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Bei der Belagerung von Noteborg im Grossen Nordischen Krieg eroberten vom 7 bis zum 22 Oktober 1702 russische Truppen die schwedische Festung Noteborg an der Newa in Schwedisch Ingermanland Belagerung von NoteborgTeil von Grosser Nordischer KriegDer Sturm der russischen Truppen auf die Festung Noteborg Gemalde von Alexander von Kotzebue in der Mitte Zar Peter I Datum 7 22 Oktober 1702Ort heutiges Schlusselburg Oblast LeningradAusgang Sieg der RussenKonfliktparteienSchweden 1650 Schweden Russland Zarentum 1699 RusslandBefehlshaberSchweden 1650 Gustav Wilhelm von Schlippenbach Russland Zarentum 1699 Boris ScheremetewTruppenstarke450 Mann und 128 Geschutze 14 000 MannVerluste250 Tote156 Kranke und Verwundete 509 Tote928 Verwundete 1 Schlachten und Belagerungen des Grossen Nordischen Krieges 1700 1721 1 Phase Schwedische Dominanz 1700 1709 Danischer Kriegsschauplatz 1700 Humlebaek Tonning I Livland Estnischer Kriegsschauplatz 1700 1708 Riga I Jungfernhof Varja Puhhajoggi Narva Petschora Duna Rauge Erastfer Hummelshof Embach Tartu Narva II Wesenberg I Wesenberg II Ingermanland Finnischer Kriegsschauplatz ab 1701 Archangelsk Ladogasee Noteborg Nyenschanz Newa Systerback Petersburg Wyborg I Porvoo Newa II Koporje II Kolkanpaa Litauisch weissrussischer Kriegsschauplatz 1702 1706 Vilnius Saladen Jakobstadt Gemauerthof Mitau Grodno I Olkieniki Njaswisch Klezk Ljachawitschy Polnischer Kriegsschauplatz 1702 1706 Klissow Pultusk Thorn Lemberg Warschau Posen Punitz Tillendorf Rakowitz Praga Fraustadt Kalisch Russischer Kriegsschauplatz 1708 1709 Grodno II Golowtschin Moljatitschi Rajowka Lesnaja Desna Baturyn Koniecpol Weprik Opischnja Krasnokutsk Sokolki Poltawa I Poltawa II2 Phase Schweden in der Defensive 1710 1721 Baltischer und Finnischer Kriegsschauplatz bis 1714 Riga II Wyborg II Pernau Kexholm Reval Hogland Palkane Storkyro Nyslott Hanko Schwed Norwegischer Kriegsschauplatz 1710 1721 Helsingborg Koge Bucht Bottnischer Meerbusen Frederikshald I Dynekilen Fjord Goteborg I Stromstad Trondheim Frederikshald II Marstrand Osel Goteborg II Sodra Staket Gronham Sundsvall Norddeutscher Kriegsschauplatz 1711 1716 Elbing Wismar I Lubow Stralsund I Greifswalder Bodden I Stade Rugen Gadebusch Altona Tonning II Stettin Fehmarn Wismar II Stralsund II Jasmund Peenemunde Greifswalder Bodden II Stresow Inhaltsverzeichnis 1 Vorgeschichte 2 Beginn der Belagerung 3 Die Folgen 4 Literatur 5 EinzelnachweiseVorgeschichte Bearbeiten nbsp russische Vorstosse in das schwedische Kernland von 1700 bis 1704Karl XII war nach dem Sieg in der Schlacht bei Narva Ende November 1700 mit seiner Hauptarmee nach Suden gezogen um den Kampf gegen August II zu fuhren Die russische Armee war zu diesem Zeitpunkt kein ernstzunehmender Gegner mehr Durch die Verlagerung der schwedischen Hauptmacht auf den polnischen Kriegsschauplatz erhohten sich jedoch die russischen Chancen den Krieg zu einem gunstigeren Verlauf zu fuhren und den gewunschten Ostseezugang fur Russland zu erobern Die russische Armee nutzte den Abzug der schwedischen Armee und liess die verbliebenen russischen Krafte nach dem Desaster von Narva ihre Aktivitaten in den schwedischen Baltikumprovinzen wieder aufnehmen Den Zeitgewinn durch die Abwesenheit der schwedischen Armee nutzte das russische Armeeoberkommando dazu unter grossen Anstrengungen die Armee wieder aufzurusten und zu reorganisieren Durch das fur Russland siegreiche Gefecht bei Hummelshof und die Schlacht von Erastfer war die schwedisch livlandische Armee als Machtfaktor im Baltikum ausgeschaltet worden Dadurch konnte das russische Militar im Norden die territorialen Voraussetzungen fur die Eroberung eines Zugangs zur Ostsee schaffen Die Hauptstreitmacht der Schweden stand im Inneren von Polen in der Gegend von Krakau Konig Karl XII brach sich genau in dieser Zeit auch noch ein Bein Durch diese Verletzung war es ihm in der Folge nicht moglich an kriegerischen Unternehmungen teilzunehmen Feldmarschall Boris Scheremetew fuhrte nach dem siegreichen Feldzug in Livland die russische Armee nordwarts gegen den Ladogasee und das Newaumland da dort die Ostsee am weitesten an russisches Gebiet heranreichte und fur die Errichtung eines Hafens geeignet erschien Dieses Gebiet war von den schwedischen Festungen Noteborg und Kexholm sowie einer kleinen Kriegsflotte auf dem Ladogasee gesichert die bisher alle russischen Vorstosse unterbunden hatte Diese kreuzte immer wieder am russischen Ufer und landete mehrfach an um auf russischer Seite zu plundern Wenn ihnen Gefahr drohte zogen sich die Schiffe unter die Kanonen der Forts zuruck Durch diese Situation sah sich der Zar gezwungen in der Nahe der Stadt Olonetz eine Schiffswerft bauen zu lassen Innerhalb kurzester Zeit wurde dort eine kleine Flotte zusammengezimmert Diese war schnell der schwedischen Marine im Ladogasee uberlegen und im Sommer 1702 schlugen die Russen die Flotte der Schweden Sie segelten die Newa hinunter und legten sich unter die Kanonen der Festung Wiborg Nach dem Erfolg auf dem Ladogasee konzentrierten die Russen ihre Truppen in der Nahe der Festung Noteborg und planten deren Einnahme Sie war die grosste der drei Festungen entlang der Newa Gelegen auf einer Insel mitten in der Newa genau an deren Abfluss aus dem Ladogasee Dadurch beherrschte sie nicht nur den Fluss sondern auch den See Die Insel hatte die Form einer Haselnuss deshalb nannten die Russen sie zur damaligen Zeit Schanzwerk Oreska Auch nach der Einnahme behielt sie diesen Namen und die Provinz wurde ebenso genannt Der Kommandant war Oberstleutnant Gustav Wilhelm von Schlippenbach der Bruder von Generalleutnant Wolmar Anton von Schlippenbach und die Garnison bestand aus 400 Mann 2 Beginn der Belagerung Bearbeiten nbsp Belagerung der Festung Schlusselburg Noteborg 11 Oktober 1702Ende September sah sich die Besatzung von Noteborg dem 14 000 Mann starken Heer unter Oberbefehl von Feldmarschall Scheremetew gegenuber Auch der Zar war bei dem wichtigen Unternehmen anwesend 3 Bald war die Festung von allen Seiten eingeschlossen und der Kommandant verlangte Verstarkung von Abraham Kronhjort dem Oberbefehlshaber in Finnland Die entsandte Verstarkung wurde von den Russen zuruckgeschlagen nur 50 Mann schafften es in das Fort unter ihnen der junge Major Lejon Nach dem misslungenen Durchbruchsversuch verlangte Scheremetew vom Kommandanten von Schlippenbach die Ubergabe der Festung Dieser weigerte sich Nach mehrtagigem Beschuss der Festung waren drei Breschen in die Festungsmauer geschossen Ein innerhalb der Mauern ausgebrochenes Feuer konnte geloscht werden Am 12 Oktober versuchten die Russen den ersten Angriff Die wenigen verbleibenden Verteidiger 174 kampffahige Schweden wurden unter dem Befehl von Major Lejon und Major Charpentier an die gefahrdeten Punkte der Wehrmauern verteilt Der russische Angriff dauerte funf Stunden und wurde an allen Angriffspunkten erfolgreich abgewehrt Es folgte sofort eine zweite Angriffswelle mit frischen Truppen aber auch dieser Vorstoss wurde zuruckgeschlagen Ein dritter Angriff der bis drei Uhr nachmittags anhielt blieb ebenfalls erfolglos Der vierte Angriff sollte von Menschikow geleitet werden Die bis auf 20 Offiziere zusammengeschmolzene Besatzung uberlegte was als Nachstes zu tun sei Alle ausser Major Lejon waren sich sicher dass ein vierter Angriff nicht uberlebt werden konnte und waren fur Verhandlungen uber freien Abzug aus der Festung Lejon brachte den Vorschlag man solle den Angriff abwarten und nach dem Eindringen der Russen in die Festung die Pulvermagazine sprengen und die Festung in Schutt und Asche legen Lejon war sich sicher dass eine zerstorte Festung den Russen nichts nutzen und der Einmarsch nach Finnland ins Stocken kommen wurde Der Kriegsrat entschloss sich aber gegen den Vorschlag von Lejon und der Kommandant leitete die Kapitulation der Festung ein Der Zar bewilligte den sofortigen Abzug der Schweden Die verbliebenen 83 kampffahigen und 156 kranken und verwundeten Verteidiger marschierten mit voller Ausrustung aus der Festung und zogen sich auf schwedisches Gebiet zuruck 2 Die Folgen Bearbeiten nbsp Festung Schlusselburg heuteTrotz aufopfernder Verteidigung der Festung wurde von Schlippenbach in Narva vom ingermanlandischen Generalgouverneur Rudolph Horn angeklagt und festgenommen weil er die Festung ubergeben und nicht wie von Major Lejon empfohlen gesprengt hatte 4 Die Russen erbeuteten in der Festung grosse Munitions und Pulvervorrate ausserdem 1117 Musketen und 128 schwere Geschutze Wichtiger aber war der Platz an sich Die Festung kontrollierte uber die Newa den Zugang zum Ladogasee den Finnischen Meerbusen und Ingermanland Aus diesem Grund liess der Zar die Festung in Schlusselburg umbenennen Nach der Einnahme der Stadt verteilte Peter I hohe Belohnungen sowie zahlreiche Beforderungen an die teilnehmenden Soldaten und Offiziere Der Zar feierte bei seiner Ruckkehr in Moskau die errungenen Siege uber die Schweden mit einem feierlichen Triumphzug Zum Kommandanten der Festung wurde Alexander Danilowitsch Menschikow ernannt Literatur BearbeitenAnders Fryxell Lebensgeschichte Karl s des Zwolften Konigs von Schweden Band 1 Zweites Kapitel Friedrich Vieweg und Sohn Braunschweig 1861 Einzelnachweise BearbeitenDieser Artikel basiert auf dem oben stehenden Buch Die Ereignisse werden genau im Zweiten Kapitel erzahlt Johann Friedrich Hartknoch Beytrage zur Geschichte Peters des Grossen Erster Band 1774 S 76 a b Fryxell 1861 1 Abschnitt Zweites Kapitel S 17 Fryxell 1861 1 Abschnitt Zweites Kapitel S 16 Fryxell 1861 1 Abschnitt Zweites Kapitel S 18 Normdaten Sachbegriff GND 7622425 9 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Belagerung von Noteborg amp oldid 238019331