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Die Belagerung von Fredrikshald und deren Festung Fredriksten vom 20 November bis 14 Dezember 1718 im Grossen Nordischen Krieg war der zweite erfolglose schwedische Versuch die Festung zu erobern Belagerung von FrederikshaldTeil von Grosser Nordischer KriegModell der Festung FredrikstenDatum 20 November bis 14 Dezember 1718Ort Fredrikshald Festung Fredriksten NorwegenAusgang danisch norwegischer SiegKonfliktparteienSchweden 1650 Schweden Danemark DanemarkBefehlshaberSchweden 1650 Karl XII Danemark Barthold LandsbergTruppenstarke12 600 Mann Infanterie8 400 Mann Kavallerie18 Kanonen20 Morser 1 800 MannVerluste200 Tote 31 Tote10 Verwundete 19 GefangeneSchlachten und Belagerungen des Grossen Nordischen Krieges 1700 1721 1 Phase Schwedische Dominanz 1700 1709 Danischer Kriegsschauplatz 1700 Humlebaek Tonning I Livland Estnischer Kriegsschauplatz 1700 1708 Riga I Jungfernhof Varja Puhhajoggi Narva Petschora Duna Rauge Erastfer Hummelshof Embach Tartu Narva II Wesenberg I Wesenberg II Ingermanland Finnischer Kriegsschauplatz ab 1701 Archangelsk Ladogasee Noteborg Nyenschanz Newa Systerback Petersburg Wyborg I Porvoo Newa II Koporje II Kolkanpaa Litauisch weissrussischer Kriegsschauplatz 1702 1706 Vilnius Saladen Jakobstadt Gemauerthof Mitau Grodno I Olkieniki Njaswisch Klezk Ljachawitschy Polnischer Kriegsschauplatz 1702 1706 Klissow Pultusk Thorn Lemberg Warschau Posen Punitz Tillendorf Rakowitz Praga Fraustadt Kalisch Russischer Kriegsschauplatz 1708 1709 Grodno II Golowtschin Moljatitschi Rajowka Lesnaja Desna Baturyn Koniecpol Weprik Opischnja Krasnokutsk Sokolki Poltawa I Poltawa II2 Phase Schweden in der Defensive 1710 1721 Baltischer und Finnischer Kriegsschauplatz bis 1714 Riga II Wyborg II Pernau Kexholm Reval Hogland Palkane Storkyro Nyslott Hanko Schwed Norwegischer Kriegsschauplatz 1710 1721 Helsingborg Koge Bucht Bottnischer Meerbusen Frederikshald I Dynekilen Fjord Goteborg I Stromstad Trondheim Frederikshald II Marstrand Osel Goteborg II Sodra Staket Gronham Sundsvall Norddeutscher Kriegsschauplatz 1711 1716 Elbing Wismar I Lubow Stralsund I Greifswalder Bodden I Stade Rugen Gadebusch Altona Tonning II Stettin Fehmarn Wismar II Stralsund II Jasmund Peenemunde Greifswalder Bodden II Stresow Der schwedische Konig begann im Jahre 1718 mit dem zweiten Norwegenfeldzug in dessen Verlauf er die wehrhafte Festung Fredriksten zum zweiten Mal nach 1716 belagerte Die Belagerung endete fur Schweden erfolglos da Konig Karl XII durch einen Kopfschuss todlich verwundet und die Belagerung im Anschluss abgebrochen wurde Inhaltsverzeichnis 1 Im Vorfeld 2 Die Belagerung 3 Tod Karls XII und der Ruckzug nach Schweden 4 Die Folgen 5 Literatur 6 EinzelnachweiseIm Vorfeld Bearbeiten nbsp Belagerung von Frederikshald Ostsee nbsp Belagerung von FrederikshaldLage des SchlachtfeldesIm 18 Jahr des Grossen Nordischen Krieges war Schweden von einer vielfach starkeren Allianz in die Defensive gedruckt worden und verlor nach der Kriegswende 1709 Stuck fur Stuck seine ausserhalb vom schwedischen Kerngebiet liegenden Besitzungen Dies betraf Schwedisch Livland das bis 1710 an Russland fiel Ingermanland war bereits seit 1703 in russischen Handen Bremen Verden ging 1712 an Danemark verloren Finnland wurde von Russland bis Ende 1713 erobert und die letzte Besitzung ausserhalb Schwedens Schwedisch Pommern ging bis Anfang 1716 verloren Trotzdem dachte Konig Karl XII nicht an Kapitulation seines vollig erschopften Landes und fuhrte den Krieg ohne realistische Siegesaussicht weiter Die noch vorhandenen Streitkrafte konzentrierte er auf den schwedischen Erzrivalen Danemark Norwegen wahrend im Osten im Krieg gegen Russland im Grunde keine Ressourcen fur Operationen zur Verfugung standen und nur statische Abwehrkampfe moglich waren Nach der erfolgreichen Verteidigung von Stromstad begannen die Vorbereitungen fur einen zweiten Feldzug nach Norwegen Zur Verstarkung der schwedischen Grenzverteidigung wurden weitere vierzehn Wachturme errichtet 1 Im Fruhjahr 1718 umfasste die schwedische Armee bereits wieder 37 Infanterie und 17 Kavallerieregimenter Die Anwerbung neuer Rekruten verlief sehr gut und die schwedischen Regimenter waren wieder auf ihre alte Truppenstarke angewachsen Die Vorbereitung des Feldzuges beaufsichtigte Karl gemeinsam mit dem Erbprinzen Friedrich von Hessen Kassel im kleinen Ort Kristinehamn unweit der schwedisch norwegischen Grenze Im April begann die schwedische Armee mit Streifzugen in das norwegische Grenzgebiet Unter dem Oberbefehl von General Ducker wurden die Vorbereitungen zum Einmarsch weitergefuhrt Der Eroberungsplan von Karl XII beinhaltete die Einnahme der sudlichen Festungen Fredrikshald und Christiansand Des Weiteren wollte Karl die Kuste entlang zur Hansestadt Bergen und im Anschluss nach Trondheim ziehen Die alte Hauptstadt von Norwegen sollte parallel angegriffen werden Wahrend der Konig auf Fredrikshald marschierte sollte der General Carl Gustaf Armfelt mit etwa 10 000 Mann Trondheim von Norden aus angreifen Damit hatte er alle wichtigen Handelszentren Norwegens in seiner Gewalt Alle Festungen im Grenzgebiet zu Schweden sollten geschleift werden und eine effektive Verteidigung der Kuste durch Artilleriestellungen aufgebaut werden Norwegen sollte nach den Planen von Karl XII komplett in das schwedische Reich einverleibt werden Ausserdem sollten alle Danen und danisch stammigen Einwohner vertrieben werden 2 Um fur die Belagerung ausreichend Artilleriegeschutze zu besitzen wurden mehrere Flottillen mit Munition Geschutzen und Mannschaften an die Kuste von Stromstad versetzt Die danische Flotte versuchten diese Nachschubtransporte zu unterbinden Mehrfach gelang es den Danen den Flottillen erhebliche Verluste an Schiffen und Besatzungen zuzufugen Mit diesen Angriffen gelang es den Danen den Angriff um vier Monate zu verzogern Mit 12 600 Mann Infanterie und 8 400 Mann Kavallerie ruckte Karl XII Anfang November 1718 in Norwegen ein Dieses letzte karolinische Heer ruckte in drei Marschkolonnen aus den Provinzen Bohuslan Dalsland und Varmland kommend am 7 und 8 November in Richtung Fredrikshald ab 3 Den Oberbefehl uber die norwegischen Truppen hatte der General Wedel Die Festung Fredriksten und deren Garnison wurde vom Oberstleutnant Landsberg befehligt Trotz Verstarkung aus Danemark und der wehrerprobten Einwohnerschaft von Fredrikshald konnte der Oberstleutnant nur die Grenzpasse zu Schweden besetzen und die Festung mit hinreichenden Widerstandswillen verteidigen Die Ubermacht der schwedischen Truppen war erdruckend so dass die oberste Massgabe in der Verteidigung der Festung darin lag das schwedische Heer maximal zu schwachen um eine schnelle Eroberung Norwegens zu verhindern Die Belagerung Bearbeiten nbsp Skizze der Belagerung von Fredrikshald und FredrikstenNachdem die Stadt und deren Festung von der Landseite her komplett eingeschlossen waren begann am 20 November deren Belagerung Das danisch norwegische Heer unter dem Oberkommando von General Sponeck zog sich gegen den Glommen zuruck Hier verharrte das 10 000 Mann starke Heer und beobachtete die Belagerung und deren Fortgang Die Bergfestung Fredriksten hatte drei Vorwerke Als erstes wurde das Vorwerk Gyldenlove von den schwedischen Truppen angegriffen Nachdem die Avantgarde der Festungstruppen in die Feste zuruckgedrangt war begannen die Schweden mit dem Bau von vier Artilleriestellungen in der unmittelbaren Umgebung dieses Vorwerkes Trotz heftigem Beschuss konnte die Festungsartillerie den Bau der nur etwa 600 Schritt entfernten Stellungen nicht verhindern Der schwedische Konig begab sich sofort zu diesen Stellungen um den Fortgang des Ausbaus zu kontrollieren Mit der Leitung hatte er zwei Ingenieuroffiziere Oberst Maigret und Generaladjutanten Siquier beauftragt Karl XII befand sich oft in den vordersten Stellungen und half beim Ausbau wo er konnte Oft diente ihm nachts ein Brett als Lager und sein Mantel war seine einzige Decke 4 Nach der Eroffnung der Laufgraben waren am 6 Dezember die ersten Batterien aus Zwolf und Achtzehnpfunder Geschutzen in Stellung gebracht Aus diesen Stellungen wurde der Beschuss gegen das Vorwerk Gyldenlove eroffnet und noch am selben Abend dessen Kanonen ausgeschaltet Die Festung selbst wurde kaum von Kanonenkugeln getroffen diese gingen uber die Feste hinweg und landeten in der Stadt Bei diesem indirekten Beschuss starben zwei norwegische Musketiere Am 7 Dezember wurde das Artilleriefeuer der Schweden starker und die Festungsbesatzung raumte das Vorwerk Da es kaum noch Hoffnung gab das Vorwerk verteidigen zu konnen wurden alle Kanonen unbrauchbar gemacht Am 8 Dezember war eine kleine Bresche in das Vorwerk geschossen und Karl XII beschloss diese im Laufe des Abends zu nehmen Als auch der zweite Ansturm auf die Bresche zuruckgeschlagen wurde setzte sich der schwedische Konig an die Spitze von 200 Grenadieren Er selbst legte mit Hand an um die Sturmleitern an die Mauer zu lehnen Als Zweiter bestieg er diese nach dem Oberst Bosquet der den Angriff leitete Die Mauer wurde genommen die Besatzung zog sich in den Wehrturm zuruck Dieser wurde in der Folge ebenfalls eingenommen und mehrere Norweger fielen in die Hande der Schweden Der Angriff auf diese Bresche kostete viele Schweden das Leben 4 An den folgenden Tagen begannen Arbeiter mit dem Bau neuer Laufgraben auf einer Wiese die zwischen der ersten Aussenmauer und der Festung lagen Diese Arbeiten wurden hauptsachlich nachts ausgefuhrt In den folgenden beiden Tagen dem 10 und 11 Dezember wurde auch Tags in der schutzenden Deckung der angelegten Graben weitergearbeitet Am 11 Dezember hatte man sich bereits auf 210 Fuss der Glacis ein zur Festung hin angelegter Erdwall genahert Nach dem Gottesdienst anlasslich des ersten Adventssonntags gingen die Arbeiten an den Laufgraben weiter der Konig blieb nicht wie in den letzten beiden Tagen geschutzt in einer Hutte hinter den Laufgraben sondern kontrollierte permanent die Arbeiten Er war besorgt dass die Belagerung fehlschlagen konnte Tod Karls XII und der Ruckzug nach Schweden Bearbeiten nbsp Karte der Festung mit Markierung des Sterbeortes von Karl XII Die norwegischen Soldaten beschossen die schwedischen Arbeiter die ganze Zeit uber mit Artillerie Am 11 Dezember hatte der Kommandant die Brustwehr mit Laternen und Pechfackeln bestucken lassen Ausserdem wurden die ganze Nacht uber Leuchtkugeln von der Festung in Richtung schwedischer Stellungen abgefeuert Unter dieser Gefechtsfeldbeleuchtung wurde fortwahrend mit Kanonen Morsern Haubitzen und Gewehren auf die Belagerer geschossen Trotz dieser Bedrohung verblieb der Konig in den fertigen Bereichen der Laufgraben Dadurch befand er sich in Gewehrkugelreichweite Er lief unaufhorlich zwischen den Graben hin und her und unterhielt sich mit seinen Mannschaften und Arbeitern uber den Fortgang der Arbeiten Gegen neun Uhr abends fand man den Konig allein an einer Boschung der Brustwehr mit dem Kopf auf der Krone liegend am Boden Eine Gewehrkugel war uber dem rechten Auge eingedrungen und an der linken Schlafe wieder ausgetreten 5 Uber den genauen Hergang des Todes gibt es sehr unterschiedliche Berichte nbsp Der Leichnam Karls XII wird uberfuhrtG Cederstrom Krusenberg 1884Der Tod des schwedischen Konigs sprach sich noch am Abend des 11 Dezembers innerhalb der Laufgraben herum Auch dem Kommandanten der Festung wurde durch Uberlaufer vom Tod des Konigs berichtet Nach einer halben Stunde wurde der Leichnam des Konigs aus dem Laufgraben in die hinteren Bereiche des Lagers verbracht Durch das entstandene Machtvakuum an der Spitze der Armee wurde die Belagerung vom einberufenen Kriegsrat abgebrochen In der Folge entbrannte ein Machtkampf zwischen den Anhangern des Hauses Holstein Gottorf und den Anhangern des Kronprinzen Friedrich von Hessen Kassel Durch personliche Verbindungen zu den beiden Lagern war auch die Armeefuhrung zerstritten In dieser Zeit dachte jeder an seine eigene Zukunft Der Ruckmarsch begann am 14 Dezember Er war uberhastet und unkoordiniert Die Soldaten hatten weder klare Marschrouten noch Verpflegung Ein weiteres Problem stellte das Wetter dar Der anhaltende Regen der letzten Wochen hatte sich in Schnee verwandelt und es wurde zudem sehr kalt Wahrend des Ruckmarsches starben viele Schweden an Hunger und Kalte Die schwedische Garde zahlte zu Beginn des Feldzuges 2500 Mann im Januar 1719 waren nur noch 500 Mann ubrig 6 Auch das zweite Armeecorps unter Armfeld trat nach Bekanntwerden des Todes Karl XII den Ruckmarsch an Dieser ging als Todesmarsch der Karoliner in die Geschichte ein Als die Armee das Oyfjell uberquerte zog ein so heftiger Schneesturm auf dass 3 700 der 5 800 Mann starken Armee erfroren Die Folgen BearbeitenDer Leichnam von Karl XII wurde am 26 Februar 1719 in der karolinischen Grabkapelle neben der Riddarholmskirche beigesetzt Er wurde neben Karl XI in einem schwarzen Marmorsarkophag geschmuckt mit einem goldenen Lowenkopf Zepter Krone und Schwert bestattet Andreas Fryxell schreibt in seiner Chronik uber das Leben von Karl XII dass etwa 2000 Standarten und Fahnen welche der Konig wahrend seiner Feldzuge erobert hatte in der Kirche auch lange nach seinem Tod noch wehten 7 nbsp Riddarholmskirche letzte Ruhestatte von Karl XII nbsp Urika Eleonora nbsp Friedrich von Hessen KasselNach dem Tod Karls XII wurde dessen Schwester Ulrika Eleonore am 23 Januar 1719 zur Konigin gewahlt und am 17 Marz in Uppsala gekront Mit ihrer Thronubernahme war aber eine Regierungsreform verbunden die das Machtzentrum in die Hande des Reichstags verlegte Am 29 Februar 1720 dankte Ulrika Eleonore schliesslich zu Gunsten ihres Mannes ab der als Friedrich I der einzige Hesse auf dem schwedischen Thron war Mit Ulrikas Abdankung war die Bedingung verbunden dass sie wieder Konigin wurde falls ihr Mann vor ihr sterben sollte Literatur BearbeitenAnders Fryxell Lebensgeschichte Karl des Zwolften Konigs von Schweden Band 2 Braunschweig 1861 Knut Lundblad Georg Friedrich Jenssen Tusch Geschichte Karl des Zwolften Konigs von Schweden Band 2 Hamburg 1835Einzelnachweise Bearbeiten Lundblad S 547 Lundblad S 550 Lundblad S 558 a b Lundblad S 561 Lundblad S 563 Lundblad S 585 Fryxell S 43759 119816666667 11 396297222222 Koordinaten 59 7 11 N 11 23 47 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Belagerung von Frederikshald amp oldid 232426156