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Uetterodt auch Utterrodt ist der Name eines alten ursprunglich thuringischen Adelsgeschlechts Die Familie gelangte spater auch in Franken Sachsen und im Rheinland zu Besitz und Ansehen Stammwappen derer von Uetterodt Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Herkunft 1 2 Ausbreitung und Personlichkeiten 1 3 Standeserhebungen 2 Wappen 2 1 Stammwappen 2 2 Grafliches Wappen 3 Namenstrager 4 Einzelnachweise 5 Literatur 6 WeblinksGeschichte BearbeitenHerkunft Bearbeiten Der Sage nach kam die Familie im Jahr 455 n Chr mit den Hunnen nach Thuringen als sich der Stamm der Grun Hunnen dem Mitglieder der spater so benannten Familien von Erffa von Wangenheim und von Uetterodt vorstanden an der Nesse Werra niederliess um dort Landwirtschaft zu treiben und einen nicht unbedeutenden Handel mit Getreide in die Saale und Elbe Regionen zu fuhren Dort waren zu dieser Zeit die Wenden und die Sorben ansassig ohne jedoch noch feste Wohnsitze zu haben In alten thuringischen Chroniken soll ein Edler Uto ein Waldstuck nordwestlich von Eisenach gerodet haben und dort die Ortschaft Utteroda heute Ortsteil von Krauthausen begrundet haben Der Ort wurde dem 1173 gegrundeten Jakobskloster in Creuzburg geschenkt Kneschke erwahnt dass Siegbert Uetterodt in einem zu Braunschweig im Jahre 996 abgehaltenen Turnier als Sieger hervorgegangen sein soll und Heinrich Uetterodt soll 1114 in einer Urkunde von Kaiser Heinrich V zu den vornehmsten thuringischen Herren gezahlt haben 1 Nach dem Genealogischen Handbuch des Adels wird das Geschlecht im Jahre 1399 mit Hans von Uttenrode erstmals urkundlich erwahnt 2 3 Ausbreitung und Personlichkeiten Bearbeiten nbsp Turm der Scharfenburg nbsp Gedenkstein Uetterodtsches Erbbegrabnis in Thal Hans und Berthold Uetterodt erwarben 1442 die Burg Scharfenberg auch Scharfenburg am nordlichen Rand des Thuringer Waldes Sie vereinigten eine Anzahl Guter zu einer Herrschaft Uetterodtsches Gericht mussten aber nach Zerstorung der Burg wahrend des Sachsischen Bruderkrieges 1446 bei Thal einen neuen Stammsitz errichten den sie von Herzog Wilhelm von Sachsen zu Lehn erhielten Er blieb bis zum Jahr 1837 in Familienbesitz 1 Conrad Uetterodt und nach ihm sein Vetter Nicolaus waren von 1499 bis 1547 Landkomture des Deutschen Ritterordens in Thuringen Die Familie teilte sich im 16 Jahrhundert in zwei Linien die altere Linie behielt den Stammsitz in Thal da die Scharfenburg inzwischen baufallig war errichtete man in der Ortslage ein Festes Haus als neuen Wohnsitz Die jungere Linie zu Lupnitz stiftete Andreas Friedrich von Uetterodt Er war mit der aus dem Nachbarort Farnroda stammenden Erbtochter Anna von Farnrode verheiratet Nach dem Bauernkrieg konnte von ihm der sakularisierte Klosterhof von Wenigenlupnitz erworben werden um dort das Schloss Neuscharfenberg zu erbauen 4 Spater wurde auch ein Zweig zu Schwarzhausen begrundet aus dem Heinrich Wilhelm von Uetterodt herzoglich sachsen romhilder Hofmeister und Oberforstmeister zu Romhild kam Er war 1730 Geschlechtsaltester Seit 1550 war ein Uettrodt Burgmann der Reichsburg Friedberg in der Wetterau 3 Anfang des 18 Jahrhunderts gehorten die Herren von Uetterodt auch zur Reichsritterschaft im Ritterkanton Odenwald des Frankischen Ritterkreises 5 Zur alteren Linie zu Thal gehorte der koniglich polnische und kursachsische Geheimrat Adolph II von Uetterodt der auch als Gesandter am koniglich britischen und kaiserlichen Hof in Wien tatig war Sein Sohn Adolph III von Uetterodt wurde kursachsischer General der Kavallerie Dessen Sohn Adolph IV starb im hohen Alter Ihm folgte die jungere Linie unter Wolf Sigismund VI von Uetterodt landgraflich hessischer kasseler Oberstkammerer der unter seiner Hand alle Familienguter wiedervereinigen konnte Wolf Horst Graf von Uetterodt 1788 1836 ein Sohn von Wolf Sigismund VI stiftete ein Familienmajorat Aus seiner 1817 geschlossenen Ehe mit Elisabeth Freiin von Brever genannt von Furth 1798 entstammt Ludwig Wolf Sigismund Graf von Uetterodt zum Scharfenberg 1824 Er war Schlossherr des in Wenigenlupnitz befindlichen Schlosses Neuscharfenberg und heiratete 1845 Friederike von Uetterodt verwitwete Freifrau von Donop Aus der Ehe kamen neben zwei Tochtern die Grafinnen Ottilie 1847 und Maria 1848 ein Sohn Wolf Graf von Uetterodt 1846 1 Ludwig Graf von Uetterodt zu Scharfenberg war ein Historiker und Autor Er schrieb unter anderen Gunther Graf von Schwarzburg erwahlter deutscher Konig Leipzig 1862 und Ernst Graf zu Mansfeld 1580 1626 Gotha 1867 6 Georg Christoph von Utterodt war von 1701 bis 1709 Berghauptmann in Strassberg Unter seiner Leitung wurden wesentliche Teile der Wasserwirtschaft des Strassberger Bergbaus des heutigen Flachendenkmals Unterharzer Teich und Grabensystem erbaut 7 Standeserhebungen Bearbeiten Wolf von Uetterodt auf Scharfenberg grossherzoglich hessischer Kammerherr Major und Flugeladjutant wurde am 3 Februar 1829 zu Darmstadt in den grossherzoglich hessischen Grafenstand mit dem Pradikat Herr zu Scharffenberg erhoben 3 Das Diplom wurde vom Grossherzog von Sachsen Weimar Eisenach und vom Herzog von Sachsen Coburg und Gotha anerkannt und bestatigt 1 Sein Sohn Ludwig Graf von Uetterodt Herr zu Scharffenberg erhielt am 1 Dezember 1860 das preussische Indigenat 3 Wappen BearbeitenStammwappen Bearbeiten Das Stammwappen zeigt In Silber drei 2 1 nach aussen gewendete ungebildete blaue Halbmonde je eine gebildete rote Strahlensonne umschliessend Auf dem goldgekronten Helm mit rot silbernen Decken eine konische rote Saule darauf ein liegender blauer Halbmond die rote Sonne umschliessend 3 Grafliches Wappen Bearbeiten Das grafliche Wappen verliehen 1829 ist geviert Wappen der Burggrafen von Kirchberg und belegt mit einem Mittelschild das Stammwappen 1 und 4 in Silber ein schwarzer Lowe 2 und 3 in Silber drei schwarze Pfahle Das Wappen hat drei Helme auf dem rechten mit schwarz silbernen Decken eine hohe silberne Saule bestuckt mit einer Rosette von acht abwechselnd schwarzen und silbernen Straussenfedern In der Mitte der Stammhelm auf dem linken mit schwarz silbernen Decken eine mit drei schwarzen Pfahlen belegte hohe silberne Saule bestuckt mit einem naturlichen Pfauenwedel 3 1 Der Wahlspruch lautet Fest und getreu Namenstrager BearbeitenWolf Sigmund von Uetterodt 1589 als Der Forthelfende Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft Hans Andreas von Uetterodt 1678 als Der Bezwingende Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft Georg Christoph von Utterodt um 1650 1714 furstlich sachsischer und graflich stolbergischer Berghauptmann Adam Adolph von Uetterodt 1730 koniglich polnischer und kurfurstlich sachsischer Generalmajor Georg Ludwig von Uetterodt 1781 kurfurstlich sachsischer GeneralmajorEinzelnachweise Bearbeiten a b c d e Neues allgemeines deutsches Adels Lexicon Band 9 Seite 552 553 Hauptstaatsarchiv Dresden Kop 3 fol 14 a b c d e f Genealogisches Handbuch des Adels Adelslexikon Band XVI Band 137 der Gesamtreihe Seite 131 132 Wolfgang Eberhardt Zur Geschichte der Scharfenburg bei Thal Ruhla 1994 Gerhard Kobler Historisches Lexikon der deutschen Lander Die deutschen Territorien vom Mittelalter bis zur Gegenwart 7 vollstandig uberarbeitete Auflage C H Beck Munchen 2007 ISBN 978 3 406 54986 1 S 735 Album der Residenzen Schlosser und Ritterguter Thuringens insbesondere der Sachsischen Lande Ernestinischer Linie In bildlicher Darstellung In Verbindung mit Mehreren mit Text begleitet u herausg von Prof Dr J Gersdorf Archivar in Altenburg Schuldir Dr A M Schulze in Gotha Hofr L Bechstein in Meiningen Prof Dr W Rein in Eisenach Dr Fr Hoffmann in Hildburghausen I Heft Leipzig Expedition Werl Qu Fol Das Unterharzer Teich und GrabensystemLiteratur BearbeitenErnst Heinrich Kneschke Neues allgemeines deutsches Adels Lexicon Band 9 Friedrich Voigt s Buchhandlung Leipzig 1870 Seite 552 553 Genealogisches Handbuch des Adels Adelslexikon Band XVI Band 137 der Gesamtreihe Seite 131 132 C A Starke Verlag Limburg Lahn 2005 ISSN 0435 2408 Utterodt Scharffenberg In Heinrich August Pierer Julius Lobe Hrsg Universal Lexikon der Gegenwart und Vergangenheit 4 Auflage Band 18 Altenburg 1864 S 324 zeno org Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Uetterodt Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Stammwappen derer von Utterodt als Utteroden in Band 3 des Johann Siebmacherschen Wappenbuchs in 5 Banden 1701 Normdaten Person GND 12981959X lobid OGND AKS VIAF 57702235 Wikipedia Personensuche Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Uetterodt amp oldid 229285241