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Im Pommernfeldzug 1715 1716 im Grossen Nordischen Krieg eroberte ein alliiertes Heer bestehend aus Preussen Danen und Sachsen vom 1 Mai 1715 bis zum 19 April 1716 samtliche noch in schwedischem Besitz befindliche bzw kurzlich erst wieder in Besitz genommenem Gebiete in Vorpommern und an der Odermundung sowie die Stadt Wismar Pommernfeldzug 1715 1716Teil von Grosser Nordischer KriegSchwedisch Pommern westlich der Oder um 1700Datum 1 Mai 1715 bis 19 April 1716Ort Rugen Stralsund und VorpommernAusgang Sieg der Alliierten Preussen Danemark Sachsen Eroberung von Schwedisch PommernKonfliktparteienSchweden 1650 Schweden Preussen Konigreich PreussenDanemark DanemarkKurfurstentum Sachsen SachsenBefehlshaberKonig Karl XII Feldmarschall Duker Preussen Leopold I von Anhalt Dessau Friedrich Wilhelm I Danemark Carl Rudolf von Wurttemberg Friedrich IV Sachsen von WackerbarthTruppenstarke geschatzt 15 000 Mann in Stralsund0 4 500 Mann auf Rugen0 2 500 Mann in Wismar0 1 000 Mann auf Usedom 40 000 Preussen24 000 Danen0 8 000 SachsenVerlusteunbekannt unbekanntSchlachten und Belagerungen des Grossen Nordischen Krieges 1700 1721 1 Phase Schwedische Dominanz 1700 1709 Danischer Kriegsschauplatz 1700 Humlebaek Tonning I Livland Estnischer Kriegsschauplatz 1700 1708 Riga I Jungfernhof Varja Puhhajoggi Narva Petschora Duna Rauge Erastfer Hummelshof Embach Tartu Narva II Wesenberg I Wesenberg II Ingermanland Finnischer Kriegsschauplatz ab 1701 Archangelsk Ladogasee Noteborg Nyenschanz Newa Systerback Petersburg Wyborg I Porvoo Newa II Koporje II Kolkanpaa Litauisch weissrussischer Kriegsschauplatz 1702 1706 Vilnius Saladen Jakobstadt Gemauerthof Mitau Grodno I Olkieniki Njaswisch Klezk Ljachawitschy Polnischer Kriegsschauplatz 1702 1706 Klissow Pultusk Thorn Lemberg Warschau Posen Punitz Tillendorf Rakowitz Praga Fraustadt Kalisch Russischer Kriegsschauplatz 1708 1709 Grodno II Golowtschin Moljatitschi Rajowka Lesnaja Desna Baturyn Koniecpol Weprik Opischnja Krasnokutsk Sokolki Poltawa I Poltawa II2 Phase Schweden in der Defensive 1710 1721 Baltischer und Finnischer Kriegsschauplatz bis 1714 Riga II Wyborg II Pernau Kexholm Reval Hogland Palkane Storkyro Nyslott Hanko Schwed Norwegischer Kriegsschauplatz 1710 1721 Helsingborg Koge Bucht Bottnischer Meerbusen Frederikshald I Dynekilen Fjord Goteborg I Stromstad Trondheim Frederikshald II Marstrand Osel Goteborg II Sodra Staket Gronham Sundsvall Norddeutscher Kriegsschauplatz 1711 1716 Elbing Wismar I Lubow Stralsund I Greifswalder Bodden I Stade Rugen Gadebusch Altona Tonning II Stettin Fehmarn Wismar II Stralsund II Jasmund Peenemunde Greifswalder Bodden II Stresow Hauptziel war die Eroberung der bis dahin bereits von den Alliierten dreimal erfolglos belagerten Festung Stralsund Verschiedene teilweise parallel verlaufende Kampfe um die Inseln Rugen und Usedom um Wismar und um die Seeherrschaft auf der Ostsee dienten als Vorbereitung dazu Stralsund wurde am 23 Dezember 1715 und Wismar 19 April 1716 eingenommen Stralsund wurde danisch kam aber bereits 1720 Frieden von Frederiksborg zusammen mit Rugen und dem pommerschen Festland nordlich der Peene an Schweden zuruck in dessen Besitz es noch fast ein Jahrhundert bis 1815 verblieb Gleichzeitig wurde auch die Herrschaft uber Wismar von den Danen wieder an Schweden zuruckgegeben Dem Feldzug wohnten die gesamte Zeit uber der danische Konig Friedrich IV und der preussische Konig Friedrich Wilhelm I bei Inhaltsverzeichnis 1 Vorgeschichte 1 1 Kriegshandlungen in Schwedisch Pommern von 1711 bis 1714 1 2 Ruckkehr des schwedischen Konigs Karl XII im November 1714 2 Der Pommernfeldzug vom 1 Mai 1715 bis 19 April 1716 2 1 Gliederung der alliierten Streitkrafte 2 1 1 Preussen 2 1 2 Sachsen 2 1 3 Danen 2 2 Operationen bis zum Beginn der Belagerung Stralsunds 2 3 Operationen wahrend der Belagerung Stralsunds 2 3 1 Belagerung Seekrieg Einnahme Usedoms 2 3 2 Eroberung Rugens 2 3 3 Der Fall Stralsunds 2 4 Operationen nach der Belagerung Stralsunds 3 Folgen des Feldzugs 4 Sonstiges 4 1 Der Soldatenkonig und seine Langen Kerls 4 2 Die Flucht Karls XII 4 3 Gedenkstatten der Belagerung von Stralsund 5 Siehe auch 6 Literatur 7 Einzelnachweise 8 WeblinksVorgeschichte BearbeitenSiehe auch Belagerung von Stralsund 1711 Kriegshandlungen in Schwedisch Pommern von 1711 bis 1714 Bearbeiten Wahrend des Nordischen Krieges 1700 bis 1721 drangen am 29 August 1711 erstmals danische Truppen unter dem Kommando Konigs Friedrichs IV von Mecklenburg aus bei Damgarten in Schwedisch Pommern ein Die Schweden hatten hier nur 8 000 Mann unter Oberst Karl Gustav Duker stehen 1 Zu den Danen stiessen Anfang September 1711 russische und sachsische Truppen Sie waren durch die Neumark und die Uckermark gekommen und vereinigten sich bald darauf mit dem danischen Heer Die zahlenmassig unterlegenen Schweden beschrankten sich deshalb auf die Verteidigung der beiden Festungen Stettin und Stralsund sowie der Insel Rugen nbsp Erste Belagerung von Stralsund 1711 bis 1712Ab dem 7 September 1711 kam es zu einer ersten Belagerung von Stralsund durch die verbundeten Heere Jedoch fehlten der Belagerungsarmee schwere Artillerie und genugend Nahrungsmittel fur die rund 30 000 Mann starke Truppe 2 Als am 8 Dezember 1711 zur Unterstutzung Stralsunds 6 000 Schweden auf Rugen landeten zogen sich die Verbundeten am 7 Januar 1712 nach uber 17 Wochen Belagerung zuruck und bezogen Winterlager in Mecklenburg Im Mai 1712 ruckten erneut russische Soldaten in Pommern ein und es kam zur zweiten Belagerung von Stralsund bei der die Verbundeten 7 000 Sachsen und 38 000 Russen aufboten Die Belagerung scheiterte wieder da am 26 September 1712 10 000 Mann unter Kommando des schwedischen Generals Magnus Stenbock auf Rugen landeten und die Eroberung Stralsunds unmoglich machten Stenbocks Nachschub wurde jedoch bei der Vernichtung der schwedischen Transportflotte durch die Danen versenkt Gegen Ende des Jahres 1712 gelang es dem schwedischen General die Verbundeten aus Pommern zuruckzudrangen und den Krieg nach Mecklenburg und Holstein zu verlagern Nachdem die siegreichen Verbundeten aus Holstein wieder nach Pommern einmarschiert waren erfolgte im Juni 1713 die dritte Belagerung von Stralsund Diese wurde im Oktober erneut aufgehoben Im August 1713 begannen russische und sachsische Einheiten unter Fuhrung des Fursten Alexander D Menschikow einen Angriff auf Stettin welches uber eine Garnison von 4 300 Mann verfugte Die Stadt ergab sich am 19 September 1713 nachdem ein achtstundiges Bombardement der sachsischen Belagerungsartillerie grosse Teile der Stadt zerstort hatte Am 6 Oktober 1713 marschierten nach Verhandlungen und Zahlung von 400 000 Reichstaler an die Alliierten 3 preussische Truppen in Stettin ein Schwedisch Pommern war inzwischen bis auf Stralsund komplett von den verbundeten Danen Russen und Sachsen erobert und von Preussen als neutraler Macht besetzt worden Da der Schwedenkonig die Zustimmung zu jenem uber seinem Kopf getroffenen Abkommen verweigerte trat Preussen nach weitlaufigen Verhandlungen aus seiner neutralen Haltung heraus und schloss zunachst am 12 Juni 1714 einen Vertrag mit Russland ab in dem Preussen der endgultige Erwerb Vorpommerns bis zur Peene zugesichert wurde Spater folgten gleichlautende Vertrage mit Danemark England Hannover und Sachsen Ruckkehr des schwedischen Konigs Karl XII im November 1714 Bearbeiten Nachdem sich der schwedische Konig Karl XII nach der verheerenden Niederlage in der Schlacht bei Poltawa 1709 funf Jahre im Osmanischen Reich aufgehalten hatte weilte er seit dem 11 November 1714 in der schwedischen Festungsstadt Stralsund Ihm gelang es die 2400 Kilometer von Rumanien gehorte zum Osmanischen Reich bis Pommern in 15 Tagen an einem Stuck zuruckzulegen vgl Gewaltritt Karls XII von Pitești nach Stralsund Von der Stadtbevolkerung umjubelt war es unter Verkennung der Situation sein Ziel die fruheren Machtverhaltnisse in Pommern wiederherzustellen Unter seiner Fuhrung wurde der Ausbau der Befestigungsanlagen an dem bis zu 10 000 Menschen beteiligt waren forciert 4 Zudem stellte er eine kleine mangelhaft ausgerustete aber ihm ergebene Armee auf Im Januar eroffnete Karl XII die Operationen und besetzte zur Sicherung der Stralsunder Festung die Sud und Ostkuste Rugens Am 23 Februar 1715 nahm Karl XII Wolgast ein das von einem zwanzig Mann starken preussischen Posten besetzt war 5 Am 22 April landeten schwedische Truppen auf der Insel Usedom und uberrumpelten eine kleine preussische Abteilung 3 Daraufhin liess Friedrich Wilhelm I den schwedischen Gesandten ausweisen und gab die Anweisung zum Beginn des geplanten Feldzugs Der Pommernfeldzug vom 1 Mai 1715 bis 19 April 1716 BearbeitenGliederung der alliierten Streitkrafte Bearbeiten Das alliierte Heer setzte sich aus den Streitkraften Preussens Sachsens und Danemarks zusammen Preussen nahm innerhalb des Bundnisses aufgrund der numerischen Dominanz seiner Streitkrafte die Fuhrungsrolle fur die an Land auszufuhrenden Operationen ein Die Danen dagegen hatten aufgrund ihrer starken Kriegsflotte das Kommando zur See inne Die drei Teilheere wurden von ihren jeweiligen Kommandanten immer in Abstimmung mit den anderen Alliierten gefuhrt Preussen Bearbeiten nbsp Preussische Grenadiere um 1715 nbsp Preussischer Kurassier um 1715Infanterie 6 36 Bataillone zusammen 25 299 Mann 1 Freikompanie 67 Mann 1 Jagerkompanie 40 Jager Kavallerie 40 Schwadronen zusammen 7 202 MannErsatz 7 Bataillone 15 Schwadronen zusammen 7 636 MannFeldartillerie 12 6 pfunder Kanonen 8 3 pfunder Kanonen 80 24 pfunder Kanonen schwere Artillerie 40 Morser 2 Haubitzen 1 Mineurkorps 24 Mann 1 Pontonierskorps 24 Mann 20 PontonsSachsen Bearbeiten 8 Infanterie Regimenter 10 Kavallerie Schwadronen 6 3 pfunder Kanonen zusammen 8000 MannDanen Bearbeiten 24 Infanterie Bataillone 44 Kavallerie Schwadronen zusammen 24 000 MannOperationen bis zum Beginn der Belagerung Stralsunds Bearbeiten Hauptkampfe des Feldzugs 1715 16 Juni Beginn der Belagerung Wismars 12 Juli Beginn der Belagerung Stralsunds 8 August Seeschlacht bei Jasmund 22 August Eroberung der Peenemunder Schanze 25 September Seegefechte im Greifswalder Bodden 15 November Schlacht bei Stresow Rugen 24 Dezember Fall der Festung Stralsund1716 19 April Eroberung WismarsDas bis dahin neutrale Preussen erklarte am 1 Mai 1715 Schweden den Krieg 7 Zu dem Zeitpunkt waren nach den Ruckeroberungen Karls XII die befestigten Hafen Stralsund und Wismar die Inseln Rugen und Usedom sowie einige kleinere Inseln in schwedischer Hand Der Rest blieb von den Verbundeten besetzt Ab dem 1 Mai 1715 bezog das preussische Heer bei Stettin ein Feldlager zu dem vierzehn Tage spater ein sachsisches Korps von 8000 Mann unter dem General August Christoph von Wackerbarth hinzustiess Das Oberkommando des preussischen Kontingentes ubernahm Konig Friedrich Wilhelm I selbst Unter ihm fuhrte der Feldmarschall Furst Leopold I von Anhalt Dessau das Kommando Der Feldmarschall war ein erfahrener Truppenfuhrer der bereits die preussischen Kontingente im Spanischen Erbfolgekrieg 1701 1714 kommandiert hatte Da der Vormarsch der Danen sich verzogerte kam es zunachst nur zu Plankeleien der Voraustruppen an der Peene Erst in der zweiten Junihalfte trat die danische Armee den Vormarsch durch Mecklenburg an Eine danische Abteilung von vier Bataillonen und zwolf Schwadronen unter dem Kommando des Generalleutnants Friedrich von Legardt schloss Wismar ein den zweiten Stutzpunkt der Schweden auf deutschem Boden dessen Besatzung 2500 Mann zahlte Konig Friedrich Wilhelm I verstarkte die Belagerungstruppen seinerseits durch zwei Bataillone und zwolf Schwadronen unter Kommando des Generalmajors von der Albe Das Belagerungskorps zahlte nun zusammen etwa 8000 Mann Auf See blockierten zudem danische Schiffe den Zugang zu Wismar Am 28 Juni brach schliesslich die preussisch sachsische Armee aus ihrem Lager bei Stettin auf Ohne auf Widerstand zu treffen gingen die Preussen mittels einer Pontonbrucke bei Loitz die Sachsen bei Jarmen uber die Peene und vereinigten sich Mitte Juli mit den Danen vor Stralsund Diese gingen unter Kommando des Generalfeldmarschalls Karl Rudolf von Wurttemberg bei Damgarten uber die Recknitz und trafen ebenfalls auf keine feindliche Gegenwehr Karl XII hatte zuvor seine noch in Pommern verbliebenen Truppen nach Stralsund zuruckgenommen da er es aufgrund der numerischen und qualitativen Uberlegenheit der alliierten Krafte nicht auf eine Entscheidung in einer Feldschlacht ankommen lassen wollte Namentlich seine Kavallerie war einer offenen Feldschlacht nicht gewachsen Diese verfugte zum grossen Teil uber gar keine beziehungsweise nur uber Bauernpferde welche fur einen Schlachteinsatz nicht geeignet waren Operationen wahrend der Belagerung Stralsunds Bearbeiten Belagerung Seekrieg Einnahme Usedoms Bearbeiten nbsp Stralsund um 1640 nbsp Schematische Darstellung der Belagerung von Stralsund 1715Am 12 Juli 1715 vereinigten sich die drei alliierten Heere vor Stralsund womit die Belagerung der Festung Stralsund begann Die am Meer gelegene und von der Landseite von grossen Teichen umgebene Festung war nur auf drei Dammen zuganglich dem Frankendamm von Sudosten dem Tribseer Damm von Sudwesten und dem Knieperdamm uber den die Strasse von Damgarten zur Stadt fuhrte Starke Aussenwerke sicherten die Zugange zu den Dammen vor dem Frankentor befand sich ein grosses Aussenwerk welches zur Seeseite durch die befestigte Insel Danholm gedeckt wurde Dazu kamen Schutzwalle und reichlich vorhandene Kanonen Vor den Belagerern dehnten sich zudem weite sumpfige Wiesen aus In der Festung selbst befanden sich 15 000 Soldaten Den sudlichen Abschnitt vor der Frankenfront ubernahmen die Sachsen den mittleren Abschnitt vor dem Tribseerwerk die Preussen und den nordlichen Abschnitt vor der Knieperfront die Danen 4 Das alliierte Heer vor Stralsund war etwa 50 000 Mann stark und den Schweden personell mehrfach uberlegen Der Belagerung wohnten zudem die Konige von Preussen Friedrich Wilhelm I und Danemark Friedrich IV bei Um sich gegen schwedische Ausfalle zu schutzen errichteten die Verbundeten eine Verschanzungslinie Bis zur Ankunft der Belagerungsartillerie im Oktober beschrankten sich die Belagerungstruppen auf eine Blockade Die Truppen bauten sich auf eine langere Belagerungszeit einrichtend Unterkunftsbaracken Vorbedingung fur die Einnahme Stralsunds war die Eroberung Rugens Um eine Landung der Alliierten auf Rugen zu verhindern versenkten schwedische Marineeinheiten im Juli eine Reihe von beschlagnahmten Handels und Fischereifahrzeuge im Greifswalder Bodden sudostlich der Insel Rugen Die bei dem flachen Wasser ohnehin schon schwierige Einfahrt in den Greifswalder Bodden wurde nun durch die versenkten Schiffe noch mehr beengt Um eine vollstandige Sperrung der Bucht zu erreichen liess Karl XII die auf der Nordwestspitze Usedoms gelegene Peenemunder Schanze und die der Peenemundung vorgelagerte kleine Insel Ruden befestigen und mit starken Garnisonen besetzen Wahrenddessen traf eine danische Flottille unter dem Vizeadmiral Sehested bestehend aus flachgehenden Prahmen und Galeoten bei der Greifswalder Oie ein Der anschliessende danische Durchbruchsversuch gegen die Insel Ruden wurde durch ein schwedisches Geschwader von acht Kriegsschiffen das beim Ruden lag vereitelt Nachdem eine 22 Linienschiffe starke schwedische Flotte das Gewasser erreicht hatte sah sich der danische Admiral Sehested am 21 Juli genotigt in das flache Gewasser an der Kuste von Usedom zu fluchten und am Vinetariff zu ankern um von dort aus um Hilfe zu ersuchen Zudem waren einige flachgehende schwedische Kriegsschiffe in das Stettiner Haff eingedrungen und kreuzten vor der Odermundung Dabei wagten sie sich bis in die Nahe von Stettin Die weitere Planung der Verbundeten sah vor die in schwedischem Besitz befindliche Insel Usedom zu erobern Der Besitz von Usedom war notwendig um die fur Stralsund vorgesehene schwere Artillerie von Stettin zu Wasser uber das Haff nach Anklam zu bringen General von Arnim erhielt den Auftrag Usedom von den Schweden zuruckzuerobern Er erzwang am 31 Juli fruh mit 800 Reitern und 2000 Mann Infanterie den Ubergang uber die Swine Am Swineubergang befanden sich etwa 600 schwedische Soldaten Diese wurden von der preussischen Kavallerie attackiert und zersprengt und 300 Schweden gefangen genommen 8 Weit schwieriger gestaltete sich fur das preussische Korps der Angriff auf die Peenemunder Schanze die von der Landseite her nur uber sumpfiges Gelande zu erreichen war Die schwedische Besatzung der Schanze zahlte 450 Mann Zunachst musste Belagerungsartillerie herangeschafft werden Die im Haff operierenden schwedischen Kriegsschiffe zogen sich nun um einer alliierten Blockade des Haffs zu entgehen schleunigst auf die offene See zuruck und vereinigten sich mit dem schwedischen Geschwader vor der Insel Ruden Dieses geriet am 8 August 1715 in eine Seeschlacht mit der inzwischen eingetroffenen gesamten danischen Kriegsflotte In der Seeschlacht bei Jasmund warf die versammelte danische Kriegsflotte aus der Bucht Tromper Wiek heraus die schwedische Flotte bis nach Bornholm zuruck Diese Seeschlacht soll der schwedische Konig Karl XII vom Konigsstuhl aus einem 117 Meter hohen Aussichtspunkt beobachtet haben Als Folge des Seegefechts war die Kraft der Schweden zur See gebrochen und die Flotte musste sich dauerhaft nach Karlskrona zuruckziehen Lediglich eine kleinere schwedische Flottille erhielt den Verkehr zwischen Stralsund und der Insel Rugen aufrecht Zudem vereinigte sich unter dem Oberkommando des Admirals Rabe ein englisches Flottengeschwader mit der danischen Flotte die jede Verbindung zwischen dem Konigreich Schweden und Schwedisch Pommern verhinderte Als weitere Folge wurde die bei Usedom eingesperrte Flottille Sehesteds wieder frei Da sich die Belagerungsarbeiten vor der Peenemunder Schanze aufgrund der Bodenbeschaffenheit in die Lange zu ziehen schienen befahl der Konig dem General von Arnim die Schanze im Sturm zu nehmen Dieser Angriff wurde am 22 August 1715 unter grossen Verlusten der angreifenden Truppen durchgefuhrt Drei Sturmkolonnen insgesamt 1000 Mann darunter 300 mit Granaten ausgerustete Grenadiere drangen bei Tagesanbruch trotz heftigen Widerstands in das Werk ein Ein grosser Teil der verzweifelt kampfenden Besatzung wurde getotet der Rest gefangen genommen Die Angreifer hatten in dem Gefecht Verluste von 155 Toten und 458 Verwundeten erlitten 9 Zahlen die fur die Heftigkeit des Kampfes sprechen Am 25 September 1715 griffen danische Seestreitkrafte unter Vizeadmiral Sehested die Sperre im Neuen Tief an Durch den Verrat eines ehemals in schwedischen Diensten gewesenen Lotsen gelang dabei den danischen Schiffen das Durchbrechen der Sperre und die Einfahrt in den Greifswalder Bodden Dadurch und durch die Eroberung Usedoms Ende August konnte die fur Stralsund vorgesehene Belagerungsartillerie von Stettin durch die Peene nach Anklam verlegt werden Von Anklam aus wurde der Nachschub teils auf dem Landweg teils zur See uber Greifswald in das Lager vor Stralsund geleitet Im Oktober traf schliesslich die fur die Beschiessung vorgesehene schwere Artillerie ein Am 18 Oktober wurden die Laufgraben vor Stralsund eroffnet Am 3 November gelang es die Schanzen vor dem Frankentor einzunehmen nachdem ein Stosstrupp unerwarteterweise von der Wasserseite her angegriffen hatte und die 800 Mann starke Besatzung bezwingen konnte 4 Unter dem Kommando des ortskundigen Oberstleutnants Maximilian August Koppen 1717 hatten 1700 Freiwillige die schwedischen Verteidigungsstellungen umgangen indem sie eine den Schweden unbekannte Sandbank bei Niedrigwasser uberquerten Von der uberraschten Besatzung des Werkes die gleichzeitig von anderen Truppen an der Front angegriffen wurde entkamen nur wenige Koppen wurde fur seine Tat von Friedrich Wilhelm I zum Generaladjutanten befordert geadelt und mit Anna Luise von Bredow aus einer alteingesessenen havellandischen Adelsfamilie verheiratet starb aber an einer wahrend der Aktion zugezogenen verschleppten Erkaltung Eroberung Rugens Bearbeiten Nach dem Einschluss Stralsunds von der Landseite her der erfolgreichen Uberwindung der Seeblockade und der Einnahme Usedoms waren die Voraussetzungen fur die von den verbundeten Danen Preussen und Sachsen langst beabsichtigte Landung auf der Insel Rugen gegeben Die Kontrolle uber Rugen war deshalb so wichtig weil die befestigte Stadt Stralsund Nachschub und Truppenunterstutzung nur von Rugen beziehen konnte In den zuvor von den Danen Sachsen und Russen unternommenen drei Belagerungen von 1711 bis 1713 war die fehlende Kontrolle uber Rugen eine der Hauptursachen fur das Scheitern gewesen Fur die Eroberung Rugens setzten die Alliierten eine grosse Streitmacht in Bewegung Mitte Oktober trafen die Transportfahrzeuge bei Greifswald ein Fur die Unternehmung wurde ein Korps mit 24 Bataillonen 35 Schwadronen und 26 Geschutzen zusammen 19 000 Mann Infanterie und 3 500 Mann Kavallerie gestellt 9 Die Danen stellten davon 10 Bataillone und 16 Schwadronen Die Preussen hatten 19 Bataillone und 15 Schwadronen vor Ort die Sachsen verfugten uber 4 Bataillone und 2 Schwadronen Der preussische General Furst Leopold I von Anhalt Dessau hatte das Oberkommando uber dieses Korps Unter ihm standen zwei Generale der danische General Dewitz als Kommandeur der Kavallerie und kursachsische General Wilcke als Kommandeur der Infanterie Die Schweden hatten eine Garnison von 4500 Mannern auf der Insel stationiert angefuhrt von Konig Karl XII Sie bestand aus zwolf Kavallerieschwadronen und funf Infanteriebataillonen Zusatzlich verfugten die Schweden uber zwolf Kanonen Das alliierte Invasionsheer versammelte sich Ende Oktober bei Greifswald Ab dem 8 November wurde mit dem Verladen der Truppen in Ludwigsburg begonnen Die Konige von Preussen und Danemark Friedrich Wilhelm I und Friedrich IV nahmen ebenfalls an der Landung teil Am 11 November schliesslich setzte sich die 500 Fahrzeuge starke Invasionsflotte unter dem Schutz der danischen Flotte unter Admiral Sehested von Greifswald aus Richtung Rugen in Bewegung 10 Die Flotte segelte Richtung Palmer Ort sudlichster Punkt der Insel in der Nahe von Grabow Allerdings war es nicht die Absicht der Alliierten bei Palmer Ort zu landen da dort die gesamte schwedische Garnison unter dem Kommando des schwedischen Konigs Karl XII bereitstand Ursprunglich wollte man an einer nicht verteidigten Stelle weiter ostlich der Insel landen allerdings kam schwerer Sturm auf und die Flotte war gezwungen bis zum 15 November beizudrehen bis wieder gunstiger Wind aufkam nbsp Schematische Darstellung der Landung und Aufstellung der Alliierten bei Stresow und des Angriffspunktes der darauffolgenden schwedischen AttackeDie Schiffe mit der Kavallerie ankerten zeitweise bei Palmer Ort um den Schweden mit einer potentiellen Landung an dieser Stelle zu drohen General Sehested segelte mit der Infanterie Richtung Nordost nach Stresow am Greifswalder Bodden Die Schweden nahmen dies aufgrund des Regens und des Nebels nicht wahr Nach der Ankunft bei Stresow gab er den verbliebenen Schiffen der Kavallerie das Signal ihm zu folgen Als Karl XII sah dass die Schiffe der Kavallerie wegsegelten wartete er nicht sondern brach sofort mit einer 2000 Mann starken Streitmacht nach Stresow auf Am 15 November erfolgte bei schlechtem Wetter die Landung des Invasionsheeres bei Stresow 7 Die Truppen wurden schnell entladen Nur eine kleine Gruppe schwedischer Dragoner war dort aufgestellt So trafen die landenden Truppen auf keinen Widerstand Innerhalb von zwei Stunden konnten 10 000 Mann Infanterie zusammen mit der Artillerie landen Sofort begann man unter Fuhrung des Fursten Leopold von Anhalt Dessau mit Schanzarbeiten und der Errichtung von Hindernissen und Spanischen Reitern Am Abend waren diese Arbeiten bereits weitgehend beendet Die Entladung der Kavallerie ging langsamer vonstatten als die der Infanterie Bis zum Einbruch der Nacht waren nur funf Schwadronen Kavallerie ausgeladen worden Bei der Landung wurden viele Soldaten nass So wurden wahrend der Nacht viele Feuer entzundet um die Kleider zu trocknen Diese Feuer machten es allerdings auch fur die Schweden einfacher das landende Korps zu orten und sich zu orientieren Die Taktik Karls XII bestand darin eine konzentrierte Attacke an einem einzigen Punkt durchzufuhren durch die Verteidigungslinien durchzubrechen und die feindliche Streitmacht von der Seite her aufzurollen genauso wie er es schon 15 Jahre vorher beim Sieg in der Schlacht bei Narva getan hatte Der Punkt den sich Karl XII fur die Attacke aussuchte wurde vom danischen Jyske Regiment verteidigt Zwischen drei und vier Uhr am Morgen griffen die Schweden an Sie formierten eine schmale tiefe Kolonne aus zwei Infanteriebataillonen wahrend ihre Artillerie Position bezog Danische Pikeniere entdeckten die Kolonne und schlugen Alarm Als die Kolonne schliesslich angriff empfing sie heftiges Musketenfeuer Ohne einen Schuss abzugeben drang die schwedische Infanterie voran Sie uberwanden die Spanischen Reiter und sprangen uber den aufgeschutteten Erdwall Die Attacke traf das danische Jyske Regiment mit solch einer Heftigkeit dass es fur einen Moment wankte Doch es erholte sich schnell und eroffnete ein heftiges Gegenfeuer Sehr bald erhielten die Danen weitere Truppenunterstutzung So konnten die Schweden zuruckgeworfen werden Konig Karl XII hatte wahrenddessen eine Position bei den Spanischen Reitern eingenommen und formierte seine Truppen aufs Neue fur einen Vorstoss Wiederum empfing die Schweden ein starkes Musketenfeuer und nach einem kurzen Nahkampf wurden sie wieder zuruckgedrangt Obwohl angezweifelt soll Karl XII in diesem Moment Gibt es keinen Gott mehr an meiner Seite ausgerufen haben 15 Minuten nachdem die Schlacht begonnen hatte befahl Furst Leopold von Anhalt Dessau General Dewitz einen Angriff mit den funf preussischen und sachsischen Kavallerieschwadronen auf die schwedische Flanke Die Attacke wurde jedoch durch die schwedische Kavallerie abgewehrt Der blutige Kampf ging weiter entwickelte sich mit der Zeit aber zu einer Ruckzugsschlacht der gesamten schwedischen Streitmacht aufgrund des intensiven Gegendrucks Der Konig selbst lag verwundet unter seinem Pferd getroffen von einer Musketenkugel in seiner Brust Nur mit Schwierigkeiten konnte er im letzten Moment geborgen werden Die Verluste der Schlacht die kaum uber eine Stunde dauerte waren gross Die Schweden verloren ihre gesamte Artillerie die Infanterie war praktisch vernichtet Vier Generale waren tot beziehungsweise todlich verwundet Die Schweden hatten insgesamt 500 600 Tote und Verwundete zu beklagen wahrend bei den Danen die in dem Infanteriegefecht die Hauptlast der Kampfe zu tragen hatten 93 Soldaten tot oder verwundet waren Die Sachsen zahlten im Kavalleriegefecht 36 Tote und Verwundete die Preussen 49 Tote und Verwundete Nach der Schlacht zogen sich die Schweden in eine Befestigungsstellung bei Altefahr zuruck unter deren Schutz sie sich nach Stralsund einschifften Trotzdem desertierten 1200 schwedische Soldaten 10 Inzwischen waren die alliierten Truppen den Schweden gefolgt Einen Tag spater am 17 November 1715 kapitulierten die letzten verbliebenen schwedischen Krafte auf Rugen Vier Generale 99 Offiziere und 549 Mannschaften gingen in Gefangenschaft Da Rugen den Vertragen nach an Danemark fallen sollte blieben 4 Bataillone und 12 Schwadronen der Danen auf der Insel die ubrigen Truppen kehrten zum Festland zuruck Der Fall Stralsunds Bearbeiten nbsp Konig Friedrich Wilhelm I als Feldherr vor dem belagerten Stralsund 1715 Nach der Eroberung der Insel wurden alle Krafte auf die Eroberung der Stadt Stralsund konzentriert Die Lage der Stadt war indessen durch den Verlust Rugens nahezu aussichtslos geworden Die Verteidiger erlitten hohe Verluste durch die Kugeln der in den Laufgraben verteilten preussischen Jager Am 1 Dezember 1715 begann das Bombardement Stralsunds Daraufhin bat der Burgermeister von Stralsund den schwedischen Konig erfolglos die Stadt kampflos der Allianz zu ubergeben um noch grossere Verluste der Stadt zu verhindern Eine Woche spater hatten die Preussen samtliche Aussenwerke gesturmt Eine Stellung nach der anderen wurde genommen schwedische Ausfalle wurden zuruckgeschlagen Am 17 Dezember 1715 konnte das letzte wichtige vom schwedischen Konig personlich verteidigte Hornwerk Frankenwerk erobert werden Ein am darauffolgenden Tag unternommener Ruckeroberungsversuch Karls XII scheiterte In der Nacht zum 22 Dezember als die alliierten Geschutze gangbare Breschen in den Festungswall geschlagen hatten die Graben durch die einsetzende Kalte zugefroren waren und der Grossangriff bevorstand floh Karl XII mit drei Begleitern aus der belagerten Festung um einer Gefangennahme zu entgehen Sie kamen in einer kleinen Yacht uber den teilweise zugefrorenen Strelasund in Richtung Hiddensee zu der letzten vor Ort befindlichen Fregatte und erreichten sicher Trelleborg in Schweden obwohl Peter Wessel Tordenskiold mit seiner Flotte in den Gewassern kreuzte und versuchte sie gefangen zu nehmen Zwei Tage spater am 24 Dezember 1715 kapitulierte Stralsund vor den Alliierten Operationen nach der Belagerung Stralsunds Bearbeiten Am 26 Dezember zogen der preussische und der danische Konig an der Spitze ihrer Truppen in Stralsund ein Die schwedischen Truppen gingen allesamt in Gefangenschaft wurden aber nach ein paar Monaten wieder entlassen beziehungsweise traten in alliierte Dienste uber So traten allein am 1 Juni 1716 uber 600 schwedische Gefangene in das preussische Infanterieregiment Nr 18 ein Nach der Einnahme der Stadt liess sich der danische Konig Friedrich IV nach Ubereinkunft mit Konig Friedrich Wilhelm I in Stralsund huldigen Stralsund gelangte so fur fast funf Jahre an das Konigreich Danemark Die Belagerung Wismars zu der am 2 November noch zwei Bataillone und vier Schwadronen aus Hannover eintrafen zog sich den Winter uber hin und fuhrte bei den Belagerungstruppen wegen der strengen Kalte zu grossen Beschwerden Nach zehnmonatiger Belagerung wurde schliesslich am 19 April 1716 Wismar durch preussische und hannoversche Truppen erobert Damit fiel auch der letzte schwedische Besitz in Norddeutschland in feindliche Hande Die Festung von Wismar wurde danach geschleift Folgen des Feldzugs Bearbeiten nbsp Konig Karl XII um 1715Karl XII fuhrte nach seiner Ruckkehr nach Schweden noch drei Jahre Krieg gegen Danemark betrat aber nie wieder deutschen Boden Im Dezember 1718 fiel der schwedische Konig bei der Belagerung der norwegischen Festung Frederikshall Danach schied Schweden fur immer aus der Reihe der europaischen Grossmachte aus Fur Preussen entfiel durch den Sieg jeglicher militarisch politischer Druck aus dem Norden Im Frieden von Stockholm vom 21 Januar 1720 kam es zum Friedensschluss zwischen Preussen und Schweden Als Ergebnis trat Schweden die Stadt Stettin mit dem Gebiet zwischen Oder und Peene die Inseln Wollin und Usedom sowie das Frische Haff und die Mundungen der Swine und Dievenow an das Konigreich Preussen ab Als Entschadigung erhielt Schweden eine Summe von zwei Millionen Reichstaler von Preussen ausgezahlt 11 Eine Abtretung Vorpommerns nordlich der Peene konnte Schweden vermeiden so dass es seine faktisch schon verlorene Herrschaft dort wieder errichten konnte und Stralsund bis 1815 bei Schweden verblieb Im Frieden von Frederiksborg am 3 Juli 1720 schloss Schweden Frieden mit Danemark musste jedoch seinem einstigen Kriegsgegner 600 000 Reichstaler Kriegsentschadigung zahlen Sonstiges BearbeitenDer Soldatenkonig und seine Langen Kerls Bearbeiten Als sich am 12 Juli 1715 die alliierten Heere vor Stralsund zur Belagerung vereinigten machte der anwesende danische Konig seinem preussischen Amtskollegen eine besondere Freude indem er dem Soldatennarren Friedrich Wilhelm I sechs gross gewachsene Grenadiere fur sein privates Konigsregiment ubergab Dieses Regiment bestand aus fur damalige Zeiten ungewohnlich gross gewachsenen Soldaten den sogenannten Langen Kerls Eigens dafur sandte der Preussenkonig Werber in alle Richtungen Europas aus um moglichst vielen grossen Mannern ab 1 88 Meter in Europa habhaft zu werden Fur dieses Steckenpferd war der sonst so sparsame Konig bereit viel Geld auszugeben An den europaischen Herrscherhausern war diese Schwache des Konigs bekannt so dass wenn es zu diplomatischen Verhandlungen mit dem Konig kam immer eine kleine Anzahl grosser Manner als Geschenk fur den Konig ubergeben wurde in der Erwartung den Konig damit bestechen zu konnen Der Konig liess sich dadurch tatsachlich einige Male fur die Ziele seiner Partner einspannen und ubersah dabei dass er selbst korrumpiert worden war Die Flucht Karls XII Bearbeiten Der teilweise zugefrorene Strelasund verlangsamte das Entkommen der vier Bootsinsassen an jenem 23 Dezember So zog sich das Fortkommen den ganzen Tag hin Dies war fur alle weithin sichtbar und klar in seiner Bedeutung fur die zuruckgebliebenen Belagerten Der Konig von Danemark sah es und befahl eine Batterie Artillerie in Stellung zu bringen um auf die Fluchtlinge schiessen zu lassen Der danische Konig wollte Karl XII auf keinen Fall entkommen lassen Entweder wurde er in Stralsund gefangen oder getotet werden Es wird erzahlt dass der preussische Konig Friedrich Wilhelm I der den schwedischen Konig wegen seiner soldatischen Tugenden sehr schatzte geduldig mit dem danischen Konig stritt das Feuer auf den schwedischen Monarchen einstellen zu lassen Als die Batterie dennoch weiter schoss liess der Soldatenkonig ein preussisches Regiment vor den Mundungen der Batterie aufmarschieren Dabei soll er ausgerufen haben Zuvor musst ihr uns erschiessen Gedenkstatten der Belagerung von Stralsund Bearbeiten nbsp Gedenkplatte fur Konig Karl XII Der schwedische Konig Karl XII soll sich bei der Verteidigung Stralsunds 1715 gegen preussische sachsische und danische Truppen des Ofteren in einer Mauernische des Frankentores zur Ruhe gelegt haben Daran erinnert eine aus schwedischem Kalkstein gefertigte Tafel mit der Inschrift SWERIGES KONVNG CARL DEN XII HADE HAR SIT WANLIGA NATLAGER DA STRALSUND BELAGRADES AF 3 KONVNGAR FRAN DEN 19 OCTOB TIL DEN 22 DECEMB 1715 Schwedens Konig Karl XII hatte hier sein gewohnliches Nachtlager als Stralsund von drei Konigen belagert wurde vom 19 Oktober bis zum 22 Dezember 1715 Siehe auch BearbeitenNordische Kriege Geschichte Schwedens Geschichte Pommerns Liste der Kriege und Schlachten PreussensLiteratur BearbeitenHans Branig Geschichte Pommerns Teil II Von 1648 bis zum Ende des 18 Jahrhunderts Bohlau Verlag Koln 2000 ISBN 3 412 09796 9 Herbert Ewe Geschichte der Stadt Stralsund Verlag Hermann Bohlaus Nachfolger Weimar 1984 Curt Jany Geschichte der Preussischen Armee Vom 15 Jahrhundert bis 1914 Band 1 Biblio Verlag Osnabruck 1967 S 632 641 Joachim Kruger Wolgast in der Asche Ausgewahlte Quellen zur Lustration der Stadt in der Danenzeit 1715 1721 Publikationen des Lehrstuhls fur Nordische Geschichte Band 8 Greifswald 2007 ISBN 978 3 86006 295 1 Dietmar Lucht Pommern Geschichte Kultur und Wissenschaft bis zum Beginn des Zweiten Weltkrieges Verlag Wissenschaft und Politik Koln 1996 ISBN 3 8046 8817 9 Martin Meier Festungskrieg die Belagerung Stralsunds 1715 In Militargeschichte Zeitschrift fur historische Bildung Band 1 2006 S 10 13 Hermann Voges Die Belagerung von Stralsund im Jahre 1715 Verlag L Saunler Stettin 1922 Einzelnachweise Bearbeiten Branig 2000 S 53 Ewe 1984 S 194 a b Lucht 1996 S 99 a b c Ewe 1984 S 196 Jany 1967 S 634 Alle in dieser Sektion angegebenen Daten stammen aus Jany 1967 S 635 a b Branig 2000 S 57 Jany 1967 S 638 a b Jany 1967 S 639 a b Jany 1967 S 640 Lucht 1996 S 101 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Pommernfeldzug 1715 1716 Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Schilderung des Pommernfeldzugs von Thomas Carlyle 1795 1881 im Projekt Gutenberg englisch In Chapter V Friedrich Wilhelm s One War nbsp Dieser Artikel wurde am 24 August 2007 in dieser Version in die Liste der lesenswerten Artikel aufgenommen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Pommernfeldzug 1715 1716 amp oldid 225238820