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Eine Ursprungsgerade ist in der Mathematik eine Gerade die durch den Koordinatenursprung eines gegebenen kartesischen Koordinatensystems verlauft Daher werden Ursprungsgeraden durch besonders einfache Geradengleichungen beschrieben Die Ortsvektoren der Punkte einer Ursprungsgerade bilden einen eindimensionalen Untervektorraum des euklidischen Raums Ursprungsgeraden in der euklidischen Ebene Inhaltsverzeichnis 1 Ursprungsgeraden in der Ebene 1 1 Definition 1 2 Beispiele 1 3 Vektorgleichungen 1 4 Lotgerade 2 Ursprungsgeraden im Raum 2 1 Definition 2 2 Beispiele 2 3 Abstand eines Punkts 2 4 Vektorraumstruktur 2 5 Ursprungsgeraden als Schnitt 3 Siehe auch 4 LiteraturUrsprungsgeraden in der Ebene BearbeitenDefinition Bearbeiten Eine Ursprungsgerade in der euklidischen Ebene ist eine Gerade die durch den Ursprung 0 0 displaystyle 0 0 nbsp des Koordinatensystems verlauft In der Koordinatenform besteht eine Ursprungsgerade damit aus denjenigen Punkten der Ebene deren Koordinaten x y displaystyle x y nbsp die Geradengleichung a x b y 0 displaystyle ax by 0 nbsp erfullen wobei a displaystyle a nbsp und b displaystyle b nbsp Parameter sind die nicht beide gleich null sein durfen Durch Auflosen dieser Gleichung nach y displaystyle y nbsp erhalt man sofern b 0 displaystyle b neq 0 nbsp ist die einfachere Form y m x displaystyle y mx nbsp mit der Steigung m a b displaystyle m tfrac a b nbsp In dieser Form kann eine Ursprungsgerade allerdings nicht senkrecht zur x Achse verlaufen Beispiele Bearbeiten Wichtige Beispiele fur Ursprungsgeraden sind die beiden Koordinatenachsen mit den Geradengleichungen y 0 displaystyle y 0 nbsp und x 0 displaystyle x 0 nbsp Weitere wichtige Beispiele fur Ursprungsgeraden sind die Winkelhalbierenden des I und III sowie des II und IV Quadranten mit den Geradengleichungen x y 0 displaystyle x y 0 nbsp und x y 0 displaystyle x y 0 nbsp Vektorgleichungen Bearbeiten Ursprungsgeraden konnen auch durch Vektorgleichungen beschrieben werden In Parameterform besteht eine Ursprungsgerade dann aus denjenigen Punkten der Ebene deren Ortsvektoren x displaystyle vec x nbsp die Gleichung x s u displaystyle vec x s vec u nbsp fur s R displaystyle s in mathbb R nbsp erfullen Die Ortsvektoren der Punkte einer Ursprungsgerade sind also skalare Vielfache des Richtungsvektors u displaystyle vec u nbsp Alternativ kann eine Ursprungsgerade auch in Normalenform uber die Normalengleichung n x 0 displaystyle vec n cdot vec x 0 nbsp angegeben werden Hierbei stellt n displaystyle vec n nbsp einen Normalenvektor der Gerade und n x displaystyle vec n cdot vec x nbsp das Skalarprodukt der beiden Vektoren n displaystyle vec n nbsp und x displaystyle vec x nbsp dar Eine Ursprungsgerade besteht dann aus denjenigen Punkten der Ebene deren Ortsvektoren senkrecht auf dem gegebenen Normalenvektor stehen Lotgerade Bearbeiten Zu jeder Ursprungsgerade existiert eine dazu senkrechte Gerade die ebenfalls durch den Koordinatenursprung verlauft Diese Lotgerade hat dann die Koordinatendarstellung b x a y 0 displaystyle bx ay 0 nbsp beziehungsweise sofern die Steigung der Ausgangsgerade m 0 displaystyle m neq 0 nbsp ist y 1 m x displaystyle y frac 1 m x nbsp Ein Normalenvektor der Ausgangsgerade ist ein Richtungsvektor der Lotgerade und ein Richtungsvektor der Ausgangsgerade ein Normalenvektor der Lotgerade Ursprungsgeraden im Raum Bearbeiten nbsp Eine Ursprungsgerade im dreidimensionalen RaumDefinition Bearbeiten Durch Vektorgleichungen konnen auch Ursprungsgeraden in hoherdimensionalen euklidischen Raumen beschrieben werden In Parameterform besteht eine Ursprungsgerade mit Richtungsvektor u R n displaystyle vec u in mathbb R n nbsp dann aus denjenigen Punkten im Raum deren Ortsvektoren x R n displaystyle vec x in mathbb R n nbsp die Gleichung x s u displaystyle vec x s vec u nbsp fur s R displaystyle s in mathbb R nbsp erfullen Eine Ursprungsgerade besteht damit wie im zweidimensionalen Fall aus allen Punkten im Raum deren Ortsvektoren ein skalares Vielfaches des Richtungsvektors der Gerade sind Durch eine Normalengleichung wird allerdings in drei und hoherdimensionalen Raumen keine Gerade mehr sondern eine Hyperebene beschrieben Beispiele Bearbeiten Im dreidimensionalen Raum konnen die drei Koordinatenachsen durch die Geradengleichungen x s e 1 x s e 2 displaystyle vec x s vec e 1 vec x s vec e 2 nbsp und x s e 3 displaystyle vec x s vec e 3 nbsp fur s R displaystyle s in mathbb R nbsp angegeben werden Hierbei sind e 1 1 0 0 displaystyle vec e 1 1 0 0 nbsp e 2 0 1 0 displaystyle vec e 2 0 1 0 nbsp und e 3 0 0 1 displaystyle vec e 3 0 0 1 nbsp die drei Standard Einheitsvektoren Abstand eines Punkts Bearbeiten Der Abstand eines Punkts mit Ortsvektor v displaystyle vec v nbsp von einer Ursprungsgerade mit Richtungsvektor u displaystyle vec u nbsp betragt v p displaystyle vec v vec p nbsp wobei p v u u u u displaystyle vec p frac vec v cdot vec u vec u cdot vec u vec u nbsp der Ortsvektor des Lotfusspunkts das heisst die Orthogonalprojektion des Vektors v displaystyle vec v nbsp auf die Gerade ist Vektorraumstruktur Bearbeiten Die Vektoren in einem euklidischen Raum bilden einen Vektorraum den sogenannten Koordinatenraum Die Menge der Ortsvektoren der Punkte einer Ursprungsgerade bildet dabei einen Untervektorraum des euklidischen Raums U x R n x s u fur s R displaystyle U vec x in mathbb R n mid vec x s vec u text fur s in mathbb R nbsp Dieser Untervektorraum ist gerade die lineare Hulle des Richtungsvektors u displaystyle vec u nbsp der Gerade Die Ursprungsgeraden sind dabei die einzigen eindimensionalen Untervektorraume des euklidischen Raums Ursprungsgeraden als Schnitt Bearbeiten nbsp Eine Ursprungsgerade als Schnitt zweier UrsprungsebenenDie zweidimensionalen Untervektorraume des dreidimensionalen euklidischen Raums sind gerade die Ursprungsebenen Der Schnitt zweier verschiedener Ursprungsebenen ergibt stets eine Ursprungsgerade wobei der Richtungsvektor dieser Schnittgerade durch das Kreuzprodukt u n 1 n 2 displaystyle vec u vec n 1 times vec n 2 nbsp der Normalenvektoren n 1 displaystyle vec n 1 nbsp und n 2 displaystyle vec n 2 nbsp der beiden Ursprungsebenen gegeben ist Allgemein sind die n 1 displaystyle n 1 nbsp dimensionalen Untervektorraume im n displaystyle n nbsp dimensionalen euklidischen Raum Ursprungs Hyperebenen und der Schnitt von n 1 displaystyle n 1 nbsp solchen Hyperebenen mit linear unabhangigen Normalenvektoren n 1 n n 1 displaystyle vec n 1 ldots vec n n 1 nbsp ergibt stets eine Ursprungsgerade deren Richtungsvektor durch das verallgemeinerte Kreuzprodukt u n 1 n n 1 displaystyle vec u vec n 1 times cdots times vec n n 1 nbsp gegeben ist Siehe auch BearbeitenProportionalitat Projektiver RaumLiteratur BearbeitenKenneth Eriksson Donald Estep Claes Johnson Angewandte Mathematik Body and Soul 1 Springer 2006 ISBN 3 540 35006 3 Mike Scherfner Torsten Volland Mathematik fur das erste Semester Springer 2012 ISBN 3 8274 2505 0 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ursprungsgerade amp oldid 204887641