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Das Newtonverfahren auch Newton Raphson Verfahren benannt nach Sir Isaac Newton 1669 und Joseph Raphson 1690 ist in der Mathematik ein haufig verwendeter Approximationsalgorithmus zur numerischen Losung von nichtlinearen Gleichungen und Gleichungssystemen Im Falle einer Gleichung mit einer Variablen lassen sich zu einer gegebenen stetig differenzierbaren Funktion f R R displaystyle f colon mathbb R to mathbb R Naherungswerte zu Losungen der Gleichung f x 0 displaystyle f x 0 d h Naherungen der Nullstellen dieser Funktion finden Die grundlegende Idee dieses Verfahrens ist die Funktion in einem Ausgangspunkt zu linearisieren d h ihre Tangente zu bestimmen und die Nullstelle der Tangente als verbesserte Naherung der Nullstelle der Funktion zu verwenden Die erhaltene Naherung dient als Ausgangspunkt fur einen weiteren Verbesserungsschritt Diese Iteration erfolgt bis die Anderung in der Naherungslosung eine festgesetzte Schranke unterschritten hat Das Iterationsverfahren konvergiert im gunstigsten Fall asymptotisch mit quadratischer Konvergenzordnung die Zahl der korrekten Dezimalstellen verdoppelt sich dann in jedem Schritt Formal ausgedruckt wird ausgehend von einem Startwert x 0 displaystyle x 0 die Iteration x n 1 x n f x n f x n displaystyle x n 1 x n frac f x n f x n wiederholt bis eine hinreichende Genauigkeit erzielt wird Inhaltsverzeichnis 1 Newtonverfahren fur reelle Funktionen einer Veranderlichen 1 1 Historisches uber das Newtonverfahren 1 2 Konstruktion am Graphen 1 3 Erstes Beispiel 2 Konvergenzbetrachtungen 2 1 Beispiele fur Nicht Konvergenz 2 2 Lokale quadratische Konvergenz 2 3 Lokale quadratische Konvergenz bei mehrfacher Nullstelle durch Modifikation 2 4 Das Newtonverfahren fur komplexe Zahlen 2 5 Bemerkungen 3 Abbruchkriterien 4 Weitere Anwendungsbeispiele 4 1 Losen eines Optimierungsproblems 4 2 Berechnung der Quadratwurzel 4 3 Berechnung der Kubikwurzel 4 4 Schnittpunkt zweier Funktionen 4 5 Gemischt goniometrische Funktion 5 Das Newtonverfahren im Mehrdimensionalen 6 Varianten des Newtonverfahrens 6 1 Vereinfachtes Newtonverfahren 6 2 Inexaktes Newtonverfahren 6 3 Newton Krylow Verfahren 7 Siehe auch 8 Literatur 9 Weblinks 10 EinzelnachweiseNewtonverfahren fur reelle Funktionen einer Veranderlichen BearbeitenHistorisches uber das Newtonverfahren Bearbeiten Isaac Newton verfasste im Zeitraum 1664 bis 1671 die Arbeit Methodus fluxionum et serierum infinitarum latein fur Von der Methode der Fluxionen und unendlichen Folgen Darin erklart er einen neuen Algorithmus zum Losen einer polynomialen Gleichung am Beispiel y 3 2 y 5 0 displaystyle y 3 2y 5 0 Dazu kann man leicht den Punkt y 2 displaystyle y 2 als erste Naherung raten Newton machte den Ansatz y 2 p displaystyle y 2 p mit einem als klein angenommenen p displaystyle p und setzte diesen in die Gleichung ein Nach den binomischen Formeln gilt y 3 2 p 3 8 12 p 6 p 2 p 3 displaystyle y 3 2 p 3 8 12p 6p 2 p 3 2 y 2 2 p 4 2 p displaystyle 2y 2 2 p 4 2p 0 y 3 2 y 5 1 10 p 6 p 2 p 3 displaystyle Rightarrow 0 y 3 2y 5 1 10p 6p 2 p 3 Da p displaystyle p klein sein soll konnen die Terme hoherer Ordnung gegenuber den linearen und konstanten vernachlassigt werden womit 10 p 1 0 displaystyle 10p 1 0 bzw p 0 1 displaystyle p 0 1 ubrig bleibt Wir konnen nun dieses Vorgehen wiederholen und p 0 1 q displaystyle p 0 1 q ansetzen in die zweite Gleichung einsetzen hohere Terme weglassen und q 0 061 11 23 0 005 4 displaystyle q 0 061 11 23 0 0054 dots erhalten Joseph Raphson beschrieb 1690 in der Arbeit Analysis Aequationum universalis diesen Rechenprozess formal und illustrierte den Formalismus an der allgemeinen Gleichung dritten Grades wobei er die nachfolgende Iterationsvorschrift fand 1 Die abstrakte Form des Verfahrens mit Benutzung der Ableitung x n 1 x n f x n f x n displaystyle x n 1 x n frac f x n f x n stammt von Thomas Simpson Konstruktion am Graphen Bearbeiten Animation Iteration mit dem newtonschen VerfahrenAnschaulich gelangt man wie folgt zu diesem Verfahren Sei f R R displaystyle f colon mathbb R to mathbb R eine stetig differenzierbare reelle Funktion von der wir eine Stelle x n displaystyle x n im Definitionsbereich mit kleinem Funktionswert kennen Wir wollen einen Punkt x n 1 displaystyle x n 1 nahe x n displaystyle x n finden der eine verbesserte Naherung der Nullstelle darstellt Dazu linearisieren wir die Funktion f displaystyle f an der Stelle x n displaystyle x n d h wir ersetzen sie durch ihre Tangente im Punkt P x n f x n displaystyle P x n f x n mit Anstieg f x n displaystyle f prime x n Die Tangente ist durch die Funktion t x n h f x n f x n h displaystyle t x n h f x n f prime x n h gegeben Setzen wir h x x n displaystyle h x x n ein so erhalten wir t x f x n f x n x x n displaystyle t x f x n f prime x n x x n Wir wahlen als x n 1 displaystyle x n 1 die einzige Nullstelle dieser linearen Funktion 0 t x n 1 f x n f x n x n 1 x n x n 1 x n f x n f x n displaystyle 0 t x n 1 f x n f prime x n x n 1 x n quad Rightarrow quad x n 1 x n f x n f x n Wenden wir diese Konstruktion mehrfach an so erhalten wir aus einer ersten Stelle x 0 displaystyle x 0 eine unendliche Folge von Stellen x n n N displaystyle x n n in mathbb N die durch die Rekursionsvorschrift x n 1 N f x n x n f x n f x n displaystyle x n 1 N f x n x n frac f x n f x n dd definiert ist Diese Vorschrift wird auch als Newton iteration bezeichnet die Funktion N f displaystyle N f als Newtonoperator Die Newtoniteration ist ein spezieller Fall einer Fixpunktiteration falls die Folge gegen 3 lim n x n displaystyle xi lim n to infty x n konvergiert so gilt 3 N f 3 3 f 3 f 3 displaystyle xi N f xi xi f xi f xi und daher f 3 0 displaystyle f xi 0 Die Kunst der Anwendung des Newtonverfahrens besteht darin geeignete Startwerte x 0 displaystyle x 0 zu finden Je mehr uber die Funktion f displaystyle f bekannt ist desto kleiner lasst sich die notwendige Menge von Startwerten gestalten Viele nichtlineare Gleichungen haben mehrere Losungen so hat ein Polynom n displaystyle n ten Grades bis zu n displaystyle n Nullstellen Will man alle Nullstellen in einem bestimmten Bereich D R displaystyle D subseteq mathbb R ermitteln so muss zu jeder Nullstelle ein passender Startwert in D displaystyle D gefunden werden fur den die Newtoniteration konvergiert Dazu konnte man z B per Bisektion genugend kleine isolierende Intervalle zu jeder Nullstelle bestimmen Erstes Beispiel Bearbeiten Die Quadratwurzel einer Zahl a gt 0 displaystyle a gt 0 ist die positive Nullstelle der Funktion f x 1 a x 2 displaystyle f x 1 a x 2 Diese Funktion hat die Ableitung f x 2 a x 3 displaystyle f prime x 2a x 3 die Newtoniteration erfolgt also nach der Vorschrift x n 1 N f x n x n 1 a x n 2 2 a x n 3 x n x n 3 2 a x n 2 x n 2 3 x n 2 a displaystyle x n 1 N f x n x n frac 1 a x n 2 2a x n 3 x n frac x n 3 2a frac x n 2 frac x n 2 left 3 frac x n 2 a right Der Vorteil dieser Vorschrift gegenuber dem Wurzelziehen nach Heron siehe unten ist dass es divisionsfrei ist sobald einmal der Kehrwert von a displaystyle a bestimmt wurde Als Startwert wurde in der Tabelle x 0 1 a 2 displaystyle x 0 1 a 2 gewahlt Die Iterierten wurden an der ersten ungenauen Stelle abgeschnitten Es ist zu erkennen dass nach wenigen Schritten die Anzahl gultiger Stellen schnell wachst n x n displaystyle x n bei a 2 displaystyle a 2 x n displaystyle x n bei a 3 displaystyle a 3 x n displaystyle x n bei a 5 displaystyle a 5 0 1 5 displaystyle 1 5 2 displaystyle 2 3 displaystyle 3 1 1 40 displaystyle 1 40 1 6 displaystyle 1 6 1 8 displaystyle 1 8 2 1 414 displaystyle 1 414 1 72 displaystyle 1 72 2 1 displaystyle 2 1 3 1 414 213514 displaystyle 1 414213514 1 732 03 displaystyle 1 73203 2 22 displaystyle 2 22 4 1 414 21356237309502 displaystyle 1 41421356237309502 1 732 0508074 displaystyle 1 7320508074 2 236 01 displaystyle 2 23601 5 1 414 213562373095048801688724209697 displaystyle 1 414213562373095048801688724209697 1 732 05080756887729351 displaystyle 1 73205080756887729351 2 236 067975 displaystyle 2 236067975 6 1 414 213562373095048801688724209698 displaystyle 1 414213562373095048801688724209698 1 732 0508075688772935274463415058723669426 displaystyle 1 7320508075688772935274463415058723669426 2 236 067977499789692 displaystyle 2 236067977499789692 7 1 414 213562373095048801688724209698 displaystyle 1 414213562373095048801688724209698 1 732 0508075688772935274463415058723669428 displaystyle 1 7320508075688772935274463415058723669428 2 236 06797749978969640917366873127622 displaystyle 2 23606797749978969640917366873127622 8 1 414 213562373095048801688724209698 displaystyle 1 414213562373095048801688724209698 1 732 0508075688772935274463415058723669428 displaystyle 1 7320508075688772935274463415058723669428 2 236 06797749978969640917366873127623 displaystyle 2 23606797749978969640917366873127623 Betrachten wir die Differenz x n 1 a displaystyle x n 1 sqrt a zum Grenzwert im n 1 displaystyle n 1 ten Schritt so kann mittels der binomischen Formeln die Differenz im n displaystyle n ten Schritt zweimal abgespalten werden x n 1 a 3 2 x n x n 3 2 a 3 2 a a 3 2 a x n a 3 2 x n 2 x n a a 2 a displaystyle x n 1 sqrt a frac 3 2 x n frac x n 3 2a frac 3 2 sqrt a frac sqrt a 3 2a x n sqrt a cdot left frac 3 2 frac x n 2 x n sqrt a a 2a right x n a a x n 2 a x n a 2 a x n a 2 x n 2 a 2 a displaystyle x n sqrt a cdot frac a x n 2 a x n sqrt a 2a x n sqrt a 2 cdot frac x n 2 sqrt a 2a dd dd Nach der Ungleichung vom arithmetischen und geometrischen Mittel gilt 0 lt a 1 a 2 displaystyle 0 lt sqrt a leq tfrac 1 a 2 so dass der zweite Faktor sinnvoll durch 3 2 1 a displaystyle 3 2 1 a beschrankt werden kann Ist die Differenz im n displaystyle n ten Schritt eine kleine Zahl so ist die Differenz im n 1 displaystyle n 1 ten Schritt proportional zum Quadrat davon also wesentlich kleiner So entsteht durch Quadrieren eines Fehlers 10 m displaystyle 10 m eine Fehlerabschatzung proportional zu 10 2 m displaystyle 10 2m Deshalb spricht man davon dass sich die Anzahl der gultigen Stellen in jedem Schritt der Newtoniteration ungefahr verdoppelt Konvergenzbetrachtungen Bearbeiten Das Newtonverfahren fur das Polynom z 3 1 displaystyle z 3 1 uber den komplexen Zahlen konvergiert fur Startwerte aus den roten den grunen und den blauen Bereichen jeweils zu einer der drei Nullstellen des Polynoms Fur Startwerte aus der hellen Struktur dem Newtonfraktal konvergiert das Verfahren nicht Das Newtonverfahren ist ein sogenanntes lokal konvergentes Verfahren Konvergenz der in der Newtoniteration erzeugten Folge zu einer Nullstelle ist also nur garantiert wenn der Startwert d h das 0 te Glied der Folge schon ausreichend nahe an der Nullstelle liegt Ist der Startwert zu weit entfernt ist das Konvergenzverhalten nicht festgelegt das heisst es ist sowohl eine Divergenz der Folge moglich als auch eine Oszillation bei der sich endlich viele Funktionswerte abwechseln oder eine Konvergenz gegen eine andere Nullstelle der betrachteten Funktion Dynamik des Newtonverfahrens fur die Funktion x 3 2 x 2 displaystyle x 3 2x 2 mit Startwerten zwischen 4 und 4 Jede farbcodierte Zeile zeigt das Resultat eines Schritts des Verfahrens angewandt auf die jeweils daruberliegende Zeile Die Startwerte befinden sich in der obersten Zeile Viele Startwerte konvergieren gegen die einzige reellwertige Nullstelle des Polynoms bei ca 1 769 deren Farbe Mittelblau ist Es gibt jedoch auch viele Startwerte fur welche das Verfahren nicht konvergiert und zwischen null schwarz und eins rot hin und herpendelt Die Menge dieser nicht zur Nullstelle fuhrenden Startwerte enthalt offene Intervalle ist also eine Menge von positivem Mass und damit insbesondere keine Nullmenge Ist der Startwert x 0 displaystyle x 0 so gewahlt dass das Newtonverfahren konvergiert so ist die Konvergenz allerdings quadratisch also mit der Konvergenzordnung 2 falls die Ableitung an der Nullstelle nicht verschwindet Die Menge der Startpunkte fur die das Newtonverfahren gegen eine bestimmte Nullstelle konvergiert bildet den Einzugsbereich dieser Nullstelle Farbt man fur eine Polynomfunktion mit reellen oder komplexen Koeffizienten die Einzugsbereiche verschiedener Nullstellen in der komplexen Ebene unterschiedlich ein so ergibt sich ein Newtonfraktal In diesem ist zu erkennen dass die Einzugsbereiche Bassins d h Kreisscheiben um die Nullstellen enthalten aus welchen heraus die Newtoniteration stabil gegen die Nullstelle im Zentrum konvergiert Aber es ist auch zu erkennen dass die Rander der Einzugsbereiche ausgefranst sind sie haben sogar eine fraktale Struktur Geringe Abweichungen im Startpunkt konnen also zu unterschiedlichen Nullstellen fuhren Falls es jedoch im Intervall I a b displaystyle I a b genau eine Nullstelle gibt in I displaystyle I durchweg f gt 0 displaystyle f gt 0 sowie f lt 0 displaystyle f lt 0 gilt und der Startwert x 0 I displaystyle x 0 in I links von der Nullstelle 3 I displaystyle xi in I gewahlt wird dann konvergiert die Folge im Newtonverfahren stets und zwar streng monoton wachsend siehe Abbildung unten bzw die Tabelle oben ab n 1 displaystyle n 1 Beispiele fur Nicht Konvergenz Bearbeiten Oszillierendes Verhalten ergibt sich u a fur das Polynom f x x 3 2 x 2 displaystyle f x x 3 2x 2 2 mit f x 3 x 2 2 displaystyle f prime x 3x 2 2 Der Punkt x 0 displaystyle x 0 mit f 0 2 displaystyle f 0 2 und f 0 2 displaystyle f prime 0 2 wird durch den Newtonoperator auf den Punkt N 0 0 2 2 1 displaystyle N 0 0 2 2 1 abgebildet der Punkt x 1 displaystyle x 1 wiederum mit f 1 1 displaystyle f 1 1 und f 1 1 displaystyle f prime 1 1 wird auf N 1 1 1 1 0 displaystyle N 1 1 1 1 0 abgebildet so dass die Newtoniteration mit einem dieser Punkte als Startwert eine periodische Folge ergibt diese beiden Punkte wechseln sich zyklisch ab Dieser Zyklus ist stabil er bildet einen Attraktor der Newtoniteration Das bedeutet um beide Punkte gibt es Umgebungen so dass Startpunkte aus diesen Umgebungen gegen den Zyklus konvergieren und somit je einen der Punkte 0 und 1 als Grenzwert der Teilfolge mit geradem Index und der mit ungeradem Index haben Divergenz bzw beliebig weites Entfernen vom Startpunkt ergibt sich fur f x sin x displaystyle f x sin x mit f x cos x displaystyle f prime x cos x und N x x tan x displaystyle N x x tan x Es gibt eine Stelle x 0 p 2 0 displaystyle x 0 in lbrack pi 2 0 rbrack mit tan x 0 2 p displaystyle tan x 0 2 pi d h x 0 arctan 2 p 1 412 965136506737759 displaystyle x 0 arctan 2 pi 1 412965136506737759 dots Man uberzeugt sich dass dann x n x 0 2 p n displaystyle x n x 0 2 pi n gilt Dieses Verhalten ist nicht stabil denn bei leichter Variation des Anfangswertes wie sie zum Beispiel durch die numerische Berechnung entsteht entfernt sich die Newtoniteration immer weiter von der idealen divergierenden Folge Selbst bei schliesslicher Konvergenz wird die gefundene Nullstelle sehr weit vom Startwert entfernt sein Lokale quadratische Konvergenz Bearbeiten Sei f displaystyle f eine zweimal stetig differenzierbare reelle Funktion und a displaystyle a eine einfache Nullstelle von f displaystyle f in welcher die Ableitung somit keine Nullstelle hat Das bedeutet dass der Graph der Funktion transversal d h nicht beruhrend die x displaystyle x Achse schneidet Sei x displaystyle x ein Punkt nahe bei a displaystyle a Dann kann die Taylorformel zweiten Grades mit Lagrange Restglied 0 f a f x f x a x 1 2 f 3 a x 2 3 displaystyle 0 f a f x f x a x tfrac 1 2 f xi a x 2 qquad xi liegt zwischen x displaystyle x und a displaystyle a nach der Differenz x a displaystyle x a umgestellt werden x a f x f x f 3 2 f x x a 2 displaystyle x a frac f x f x frac f xi 2 f x x a 2 Es wird nun so umgestellt dass der Newtonoperator auf der rechten Seite erscheint N f x a x f x f x a f 3 2 f x x a 2 displaystyle N f x a x frac f x f x a frac f xi 2 f x x a 2 Seien I displaystyle I ein Intervall um a displaystyle a ohne Nullstelle der Ableitung f x displaystyle f x und m 1 min x I f x displaystyle m 1 min x in I f x sowie M 2 max x I f x displaystyle M 2 max x in I f x Schranken der Ableitungen von f displaystyle f Dann folgt fur alle x I displaystyle x in I die Abschatzung N f x a M 2 2 m 1 x a 2 displaystyle Bigl N f x a Bigr leq frac M 2 2m 1 x a 2 Mit K M 2 2 m 1 displaystyle K tfrac M 2 2m 1 sei der konstante Faktor bezeichnet In jedem Schritt n displaystyle n der Newtoniteration wird die Grosse d n K x n a displaystyle d n K x n a kleiner sein als das Quadrat derselben Grosse im vorhergehenden Schritt d n K K x n 1 a 2 d n 1 2 displaystyle d n leq K cdot K x n 1 a 2 d n 1 2 Nach vollstandiger Induktion ergibt sich K x n a d n d n 1 2 d n 2 4 d 0 2 n K x 0 a 2 n displaystyle K x n a d n leq d n 1 2 leq d n 2 4 leq dotsb leq d 0 2 n K x 0 a 2 n Kann also fur den Startpunkt der Iteration die Abschatzung x 0 a lt 1 K displaystyle x 0 a lt tfrac 1 K garantiert werden z B indem die Intervalllange von I displaystyle I kleiner als 1 K displaystyle 1 K ist so konvergiert die Folge x n displaystyle x n der Newtoniteration gegen die Nullstelle a displaystyle a denn die Folge d n n N displaystyle d n n in mathbb N und damit x n 1 K d n n N displaystyle x n tfrac 1 K d n n in mathbb N ist nach der angegebenen Abschatzung eine Nullfolge Die Verkurzung des Intervalls kann durch einige Iterationen eines langsameren Verfahrens zur Nullstelleneinschrankung erreicht werden z B des Bisektionsverfahrens oder der Regula falsi Die aus dieser Abschatzungen folgende Konvergenzgeschwindigkeit wird als quadratisch bezeichnet die logarithmische Genauigkeit bzw Anzahl gultiger Stellen verdoppelt sich in jedem Schritt Die Abschatzung des Abstands x n a displaystyle x n a zur Nullstelle wird oft linear in x 0 a displaystyle x 0 a angegeben so gilt z B x n a 1 2 2 n 1 x 0 a displaystyle x n a leq left tfrac 1 2 right 2 n 1 cdot x 0 a falls die Lange des Intervalls I displaystyle I kleiner als 1 2 K displaystyle tfrac 1 2K ist Dies ergibt eine Abschatzung der gultigen Stellen im Binarsystem x n a 1 10 2 n 1 x 0 a displaystyle x n a leq left tfrac 1 10 right 2 n 1 cdot x 0 a falls die Lange des Intervalls I displaystyle I kleiner als 1 10 K displaystyle tfrac 1 10K ist d h nahe genug an der Nullstelle ergibt sich eine Verdopplung der gultigen Dezimalstellen in jedem Schritt Lokale quadratische Konvergenz bei mehrfacher Nullstelle durch Modifikation Bearbeiten Fur den Fall dass f displaystyle f bei a displaystyle a eine mehrfache Nullstelle endlichen Grades besitzt lasst sich ebenfalls die Konvergenzgeschwindigkeit abschatzen und durch eine geringfugige Modifikation wieder quadratische Konvergenz erzwingen Hat f displaystyle f bei a displaystyle a eine k displaystyle k fache Nullstelle lasst sich f displaystyle f schreiben als f x x a k g x displaystyle f x x a k cdot g x mit g a 0 displaystyle g a neq 0 Dann ist nach der Produktregel f x k x a k 1 g x x a k g x displaystyle f x k cdot x a k 1 cdot g x x a k cdot g x und damit der Ausdruck f x f x x a k g x k x a k 1 g x x a k g x x a g x k g x x a g x displaystyle frac f x f x frac x a k cdot g x k cdot x a k 1 cdot g x x a k cdot g x x a frac g x k cdot g x x a cdot g x Setzt man dies nun in die Iteration ein so erhalt man x neu x f x f x x x a g x k g x x a g x displaystyle x text neu x frac f x f x x x a frac g x k cdot g x x a cdot g x und daraus nach beidseitiger Subtraktion von a displaystyle a den Iterationsfehler x neu a x a x a g x k g x x a g x x a 1 g x k g x x a g x displaystyle x text neu a x a x a frac g x k cdot g x x a cdot g x x a left 1 frac g x k cdot g x x a cdot g x right displaystyle Wenn nun der Ausdruck x a displaystyle x a sehr klein geworden ist wird der Summand x a g x displaystyle x a cdot g x im Nenner viel kleiner als k g x displaystyle k cdot g x so dass sich die hintere Klammer in displaystyle immer mehr dem Wert s 1 1 k displaystyle s 1 tfrac 1 k nahert Fur die einfache Nullstelle mit k 1 displaystyle k 1 hat man einen kleinen Wert s displaystyle s der fast 0 wird so dass x neu a x a s displaystyle x text neu a x a cdot s wird Fur k 2 displaystyle k 2 wird s displaystyle s ungefahr 0 5 so dass sich der Abstand zur Nullstelle von Schritt zu Schritt nur etwa halbiert und man nach etwa 10 Schritten die Genauigkeit nur in weiteren drei Dezimalstellen erhoht hat Bei k 3 displaystyle k 3 wird s displaystyle s etwa 0 67 so dass erst nach etwa 16 Schritten die Genauigkeit um weitere drei Dezimalstellen steigt usw Man kann daher am Konvergenzverhalten die Vielfachheit der Nullstelle abschatzen falls man sie nicht aus anderen Grunden weiss und wie nun noch beschrieben das Verfahren optimieren Bei einer k displaystyle k fachen Nullstelle modifiziert man das newtonsche Naherungsverfahren mit einem Faktor k displaystyle k x neu x k f x f x displaystyle x text neu x k cdot frac f x f x Newtonverfahren bei k displaystyle k facher Nullstelle Damit wird dann displaystyle zu x neu a x a 1 k g x k g x x a g x x a k g x x a g x k g x x a g x k g x k g x x a g x x a x a g x k g x x a g x x a 2 g x k g x x a g x displaystyle begin aligned x text neu a amp x a left 1 frac k cdot g x k cdot g x x a cdot g x right amp x a left frac k cdot g x x a cdot g x k cdot g x x a cdot g x frac k cdot g x k cdot g x x a cdot g x right amp x a frac x a cdot g x k cdot g x x a cdot g x amp x a 2 frac g x k cdot g x x a cdot g x end aligned Ist nun x a displaystyle x a wieder sehr klein so wird im Nenner der Summand x a g x displaystyle x a cdot g x viel kleiner als k g x displaystyle k cdot g x und man erhalt x neu a x a 2 g x k g x displaystyle x text neu a x a 2 frac g x k cdot g x wobei der rechte Faktor wegen g a 0 displaystyle g a neq 0 gegen einen festen Wert konvergiert Wie man sieht liegt nun auch hier quadratische Konvergenz vor Ein Beispiel zeigt das Konvergenzverhalten sehr schon Die Funktion f x x 2 2 displaystyle f x x 2 2 hat die einfache Nullstelle 2 displaystyle sqrt 2 Die linke Spalte der Tabelle zeigt die rasche Konvergenz fur den Startwert 1 nach 4 Schritten lasst sich die Genauigkeit nicht mehr steigern beim Fehler verdoppelt sich die Anzahl der Nullen hinterm Komma mindestens Quadriert man nun die Funktion mittlere Spalte wird die Nullstelle eine doppelte und nun zeigt sich das oben erlauterte Verhalten dass sich ohne Modifikation der Fehler in jedem Schritt nur etwa halbiert Modifiziert man dann diesen Fall mit dem Faktor k 2 displaystyle k 2 so stellt sich dasselbe Verhalten wie bei der einfachen Nullstelle ein rechte Spalte n x n displaystyle x n fur f x x 2 2 displaystyle f x x 2 2 Fehler x n displaystyle x n fur f x x 2 2 2 displaystyle f x x 2 2 2 ohne Faktor k displaystyle k Fehler x n displaystyle x n fur f x x 2 2 2 displaystyle f x x 2 2 2 mit Faktor k 2 displaystyle k 2 Fehler0 1 displaystyle 1 0 414 2135 displaystyle 0 4142135 1 displaystyle 1 0 414 2135 displaystyle 0 4142135 1 displaystyle 1 0 414 2135 displaystyle 0 4142135 1 1 5 displaystyle 1 5 0 085 7864 displaystyle 0 0857864 1 25 displaystyle 1 25 0 164 2135 displaystyle 0 1642135 1 5 displaystyle 1 5 0 085 7864 displaystyle 0 0857864 2 1 416 66667 displaystyle 1 41666667 0 002 4531 displaystyle 0 0024531 1 337 5 displaystyle 1 3375 0 076 71356 displaystyle 0 07671356 1 416 66667 displaystyle 1 41666667 0 002 4531 displaystyle 0 0024531 3 1 414 21569 displaystyle 1 41421569 0 000 0021 displaystyle 0 0000021 1 376 95678 displaystyle 1 37695678 0 037 25679 displaystyle 0 03725679 1 414 21569 displaystyle 1 41421569 0 000 0021 displaystyle 0 0000021 4 1 414 21356 displaystyle 1 41421356 0 displaystyle 0 1 395 83719 displaystyle 1 39583719 0 018 37638 displaystyle 0 01837638 1 414 21356 displaystyle 1 41421356 0 displaystyle 0 5 1 414 21356 displaystyle 1 41421356 0 displaystyle 0 1 405 08586 displaystyle 1 40508586 0 009 12771 displaystyle 0 00912771 1 414 21356 displaystyle 1 41421356 0 displaystyle 0 6 1 414 21356 displaystyle 1 41421356 0 displaystyle 0 1 409 66453 displaystyle 1 40966453 0 004 54903 displaystyle 0 00454903 1 414 21356 displaystyle 1 41421356 0 displaystyle 0 7 1 414 21356 displaystyle 1 41421356 0 displaystyle 0 1 411 94272 displaystyle 1 41194272 0 002 27084 displaystyle 0 00227084 1 414 21356 displaystyle 1 41421356 0 displaystyle 0 8 1 414 21356 displaystyle 1 41421356 0 displaystyle 0 1 413 07905 displaystyle 1 41307905 0 001 13451 displaystyle 0 00113451 1 414 21356 displaystyle 1 41421356 0 displaystyle 0 9 1 414 21356 displaystyle 1 41421356 0 displaystyle 0 1 413 64654 displaystyle 1 41364654 0 000 56703 displaystyle 0 00056703 1 414 21356 displaystyle 1 41421356 0 displaystyle 0 10 1 414 21356 displaystyle 1 41421356 0 displaystyle 0 1 413 93011 displaystyle 1 41393011 0 000 14171 displaystyle 0 00014171 1 414 21356 displaystyle 1 41421356 0 displaystyle 0 Das Newtonverfahren fur komplexe Zahlen Bearbeiten Fur komplexe Zahlen z displaystyle z schreibt man die Formel entsprechend 1 z 1 z 0 f z 0 f z 0 displaystyle 1 z 1 z 0 frac f z 0 f z 0 mit der holomorphen Funktion f z z x i y i 2 1 x y R displaystyle f z z x iy i 2 1 x y in mathbb R Die Zerlegung in Real und Imaginarteil ergibt f z u x y i v x y displaystyle f z u x y iv x y Die komplexe Ableitung ist unabhangig von der Richtung der Ableitung an der Stelle z displaystyle z d h es gilt d d z f z x f z i y f z i y f z displaystyle frac d dz f z frac partial partial x f z frac partial partial iy f z frac partial i partial y f z Daher gelten die Cauchy Riemann schen Differentialgleichungen 2 u x v y displaystyle 2 u x v y und v x u y displaystyle v x u y Die komplexe Gleichung 1 kann in Real und Imaginarteil zerlegt werden 3 f z f z f z f z f z f z u i v u x i v x u x 2 v x 2 displaystyle 3 frac f z f z frac f z cdot overline f z f z cdot overline f z frac u iv cdot u x iv x u x 2 v x 2 Mit Hilfe 2 folgt hieraus f z f z 1 u x 2 v x 2 u u x v v x i u u y v v y displaystyle frac f z f z frac 1 u x 2 v x 2 cdot left left u cdot u x v cdot v x right i left u cdot u y v cdot v y right right Die geometrische Bedeutung dieser Gleichung sieht man wie folgt Man bestimmt das Minimum vom Betrag f z displaystyle vert f z vert Das Minimum wird fur f z 0 displaystyle f z 0 angenommen Dies kann mit dem Gradientenverfahren d h mit der Methode des steilsten Abstiegs bestimmt werden Man fuhrt die Bezeichnung b x y f z u 2 v 2 displaystyle b x y vert f z vert sqrt u 2 v 2 ein Die Formel fur diese Methode lautet mit dem Vektor x x y displaystyle vec x left begin array 20 c x y end array right 4 x 1 x 0 b x 0 y 0 b x 0 y 0 2 b x 0 y 0 displaystyle 4 vec x 1 vec x 0 frac b x 0 y 0 left nabla b x 0 y 0 right 2 cdot nabla b x 0 y 0 Dies ist mit der Formel 1 identisch Bemerkungen Bearbeiten Der lokale Konvergenzbeweis kann auch auf die gleiche Weise im mehrdimensionalen Fall gefuhrt werden allerdings ist er dann technisch etwas schwieriger da mit zwei und dreistufigen Tensoren fur die erste bzw zweite Ableitung gearbeitet wird Im Wesentlichen ist die Konstante K durch K 1 2 sup x U f x 1 1 1 sup x U f x 1 2 displaystyle K tfrac 1 2 sup x in U f x 1 1 1 sup x in U f x 1 2 zu ersetzen mit geeigneten induzierten Operatornormen Der lokale Konvergenzbeweis setzt voraus dass ein eine Nullstelle enthaltendes Intervall bekannt ist Aus seinem Beweis ergibt sich aber keine Moglichkeit dies schnell zu testen Ein Konvergenzbeweis der auch hierfur ein Kriterium liefert wurde zuerst von Leonid Kantorowitsch gefuhrt und ist als Satz von Kantorowitsch bekannt Um einen geeigneten Startpunkt zu finden verwendet man gelegentlich andere grobere Verfahren Beispielsweise kann man mit dem Gradientenverfahren eine ungefahre Losung ermitteln und diese dann mit dem Newtonverfahren verfeinern Bei unbekanntem Startpunkt kann man mittels einer Homotopie die Funktion f displaystyle f von der man eine Nullstelle sucht zu einer einfacheren Funktion g displaystyle g deformieren von der mindestens eine Nullstelle bekannt ist Man durchlauft dann die Deformation ruckwarts in Form einer endlichen Folge sich nur wenig unterscheidender Funktionen Von der ersten Funktion g displaystyle g kennt man eine Nullstelle Als Startwert der Newtoniteration zur gerade aktuellen Funktion der Folge verwendet man die Naherung einer Nullstelle der in der Folge vorhergehenden Funktion Zum genauen Vorgehen siehe Homotopieverfahren Als Beispiel mag die Flutungshomotopie dienen mit einem willkurlichen z displaystyle z bilden wir die Ausgangsfunktion g x f 0 x f x f z displaystyle g x f 0 x f x f z mit bekannter Nullstelle z displaystyle z Wir haben den Wasserspiegel vom Nullpegel auf die Hohe f z displaystyle f z geflutet Nun senken wir schrittweise den Wasserstand f n x f x f z n h f z displaystyle f n x f x f z n cdot h cdot f z h 1 N displaystyle h 1 N n 1 N displaystyle n 1 dots N In jedem Schritt wird eine Naherung 3 n displaystyle xi n einer Nullstelle bestimmt wobei x 0 3 n 1 displaystyle x 0 xi n 1 gesetzt wird Es ist f N f displaystyle f N f und somit 3 N displaystyle xi N eine der gesuchten Naherungslosungen dd Das newtonsche NaherungsverfahrenAbbruchkriterien BearbeitenMogliche Abbruchkriterien bezuglich einer Restgrosse zum Beispiel Rechner Arithmetik sind f x n lt e 1 o d e r x n 1 x n lt e 2 displaystyle f x n lt varepsilon 1 qquad mathrm oder qquad x n 1 x n lt varepsilon 2 Wobei e 1 e 2 R displaystyle varepsilon 1 varepsilon 2 in mathbb R die Qualitat der Nullstelle bestimmt In beiden Fallen kann es vorkommen dass das Abbruchkriterium zu einem schlechten Zeitpunkt erfullt ist Weitere Anwendungsbeispiele BearbeitenLosen eines Optimierungsproblems Bearbeiten Das Newtonverfahren kann verwendet werden um einen Extremwert einer Funktion f R R displaystyle f colon mathbb R to mathbb R zu finden Dafur sucht man mit dem Verfahren nach einem Kritischen Punkt d h nach einer Nullstelle in der ersten Ableitung der Funktion Der Iterationsschritt sieht demnach wie folgt aus x n 1 x n f x n f x n displaystyle x n 1 x n frac f x n f x n Fur eine Funktion f R n R displaystyle f colon mathbb R n to mathbb R mit mehreren Eingangsvariablen x R n displaystyle mathbf x in mathbb R n verwendet man analog die Jacobimatrix J R n 1 displaystyle J in mathbb R n times 1 und die inverse Hessematrix H R n n displaystyle H in mathbb R n times n siehe auch Das Newtonverfahren im Mehrdimensionalen x n 1 x n H x n 1 J x n displaystyle mathbf x n 1 mathbf x n H mathbf x n 1 J mathbf x n Berechnung der Quadratwurzel Bearbeiten Ein Spezialfall des newtonschen Naherungsverfahrens ist das babylonische Wurzelziehen auch bekannt als Heronverfahren nach Heron von Alexandria Wendet man die Iterationsformel zur Nullstellenbestimmung auf die Funktion f x x 2 a displaystyle f x x 2 a an so erhalt man wegen der Ableitungsfunktion f x 2 x displaystyle f x 2x fur die Losung a displaystyle sqrt a das Naherungsverfahren x n 1 x n x n 2 a 2 x n 2 x n 2 x n 2 a 2 x n 1 2 x n a x n displaystyle x n 1 x n frac x n 2 a 2x n frac 2x n 2 x n 2 a 2x n frac 1 2 left x n frac a x n right Dieses Verfahren konvergiert fur jedes a 0 displaystyle a geq 0 und fur jeden beliebigen Anfangswert x 0 0 displaystyle x 0 neq 0 Berechnung der Kubikwurzel Bearbeiten Wendet man die Iterationsformel zur Nullstellenbestimmung auf die Funktion f x x 3 a displaystyle f x x 3 a an so erhalt man wegen der Ableitungsfunktion f x 3 x 2 displaystyle f x 3x 2 fur die Losung a 3 displaystyle sqrt 3 a das Naherungsverfahren x n 1 x n x n 3 a 3 x n 2 x n 1 3 x n a x n 2 1 3 2 x n a x n 2 displaystyle x n 1 x n frac x n 3 a 3x n 2 x n frac 1 3 left x n frac a x n 2 right frac 1 3 left 2x n frac a x n 2 right Fur negative Radikanden empfiehlt sich die Umrechnung mit x 3 x 3 displaystyle sqrt 3 x sqrt 3 x Dieses Verfahren konvergiert fur a displaystyle a und Anfangswert x 0 0 displaystyle x 0 neq 0 wenn a displaystyle a und x 0 displaystyle x 0 gleiches Vorzeichen haben Schnittpunkt zweier Funktionen Bearbeiten Auf ahnliche Weise lasst sich auch der x displaystyle x Wert des Schnittpunktes zweier Funktionen g x displaystyle g x und f x displaystyle f x bestimmen Da man die beiden Funktionen zur Losung des Problems gleichsetzt lasst sich immer durch Umformung folgende Form auf die das newtonsche Naherungsverfahren angewendet werden kann bestimmen f x g x 0 displaystyle f x g x 0 Gemischt goniometrische Funktion Bearbeiten Gesucht sei die positive Losung x displaystyle x der Gleichung cos x x 3 displaystyle cos x x 3 Das Problem kann umformuliert werden als cos x x 3 0 displaystyle cos x x 3 0 Gesucht werden also Nullstellen von f x cos x x 3 displaystyle f x cos x x 3 Wir haben nun f x sin x 3 x 2 displaystyle f x sin x 3x 2 Da cos x 1 displaystyle cos x leq 1 fur alle x displaystyle x gilt und x 3 gt 1 displaystyle x 3 gt 1 fur x gt 1 displaystyle x gt 1 wissen wir dass die Nullstelle zwischen 0 und 1 liegt Wir starten die Iteration mit dem Wert x 0 0 5 displaystyle x 0 0 5 x 1 x 0 f x 0 f x 0 0 5 cos 0 5 0 5 3 sin 0 5 3 0 5 2 1 112 14163710 x 2 x 1 f x 1 f x 1 0 909 672693736 x 3 0 867 263818209 x 4 0 865 477135298 x 5 0 865 474033111 x 6 0 865 474033101 x 7 0 865 474033102 displaystyle begin matrix x 1 amp amp x 0 frac f x 0 f x 0 amp amp 0 5 frac cos 0 5 0 5 3 sin 0 5 3 cdot 0 5 2 amp approx amp 1 11214163710 x 2 amp amp x 1 frac f x 1 f x 1 amp amp vdots amp approx amp 0 909672693736 x 3 amp amp vdots amp amp vdots amp approx amp 0 867263818209 x 4 amp amp vdots amp amp vdots amp approx amp 0 865477135298 x 5 amp amp vdots amp amp vdots amp approx amp 0 865474033111 x 6 amp amp vdots amp amp vdots amp approx amp 0 865474033101 x 7 amp amp vdots amp amp vdots amp approx amp 0 865474033102 end matrix Damit sind die ersten zwolf Ziffern der Nullstelle bekannt Das Newtonverfahren im Mehrdimensionalen BearbeitenDas Newtonverfahren kann auch benutzt werden um Nullstellen von mehrdimensionalen Funktionen f R n R n displaystyle f colon mathbb R n to mathbb R n zu bestimmen Ein konkreter Anwendungsfall ist die Kombination mit der Gaussschen Fehlerquadratmethode im Gauss Newton Verfahren Fur den allgemeinen Fall ist der Ausgangspunkt eine Taylorentwicklung der Funktion f displaystyle f f x h f x J x h O h 2 fur x h R n displaystyle begin aligned f mathbf x mathbf h f mathbf x J mathbf x cdot mathbf h mathcal O mathbf h 2 quad text fur quad mathbf x mathbf h in mathbb R n end aligned wobei J x f x f x x displaystyle J mathbf x f mathbf x frac partial f partial mathbf x mathbf x die Jacobimatrix also die Matrix der partiellen Ableitungen von f x displaystyle f mathbf x ist J x f i x j x i j f 1 x 1 f 1 x 2 f 1 x n f 2 x 1 f 2 x 2 f 2 x n f n x 1 f n x 2 f n x n displaystyle J mathbf x left frac partial f i partial x j mathbf x right ij begin pmatrix frac partial f 1 partial x 1 amp frac partial f 1 partial x 2 amp ldots amp frac partial f 1 partial x n frac partial f 2 partial x 1 amp frac partial f 2 partial x 2 amp ldots amp frac partial f 2 partial x n vdots amp vdots amp ddots amp vdots frac partial f n partial x 1 amp frac partial f n partial x 2 amp ldots amp frac partial f n partial x n end pmatrix Anstatt nach Nullstellen der nicht linearen Funktion f displaystyle f zu suchen sucht man nach Nullstellen der linearen Anpassung von f displaystyle f im Punkt x displaystyle mathbf x f h f x J x h 0 displaystyle tilde f mathbf h f mathbf x J mathbf x cdot mathbf h overset 0 Fur