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Dieser Artikel beschreibt einen Ortsteil von Kroslin In der polnischen Gmina Wicko im Powiat Leborski existiert ein Ort Wrzescienko der bis 1945 Adlig Freest hiess Freest ist ein Ortsteil der Gemeinde Kroslin im Landkreis Vorpommern Greifswald in Mecklenburg Vorpommern Deutschland Sie wird vom Amt Lubmin mit Sitz in der gleichnamigen Gemeinde verwaltet Blick vom Riesenrad des Freester Fischerfestes uber den Hafen und den OrtHeimatstube in der Dorfstrasse Inhaltsverzeichnis 1 Geografie 2 Geschichte 3 Wirtschaft 4 Rettungsstation der DGzRS 5 Bauwerke und Sehenswurdigkeiten 6 Regelmassige Veranstaltungen 7 Einzelnachweise 8 WeblinksGeografie BearbeitenDer Ortsteil liegt nordlich von Kroslin und grenzt im Osten an den Peenestrom Im Norden schliesst sich der Ortsteil Spandowerhagen an der wiederum an den Greifswalder Bodden angrenzt Im Westen befinden sich die Gemeinden Rubenow und Lubmin Geschichte Bearbeiten nbsp Fischereihafen um 1985 nbsp Fischereihafen 2013Freest wurde 1179 erstmals als Vrestenuiz urkundlich erwahnt Der slawische Name bedeutet Heidekraut 1 Die nachste urkundliche Erwahnung von Freest findet sich im pommerschen Urkundenbuch PUB aus dem Jahr 1298 als Besitz eines der Grundherren von Below 1300 schenkte Herzog Bogislaw IV dem Kloster Eldena 10 Hufen aus Freest 2 3 Dabei wurde 1300 der Name lt PUB mit Vrest benannt 1 deshalb die nachfolgende Deutung Der Name Freest ist vermutlich deutschen Ursprungs Man vermutet dass friesische Bauern einem Kriegsheer deutscher Ritter folgten und die Siedlung in Anlehnung an ihre alte Heimat Friest Freist nannten Dafur gibt es aber keine Nachweise 1302 gelangte Freest weiter in den Besitz des Klosters Eldena als der Ritter Wufold von Below seine Anspruche auf die Anteile in Freest aufgab 4 Seit 1305 gehorte Freest zum Kirchspiel Kroslin 5 1535 wurde die Gemeinde reformiert 1628 wurde die Siedlung im Zuge des Dreissigjahrigen Krieges vollstandig zerstort Zwei ehemalige Bauern errichteten daraufhin 1640 ihre Hofe neu Mit dem Westfalischen Frieden gelangte Vorpommern mit Rugen in schwedischen Besitz Die Peene stellte ab 1720 den Grenzfluss zu Preussen dar Wahrend der Kriege gegen Napoleon erhielt der franzosische General Mocand Freest als Schenkung 1806 gelang es Ernst Moritz Arndt beim Konig Gustav IV Adolf die Leibeigenschaft der Bauern gegen den Willen der vorpommerschen Grundherren aufheben zu lassen 1825 fuhrte man die Schulpflicht ein In der Dorfstrasse 51 und 52 entstand daraufhin ein Schulgebaude Das kleine Dorf entwickelte sich in den laufenden Jahrzehnten wirtschaftlich aufstrebend 1865 waren 581 Einwohner mit 132 Familien gemeldet Um den frischen Fisch moglichst schnell in das Binnenland bringen zu konnen erhielt die Gemeinde 1897 einen Anschluss an die Kleinbahnstrecke Greifswald Wolgast KGW 1889 erbaute Christian Jarling die erste Bootswerft und legte damit einen Grundstein fur einen bis ins 21 Jahrhundert fortbestehenden Wirtschaftszweig Unter seiner Leitung entstanden uber 200 Neubauten 6 1915 entstand ein neues Schulgebaude das heute noch genutzt wird Die Weltwirtschaftskrise war auch in Freest zu spuren 1925 zahlte man 462 Einwohner davon 111 Fischer drei Bootsbauer zwei Landwirte und vier Kaufleute Aus wirtschaftlicher Not heraus engagierte man den Wiener Rudolf Stundl der die Teppichknupferei als Nebenerwerb in der Gemeinde einfuhrte und damit die Tradition der Pommerschen Fischerteppiche begrundete Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges stieg die Zahl der Einwohner durch Fluchtlinge und Umsiedler im Jahr 1949 auf 756 Personen an Im Zuge der Bodenreform wandelte man 1955 den Bartelschen Hof in einen Ortlichen Landwirtschaftsbetrieb OLB um Aus ihm ging spater die LPG Fritz Reuter hervor 1959 war der neue Hafen fertiggestellt 1960 schlossen sich die zuvor selbststandigen Orte Kroslin Spandowerhagen und Freest zur Grossgemeinde Kroslin zusammen Die Orte Hollendorf und Karrin kamen zu einem spateren Zeitpunkt hinzu 1995 baute man den Fischereihafen erneut um Wirtschaft Bearbeiten nbsp Strand am PeenestromDie Fischerei ist nach wie vor ein wichtiger wenn auch schwindender Wirtschaftszweig in Freest Die Fischer haben die 1960 gegrundete Fischereiproduktionsgenossenschaft FPG im Jahr 1990 in eine eingetragene Fischereigenossenschaft umgewandelt um ihre Fange besser vermarkten zu konnen Sie umfasst im Jahr 2010 insgesamt 28 Fischereiunternehmen mit 30 Fischern und 54 Fischereifahrzeugen Die Genossenschaft zahlt mit ihren 81 Mitgliedern zu den grossten Unternehmen der Region 7 Daneben wurde die von Jarling gegrundete Werft nach der Wende erfolgreich re privatisiert Im Ort ist die alteste Fischraucherei Vorpommerns ansassig Weiterhin spielt der Tourismus eine wichtige Rolle Im Ortsteil existieren zwei Campingplatze sowie diverse gastronomische Einrichtungen Vom Hafen in Freest besteht eine Ausflugs und Linienverbindung nach Peenemunde und Kroslin sowie zu den Inseln Ruden und zur Greifswalder Oie Rettungsstation der DGzRS Bearbeiten nbsp DGzRS LogoDie Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbruchiger DGzRS hat 1990 eine neue Rettungsstation fur ihre freiwilligen Seenotretter in Freest eingerichtet Im Hafen liegt fur sie an der Nordmole vor dem Rettungsschuppen ein Seenotrettungsboot um bei einem Seenotfall im Greifswalder Bodden oder dem Peenestrom Hilfe zu leisten Hauptartikel Seenotrettungsstation FreestBauwerke und Sehenswurdigkeiten Bearbeiten Siehe Liste der Baudenkmale in FreestDie Heimatstube dokumentiert die Entwicklung Freests Ein Schwerpunkt liegt in der Geschichte der Fischerteppiche Daneben existieren noch einige alte denkmalgeschutzte Bauernhauser und Fischerkaten in der Strasse Die Ecke sowie das Haus der Reusenkompanie an der Dorfstrasse Dort stehen auch noch einige Salzhutten in denen die Fischer das Salz zur Weiterverarbeitung ihrer Fange lagerten Durch Freest fuhrt die Route der Norddeutschen Romantik Der 54 km lange Lehrpfad verbindet von Greifswald bis nach Wolgast insgesamt zehn Lebens und Motivstationen fruhromantischer Maler der Region nbsp Einbindung des Hafens in das Freester FischerfestRegelmassige Veranstaltungen BearbeitenEroffnungsveranstaltung des Deutschen Hotel und Gaststattenverbandes beim Eintreffen des Hornfisches Fischerfest am ersten AugustwochenendeEinzelnachweise Bearbeiten a b Manfred Niemeyer Ostvorpommern Quellen und Literatursammlung zu den Ortsnamen Bd 2 Festland Greifswalder Beitrage zur Ortsnamenkunde Bd 2 Ernst Moritz Arndt Universitat Greifswald Institut fur Slawistik Greifswald 2001 ISBN 3 86006 149 6 S 35 H Hoogeweg Kloster in Pommern Teil 1 Stettin 1924 S 538 PUB III Nr 1956 1957 PUB IV Nr 2053 PUB IV Nr 2219 Unsere Bootswerft Webseite der Bootswerft Freest abgerufen am 14 August 2014 Wir uber uns Webseite der Fischereigenossenschaft Peenemundung abgerufen am 11 Juni 2017 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Freest Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur uber Freest in der Landesbibliographie MV54 135833333333 13 726388888889 Koordinaten 54 8 9 N 13 43 35 O Normdaten Geografikum GND 4772367 1 lobid OGND AKS VIAF 5683156811379745390000 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Freest amp oldid 237724021