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Die Peenemunder Schanze war ein Fort an der Nordspitze Usedoms am Peenestrom gelegen Im Laufe seiner Geschichte wechselte das Festungswerk mehrfach den Besitzer Von 1631 bis 1721 gehorte die Festung zu Schweden und danach bis zu ihrer endgultigen Demontierung im Jahr 1871 zu Preussen Sie ist seit 1955 ein geschutztes Bodendenkmal und gehort seit 2011 zur geschutzten Bodendenkmallandschaft Peenemunde Lage von Peenemunde Peenemunder Schanze um 1630 unten in Bildmitte die Schanze von Grunschwade oben rechts das abgegangene Schloss Freesendorf des wusten Ortes Freesendorf bei LubminInhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Im Dreissigjahrigen Krieg 1 2 Schwedische Zeit 1648 1720 1 3 Im Siebenjahrigen Krieg 1 4 Im 19 Jahrhundert 2 Literatur 3 WeblinksGeschichte BearbeitenIm Dreissigjahrigen Krieg Bearbeiten An der Stelle der spateren Peenemunder Schanze war im 15 Jahrhundert eine Zoll und Lotsenstation Hier wurde der Pommersche Furstenzoll erhoben und gingen auch die Lotsen fur die Fahrt in die Oder an Bord einlaufender Schiffe Trotz Protests des militarisch schwachen Pommernherzogs Bogislaw XIV besetzten kaiserliche Truppen ab 1627 das Herzogtum Pommern und belagerten die dortigen Festungen z B Stralsund Auf Weisung des kaiserlichen Oberbefehlshabers Wallenstein wurden 1628 bei Peenemunde und bei Westswine Swinemunde Schanzen an den Odereinfahrten aufgeworfen An der schmalsten Stelle des Peenestroms zur Ostsee entstand eine massive Sternschanze aus Erdwallen Die Schanze kontrollierte die Einfahrt zum Peenestrom und wurde mit kaiserlichen Landsknechten besetzt Am 24 Juni 1630 erreichte Gustav II Adolf von Schweden mit seiner Flotte die Peenemundung und landete seine Truppen an Er nahm ohne Gegenwehr die Peenemunder Schanze in Besitz Die Schweden bauten die Peenemunder Schanze weiter aus Es entstanden spater Kasematten und Ziegelsteinbauten Schwedische Zeit 1648 1720 Bearbeiten nbsp Peenemunde Schanze und Dorf 1693 in schwedischer MatrikelkarteIn den Jahren 1648 bis 1720 gehorte die Peenemunder Schanze zu Schwedisch Pommern Im Brandenburgisch Schwedischen Krieg versuchten Anfang Oktober 1675 die Brandenburger ohne Erfolg die Peenemunder Schanze zu erobern Im Januar 1676 uberrumpelten die Brandenburger aber die schwedischen Truppen und nahmen die Schanze ein Im Juni 1676 landeten die Schweden Truppen bei Peenemunde an und eroberten die Schanze zuruck Die Brandenburger erlitten 300 Tote und 30 Gefangene Die Brandenburger bezogen am 14 Juli 1676 mit 1000 Mann Infanterie 100 Reitern und Geschutzen vor der Schanze Stellung Sie schlossen die Schanze von Osten ein Der schwedische Kommandant kapitulierte nach einem 24 stundigen Beschuss und erhielt mit 140 Schweden freien Abzug Nach dem Stockholmer Frieden von 1679 mussten sich die Brandenburger aus Pommern zuruckziehen und die Schweden ubernahmen Pommern wieder Im Grossen Nordischen Krieg wurde die Schanze am 22 August 1715 von 1000 Preussen und Sachsen angegriffen Trotz starker Gegenwehr siegten die zahlenmassig uberlegenen Angreifer Nach dem Kampf hatten die Verbundeten 33 Offiziere und 575 Mann an Toten und Schwerverwundeten die Schweden hatten 58 Tote und 68 Verwundete zu beklagen Wahrend des Kampfes wurden 100 Schweden gefangen genommen Nach Kriegsende 1720 kam Usedom zu Brandenburg Preussen damit verlor Schweden die Kontrolle uber die Einfahrt zur Oder Es versuchte die Wiederherstellung der Einfahrtskontrolle durch den Bau der Befestigung und des Hafens von Grunschwade gegenuber der Peenemunder Schanze zu erlangen Im Siebenjahrigen Krieg Bearbeiten nbsp Belagerung von 1757 nbsp Peenemunder Schanze 1759 nbsp Peenemunder Schanze 1759 Aufbauplan1756 begann der Siebenjahrige Krieg in dessen Verlauf es zu den schwersten Kampfen um die Peenemunder Schanze kam Die Schanze grenzte damals im Norden direkt an die Ostsee im Suden befand sich Sumpf und Morast Sie war von einem Peenestromarm umgeben und uber eine Holzbrucke mit dem Dorf Peenemunde verbunden Der aussere Wall und die Graben bildeten einen rechteckigen Stern Im sudlichen Teil der Schanze befand sich ein spitzwinkliges Blockhaus und in der Mitte von Wassergraben umgeben lag die quadratische Hauptschanze mit den Material Vorrats und Munitionskammern Ein schmaler Meeresarm fuhrte fast bis zur Mitte des Innenhofes Das Fort war mit dreissig Geschutzen bewaffnet Im Juli 1757 wurde die Peenemunder Schanze von einer preussischen Abteilung besetzt und die Befestigung noch verstarkt Vom 14 bis 23 September belagerten schwedischen Einheiten die Peenemunder Schanze und beschossen sie so dass nach vier Stunden die Preussen mit 200 Mann kapitulierten Von Januar bis Marz 1758 belagerten die Preussen die blockierte Peenemunder Schanze begannen am 9 Marz mit der Errichtung der Batterien und eroffneten unter Generalmajor von Manteuffel am 12 Marz mit ihren Geschutzen von See aus die Beschiessung Dabei wurde am 13 Marz das Pulvermagazin getroffen welches explodierte und das Innere der Schanze und die Holzbauten in Brand setzte Den Schweden blieb letztlich nichts anderes ubrig als mit acht Offizieren und 179 Mann zu kapitulieren Anfang April versuchten die Schweden erneut von Rugen aus die Schanze bei Nacht zu uberraschen Eine Galeere ankerte am 3 April vor dem Ruden und schiffte in der Nacht zum 6 April 17 Boote mit 200 Mann aus Bei Einbruch der Dunkelheit segelten sie dicht an die Schanze heran und legten die Sturmleitern an Die Preussen wehrten die Schweden ab Im Kampf verloren die Schweden 16 Tote 60 Gefangene und ein grosses Boot Die schwedischen Generale Hessenstein und Ehrensvard ruckten anschliessend aus Richtung Anklam und Demmin mit 2000 Mann bei Wolgast uber den Peenestrom vor und begannen am 19 Juli 1758 eine erneute Belagerung der Schanze Am 25 Juli 1758 zogen sich die Preussen kampflos mit 300 Mann zuruck Das Jahr 1759 begann erneut mit Kampfen um das Peenemunder Fort Preussische Truppen ruckten ab dem 1 Januar wieder in Schwedisch Pommern ein Die Schweden zogen sich zuruck so dass die preussischen Truppen die von den Schweden weiterhin besetzte Schanze belagern konnte Die Schweden konnten die Schanze halten dann begann am 9 April 1759 die Bombardierung der Schanze Durch ein Geschoss wurde erst ein kleines und bald darauf das grossere Hauptpulvermagazin getroffen und gesprengt Die Explosion zerstorte einen grossen Teil des Walls totete mehrere Mann der Besatzung und verwundete weitere 60 Noch in der Nacht zum 10 April kam es zur Kapitulation der Schweden mit 10 Offizieren 235 Mann und 33 Geschutzen Dieses war der letzte Kampf um das Fort Peenemunde Der preussische Konig Friedrich II erliess den Befehl an General Manteuffel die Peenemunder Schanze schleifen zu lassen Die Grundanlagen der Schanze blieben weiterhin als Lotsen und Zollstation bestehen Im 19 Jahrhundert Bearbeiten Zum letzten Mal wurde die Peenemunder Schanze im Vierten Koalitionskrieg von 1807 durch die Franzosen belagert und erobert 1848 im Zuge der Schleswig Holsteinischen Erhebung wurde die alte Peenemunde Schanze erneut kriegsbereit hergestellt mit vier schweren Geschutzen ausgerustet und von etwa 50 Soldaten besetzt 1870 im Deutsch Franzosischen Krieg wurde die Peenemunder Schanze in einen kriegsbereiten Zustand versetzt Nach Ende des Konflikts wurde die Anlage endgultig demilitarisiert und demontiert Als Lotsen und Zollstation blieb die Schanze bis 1903 bestehen Literatur BearbeitenLeo Schmidt Ute Mense Denkmallandschaft Peenemunde eine wissenschaftliche Bestandsaufnahme Conservation Management Plan Ch Links Verlag 2013 Weblinks Bearbeitenhttps www peenemuende info de 54 13932 13 75623 Koordinaten 54 8 21 6 N 13 45 22 4 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Peenemunder Schanze amp oldid 227047974