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Die Seeschlacht im Dynekilen Fjord war eine Seeschlacht wahrend des Norwegenfeldzugs im Grossen Nordischen Krieg Sie fand am 8 Juli 1716 im Dynekilen Fjord zwischen einer danisch norwegischen Flotte unter dem Kommando von Peter Wessel Tordenskiold und einer schwedischen Flotte unter Fuhrung von Konteradmiral Olof Stromstierna statt Die schwedische Niederlage in der Schlacht gilt in der Geschichtsschreibung als entscheidender Wendepunkt und Ursache fur das Scheitern des ersten norwegischen Feldzugs des schwedischen Konigs Karl XII Seegefecht im Dynekilen FjordTeil von Grosser Nordischer KriegSeegefecht im Dynekilen Fjord Carl Neumann Datum 8 Juli 1716Ort Dynekilen Fjord nordlich von Stromstad in BohuslanAusgang danischer SiegKonfliktparteienDanemark Danemark Norwegen Schweden SchwedenBefehlshaberDanemark Peter Wessel Tordenskiold Schweden Olof StromstiernaTruppenstarke7 Schiffe ca 15 Kriegsschiffeca 20 TransportschiffeVerluste19 Tote 57 Verletzte 1 931 Tote und Gefangene 1 elf Kriegsschiffe und 19 Frachtschiffe gekapertvier Kriegsschiffe und neun Transportschiffe versenktSchlachten und Belagerungen des Grossen Nordischen Krieges 1700 1721 1 Phase Schwedische Dominanz 1700 1709 Danischer Kriegsschauplatz 1700 Humlebaek Tonning I Livland Estnischer Kriegsschauplatz 1700 1708 Riga I Jungfernhof Varja Puhhajoggi Narva Petschora Duna Rauge Erastfer Hummelshof Embach Tartu Narva II Wesenberg I Wesenberg II Ingermanland Finnischer Kriegsschauplatz ab 1701 Archangelsk Ladogasee Noteborg Nyenschanz Newa Systerback Petersburg Wyborg I Porvoo Newa II Koporje II Kolkanpaa Litauisch weissrussischer Kriegsschauplatz 1702 1706 Vilnius Saladen Jakobstadt Gemauerthof Mitau Grodno I Olkieniki Njaswisch Klezk Ljachawitschy Polnischer Kriegsschauplatz 1702 1706 Klissow Pultusk Thorn Lemberg Warschau Posen Punitz Tillendorf Rakowitz Praga Fraustadt Kalisch Russischer Kriegsschauplatz 1708 1709 Grodno II Golowtschin Moljatitschi Rajowka Lesnaja Desna Baturyn Koniecpol Weprik Opischnja Krasnokutsk Sokolki Poltawa I Poltawa II2 Phase Schweden in der Defensive 1710 1721 Baltischer und Finnischer Kriegsschauplatz bis 1714 Riga II Wyborg II Pernau Kexholm Reval Hogland Palkane Storkyro Nyslott Hanko Schwed Norwegischer Kriegsschauplatz 1710 1721 Helsingborg Koge Bucht Bottnischer Meerbusen Frederikshald I Dynekilen Fjord Goteborg I Stromstad Trondheim Frederikshald II Marstrand Osel Goteborg II Sodra Staket Gronham Sundsvall Norddeutscher Kriegsschauplatz 1711 1716 Elbing Wismar I Lubow Stralsund I Greifswalder Bodden I Stade Rugen Gadebusch Altona Tonning II Stettin Fehmarn Wismar II Stralsund II Jasmund Peenemunde Greifswalder Bodden II Stresow Inhaltsverzeichnis 1 Im Vorfeld 2 Die Seeschlacht 3 Die beteiligten Schiffe 3 1 Danische Flottille 3 2 Schwedische Flotte 4 Die Folgen 5 Literatur 6 EinzelnachweiseIm Vorfeld BearbeitenWahrend des Winters 1715 16 plante Karl wie schon sein Grossvater Karl X Gustav 1658 mit einer Armee uber die zugefrorene Ostsee von Schonen nach Seeland zu marschieren Der Winter fiel aber mild aus so dass dieser Plan nicht umsetzbar war da der Sund nicht zufror So entschied er sich auf dem Landweg gegen die danische Provinz Norwegen zu ziehen Er konnte das von seinen Einwohnern verlassene Christiania das heutige Oslo im danisch kontrollierten Norwegen erobern und zog dann gegen die Festung Fredrikshald Im Zuge der Belagerung der Stadt wurde sie von den norwegischen Verteidigern in Brand gesetzt In der Zwischenzeit wurde in Goteborg eine Transportflotte ausgerustet um der schwedischen Armee Munition Vorrate und schweres Artilleriegeschutz zuzufuhren Ebenfalls wurde eine Scharenflotte Galeeren zusammengestellt welche den Transportkonvoi abdecken sollte Zusatzlich sollte die Schiffsartillerie die Festung Fredrikshald von See her beschiessen Die Flotte wurde unter das Kommando des Konteradmirals Olaf Stromstjerna gestellt Die Flottille steuerte nach Norden und zwischen dem Svinesund und Stromstad drei Meilen vor Fredrikshald erreichte sie den kleinen Hafen Dynekilen Der lag in einem kleinen Meerbusen und war nur durch einen schmalen Zugang von 160 bis 180 Fuss Breite mit dem Meer verbunden Auf einer vorgelagerten Insel befand sich zusatzlich eine kleine Festung die den Verteidigungswert der Bucht noch weiter erhohte Diese Festung war mit sechs Zwolfpfund Kanonen besetzt und konnte jedem Schiff den Eintritt in den Hafen verwehren Zur weiteren Entlastung der danischen Verteidigungskrafte sandte der danische Konig Friedrich IV den Kapitan Peter Tordenskjold mit sieben kleineren Kriegsschiffen Richtung Fredrikshald Der sollte mit seinen kleinen schnellen Galeeren die Transportschiffe der Flotte angreifen und der belagerten Festung zu Hilfe eilen Auf seinem Weg nach Norden nahm er den Schweden einen Hucker und zwei armierte Schaluppen ab Von einem Kreuzer der grossen Flotte erhielt er die Nachricht dass die Schweden im Dynekilen Fjord vor Anker gegangen waren Am Abend des 7 Juli landete er vor dem Fjord an und erfuhr von einigen Fischern dass die Flotte aus etwa 40 bis 50 Schiffe bestunde Ebenfalls waren alle Schiffe auch die Transportschiffe mit Kanonen bestuckt worden Unter den Schiffen befanden sich elf ganze und halbe Galeeren Die Fischer erzahlten dem Kapitan auch dass ein grosser Teil der schwedischen Offiziere zu einer Hochzeit eingeladen ware Die anderen Offiziere waren ebenso vom Dienst abwesend da sie vom Konteradmiral zum Abendessen eingeladen worden waren Tordenskjold berief sofort einen Kriegsrat ein Gemeinsam mit seinen Offizieren beschloss er am folgenden Morgen die Flottille im Hafen anzugreifen Die Seeschlacht BearbeitenAm 8 Juli um acht Uhr morgens manovrierte er auf der Fregatte Hvide Orn seine Flotte in den Fjord 2 Die Besatzung der Insel feuerte unentwegt auf die Schiffe die waren aber sehr schnell und wendig und konnten die Engstelle nahe der Insel rasch passieren Im Fjord naherte er sich mit seinen Schiffen den Schweden auf Schussdistanz und begann als erstes das Flaggschiff der Schweden die Stenbocken unter dem Kommando von Admiral Stromstjerna anzugreifen Die Schiffe der danischen Flotte nahmen nacheinander jedes schwedische Schiff unter Beschuss Gegen drei Uhr nachmittags waren alle schwedischen Schiffe von ihren Mannschaften verlassen und teilweise in Brand gesetzt worden Nachdem die vorgelagerte Insel ebenfalls von den danischen Matrosen erobert worden war und deren Kanonen unbrauchbar gemacht worden waren konnte der Kapitan mit der Rettung der in Brand gesteckten und auf Grund gejagten schwedischen Schiffe beginnen Mit jeweils einer Notbesatzung wurde ein Schiff nach dem anderen aus dem engen Fjord gefuhrt Wahrend der Bergung der Schiffe wurden die Danen fortwahrend von schwedischen Soldaten an Land beschossen Am Ausgang des Sunds versuchten die schwedischen Truppen ihre Artillerie nochmals so in Stellung zu bringen dass sie die Danen am Verlassen des Fjordes hindern konnten Die waren aber zu schnell und gegen zehn Uhr abends waren alle Schiffe aus dem Fjord gefuhrt und teilweise auf dem Weg nach Kopenhagen 2 Dem schwedischen Admiral blieb kein Schiff so dass er vorubergehend im Fjord festsass Die beteiligten Schiffe BearbeitenDanische Flottille Bearbeiten Fregatte Hvide Orn diese schwedische Fregatte hatte Tordenskjold bei Bulk gekapert 3 Stuckprahmen Arche Roa 3 Stuckprahmen Hjelperen 3 Galeere Prinz Christian 3 Galeere Lovisa 3 Galeere Charlotta Amalia 3 Galeote Windhunden 3 Schwedische Flotte Bearbeiten Stuckprahmen Stenbocken gekapert 1 Galeere Proserpina gekapert 1 Galeere Ulysses gekapert 1 Galeere Lucrezia gekapert 1 Galeere Wenden versenkt 1 Galeere Hekla versenkt 1 Galeere Kastor versenkt 1 Galeote Skildpadden versenkt 1 Halbgaleere Achilles gekapert 1 Halbgaleere Pollux gekapert 1 Halbgaleere Hektor gekapert 1 Halbgaleere Bjornen gekapert 1 Halbgaleere Sorte Maren gekapert 1 Doppelschaluppe gekapert 1 Stromboot gekapert 1 28 Transportboote davon 19 gekapert und 9 versenkt 1 Die Folgen BearbeitenKapitan Tordenskjold wurde als Retter Norwegens und Troster der Einwohner von Frederikshald gefeiert denn der schwedische Konig Karl XII brach die Belagerung der Stadt nach der Niederlage in Dynekilen ab und zog sich auf schwedisches Territorium zuruck Am 18 Juli war der Norwegenfeldzug beendet Nach eigenen Angaben hatte der schwedische Konig uber 4000 nach anderen Quellen uber 6000 Mann verloren 1 Literatur BearbeitenAnders Fryxell Lebensgeschichte Karl des Zwolften Konigs von Schweden Band 2 Braunschweig 1861 Knut Lundblad Georg Friedrich Jenssen Tusch Geschichte Karl des Zwolften Konigs von Schweden Band 2 Hamburg 1835 Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e f g h i j k l m n o p q r s Lundblad S 491 a b Fryxell S 151 a b c d e f g Lundblad S 490 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Seegefecht im Dynekilen Fjord amp oldid 238321481