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Das ehemalige Kloster Trostadt auch Neuzelle genannt war ein Chorfrauenkloster des Pramonstratenserordens dessen bauliche Uberreste in Trostadt Ortsteil der Gemeinde Reurieth im Landkreis Hildburghausen in Thuringen aufzufinden sind Kloster Trostadt Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseLage BearbeitenKloster Trostadt und der heutige Ort Trostadt befinden sich am Oberlauf der Werra etwa sieben Kilometer westlich der Kreisstadt Hildburghausen Der Ort liegt am westlichen Talrand schon in hochwassergefahrdeter Lage kaum zwei Meter uber der Flussaue der Werra Einige der im Ort vorhandenen Gebaude stammen noch aus der Zeit des ehemaligen Klosters doch sind von den Sakralbauten nur noch wenige Reste erhalten Geschichte BearbeitenDie Grafen von Henneberg wurden seit 1130 Forderer des Pramonstratenser Ordens in Thuringen und ermoglichten 1131 auch durch grosszugige Spenden die Grundung eines Doppelklosters im Ort Vessra Als Gegenleistung wurde Kloster Vessra zum Hauskloster der Grafen bestimmt und ab 1182 auch zu deren Grablege benutzt Kloster Vessra wurde 1138 durch den Bamberger Bischof Otto II geweiht Ein 1175 im Klostergelande Vessra ausgebrochener Brand wurde von der Ordensleitung zum Anlass genommen das in Vessra vorhandene Doppelkloster aufzuheben und fur die Chorfrauen eine raumlich getrennte Niederlassung zu grunden 1 Fur dieses neue Ordenshaus wurde der Platz der bereits bestehenden Siedlung Trostadt gewahlt etwa drei Kilometer ostlich von Vessra Wahrscheinlich lag dort bereits ein zum Kloster gehoriger Wirtschaftshof denn schon 795 wurde urkundlich ein Gut in Trosnastete verzeichnet 2 Diese Neugrundung wurde in der Kurzform Neuzelle genannt und diente nun als Witwenheim und Ausbildungsort des henneberger Adels Das Kloster Trostadt stand unter dem Schutz der Henneberger Grafen es wurde in kirchlichen Angelegenheiten vom Abt des Klosters Vessra vertreten Die Pramonstratenser Chorfrauen kamen durch Stiftungen und Schenkungen zu zahlreichen Gutern und Grundstucken im Henneberger Land 1244 zerstorte ein erneuter Brand diesmal in den Mauern von Kloster Trostadt die bisher geleistete Aufbauarbeit Ab Mitte des 14 Jahrhunderts musste gegen die Chorfrauen wegen nachlassender Klosterzucht Strafen verhangt werden Gleichzeitig nutzen die Henneberger Grafen gerne die Ersparnisse des Klosters um eigene Schulden begleichen zu konnen als Sicherheiten und mit oft geringerem Gegenwert erhielt das Kloster weitere Grundstucke und Nutzungsrechte ubereignet Als die Unruhen des Bauernkrieges auch auf das Werratal ubergriffen wurde auch das Kloster Trostadt evakuiert alle Chorfrauen fluchteten sich in die Stadt Schleusingen und der Klosterschatz gelangte in die schutzenden Mauern der nahen Bertholdsburg Vorsorglich wurde auch eine eigens vom Grafen beauftragte Wachmannschaft nach Trostadt in Marsch gesetzt sie sollte das Klostergelande vor Plunderungen und Verwustungen schutzen unglucklicherweise fanden diese Soldner dort eine grosse Anzahl gefullter Bierfasser An Stelle der Bauern Haufen trafen Plunderer aus Themar und einigen Nachbardorfern am Kloster ein nachdem sie vom Abzug der Chorfrauen erfahren hatten und nun herrenloses Gut erbeuten wollten Die Schutztruppe der Trunkenbolde soll hierbei keine Hand geruhrt haben doch hielten sich die Zerstorungen in Trostadt in Grenzen Nach der Niederlage der Bauern nahmen die Chorfrauen ihr Kloster Trostadt wieder in Besitz Die nachste Bedrohung kam unerwartet da nun auch noch ihr Schutzvogt Graf Georg Ernst von Henneberg Schleusingen 1511 1583 im Jahre 1544 zum Protestantismus ubergetreten war Im Verlauf des Zweiten Markgraflerkrieges wurde Kloster Trostadt 1579 abermals uberfallen die letzten Chorfrauen verliessen nun endgultig mit Zustimmung ihres Bischofs das Henneberger Gebiet 3 Aus dem sakularisierten Kloster wurde ein Gutshof geschaffen Eine Fortsetzung der Tradition als Bildungsstatten erfuhren die Kloster Vessra und Trostadt mit dem 1577 in Schleusingen gegrundeten Hennebergischen Gymnasium 4 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Kloster Trostadt Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Kirchengemeinde TrostadtEinzelnachweise Bearbeiten Bereits 1137 entschied das General Kapitel des Pramonstratenser Ordens uber die Trennung der Doppelkloster Trostadt In Hans Patze Peter Aufgebauer Hrsg Handbuch der historischen Statten Deutschlands Band 9 Thuringen Kroners Taschenausgabe Band 313 2 verbesserte und erganzte Auflage Kroner Stuttgart 1989 ISBN 3 520 31302 2 S 445 Paul Georgi Kloster Vessra In Das Thuringer Fahnlein Monatshefte fur die mitteldeutsche Heimat Heft 6 Gustav Neuenhahn Jena 1939 S 246 248 Paul Georgi Das Chorfrauenstift Trostadt In Das Thuringer Fahnlein Monatshefte fur die mitteldeutsche Heimat Heft 3 Gustav Neuenhahn Jena 1939 S 117 119 50 465083333333 10 641027777778 Koordinaten 50 27 54 3 N 10 38 27 7 O Normdaten Korperschaft GND 7591077 9 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kloster Trostadt amp oldid 228737289