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Eine Ursprungsebene ist in der Mathematik eine Ebene die den Koordinatenursprung enthalt Wichtige Ursprungsebenen sind die drei Koordinatenebenen in einem kartesischen Koordinatensystem Ursprungsebenen weisen besonders kompakte Darstellungen als Ebenengleichung auf und zeichnen sich durch vergleichsweise einfache Formeln zur Schnitt und Abstandsberechnung aus Die Menge der Vektoren die in einer Ursprungsebene liegen bildet einen zweidimensionalen Untervektorraum des dreidimensionalen euklidischen Raums Drei Ursprungsebenen grun gelb und grau und eine Ursprungsgerade blau Inhaltsverzeichnis 1 Definition 2 Vektordarstellung 3 Beispiele 4 Eigenschaften 4 1 Schnitt 4 2 Abstand eines Punkts 4 3 Spiegelung eines Punkts 4 4 Vektorraumstruktur 5 Verallgemeinerungen 6 Siehe auch 7 Literatur 8 EinzelnachweiseDefinition BearbeitenIn der analytischen Geometrie wird eine Ebene als Teilmenge der Punkte des dreidimensionalen Raums aufgefasst wobei jeder Punkt durch seine Koordinaten x y z displaystyle x y z nbsp dargestellt wird Eine Ursprungsebene ist nun dadurch ausgezeichnet dass sie durch den Koordinatenursprung 0 0 0 displaystyle 0 0 0 nbsp des gewahlten kartesischen Koordinatensystems verlauft In Koordinatenform wird eine Ursprungsebene dann durch die Ebenengleichung a x b y c z 0 displaystyle ax by cz 0 nbsp beschrieben wobei a b displaystyle a b nbsp und c displaystyle c nbsp reelle Parameter sind die nicht alle gleich null sein durfen Vektordarstellung BearbeitenUrsprungsebenen konnen auch durch Vektorgleichungen dargestellt werden wobei jeder Punkt der Ebene durch seinen Ortsvektor x R 3 displaystyle vec x in mathbb R 3 nbsp dargestellt wird In Parameterform wird eine Ursprungsebene dann durch die Gleichung x s u t v displaystyle vec x s vec u t vec v nbsp mit s t R displaystyle s t in mathbb R nbsp beschrieben wobei u displaystyle vec u nbsp und v displaystyle vec v nbsp zwei linear unabhangige Vektoren der Ebene sind Eine Ursprungsebene besteht damit aus denjenigen Punkten deren Ortsvektoren als Linearkombination zweier gegebener Vektoren geschrieben werden konnen In Normalenform wird eine Ursprungsebene durch die Normalengleichung n x 0 displaystyle vec n cdot vec x 0 nbsp charakterisiert wobei n displaystyle vec n nbsp ein Normalenvektor der Ebene ist und n x displaystyle vec n cdot vec x nbsp das Skalarprodukt der beiden Vektoren n displaystyle vec n nbsp und x displaystyle vec x nbsp darstellt Eine Ursprungsebene besteht damit aus denjenigen Punkten deren Ortsvektoren senkrecht auf einem gegebenen Vektor stehen 1 Ist eine Ursprungsebene in Parameterform gegeben so kann ein Normalenvektor der Ebene durch das Kreuzprodukt n u v displaystyle vec n vec u times vec v nbsp berechnet werden Beispiele Bearbeiten nbsp Die drei KoordinatenebenenWichtige Beispiele fur Ursprungsebenen sind die drei Koordinatenebenen E 12 z 0 displaystyle E 12 colon z 0 nbsp bzw x s e 1 t e 2 displaystyle vec x s vec e 1 t vec e 2 nbsp bzw e 3 x 0 displaystyle vec e 3 cdot vec x 0 nbsp E 13 y 0 displaystyle E 13 colon y 0 nbsp bzw x s e 1 t e 3 displaystyle vec x s vec e 1 t vec e 3 nbsp bzw e 2 x 0 displaystyle vec e 2 cdot vec x 0 nbsp E 23 x 0 displaystyle E 23 colon x 0 nbsp bzw x s e 2 t e 3 displaystyle vec x s vec e 2 t vec e 3 nbsp bzw e 1 x 0 displaystyle vec e 1 cdot vec x 0 nbsp Hierbei sind e 1 1 0 0 displaystyle vec e 1 1 0 0 nbsp e 2 0 1 0 displaystyle vec e 2 0 1 0 nbsp und e 3 0 0 1 displaystyle vec e 3 0 0 1 nbsp die drei Einheitsvektoren Eigenschaften BearbeitenSchnitt Bearbeiten Der Schnitt zweier verschiedener Ursprungsebenen ergibt immer eine Ursprungsgerade das heisst eine Gerade mit der Geradengleichung x a u displaystyle vec x a vec u nbsp mit a R displaystyle a in mathbb R nbsp wobei u displaystyle vec u nbsp ein Richtungsvektor der Gerade ist Besitzen die beiden Ursprungsebenen die Normalenvektoren n 1 displaystyle vec n 1 nbsp und n 2 displaystyle vec n 2 nbsp dann ergibt sich ein Richtungsvektor der Schnittgerade als das Kreuzprodukt u n 1 n 2 displaystyle vec u vec n 1 times vec n 2 nbsp der beiden Normalenvektoren Der Schnitt dreier Ursprungsebenen ergibt genau dann den Koordinatenursprung wenn ihre Normalenvektoren linear unabhangig sind Dabei sind drei Vektoren im Raum genau dann linear unabhangig wenn sie nicht in der gleichen Ursprungsebene liegen 2 Abstand eines Punkts Bearbeiten Der Abstand eines Punkts mit Ortsvektor v displaystyle vec v nbsp von einer Ursprungsebene U displaystyle U nbsp mit Normalenvektor n displaystyle vec n nbsp betragt d v U v n n displaystyle d vec v U frac vec v cdot vec n vec n nbsp wobei n displaystyle vec n nbsp die Lange euklidische Norm von n displaystyle vec n nbsp ist Dieser Abstand entspricht gerade der Lange der Lotstrecke zwischen dem Punkt und der Ebene Der Ortsvektor des Lotfusspunkts p displaystyle vec p nbsp ist dann die Orthogonalprojektion von v displaystyle vec v nbsp auf die Ursprungsebene und somit durch p v v n n n n displaystyle vec p vec v frac vec v cdot vec n vec n cdot vec n vec n nbsp gegeben Spiegelung eines Punkts Bearbeiten Man erhalt die Spiegelung eines Punkts mit Ortsvektor v displaystyle vec v nbsp an einer Ursprungsebene indem man den Lotvektor p v displaystyle vec p vec v nbsp von dem Punkt auf die Ebene verdoppelt Der bezuglich einer Ursprungsebene gespiegelte Vektor w displaystyle vec w nbsp eines Vektors v displaystyle vec v nbsp ist damit durch w v 2 p v v 2 v n n n n displaystyle vec w vec v 2 vec p vec v vec v 2 frac vec v cdot vec n vec n cdot vec n vec n nbsp gegeben wobei n displaystyle vec n nbsp wieder ein Normalenvektor der Ebene ist Vektorraumstruktur Bearbeiten Die Menge der Vektoren des dreidimensionalen Raums bildet einen Vektorraum den euklidischen Raum Die Menge der Vektoren die in einer Ursprungsebene liegen bildet dabei einen Untervektorraum des euklidischen Raums U x R 3 x s u t v fur s t R x R 3 n x 0 displaystyle U vec x in mathbb R 3 mid vec x s vec u t vec v text fur s t in mathbb R vec x in mathbb R 3 mid vec n cdot vec x 0 nbsp Dieser Untervektorraum ist gerade die lineare Hulle der beiden die Ursprungsebene aufspannenden Vektoren u displaystyle vec u nbsp und v displaystyle vec v nbsp beziehungsweise der Orthogonalraum der linearen Hulle eines Normalenvektors n displaystyle vec n nbsp der Ebene Die Ursprungsebenen sind dabei die einzigen zweidimensionalen Untervektorraume des euklidischen Raums 3 Zu jeder Ebene E displaystyle E nbsp die nicht den Ursprung enthalt existiert genau eine parallele Ursprungsebene U displaystyle U nbsp Jede Ebene E displaystyle E nbsp kann damit als affiner Unterraum des euklidischen Raums der Form E z U z x x U displaystyle E vec z U vec z vec x mid vec x in U nbsp dargestellt werden wobei z displaystyle vec z nbsp der Ortsvektor eines Punkts von E displaystyle E nbsp ist Verallgemeinerungen BearbeitenAllgemeiner konnen Ebenen auch in hoherdimensionalen Raumen betrachtet werden Eine Ursprungsebene ist dann ein zweidimensionaler Untervektorraum des R n displaystyle mathbb R n nbsp In Parameterform ist eine solche Ursprungsebene wie in drei Dimensionen durch x s u t v displaystyle vec x s vec u t vec v nbsp mit s t R displaystyle s t in mathbb R nbsp gegeben wobei u v R n displaystyle vec u vec v in mathbb R n nbsp zwei linear unabhangige Vektoren sind Die entsprechende Normalenform n x 0 displaystyle vec n cdot vec x 0 nbsp mit n R n displaystyle vec n in mathbb R n nbsp definiert allerdings fur n gt 3 displaystyle n gt 3 nbsp keine Ebene mehr sondern eine Hyperebene der Dimension n 1 displaystyle n 1 nbsp die den Ursprung enthalt Siehe auch BearbeitenAffine Ebene Projektive EbeneLiteratur BearbeitenKenneth Eriksson Donald Estep Claes Johnson Angewandte Mathematik Body and Soul 1 Springer 2006 ISBN 3 540 35006 3 Mike Scherfner Torsten Volland Mathematik fur das erste Semester Springer 2012 ISBN 3 8274 2505 0 Einzelnachweise Bearbeiten Eriksson Estep Johnson Angewandte Mathematik Body and Soul 1 Springer 2006 S 351 Scherfner Volland Mathematik fur das erste Semester Springer 2012 S 247 Eriksson Estep Johnson Angewandte Mathematik Body and Soul 1 Springer 2006 S 357 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ursprungsebene amp oldid 153508847