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Beim Angriff auf Stromstad am 19 Juli 1717 im Grossen Nordischen Krieg versuchte eine danische Flotte unter Kommando von Kapitan Peter Wessel Tordenskiold den Hafen und die Stadt Stromstad an der schwedischen Westkuste zu zerstoren Angriff auf StromstadTeil von Grosser Nordischer KriegZeichnung Stromstads aus Erik Dahlbergs Suecia antiqua et hodierna 1690 1710Datum 19 Juli 1717Ort Stromstad Bohuslan SchwedenAusgang schwedischer SiegKonfliktparteienSchweden Schweden Danemark DanemarkBefehlshaberSchweden Johan Giertta Danemark Peter TordenskioldTruppenstarkeStrandbatterien und Infanterie1800 Mann drei Linienschiffe 1 zwei Stuckprahmen 1 neun Galeeren 1 20 RuderbooteVerluste19 Tote173 Verwundete 96 Tote246 Verwundete 2 Schlachten und Belagerungen des Grossen Nordischen Krieges 1700 1721 1 Phase Schwedische Dominanz 1700 1709 Danischer Kriegsschauplatz 1700 Humlebaek Tonning I Livland Estnischer Kriegsschauplatz 1700 1708 Riga I Jungfernhof Varja Puhhajoggi Narva Petschora Duna Rauge Erastfer Hummelshof Embach Tartu Narva II Wesenberg I Wesenberg II Ingermanland Finnischer Kriegsschauplatz ab 1701 Archangelsk Ladogasee Noteborg Nyenschanz Newa Systerback Petersburg Wyborg I Porvoo Newa II Koporje II Kolkanpaa Litauisch weissrussischer Kriegsschauplatz 1702 1706 Vilnius Saladen Jakobstadt Gemauerthof Mitau Grodno I Olkieniki Njaswisch Klezk Ljachawitschy Polnischer Kriegsschauplatz 1702 1706 Klissow Pultusk Thorn Lemberg Warschau Posen Punitz Tillendorf Rakowitz Praga Fraustadt Kalisch Russischer Kriegsschauplatz 1708 1709 Grodno II Golowtschin Moljatitschi Rajowka Lesnaja Desna Baturyn Koniecpol Weprik Opischnja Krasnokutsk Sokolki Poltawa I Poltawa II2 Phase Schweden in der Defensive 1710 1721 Baltischer und Finnischer Kriegsschauplatz bis 1714 Riga II Wyborg II Pernau Kexholm Reval Hogland Palkane Storkyro Nyslott Hanko Schwed Norwegischer Kriegsschauplatz 1710 1721 Helsingborg Koge Bucht Bottnischer Meerbusen Frederikshald I Dynekilen Fjord Goteborg I Stromstad Trondheim Frederikshald II Marstrand Osel Goteborg II Sodra Staket Gronham Sundsvall Norddeutscher Kriegsschauplatz 1711 1716 Elbing Wismar I Lubow Stralsund I Greifswalder Bodden I Stade Rugen Gadebusch Altona Tonning II Stettin Fehmarn Wismar II Stralsund II Jasmund Peenemunde Greifswalder Bodden II Stresow Inhaltsverzeichnis 1 Im Vorfeld 2 Der Angriff 3 Die Folgen 4 Einzelnachweise 5 LiteraturIm Vorfeld BearbeitenDie Stadt Stromstad liegt zwei Meilen von der schwedisch norwegischen Grenze entfernt Nach der Niederlage im Dynekilen Fjord und dem anschliessenden Ruckzug aus Norwegen begannen die Schweden die kleine Kustenstadt zu befestigen Sie war ein sehr gunstig gelegener Stutzpunkt fur die schwedische Flotte denn von diesem Hafen aus konnten die Aktivitaten der danischen Flotte sehr gut uberwacht werden Ausserdem wurde die Stadt als Versorgungsstutzpunkt ausgebaut Auf der vorgelagerten Insel Laholm wurde ein Hornwerk mit 14 Achtzehnpfund Kanonen angelegt Die Festung wurde Carolus Batterie genannt Die Insel wurde mit dem Festland durch eine Brucke verbunden 1 Dazu wurden an beiden Seiten der Stadt jeweils sechs Geschutzbatterien angelegt Die Verteidigung dieser strategisch wichtigen Stadt leitete Generalmajor Johan Giertta Ihm standen etwa 1800 Mann in der Garnison zur Verfugung Diese Vorbereitungen fur einen zweiten Norwegenfeldzug entgingen den Danen nicht Sie entsandten Tordenskiold um die Stadt zu zerstoren Seine Flotte lichtete am 14 Juli die Anker vor Fredrikshald und segelte Richtung Stromstad Ungunstige Winde liessen einen Teil der Flotte zuruckbleiben Am 15 Juli erreichten die Linienschiffe die Insel Laholm und begaben sich in Schussreichweite zu der auf der Insel befindlichen Carolus Batterie Das danische Kommando begutachtete zunachst die Befestigungen Tordenskiold erstellte dann gemeinsam mit seinen Schiffskommandanten den Angriffsplan Die drei Linienschiffe sollten die Carolus Batterie ablenken wahrend die Stuckprahmen und die Galeeren an der Insel vorbei in den Hafen steuerten Die Sturmtruppen 1000 Mann sollten dann mit Hilfe von Ruderbooten den Hafen und die an Land befindlichen Stellungen einnehmen Der Plan konnte aber erst umgesetzt werden wenn alle Schiffe vor Stromstad lagen Am 18 Juli 1717 erreichte der Stuckprahmen Noah Ark mit drei Galeeren den Ankerplatz der Danen Mit den Verzogerungen wuchs die Gefahr eines Scheiterns der Unternehmung denn der schwedische General Giertta zog immer mehr Truppen in Stromstad zusammen Von den danischen Schiffen aus konnte man die weissen Zelte der Infanterieregimenter sehen Deren Anzahl wuchs von Tag zu Tag Dies veranlasste den danischen Kommandeur gemeinsam mit seinen Kommandanten eine Plananderung zu beratschlagen So wurde beschlossen nicht mehr auf die restlichen Schiffe zu warten und in der folgenden Nacht anzugreifen Der Angriff BearbeitenIn der Nacht vom 18 auf den 19 Juli 1717 begann der Angriff Der Prahm Noah Ark legte sich vor die Carolus Batterie und begann gegen ein Uhr mit dem Beschuss Da die Linienschiffe nicht so schnell gefolgt waren musste der Kapitan Grip den Angriff abbrechen und sich hinter einen hervorspringenden Felsen zuruckziehen Gegen sechs Uhr morgens lagen die drei Linienschiffe und der Prahm gemeinsam vor der Batterie in Stellung und begannen mit dem todlichen Beschuss Wenig spater waren alle schwedischen Artilleristen entweder tot oder verwundet und die Batterie ausgeschaltet 3 Doch der schwedische General reagierte auf diese Situation und entsandte uber die Brucke neue Truppen in die Batterie wodurch diese den Beschuss wieder aufnahm Um diese Verbindung mit dem Festland zu unterbrechen schickte Tordenskiold seine drei Galeeren gegen die Brucke um diese zu beschiessen Auf dieser Position waren die Schiffe den Festlandbatterien schutzlos ausgeliefert so dass sie sich schnell wieder zuruckzogen Nur der Prahm Noah Ark unter dem Kapitan Grip blieb auf dieser Position Er verhinderte dass weitere Truppen in die Carolus Batterie entsandt wurden der Kapitan aber wurde durch eine Kartatschenkugel so schwer verwundet dass er in seine Kajute gebracht werden musste Von dort gab er weiterhin Befehl die Stellung zu halten und die Brucke zu beschiessen Der kommandierende Leutnant manovrierte den Prahm erst aus dem Gefahrenbereich nachdem er vier Treffer unterhalb der Kiellinie erhalten hatte und zu sinken drohte Auch die Linienschiffe standen unter starken Beschuss der Carolusbatterie Tordenskiold welcher sich auf der Laland befand stand nur noch mit seinem Bruder Kapitan Wessel und einem Matrosen allein an Deck als er von der Verwundung des Kapitan Grip erfuhr In diesem Moment erschienen der zweite Prahm und die restlichen Galeeren Tordenskiold liess vier Galeeren mit 300 Mann auf die Kuste zusteuern und versuchte eine Landung Er selbst befand sich an Bord der Galeere Sophia und befehligte den Angriff Aber nur zwei Besatzungen hatten uberhaupt den Mut zu dieser Aktion Als sich die Mannschaften der Galeeren Sophia und Prinz Karl der Kuste naherten und sich bereithielten in die Landungsboote zu steigen wurden sie von einem Grenadierbataillon unter dem direkten Befehl von General Giertta in einen Hinterhalt gelockt Auf knapp 30 Fuss Entfernung wurden die Schiffsdecks unter Gewehrfeuer genommen und waren kurze Zeit spater von Toten und Verwundeten ubersat Auf den Schiffen herrschte Panik und wer konnte rettete sich unter Deck um den Kugeln zu entkommen Auf der Galeere Prinz Karl uberlebten nur zwei Besatzungsmitglieder den Angriff 2 Bei dem Versuch Verstarkung zu rufen wurde Tordenskiold von drei Kugeln in den Oberkorper getroffen 4 Der Landungsversuch wurde abgebrochen und die Galeeren mit den zu Hilfe eilenden Galeeren aus dem Gefahrenbereich geschleppt Das Feuer der Carolus Batterie flammte erneut auf und als Tordenskiold erkannte dass die Unternehmung gescheitert war liess er alle Schiffe aus Batteriereichweite bringen und segelte zuruck nach Fredrikshald Die Folgen BearbeitenDie Danen hatten zwar keines ihrer Schiffe verloren aber dennoch hohe Verluste erlitten Als direkte Folge des misslungenen Versuches die Stadt zu zerstoren wurde Tordenskiold der Oberbefehl uber die Kattegatflotte entzogen Der Admiral Rosenpalm ubernahm das Kommando und erhielt den Befehl Stromstad zu blockieren Diese Blockade musste aber am 28 August desselben Jahres aufgegeben werden denn eine schwedische Transportflotte durchbrach die Blockade und bei der anschliessenden Verfolgung der Schiffe gerieten die danischen Schiffe in das Feuer der Landbatterien von Stromstad und erlitten sehr starke Verluste 5 Der schwedische Konig begab sich personlich nach Stromstad um dem General fur die erfolgreiche Verteidigung zu danken Er erreichte die Stadt als gerade ein Dankgottesdienst abgehalten wurde Nach seiner Teilnahme an diesem besuchte der Konig Verwundete und das Schlachtfeld Er befasste sich auch mit der Verstarkung der Verteidigungsanlagen 4 Einzelnachweise Bearbeiten a b c d Lundblad S 542 a b Lundblad S 546 Lundblad S 544 a b Fryxell S 428 Lundblad S 547Literatur BearbeitenAnders Fryxell Lebensgeschichte Karl des Zwolften Konigs von Schweden Band 2 Braunschweig 1861 Knut Lundblad Georg Friedrich Jenssen Tusch Geschichte Karl des Zwolften Konigs von Schweden Band 2 Hamburg 1835 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Angriff auf Stromstad amp oldid 215702380