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Grunschwade war ein Zoll und Hafenort am westlichen Ufer des Peenestroms Der Ort gehorte zum Kirchspiel Kroslin und lag ostlich von Freest Freesendorf auf der Landzunge Holm nahe der Insel Danholm gegenuber der Peenemunder Schanze Wegen dauernder Uberschwemmungen wurde der Ort weiter landeinwarts verlegt Grunschwade auf der Karte von Freest der schwedischen Landesaufnahme von Pommern Urkarte B II 81 Anders Jernstrom 1694Kaiserliche Schanze in Grunschwade 1630 Bildmitte oben Unten die Peenemunder Schanze und rechts oben das abgegangene Jagdschloss von FreesendorfInhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenErstmals wurde Grunschwade 1580 in einer Zollrolle des Herzogs Ernst Ludwig von Pommern erwahnt Ein schmaler Seitenarm des Peenestroms sudlich des Ortes diente als Winter und Nothafen Wegen der idealen Lage fur die Kontrolle aller Schiffsbewegungen zwischen Ostsee und Stettiner Haff befand sich hier eine Zollstation in der der in Wolgast erhobene Furstenzoll kassiert wurde 1630 errichten die Kaiserlichen gegenuber von Gustav Adolfs Schanze in Peenemunde eine eigene Schanze in Grunschwade In den Schwedenmatrikeln von 1694 liegt der Ort Grunschwade an der Spitze der Halbinsel Holm es ist aber nur ein einzelnes Gehoft der Zollstelle Der Ort Grunschwade wurde als Grunsward erstmals 1722 genannt 1 Die Funktion als Zollstelle behielt der Ort auch in der Schwedenzeit bei Die schwedische Admiralitat nutzte den Naturhafen als Militarstutzpunkt und liess ihn durch eine holzerne Sperre zwischen dem Festland und dem Danholm sichern Diese teilte den militarisch genutzten Teil des Hafens von dem fur Handelsschiffe offenen Bereich Mit dem Ausbau des Hafens Swinemunde und der Schiffbarmachung der Swine in der Mitte des 18 Jahrhunderts sowie dem damit verbundenen Nachlassen des Schiffsverkehrs auf dem Peenestrom begann der Niedergang des Ortes Wahrend des Siebenjahrigen Krieges wurde der Ort bei den Kampfen um die auf dem gegenuberliegenden Ufer liegende Peenemunder Schanze vollig zerstort Der Not und Winterhafen wurde aber weiterhin genutzt und ein Hafenmeister beschaftigt Wahrend der Franzosenzeit waren hier franzosische Soldaten stationiert die die Einhaltung der Kontinentalsperre zu uberwachen hatten Nach dem Ubergang Schwedisch Pommerns an Preussen bestand Grunschwade aus einem einzelnen Gehoft in dem ein Grenzaufseher mit seiner Familie wohnte Diesem mussten die passierenden Schiffe angesagt werden Ein weiterer Hof lag lt Preussischem Urmesstischblatt 100 m sudlich vom Grenzaufsehergehoft und fuhrte den Namen Klein Grunschwade Mit dem Abbruch der Bauten 1888 horte Grunschwade als Siedlung auf zu existieren Als Seehafen wurde das Bollwerk noch 1904 gefuhrt Literatur BearbeitenJoachim Kruger Der Zoll Not und Lotsenhafen Grunschwade eine schwedisch preussische Problemzone am Peenestrom In Ivo Asmus Heiko Droste Jens E Olesen Hrsg Gemeinsame Bekannte Schweden und Deutschland in der Fruhen Neuzeit Helmut Backhaus zum 65 Geburtstag gewidmet LIT Verlag Berlin Hamburg Munster 2003 ISBN 978 3 8258 7150 5 S 307ff Weblinks BearbeitenLiteratur uber Grunschwade im Katalog der Landesbibliographie Mecklenburg VorpommernEinzelnachweise Bearbeiten Manfred Niemeyer Ostvorpommern Quellen und Literatursammlung zu den Ortsnamen Bd 2 Festland Greifswalder Beitrage zur Ortsnamenkunde Bd 2 Ernst Moritz Arndt Universitat Greifswald Institut fur Slawistik Greifswald 2001 ISBN 3 86006 149 6 S 4554 139371 13 748879 Koordinaten 54 8 21 7 N 13 44 56 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Grunschwade amp oldid 235039123