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Die Schlacht von Stresow im Zuge des Pommernfeldzugs von 1715 1716 im Grossen Nordischen Krieg fand in den Morgenstunden des 16 November 1715 in der Nahe von Gross Stresow bei Putbus auf der Insel Rugen statt In der Geschichtsschreibung wird dieses Gefecht sowohl als Gefecht bei Stresow als auch Gefecht bei Gross Stresow beschrieben Schlacht bei StresowTeil von Grosser Nordischer KriegPommernfeldzug 1715 1716Anlandung der Truppen bei Gross StresowDatum Landung 15 November 1715Gefecht 16 November 1715zwischen 3 und 4 Uhr morgensOrt Gross Stresow heute Ortsteil von Putbus Insel RugenAusgang Sieg der Preussen Danen und SachsenKonfliktparteienSchweden 1650 Schweden Preussen Konigreich PreussenDanemark DanemarkKurfurstentum Sachsen SachsenBefehlshaberSchweden 1650 Karl XII Preussen Konigreich Leopold I Truppenstarke750 Infanterie 1 2 200 Kavallerie 1 8 Artillerie Geschutze 1 19 500 Infanterie 2 3 500 Kavallerie 2 26 Artilleriegeschutze 2 Davon angelandet 15 000 1 Verluste400 Tote 1 100 Verwundete 2 180 Tote und Verwundete 2 Schlachten und Belagerungen des Grossen Nordischen Krieges 1700 1721 1 Phase Schwedische Dominanz 1700 1709 Danischer Kriegsschauplatz 1700 Humlebaek Tonning I Livland Estnischer Kriegsschauplatz 1700 1708 Riga I Jungfernhof Varja Puhhajoggi Narva Petschora Duna Rauge Erastfer Hummelshof Embach Tartu Narva II Wesenberg I Wesenberg II Ingermanland Finnischer Kriegsschauplatz ab 1701 Archangelsk Ladogasee Noteborg Nyenschanz Newa Systerback Petersburg Wyborg I Porvoo Newa II Koporje II Kolkanpaa Litauisch weissrussischer Kriegsschauplatz 1702 1706 Vilnius Saladen Jakobstadt Gemauerthof Mitau Grodno I Olkieniki Njaswisch Klezk Ljachawitschy Polnischer Kriegsschauplatz 1702 1706 Klissow Pultusk Thorn Lemberg Warschau Posen Punitz Tillendorf Rakowitz Praga Fraustadt Kalisch Russischer Kriegsschauplatz 1708 1709 Grodno II Golowtschin Moljatitschi Rajowka Lesnaja Desna Baturyn Koniecpol Weprik Opischnja Krasnokutsk Sokolki Poltawa I Poltawa II2 Phase Schweden in der Defensive 1710 1721 Baltischer und Finnischer Kriegsschauplatz bis 1714 Riga II Wyborg II Pernau Kexholm Reval Hogland Palkane Storkyro Nyslott Hanko Schwed Norwegischer Kriegsschauplatz 1710 1721 Helsingborg Koge Bucht Bottnischer Meerbusen Frederikshald I Dynekilen Fjord Goteborg I Stromstad Trondheim Frederikshald II Marstrand Osel Goteborg II Sodra Staket Gronham Sundsvall Norddeutscher Kriegsschauplatz 1711 1716 Elbing Wismar I Lubow Stralsund I Greifswalder Bodden I Stade Rugen Gadebusch Altona Tonning II Stettin Fehmarn Wismar II Stralsund II Jasmund Peenemunde Greifswalder Bodden II Stresow Inhaltsverzeichnis 1 Vorgeschichte 2 Der Angriff der Schweden 3 Die Folgen 4 Erinnerung 5 Militarische Einheiten 6 Literatur 7 EinzelnachweiseVorgeschichte Bearbeiten nbsp Schlacht bei Stresow Mecklenburg Vorpommern nbsp Schlacht bei StresowLage des SchlachtfeldesBereits 1711 und 1712 versuchten die danischen und sachsischen Truppen die Festung von Stralsund einzunehmen Diese Belagerung misslang weil die Festung von der Insel Rugen aus vom schwedischen Mutterland mit Nachschub und Truppen versorgt werden konnte Ausserdem hatte die schwedische Marine noch immer die Hoheit uber den Bodden vor Stralsund und den Gewassern rund um Rugen Im Fruhsommer 1715 begannen preussische danische sachsische und kurhannoversche Truppen Stralsund erneut zu belagern Der Schwedenkonig ubernahm personlich die Verteidigung der Stadt und Festung 3 Auch bei dieser Belagerung wurden die Truppen von Rugen aus beschossen So entschloss man sich zuerst die Insel Rugen einzunehmen und dann von zwei Seiten auf Stralsund vorzurucken Notwendige Voraussetzung fur eine Landungsunternehmung war die Beherrschung der Gewasser um Rugen Nach der Seeschlacht bei Jasmund der Ersturmung der Peenemunder Schanze und den Seegefechten im Greifswalder Bodden hatten die Alliierten die Schweden in die Defensive gedrangt Sie konnten nun gefahrlos die Transportflotte bei Rugen anlanden Am 15 November 1715 landete unter dem Oberbefehl von Leopold I von Anhalt Dessau eine etwa 19 500 Mann starke Armee aus preussischen danischen und sachsischen Truppen an einem Strand in der Nahe von Gross Stresow Die Schweden hatten eine Garnison von 4500 Mannern auf der Insel stationiert angefuhrt von Konig Karl XII Sie bestand aus zwolf Kavallerieschwadronen und funf Infanteriebataillonen Zusatzlich verfugten die Schweden uber zwolf Kanonen Die Alliierten sicherten die Landungszone nach allen Seiten mit aufgeworfenen Verschanzungen und Spanischen Reitern 4 Des Weiteren wurden Nachtwachen aufgestellt und die Truppen in Kampfbereitschaft gesetzt Der Angriff der Schweden BearbeitenKarl XII hatte von der Landung der Truppen bei Gross Stresow erfahren und machte sich sofort auf den Weg um die Angreifer noch am Strand zu stellen Im Dunkel der Nacht schiffte er sich mit einigen seiner engsten Offiziere in ein Fischerboot ein und verliess Stralsund Richtung Rugen 5 Er informierte sich nur unzureichend uber die Starke der Verbundeten Truppen und marschierte nur mit einer kleinen schnell aufgestellten Streitmacht Richtung Stresow In den fruhen Morgenstunden des 16 November erreichte die schwedische Armee den Strand von Gross Stresow bei Alte Fahr Die angelandeten Truppen hatten sich bereits in Schlachtformation hinter ihren Barrikaden aufgestellt und erwarteten den Angriff der Schweden 5 Der schwedische Konig griff sofort nach dem Eintreffen mit seiner Reiterei den Gegner an Dieser Angriff wurde schnell abgebrochen denn die Verschanzungen uber die Karl XII sehr erstaunt war verhinderten das Eindringen der Reiterei Der zweite Angriff wurde von der Infanterie gefuhrt Aber auch diese hatte Probleme die Truppen des Fursten Leopold I hinter ihren Verschanzungen zu treffen Das Pferd auf dem Karl XII in die Schlacht ritt wurde bei den Kampfen erschossen 3 Nachdem sich Karl mit seinen Truppen unter schweren Verlusten in die Verteidigungslinie der Danen gekampft hatte wurde er von einem Streifschuss an der Schulter verwundet 6 Die Attacke traf das danische Jyske Regiment mit solch einer Heftigkeit dass es fur einen Moment wankte Doch es erholte sich schnell und eroffnete ein heftiges Gegenfeuer Sehr bald erhielten die Danen weitere Truppenunterstutzung So konnten die Schweden zuruckgeworfen werden 15 Minuten nachdem die Schlacht begonnen hatte befahl Furst Leopold von Anhalt Dessau General Dewitz einen Angriff mit den funf preussischen und sachsischen Kavallerieschwadronen auf die schwedische Flanke Die Attacke wurde jedoch durch die schwedische Kavallerie abgewehrt Der blutige Kampf ging weiter entwickelte sich mit der Zeit aber zu einer Ruckzugsschlacht der gesamten schwedischen Streitmacht aufgrund des intensiven Gegendrucks Der Konig selbst lag verwundet unter seinem Pferd getroffen von einer Musketenkugel in seiner Brust Nur mit Schwierigkeiten konnte er im letzten Moment geborgen werden Die Schweden verloren ihre gesamte Artillerie die Infanterie war praktisch vernichtet Vier Generale waren tot beziehungsweise todlich verwundet Die Schweden hatten insgesamt 500 600 Tote und Verwundete zu beklagen wahrend bei den Danen die in dem Infanteriegefecht die Hauptlast der Kampfe zu tragen hatten 93 Soldaten tot oder verwundet waren Die Sachsen zahlten im Kavalleriegefecht 36 Tote und Verwundete die Preussen 49 Tote und Verwundete Die Folgen BearbeitenDer gescheiterte Angriff der Schweden schwachte die Besatzung der Insel Rugen massiv Der Konig floh auf dem Rucken des danischen Offizierspferdes zuruck zur Anlegestelle des Fischerbootes 6 Das Gros der geschlagenen schwedischen Armee zog sich in die Festung Stralsund zuruck Die Insel Rugen wurde fast ohne Gegenwehr besetzt und die Festung Stralsund von den Preussen Danen und Sachsen ab Ende November von zwei Seiten belagert Karl XII verlor bei diesem Gefecht einige seiner treuesten Gefahrten darunter den Obersten During und den Kavalleriegeneral Christian Albrecht von Grothusen Beide waren mit dem Schwedenkonig gemeinsam im Exil im Osmanischen Reich in Bender During zu Ehren wurde am Strand ein Kreuz aufgestellt welches die Stelle markierte an der er die todliche Wunde erhielt Erinnerung BearbeitenSeit 1855 erinnerte eine der beiden Preussensaulen an das Gefecht 54 21 24 7 N 13 34 18 7 O 54 356861111111 13 571861111111 Die Saulen sind zwei uber 15 m hohe Denkmaler die in den Jahren 1854 und 1855 im Auftrag des preussischen Konigs Friedrich Wilhelm IV bei Neukamp und Gross Stresow errichtet wurden Das Denkmal bei Neukamp wurde am 15 Oktober 1854 das bei Gross Stresow genau ein Jahr spater am 60 Geburtstag Friedrich Wilhelms IV eingeweiht Nach dem Abbau aus Sicherheitsgrunden 1991 und jahrelanger Lagerung konnte die Stresower Saule zum 300 Jahrestag der Schlacht von Stresow im November 2015 restauriert werden Sie erhielt eine neue Statue Friedrich Wilhelms I die der Dresdner Steinmetz und Bildhauer Sven Schubert 1965 7 anfertigte 8 Militarische Einheiten BearbeitenKonigreich Preussen Infanterie Regiment Nr 2 9 Infanterie Regiment Nr 11 10 Infanterie Regiment Nr 14 11 Kurassier Regiment Nr 3 12 Dragoner Regiment Nr 3 13 Sachsen Polen Regiment Weissenfels Regiment Konigin Regiment Prinz Albrecht Regiment von Friesen 14 Konigreich Danemark Norwegen Regiment Ludland Regiment P Carl Regiment CivignonLiteratur BearbeitenSundine Unterhaltungsblatt fur Neu Vorpommern und Rugen Band 8 Stralsund 1834 Leopold von Zedlitz Neukirch Die Staatskrafte der Preussischen Monarchie unter Friedrich Wilhelm III Band 1 Berlin 1828 Nurnberger Zeitung Bande 7 12 Ausgabe vom 25 Oktober 1841 Knut Lundblad Geschichte Karl des Zwolften Konigs von Schweden Band 2 Hamburg 1840 Gunther Gieraths Die Kampfhandlungen der brandenburgisch preussischen Armee Band 8 Walter de Gruyter 1964 Philipp Albert Aufschlager Johannes Anton Larrass Das Koniglich Sachsische 6 Infanterie Regiment Nr 105 und seine Stammtruppen Verlag Hockner 1891 Hermann Voges Beitrage zur Geschichte des Feldzuges von 1715 gegen Karl XII von Schweden Eroberung der Insel Rugen In Baltische Studien NF 9 1905 S 185 209 digitale bibliothek mv de Digitalisat Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e Olle Larsson Hrsg Stormaktens sista krig Historiska Media 2009 ISBN 978 91 85873 59 3 S 270 schwedisch a b c d e Curt Jany Geschichte der Preussischen Armee Vom 15 Jahrhundert bis 1914 Bd 1 Biblio Verlag S 640 a b Sundine S 163 Freiherr von Zedlitz und Neukirch S 53 a b Nurnberger Zeitung Bande 7 12 vom 25 Oktober 1841 a b Freiherr von Zedlitz und Neukirch S 54 Dresdner Steinbildhauer bei den Stars zu Hause europaeischer kulturpreis de Memento vom 17 November 2015 im Internet Archive Gross Stresow feiert sanierte Preussensaule Memento vom 17 November 2015 im Internet Archive NDR vom 15 November 2015 abgerufen am 16 November 2015 Gieraths S 9 Gieraths S 42 Gieraths S 53 Gieraths S 205 Gieraths S 136 Larrass S 40 54 35277 13 57343 Koordinaten 54 21 10 N 13 34 24 3 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schlacht bei Stresow amp oldid 235828123