p 2 p 1 p 3 p 1 p 0 p 1 displaystyle frac vec p 2 vec p 1 times vec p 3 vec p 1 left vec p 2 vec p 1 times vec p 3 vec p 1 right cdot vec p 0 vec p 1 Dabei steht displaystyle times fur das Kreuzprodukt displaystyle cdot fur das Skalarprodukt und displaystyle left quad right fur den Betrag des Vektors Alternativ kann man auch a y 1 z 2 y 2 z 1 y 2 z 3 y 3 z 2 y 3 z 1 y 1 z 3 displaystyle a y 1 z 2 y 2 z 1 y 2 z 3 y 3 z 2 y 3 z 1 y 1 z 3 b z 1 x 2 z 2 x 1 z 2 x 3 z 3 x 2 z 3 x 1 z 1 x 3 displaystyle b z 1 x 2 z 2 x 1 z 2 x 3 z 3 x 2 z 3 x 1 z 1 x 3 c x 1 y 2 x 2 y 1 x 2 y 3 x 3 y 2 x 3 y 1 x 1 y 3 displaystyle c x 1 y 2 x 2 y 1 x 2 y 3 x 3 y 2 x 3 y 1 x 1 y 3 d x 1 y 2 z 3 x 1 y 3 z 2 x 2 y 3 z 1 x 2 y 1 z 3 x 3 y 1 z 2 x 3 y 2 z 1 displaystyle d x 1 y 2 z 3 x 1 y 3 z 2 x 2 y 3 z 1 x 2 y 1 z 3 x 3 y 1 z 2 x 3 y 2 z 1 einsetzen 2 Siehe auch BearbeitenPlanaritat das Mass fur die Ebenheit Ebenengleichung Koordinatenform Achsenabschnittsform Parameterform DreipunkteformWeblinks Bearbeitenlernzentrum de Erklarungen zu Geraden Ebenen ihrer gegenseitigen Lage Abstanden und Winkeln mit frei drehbaren dreidimensionalen AppletsEinzelnachweise Bearbeiten a b CDKG Computerunterstutzte Darstellende und Konstruktive Geometrie TU Darmstadt Wolfram MathWorld Point Plane Distance Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ebene Mathematik amp oldid 227916111