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Unter einer Gleichung versteht man in der Mathematik eine Aussage uber die Gleichheit zweier Terme die mit Hilfe des Gleichheitszeichens symbolisiert wird Formal hat eine Gleichung die GestaltAlteste gedruckte Gleichung 1557 in heutiger Schreibweise 14x 15 71 1 T 1 T 2 T 1 T 2 wobei der Term T 1 T 1 die linke Seite und der Term T 2 T 2 die rechte Seite der Gleichung genannt wird Gleichungen sind entweder wahr beziehungsweise erfullt beispielsweise 1 1 1 1 oder falsch beispielsweise 1 2 1 2 Wenn zumindest einer der Terme T 1 T 2 T 1 T 2 von Variablen abhangig ist liegt nur eine Aussageform vor ob die Gleichung wahr oder falsch ist hangt dann von den konkreten eingesetzten Werten ab Die Werte der Variablen fur die die Gleichung erfullt ist heissen Losungen der Gleichung Sind zwei oder mehr Gleichungen angegeben spricht man auch von einem Gleichungssystem eine Losung desselben muss alle Gleichungen gleichzeitig erfullen Inhaltsverzeichnis 1 Typen von Gleichungen 1 1 Einteilung nach Gultigkeit 1 1 1 Identitatsgleichungen 1 1 2 Bestimmungsgleichungen 1 1 3 Definitionsgleichungen 1 2 Einteilung nach rechter Seite 1 2 1 Homogene Gleichungen 1 2 2 Fixpunktgleichungen 1 2 3 Eigenwertprobleme 1 3 Einteilung nach Linearitat 1 3 1 Lineare Gleichungen 1 3 2 Nichtlineare Gleichungen 1 3 2 1 Algebraische Gleichungen 1 3 2 2 Bruchgleichungen 1 3 2 3 Wurzelgleichungen 1 3 2 4 Exponentialgleichungen 1 3 2 5 Trigonometrische Gleichungen 1 4 Einteilung nach gesuchten Unbekannten 1 4 1 Algebraische Gleichungen 1 4 2 Diophantische Gleichungen 1 4 3 Differenzengleichungen 1 4 4 Funktionalgleichungen 1 4 5 Differentialgleichungen 1 4 6 Integralgleichungen 2 Gleichungsketten 3 Gleichungssysteme 3 1 Lineare Gleichungssysteme 3 2 Nichtlineare Gleichungssysteme 4 Losen von Gleichungen 4 1 Analytische Losung 4 2 Numerische Losung 4 3 Qualitative Analyse 5 Siehe auch 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseTypen von Gleichungen BearbeitenGleichungen werden in vielen Zusammenhangen verwendet dementsprechend gibt es verschiedene Moglichkeiten die Gleichungen nach unterschiedlichen Gesichtspunkten einzuteilen Die jeweiligen Einteilungen sind zu einem grossen Teil unabhangig voneinander eine Gleichung kann in mehrere dieser Gruppen fallen So ist es etwa sinnvoll von einem System linearer partieller Differentialgleichungen zu sprechen Einteilung nach Gultigkeit Bearbeiten Identitatsgleichungen Bearbeiten Hauptartikel Identitatsgleichung Gleichungen konnen allgemeingultig sein also durch Einsetzen aller Variablenwerte aus einer gegebenen Grundmenge oder zumindest aus einer vorher definierten Teilmenge davon wahr sein Die Allgemeingultigkeit kann entweder mit anderen Axiomen bewiesen werden oder selber als Axiom vorausgesetzt werden Beispiele sind der Satz des Pythagoras a 2 b 2 c 2 a 2 b 2 c 2 ist wahr fur rechtwinklige Dreiecke falls c c die dem rechten Winkel gegenuberliegende Seite Hypotenuse und a b a b die Katheten bezeichnen das Assoziativgesetz a b c a b c a b c a b c ist wahr fur alle naturlichen Zahlen a b c a b c und allgemein fur beliebige Elemente a b c a b c einer Gruppe als Axiom die erste binomische Formel a b 2 a 2 2 a b b 2 a b 2 a 2 2ab b 2 ist wahr fur alle reellen Zahlen a b a b die eulersche Identitat e i f cos f i sin f e i varphi cos left varphi right i sin left varphi right ist wahr fur alle reellen f varphi In diesem Zusammenhang spricht man auch von einem mathematischen Satz oder Gesetz Zur Unterscheidung von nicht allgemeingultigen Gleichungen wird bei Identitaten statt des Gleichheitszeichens auch das Kongruenzzeichen verwendet Bestimmungsgleichungen Bearbeiten Haufig besteht eine Aufgabenstellung darin alle Variablenbelegungen zu bestimmen fur die die Gleichung wahr wird Diesen Vorgang bezeichnet man als Losen der Gleichung Zur Unterscheidung von Identitatsgleichungen werden solche Gleichungen als Bestimmungsgleichungen bezeichnet 2 Die Menge der Variablenbelegungen fur die die Gleichung wahr ist bezeichnet man als Losungsmenge der Gleichung Wenn es sich bei der Losungsmenge um die leere Menge handelt so bezeichnet man die Gleichung als unlosbar oder unerfullbar Ob eine Gleichung losbar ist oder nicht kann von der betrachteten Grundmenge abhangen zum Beispiel gilt die Gleichung x 2 2 x 2 2 ist unlosbar als Gleichung uber den naturlichen oder den rationalen Zahlen und besitzt die Losungsmenge 2 2 lbrace sqrt 2 sqrt 2 rbrace als Gleichung uber den reellen Zahlen die Gleichung x 2 2 x 2 2 ist unlosbar als Gleichung uber den reellen Zahlen und besitzt die Losungsmenge 2 i 2 i lbrace sqrt 2 i sqrt 2 i rbrace als Gleichung uber den komplexen ZahlenBei Bestimmungsgleichungen treten mitunter Variablen auf die nicht gesucht sind sondern als bekannt vorausgesetzt werden Solche Variablen werden als Parameter bezeichnet Beispielsweise lautet die Losungsformel fur die quadratische Gleichung x 2 p x q 0 x 2 px q 0 bei gesuchter Unbekannte x x und gegebenen Parametern p p und q q x 1 2 p 2 p 2 4 q x 1 2 frac p 2 pm sqrt frac p 2 4 q Setzt man eine der beiden Losungen x 1 x 2 x 1 x 2 in die Gleichung ein so verwandelt sich die Gleichung in eine Identitat wird also fur eine beliebige Wahl von p p und q q zur wahren Aussage Fur 4 q p 2 4q leq p 2 sind hier die Losungen reell ansonsten komplex Definitionsgleichungen Bearbeiten Gleichungen konnen auch verwendet werden um ein neues Symbol zu definieren In diesem Fall wird das zu definierende Symbol links geschrieben und das Gleichheitszeichen oft durch das Definitionszeichen ersetzt oder uber das Gleichheitszeichen def geschrieben Zum Beispiel wird die Ableitung einer Funktion f f an einer Stelle x 0 x 0 durch f x 0 lim x x 0 f x f x 0 x x 0 f x 0 lim x to x 0 frac f x f x 0 x x 0 definiert Im Gegensatz zu Identitaten sind Definitionen keine Aussagen sie sind also weder wahr noch falsch sondern nur mehr oder weniger zweckmassig Einteilung nach rechter Seite Bearbeiten Homogene Gleichungen Bearbeiten Eine Bestimmungsgleichung der Form T x 0 T x 0 heisst homogene Gleichung Ist T T eine Funktion nennt man die Losung x x auch Nullstelle der Funktion Homogene Gleichungen spielen bei der Losungsstruktur linearer Gleichungssysteme und linearer Differentialgleichungen eine wichtige Rolle Ist die rechte Seite einer Gleichung ungleich Null heisst die Gleichung inhomogen Fixpunktgleichungen Bearbeiten Hauptartikel Fixpunkt Mathematik Eine Bestimmungsgleichung der Form T x x T x x heisst Fixpunktgleichung und deren Losung x x nennt man Fixpunkt der Gleichung Genaueres uber die Losungen solcher Gleichungen sagen Fixpunktsatze aus Eigenwertprobleme Bearbeiten Hauptartikel Eigenwertproblem Eine Bestimmungsgleichung der Form T x l x T x lambda x heisst Eigenwertproblem wobei die Konstante l lambda der Eigenwert und die Unbekannte x 0 x neq 0 der Eigenvektor gemeinsam gesucht werden Eigenwertprobleme besitzen vielfaltige Einsatzbereiche in der linearen Algebra beispielsweise bei der Analyse und Zerlegung von Matrizen und in Anwendungsgebieten beispielsweise der Strukturmechanik und der Quantenmechanik Einteilung nach Linearitat Bearbeiten Lineare Gleichungen Bearbeiten Hauptartikel Lineare Gleichung und Lineares Gleichungssystem Eine Gleichung heisst linear wenn sie in die Form T x a T left x right a gebracht werden kann wobei der Term a a unabhangig von x x ist und der Term T x T x linear in x x ist also T l x m y l T x m T y T left lambda x mu y right lambda T left x right mu T left y right fur Koeffizienten l m lambda mu gilt Sinnvollerweise mussen die passenden Operationen definiert sein es ist also notwendig dass T x T x und a a aus einem Vektorraum V V sind und die Losung x x aus dem gleichen oder einem anderen Vektorraum W W gesucht wird Lineare Gleichungen sind normalerweise wesentlich einfacher zu losen als nichtlineare So gilt fur lineare Gleichungen das Superpositionsprinzip Die allgemeine Losung einer inhomogenen Gleichung ist die Summe einer Partikularlosung der inhomogenen Gleichung und der allgemeinen Losung der zugehorigen homogenen Gleichung Wegen der Linearitat ist zumindest x 0 x 0 eine Losung einer homogenen Gleichung Hat eine homogene Gleichung also eine eindeutige Losung so hat auch eine entsprechende inhomogene Gleichung hochstens eine Losung Eine verwandte aber wesentlich tiefer gehende Aussage in der Funktionalanalysis ist die Fredholmsche Alternative Nichtlineare Gleichungen Bearbeiten Nichtlineare Gleichungen werden oft nach der Art der Nichtlinearitat unterschieden Insbesondere in der Schulmathematik werden die nachfolgenden Grundtypen von nichtlinearen Gleichungen behandelt 3 Algebraische Gleichungen Bearbeiten Hauptartikel Algebraische Gleichung Handelt es sich bei dem Gleichungsterm um ein Polynom spricht man von einer algebraischen Gleichung Ist dabei das Polynom mindestens vom Grad zwei so bezeichnet man die Gleichung als nichtlinear Beispiele sind allgemeine quadratische Gleichungen der Form a x 2 b x c 0 ax 2 bx c 0 oder kubische Gleichungen der Form a x 3 b x 2 c x d 0 ax 3 bx 2 cx d 0 Fur Polynomgleichungen bis zum Grad vier gibt es allgemeine Losungsformeln Bruchgleichungen Bearbeiten Hauptartikel Bruchgleichung Enthalt eine Gleichung einen Bruchterm bei dem die Unbekannte zumindest im Nenner vorkommt spricht man von einer Bruchgleichung zum Beispiel x 2 x 2 3 2 x 1 frac x 2 x 2 3 frac 2 x 1 Durch Multiplikation mit dem Hauptnenner im Beispiel x 2 3 x 1 x 2 3 x 1 lassen sich Bruchgleichungen auf algebraische Gleichungen zuruckfuhren Eine solche Multiplikation ist im Regelfall keine Aquivalenzumformung und es muss eine Fallunterscheidung vorgenommen werden im Beispiel ist x 1 x 1 nicht im Definitionsbereich der Bruchgleichung enthalten Wurzelgleichungen Bearbeiten Hauptartikel Wurzelgleichung Bei Wurzelgleichungen steht die Unbekannte mindestens einmal unter einer Wurzel beispielsweise x 1 x sqrt x 1 x Wurzelgleichungen sind spezielle Potenzgleichungen mit Exponent 1 n tfrac 1 n Wurzelgleichungen lassen sich losen indem eine Wurzel isoliert wird und dann die Gleichung mit dem Wurzelexponenten n n im Beispiel ist n 2 n 2 potenziert wird Dieses Vorgehen wird wiederholt bis alle Wurzeln eliminiert sind Potenzieren mit geradzahligem Exponenten stellt keine Aquivalenzumformung dar und daher ist in diesen Fallen bei der Ermittlung der Losung eine entsprechende Fallunterscheidung vorzunehmen Im Beispiel fuhrt Quadrieren zu der quadratischen Gleichung x 1 x 2 x 1 x 2 deren negative Losung nicht im Definitionsbereich der Ausgangsgleichung liegt Exponentialgleichungen Bearbeiten Bei Exponentialgleichungen steht die Unbekannte mindestens einmal im Exponenten zum Beispiel 2 3 x 2 4 x 1 2 3x 2 4 x 1 Exponentialgleichungen lassen sich durch Logarithmieren losen Umgekehrt sind Logarithmusgleichungen also Gleichungen bei denen die Unbekannte als Numerus Argument einer Logarithmusfunktion auftritt durch Exponenzieren losbar Trigonometrische Gleichungen Bearbeiten Hauptartikel Trigonometrische Gleichung Treten die Unbekannten als Argument mindestens einer Winkelfunktion auf so spricht man von einer trigonometrischen Gleichung beispielsweise sin x cos x sin x cos x Die Losungen trigonometrischer Gleichungen wiederholen sich im Allgemeinen periodisch sofern die Losungsmenge nicht auf ein bestimmtes Intervall etwa 0 2 p 0 2 pi beschrankt wird Alternativ konnen die Losungen durch eine ganzzahlige Variable k k parametrisiert werden Beispielsweise sind die Losungen obiger Gleichung gegeben als x p 4 p k x frac pi 4 pi k mit k Z k in mathbb Z Einteilung nach gesuchten Unbekannten Bearbeiten Algebraische Gleichungen Bearbeiten Hauptartikel Algebraische Gleichung Um Gleichungen bei denen eine reelle Zahl oder ein reeller Vektor gesucht wird von Gleichungen bei denen beispielsweise eine Funktion gesucht ist zu unterscheiden wird manchmal auch die Bezeichnung algebraische Gleichung verwendet wobei diese Bezeichnung dann aber nicht auf Polynome eingeschrankt ist Diese Sprechweise ist jedoch umstritten Diophantische Gleichungen Bearbeiten Hauptartikel Diophantische Gleichung Sucht man ganzzahlige Losungen einer skalaren Gleichung mit ganzzahligen Koeffizienten so spricht man von einer Diophantischen Gleichung Ein Beispiel einer kubischen Diophantischen Gleichung ist 2 x 3 x 2 8 x 4 2x 3 x 2 8x 4 von der ganzzahlige x Z x in mathbb Z gesucht werden die die Gleichung erfullen hier die Zahlen x 2 x pm 2 Differenzengleichungen Bearbeiten Hauptartikel Differenzengleichung Ist die Unbekannte eine Folge so spricht man von einer Differenzengleichung Ein bekanntes Beispiel einer linearen Differenzengleichung zweiter Ordnung ist x n x n 1 x n 2 0 x n x n 1 x n 2 0 deren Losung fur Startwerte x 0 0 x 0 0 und x 1 1 x 1 1 die Fibonacci Folge 1 1 2 3 5 8 13 displaystyle 1 1 2 3 5 8 13 ldots ist Funktionalgleichungen Bearbeiten Hauptartikel Funktionalgleichung Ist die Unbekannte der Gleichung eine Funktion die ohne Ableitungen auftritt so spricht man von einer Funktionalgleichung Ein Beispiel fur eine Funktionalgleichung ist f x y f x f y f x y f x f y deren Losungen gerade die Exponentialfunktionen f x a x f x a x sind Differentialgleichungen Bearbeiten Hauptartikel Differentialgleichung Wird in der Gleichung eine Funktion gesucht die mit Ableitungen auftritt so spricht man von einer Differentialgleichung Differentialgleichungen treten bei der Modellierung von naturwissenschaftlichen Problemen sehr haufig auf Die hochste auftretende Ableitung wird dabei Ordnung der Differentialgleichung genannt Man unterscheidet gewohnliche Differentialgleichungen bei denen nur Ableitungen nach einer einzigen Variablen auftreten zum Beispiel die lineare gewohnliche Differentialgleichung erster Ordnungf x x f x 0 f x xf x 0 dd partielle Differentialgleichungen bei denen partielle Ableitungen nach mehreren Variablen auftreten zum Beispiel die lineare Transportgleichung erster Ordnung f x t t f x t x 0 frac partial f x t partial t frac partial f x t partial x 0 dd differential algebraische Gleichungen bei denen sowohl algebraische Gleichungen als auch Differentialgleichungen gemeinsam auftreten beispielsweise die Euler Lagrange Gleichungen fur ein mathematisches Pendelx 1 2 x 1 l x 2 2 x 2 l 1 0 x 1 2 x 2 2 1 begin aligned ddot x 1 amp 2x 1 lambda ddot x 2 amp 2x 2 lambda 1 0 amp x 1 2 x 2 2 1 end aligned dd stochastische Differentialgleichungen bei denen neben deterministischen auch stochastische Ableitungsterme vorkommen beispielsweise die Black Scholes Gleichung der Finanzmathematik zur Modellierung von Wertpapierkursend S t r S t d t s S t d W t rm d S t rS t rm d t sigma S t rm d W t dd Integralgleichungen Bearbeiten Hauptartikel Integralgleichung Tritt die gesuchte Funktion in einem Integral auf so spricht man von einer Integralgleichung Ein Beispiel einer linearen Integralgleichung 1 Art ist 0 x x t f t d t x 3 displaystyle int 0 x x t f t mathrm d t x 3 Gleichungsketten BearbeitenBefinden sich in einer Zeile mehrere Gleichheitszeichen so spricht man von einer Gleichungskette In einer Gleichungskette sollen alle durch Gleichheitszeichen getrennten Ausdrucke vom Wert her gleich sein Dabei ist jeder dieser Ausdrucke separat zu betrachten Beispielsweise ist die Gleichungskette 17 3 20 2 10 7 17 17 3 20 2 10 7 17 falsch weil sie in Einzelgleichungen zerlegt zu falschen Aussagen fuhrt Wahr ist dagegen zum Beispiel 17 3 40 2 10 10 20 17 3 40 2 10 10 20 Gleichungsketten sind insbesondere wegen der Transitivitat der Gleichheitsrelation sinnvoll interpretierbar Gleichungsketten treten oft auch gemeinsam mit Ungleichungen in Abschatzungen auf so gilt beispielsweise fur n 3 n geq 3 2 n 2 n 2 n 2 n 2 3 n gt n 2 2 n 1 n 1 2 2n 2 n 2 n 2 geq n 2 3n gt n 2 2n 1 n 1 2 Gleichungssysteme BearbeitenOft werden mehrere Gleichungen die gleichzeitig erfullt sein mussen betrachtet und dabei mehrere Unbekannte gleichzeitig gesucht Lineare Gleichungssysteme Bearbeiten Hauptartikel Lineares Gleichungssystem Ein Gleichungssystem also eine Menge von Gleichungen heisst lineares Gleichungssystem wenn alle Gleichungen linear sind Beispielsweise ist x y z 5 2 x z 13 begin aligned x y z amp 5 2x z amp 13 end aligned ein lineares Gleichungssystem bestehend aus zwei Gleichungen und drei Unbekannten x y x y und z z Fasst man sowohl die Gleichungen als auch die Unbekannten zu Tupeln zusammen so lasst sich ein Gleichungssystem auch als eine einzelne Gleichung fur einen unbekannten Vektor auffassen So schreibt man in der Linearen Algebra ein Gleichungssystem als Vektorgleichung A x b displaystyle A cdot vec x vec b mit einer Matrix A A den unbekannten Vektor x vec x und der rechten Seite b vec b wobei cdot das Matrix Vektor Produkt ist In obigem Beispiel sind A 1 1 1 2 0 1 displaystyle A begin pmatrix 1 amp 1 amp 1 2 amp 0 amp 1 end pmatrix x x y z displaystyle vec x begin pmatrix x y z end pmatrix und b 5 13 displaystyle vec b begin pmatrix 5 13 end pmatrix Nichtlineare Gleichungssysteme Bearbeiten Gleichungssysteme deren Gleichungen nicht alle linear sind werden nichtlineare Gleichungssysteme genannt Beispielsweise ist 3 x 2 2 x y 1 sin x ln y e x left begin array rcl 3x 2 2xy amp amp 1 sin x cdot ln y amp amp e x end array right ein nichtlineares Gleichungssystem mit den Unbekannten x x und y y Fur solche Gleichungssysteme gibt es keine allgemeingultigen Losungsstrategien Oftmals hat man nur die Moglichkeit naherungsweise Losungen mit Hilfe numerischer Verfahren zu bestimmen Ein machtiges Naherungsverfahren ist beispielsweise das Newton Verfahren Eine Faustregel besagt dass gleich viele Gleichungen wie Unbekannte benotigt werden damit ein Gleichungssystem eindeutig losbar ist Das ist aber tatsachlich nur eine Faustregel bis zu einem gewissen Grad gilt sie wegen des Hauptsatzes uber implizite Funktionen fur reelle Gleichungen mit reellen Unbekannten Losen von Gleichungen Bearbeiten Hauptartikel Losen von Gleichungen Analytische Losung Bearbeiten Unter einer analytischen Losung versteht man eine allgemeine Umformung einer Gleichung sodass die gesuchte Variable alleine auf einer Gleichungsseite steht und die Losung exakt ermittelt werden kann 4 Wichtigstes Hilfsmittel dabei sind Aquivalenzumformungen durch die eine Gleichung schrittweise in andere aquivalente Gleichungen die also dieselbe Losungsmenge haben umgeformt wird 5 Eine analytische Losung ist nur bei speziellen Gleichungen moglich 4 Numerische Losung Bearbeiten Viele Gleichungen insbesondere aus naturwissenschaftlichen Anwendungen konnen nicht analytisch gelost werden In diesem Fall versucht man am Computer eine naherungsweise numerische Losung zu berechnen Solche Verfahren werden in der numerischen Mathematik behandelt Viele nichtlineare Gleichungen lassen sich approximativ losen indem die in der Gleichung auftretenden Nichtlinearitaten linear angenahert werden und dann die entstehenden linearen Probleme gelost werden beispielsweise im Newton Verfahren Fur andere Problemklassen etwa bei der Losung von Gleichungen in unendlich dimensionalen Raumen wird die Losung in geeignet gewahlten endlich dimensionalen Unterraumen gesucht beispielsweise in der Galerkin Methode Qualitative Analyse Bearbeiten Auch wenn eine Gleichung nicht analytisch gelost werden kann ist es dennoch oft moglich mathematische Aussagen uber die Losung zu treffen Insbesondere interessieren Fragestellungen ob eine Losung uberhaupt existiert ob sie eindeutig ist und ob sie stetig von den Parametern der Gleichung abhangt Ist dies der Fall spricht man von einem korrekt gestellten Problem Eine qualitative Analyse ist auch bzw gerade bei der numerischen Losung einer Gleichung wichtig damit sichergestellt ist dass die numerische Losung tatsachlich eine Naherungslosung der Gleichung liefert Siehe auch BearbeitenReaktionsgleichung Gleichungsarten okonomischer Modelle Zugeschnittene GrossengleichungWeblinks Bearbeiten Wiktionary Gleichung Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen Commons Equations Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien The World of mathematical equations Memento vom 7 Juni 2004 im Internet Archive Umfangreiche englische Seite Equation In Michiel Hazewinkel Hrsg Encyclopedia of Mathematics Springer Verlag und EMS Press Berlin 2002 ISBN 1 55608 010 7 englisch encyclopediaofmath org J Pahikkala Equation In PlanetMath englisch Eric W Weisstein Equation In MathWorld englisch The 12 most beautiful equations bbc com Archivlink abgerufen am 28 Februar 2022Einzelnachweise Bearbeiten Robert Recorde The Whetstone of Witte London 1557 S 238 Wolfgang Brauch Mathematik fur Ingenieure Wolfgang Brauch Hans Joachim Dreyer Wolfhart Haacke Unter Mitarb von Wolfgang Gentzsch Teubner Wiesbaden 2006 ISBN 3 8351 0073 4 S 40 Hauptseite Gleichungen Nicht mehr online verfugbar Landesbildungsserver Baden Wurttemberg archiviert vom Original am 22 Mai 2015 abgerufen am 8 Marz 2011 a b Michaela Gruber Ingenieurmathematik I Hochschule Landshut 10 Januar 2017 abgerufen am 1 Februar 2023 Gleichungen In Mathematik net Abgerufen am 1 Februar 2023 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gleichung amp oldid 230433040