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Als Nullmenge oder auch m displaystyle mu Nullmenge bezeichnet man in der Mathematik eine Teilmenge A displaystyle A eines Massraums W S m displaystyle Omega Sigma mu genauer A displaystyle A ist ein Element der zugehorigen s Algebra S displaystyle Sigma die das Mass null hat Sie ist nicht mit der leeren Menge zu verwechseln tatsachlich kann eine Nullmenge sogar unendlich viele Elemente enthalten Manche Autoren nehmen in der Definition von Nullmenge auch vernachlassigbare Mengen hinzu d h solche die Teilmenge einer Nullmenge aber nicht notwendigerweise Element der s displaystyle sigma Algebra sind und denen deswegen selbst eventuell kein Mass zugeordnet ist Wird allen Mengen die sich nur um eine solche vernachlassigbare Menge von einem Element der s displaystyle sigma Algebra unterscheiden ebenfalls ein Mass zugeordnet spricht man von der Vervollstandigung des Masses wie sie etwa in der Definition des Lebesgue Mass verwendet wird Von einer Eigenschaft die fur alle Elemente des Massraums ausserhalb einer m displaystyle mu Nullmenge gilt sagt man dass sie m displaystyle mu fast uberall gilt Ist m displaystyle mu ein Wahrscheinlichkeitsmass so sagt man auch m displaystyle mu fast sicher anstelle von m displaystyle mu fast uberall Inhaltsverzeichnis 1 Beispiele 1 1 Lebesgue Mass 2 Verallgemeinerungen 2 1 Inhalte auf Halbringen 2 2 Differenzierbare Mannigfaltigkeiten 3 Eigenschaften 4 Literatur 5 EinzelnachweiseBeispiele BearbeitenSei X B m displaystyle X mathcal B mu nbsp ein Massraum Die leere Menge displaystyle emptyset nbsp bildet eine m displaystyle mu nbsp Nullmenge Sei A n n N displaystyle A n n in mathbb N nbsp eine Folge von m displaystyle mu nbsp Nullmengen dann ist auch deren abzahlbare Vereinigung eine m displaystyle mu nbsp Nullmenge d h es giltm n N A n 0 displaystyle mu left bigcup n in mathbb N A n right 0 nbsp dd Lebesgue Mass Bearbeiten Fur das Lebesgue Mass l displaystyle lambda nbsp auf R displaystyle mathbb R nbsp bzw l n displaystyle lambda n nbsp auf R n displaystyle mathbb R n nbsp dann gilt Eine Teilmenge N displaystyle N nbsp von R n displaystyle mathbb R n nbsp ist genau dann eine Lebesgue Nullmenge wenn zu jedem e gt 0 displaystyle varepsilon gt 0 nbsp eine Folge I i i N displaystyle left I i right i in mathbb N nbsp von achsenparallelen n displaystyle n nbsp dimensionalen Wurfeln oder Quadern existiert mit N i N I i displaystyle N subset bigcup limits i in mathbb N I i nbsp und i N l n I i lt e displaystyle sum limits i in mathbb N lambda n left I i right lt varepsilon nbsp 1 2 Jede abzahlbare Teilmenge des R n displaystyle mathbb R n nbsp ist eine Nullmenge Insbesondere ist die Menge der rationalen Zahlen Q displaystyle mathbb Q nbsp in der Menge der reellen Zahlen R displaystyle mathbb R nbsp eine Nullmenge Jeder echte Untervektorraum insbesondere jede Hyperebene des R n displaystyle mathbb R n nbsp ist eine Nullmenge Dasselbe gilt fur affine Unterraume und Untermannigfaltigkeiten deren Dimension kleiner als n displaystyle n nbsp ist Die Cantor Menge ist eine uberabzahlbare Nullmenge in der Menge der reellen Zahlen Verallgemeinerungen BearbeitenInhalte auf Halbringen Bearbeiten Man kann Nullmengen auch allgemeiner fur Elemente eines Halbringes H displaystyle mathcal H nbsp definieren Eine Menge A displaystyle A nbsp aus H displaystyle mathcal H nbsp heisst Nullmenge wenn fur den Inhalt m displaystyle mu nbsp gilt m A 0 displaystyle mu A 0 nbsp Diese Verallgemeinerung beinhaltet sowohl die obige Definition da jede s displaystyle sigma nbsp Algebra auch ein Halbring ist und jedes Mass auch ein Inhalt ist als auch den Fall fur Ringe und Pramasse Differenzierbare Mannigfaltigkeiten Bearbeiten Fur differenzierbare Mannigfaltigkeiten gibt es im Allgemeinen keine sinnvolle Verallgemeinerung des Lebesgue Masses Dennoch kann der Begriff der Lebesgue Nullmengen sinnvoll auf differenzierbare Mannigfaltigkeiten ubertragen werden Sei M displaystyle M nbsp eine n displaystyle n nbsp dimensionale differenzierbare Mannigfaltigkeit und C M displaystyle C subset M nbsp dann heisst C displaystyle C nbsp eine Lebesgue Nullmenge wenn fur jede Karte h U V displaystyle h U rightarrow V nbsp mit V R n displaystyle V subset mathbb R n nbsp die Menge h C U displaystyle h left C cap U right nbsp eine Lebesgue Nullmenge in R n displaystyle mathbb R n nbsp ist 1 Mit dieser Definition lasst sich der Satz von Sard auf differenzierbare Mannigfaltigkeiten ubertragen Im Fall von pseudo riemannschen Mannigfaltigkeiten sind diese Lebesgue Nullmengen identisch mit den Nullmengen bezuglich des Riemann Lebesgueschen Volumenmasses 3 Eigenschaften BearbeitenSei N displaystyle N nbsp eine m displaystyle mu nbsp Nullmenge dann gilt fur die charakteristische Funktion 1 N 0 displaystyle 1 N 0 nbsp m displaystyle mu nbsp fast uberall Literatur BearbeitenJurgen Elstrodt Mass und Integrationstheorie 4 korrigierte Auflage Springer Berlin u a 2005 ISBN 3 540 21390 2 Heinz Bauer Mass und Integrationstheorie 2 uberarbeitete Auflage de Gruyter Berlin u a 1992 ISBN 3 11 013626 0 Einzelnachweise Bearbeiten a b Theodor Brocker Klaus Janich Einfuhrung in die Differentialtopologie Heidelberger Taschenbucher Band 143 Springer Verlag Berlin Heidelberg u a 1990 ISBN 3 540 06461 3 6 Der Satz von Sard Definitionen 6 1 und 6 3 S 58 59 Korrigierter Nachdruck Mit differenzierbar ist hier immer C displaystyle C infty nbsp gemeint Herbert Amann Joachim Escher Analysis III 2 Auflage Birkhauser Verlag Basel 2008 ISBN 978 3 7643 8883 6 Kapitel IX Elemente der Masstheorie 5 Das Lebesguesche Mass Theorem 5 1 v S 41 Herbert Amann Joachim Escher Analysis III 2 Auflage Birkhauser Verlag Basel 2008 ISBN 978 3 7643 8883 6 Kapitel XII Integration auf Mannigfaltigkeiten 1 Volumenmasse Satz 1 6 S 409 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Nullmenge amp oldid 230338073