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Georg Friedrich von Waldeck 31 Januar 1620 im Residenzschloss Arolsen 19 November 1692 ebenda war ein deutscher Generalfeldmarschall und hollandischer Generalkapitan Er erhielt 1682 als erstes Familienmitglied des Hauses Waldeck den Furstentitel Dieser war personlich an ihn gebunden im Gegensatz zum erblichen Furstentitel den die Waldecker 30 Jahre spater bekamen Georg Friedrich von Waldeck mit dem Grosskreuz des Johanniterordens Georg Friedrich von Waldeck Stich von Jacques Blondeau 1683 Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 2 Nachkommen 3 Grabinschrift 4 Historische Quellen 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLeben und Wirken BearbeitenGeorg Friedrich stammte aus dem Geschlecht der Grafen von Waldeck Er war der dritte Sohn des Grafen Wolrad IV von Waldeck zu Eisenberg 1588 1640 und dessen Frau Anna von Baden Durlach 1585 1649 einer Tochter des Markgrafen Jakob III von Baden Hachberg nbsp Georg Friedrich Kupferstich anonym Waldeck trat 1641 in den Dienst der Generalstaaten und 1651 als Generalleutnant in den Dienst Brandenburgs wo er 1653 als leitender Minister auch an die Spitze der Staatsverwaltung gelangte Als Leiter des brandenburgischen Kriegswesens und enger innen und aussenpolitischer Vertrauter des Kurfursten in den folgenden Jahren bemuhte sich Georg Friedrich um die Neuordnung der brandenburgischen obersten Regierungsbehorde des Geheimen Rates sowie der Hof Domanen Heeres und Steuerverwaltung mit dem Ziel den Kurfursten und dessen Finanzen von standischer Bewilligung unabhangig zu machen und damit die fur eine aktive Politik erforderlichen Rustungen zu ermoglichen 1 Er gab der brandenburgischen Politik eine neue Richtung als er sich von der kaiserlichen Partei lossagte und ein Bundnis der protestantischen Fursten zustande zu bringen versuchte Schon am 10 Dezember 1652 war er vom damaligen Herrenmeister Johann Moritz von Nassau Siegen zum Johanniterritter geschlagen worden 2 Er erhielt 1654 die Kommende Lagow 3 Am 23 Juni 1656 schloss er das Marienburger Bundnis in Marienburg zwischen Brandenburg und Schweden in dem sich der brandenburgische Kurfurst Friedrich Wilhelm zum Beistand im Krieg gegen Polen verpflichtete und dafur das Bistum Ermland und vier polnische Woiwodschaften von Schweden zu Lehen erhielt In der dreitagigen Schlacht bei Warschau im Zweiten Nordischen Krieg vom 28 bis 30 Juli 1656 befehligte Georg Friedrich die brandenburgische und schwedische Kavallerie sein jungerer Bruder Wolrad befehligte als Generalmajor drei Brigaden Infanterie im Zentrum der schwedisch brandenburgischen Schlachtordnung 1658 quittierte Georg Friedrich den Dienst beim Grossen Kurfursten nachdem dieser 1657 mit Polen den Vertrag von Wehlau geschlossen und darin zugesichert hatte von der schwedischen auf die neu koalierte polnisch danische Seite zu wechseln Im Jahr 1664 nach dem fruhen Tod seines Neffen Heinrich Wolrad erbte er die Teilgrafschaft Waldeck Eisenberg sowie die Grafschaft Cuylenburg Unter Karl X Gustav von Schweden kampfte Georg Friedrich von Waldeck in dessen beiden letzten Feldzugen gegen Danemark Danach war er deutscher Generalfeldmarschall 1664 in der Schlacht bei Sankt Gotthard Mogersdorf Unter Wilhelm III von Oranien Nassau wurde er Stabschef des hollandischen Heeres 1682 wurde er von Kaiser Leopold I als Furst von Waldeck in den Reichsfurstenstand erhoben Die geringe Finanzkraft seines Furstentums die schon seine Vorfahren zu vielen Verpfandungen ihrer Einkunfte gezwungen hatte zwang Georg Friedrich zu einer Anleihe von 1 Million Mark beim Landgrafen Karl von Hessen Kassel Wahrend des Turkenkrieges fuhrte Georg Friedrich von Waldeck 1683 die Kreistruppen Bayerns Frankens und Oberhessens zur Beendigung der turkischen Belagerung zum Entsatzheer nach Wien Er war dann ab 1685 unter Herzog Karl von Lothringen und Kurfurst Max Emanuel von Bayern als selbstandiger Heerfuhrer tatig Georg Friedrich wurde 1688 von Wilhelm III als Generalkapitan der Niederlande berufen als dieser nach England abreiste 1689 verteidigte er im Verein mit Brandenburg in Belgien den Niederrhein gegen die Franzosen Er siegte bei Walcourt wurde aber 1690 in der Schlacht bei Fleurus und 1691 in der Schlacht bei Leuze von Marschall Montmorency Luxembourg geschlagen 1689 war er zum Herrenmeister der Ballei Brandenburg des Johanniterordens gewahlt worden 3 Georg Friedrich von Waldeck starb am 19 November 1692 in Arolsen und wurde in Korbach beerdigt Seine Teilgrafschaft ging da seine vier Sohne alle vor ihm verstorben waren aufgrund eines 1685 geschlossenen Erbvertrags an seinen Vetter Christian Ludwig von Waldeck Wildungen der damit beide Teile der Grafschaft zum ersten Mal seit 1397 wieder in einer Hand vereinte Die Georg Friedrich Kaserne in Fritzlar ist nach ihm benannt Nachkommen BearbeitenAus seiner am 29 November 1643 in Cuylenburg geschlossenen Ehe mit Elisabeth Charlotte 1626 1694 einer Tochter des Grafen Wilhelm von Nassau Siegen 1592 1642 stammten Wolrad Christian 1644 1650 Friedrich Wilhelm 1649 1651 Louisa Anna 1653 1714 Georg IV Graf von Erbach Furstenau Charlotte Amalie 1654 1657 Karl Wilhelm 1657 1670 Karl Gustav 1659 1678 Sophie Henriette 1662 1702 Ernst Herzog von Sachsen Hildburghausen Albertine Elisabeth 1664 1727 Philipp Ludwig Graf von Erbach ErbachGrabinschrift BearbeitenDie Inschrift auf dem Grab in der Nikolaikirche in Korbach besagt Georg Friedrich von Gottes Gnaden Furst von Waldeck Graf in Pyrmont und Cuylenburg Meister des Johanniter Ordens in der Mark in Sachsen in Pommern und in Mecklenburg Propst der Domkirche zu Halberstadt und Kommendator zu Lagow Der Hl Kaiserlichen Majestat und der vereinigten niederlandischen Provinzen Generalfeldmarschall und Gouverneur von Maastricht Historische Quellen BearbeitenDie wichtigsten Dokumente uber das Leben und politische Wirken Georg Friedrichs werden im Hessischen Staatsarchiv Marburg verwahrt Korrespondenzen mit bedeutenden Staatsmannern sowie Denkschriften zu Reichsverfassungs und Militarfragen enthalt der im 19 Jahrhundert gebildete Bestand 117 Politisches Archiv des Fursten Georg Friedrich Weitere Unterlagen sind in den verschiedenen Bestanden der Waldecker Alteren Kanzleien Bestandegruppe 115 uberliefert Literatur BearbeitenPieter Lodewijk Muller Georg Friedrich Furst von Waldeck Graf von Pyrmont und Culemborg In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 8 Duncker amp Humblot Leipzig 1878 S 701 709 Johann Georg von Rauchbar Leben u Taten des Fursten Georg Friedrich von Waldeck 1620 1692 2 Bde Arolsen 1870 Digitalisat bei Munchener Digitalisierungszentrum Constantin von Wurzbach Waldeck Wildungen Georg Friedrich Furst In Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich 52 Theil Kaiserlich konigliche Hof und Staatsdruckerei Wien 1885 S 172 f Digitalisat Theodor Heuss Georg Friedrich von Waldeck In Theodor Heuss Schattenbeschworung Randfiguren der Geschichte Wunderlich Stuttgart u a 1947 Auch Klopfer und Meyer Tubingen 1999 ISBN 3 931402 52 5 Promenade 13 Thomas Klein Georg Friedrich In Neue Deutsche Biographie NDB Band 6 Duncker amp Humblot Berlin 1964 ISBN 3 428 00187 7 S 230 f Digitalisat Gerhard Menk Absolutismus und Regierungsform in Waldeck Der Zugriff Graf Georg Friedrichs und seines Kanzlers Johann Vietor auf Staat und Stande in Hessisches Jahrbuch fur Landesgeschichte 35 1985 S 69 135 Gerhard Menk Georg Friedrich von Waldeck 1620 1692 Eine biographische Skizze Waldeckischer Geschichtsverein Arolsen 1992 ISBN 3 9802226 5 9 Waldeckische historische Hefte 3 Gerhard Menk Der fruhneuzeitliche Beamte und die Staatsrason Georg Friedrich von Waldeck und die Nachlassregelung des Kanzlers Johann Vietor in Geschichtsblatter fur Waldeck 81 1993 S 35 75 Hans Joachim Bottcher Die Turkenkriege im Spiegel sachsischer Biographien Gabriele Schafer Verlag Herne 2019 ISBN 978 3 944487 63 2 S 80 85 91 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Prinz Georg Friedrich von Waldeck Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Biografie von Georg Friedrich zu Waldeck Waldeckischer Geschichtsverein Bad Arolsen Waldeck Georg Friedrich Furst zu Hessische Biografie Stand 31 Januar 2020 In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Einzelnachweise Bearbeiten https www deutsche biographie de sfz35706 html Berliner Revue Band 11 S 408 a b Adolf Wilhelm Ernst von Winterfeld Geschichte des Ritterlichen Ordens St Johannis vom Spital zu Jerusalem mit besonderer Berucksichtigung der Ballei Brandenburg oder des Herrenmeisterthums Sonnenburg Berendt Berlin 1859 S 741 743 S 780 VorgangerAmtNachfolgerMoritz von NassauHerrenmeister der Balley Brandenburg des Johanniterordens 1689 1692Karl Philipp von Brandenburg SchwedtNormdaten Person GND 119177269 lobid OGND AKS LCCN n85311252 VIAF 74657325 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Georg FriedrichALTERNATIVNAMEN Georg Friedrich Furst zu Waldeck Georg Friedrich Waldeck EisenbergKURZBESCHREIBUNG deutscher Reichsfeldmarschall und hollandischer GeneralkapitanGEBURTSDATUM 31 Januar 1620GEBURTSORT ArolsenSTERBEDATUM 19 November 1692STERBEORT Arolsen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Georg Friedrich Waldeck Eisenberg amp oldid 232175274