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Das Gefecht bei Hummelshof auch als Schlacht von Sagnitz bekannt war ein Gefecht des Grossen Nordischen Krieges Es fand am 18 Julijul 29 Juli 1702greg zwischen den Armeen des schwedischen Konigs Karl XII und der Armee des Zaren von Russland Peter dem Grossen statt Hummelshof liegt am Kleinen Embach im damaligen schwedischen Livland heute in Estland Die russische Armee wurde von Feldmarschall Scheremetew angefuhrt Die schwedische Armee kommandierte der Generalmajor von Schlippenbach Gefecht bei HummelshofTeil von Grosser Nordischer Krieganonymer Kupferstich 1733Datum 18 Julijul 29 Juli 1702greg Ort Hummelshof Schwedisch LivlandAusgang russischer SiegKonfliktparteienSchweden 1650 Schweden Russland Zarentum 1699 RusslandBefehlshaberSchweden 1650 Wolmar von Schlippenbach Russland Zarentum 1699 Boris ScheremetewTruppenstarke5700 Mann 10 000 MannVerluste2500 Tote und Verwundete238 Gefangene 1 400 Tote 400 Verwundete 2 Schlachten und Belagerungen des Grossen Nordischen Krieges 1700 1721 1 Phase Schwedische Dominanz 1700 1709 Danischer Kriegsschauplatz 1700 Humlebaek Tonning I Livland Estnischer Kriegsschauplatz 1700 1708 Riga I Jungfernhof Varja Puhhajoggi Narva Petschora Duna Rauge Erastfer Hummelshof Embach Tartu Narva II Wesenberg I Wesenberg II Ingermanland Finnischer Kriegsschauplatz ab 1701 Archangelsk Ladogasee Noteborg Nyenschanz Newa Systerback Petersburg Wyborg I Porvoo Newa II Koporje II Kolkanpaa Litauisch weissrussischer Kriegsschauplatz 1702 1706 Vilnius Saladen Jakobstadt Gemauerthof Mitau Grodno I Olkieniki Njaswisch Klezk Ljachawitschy Polnischer Kriegsschauplatz 1702 1706 Klissow Pultusk Thorn Lemberg Warschau Posen Punitz Tillendorf Rakowitz Praga Fraustadt Kalisch Russischer Kriegsschauplatz 1708 1709 Grodno II Golowtschin Moljatitschi Rajowka Lesnaja Desna Baturyn Koniecpol Weprik Opischnja Krasnokutsk Sokolki Poltawa I Poltawa II2 Phase Schweden in der Defensive 1710 1721 Baltischer und Finnischer Kriegsschauplatz bis 1714 Riga II Wyborg II Pernau Kexholm Reval Hogland Palkane Storkyro Nyslott Hanko Schwed Norwegischer Kriegsschauplatz 1710 1721 Helsingborg Koge Bucht Bottnischer Meerbusen Frederikshald I Dynekilen Fjord Goteborg I Stromstad Trondheim Frederikshald II Marstrand Osel Goteborg II Sodra Staket Gronham Sundsvall Norddeutscher Kriegsschauplatz 1711 1716 Elbing Wismar I Lubow Stralsund I Greifswalder Bodden I Stade Rugen Gadebusch Altona Tonning II Stettin Fehmarn Wismar II Stralsund II Jasmund Peenemunde Greifswalder Bodden II Stresow Inhaltsverzeichnis 1 Vorgeschichte 2 Schlachtverlauf 3 Die Folgen 4 Literatur 5 EinzelnachweiseVorgeschichte Bearbeiten nbsp Gefecht bei Hummelshof Ostsee nbsp Gefecht bei HummelshofLage des SchlachtfeldesZunachst hatte Konig Karl XII die schwedischen Positionen im Baltikum bis Ende 1700 erfolgreich verteidigt vgl Schlacht bei Narva Anstatt das geschlagene russische Heer zu verfolgen um es vollstandig zu vernichten und seinen Gegner Zar Peter I ebenfalls zum Frieden zu zwingen wandte sich der Konig fortan seinem dritten Gegner dem sachsischen Kurfursten und Konig in Polen August den Starken zu Die militarische Entwicklung im Baltikum hielt Karl fur nachrangig Da die schwedische Hauptarmee in Polen gebunden war mussten in Livland viel zu geringe schwedische Krafte ein grosses Territorium schutzen Aufgrund der zahlenmassigen Uberlegenheit der Russen gelang ihnen das immer weniger Denn durch die Verlagerung der schwedischen Hauptmacht auf den polnischen Kriegsschauplatz erhohten sich die Chancen Peters I den Krieg zu einem gunstigeren Verlauf zu fuhren und den gewunschten Ostseezugang fur Russland zu erobern Den Zeitgewinn durch die Abwesenheit der schwedischen Armee nutzte Zar Peter um unter enormen Anstrengungen seine Armee wieder aufrusten und reorganisieren zu lassen Als Karl XII im Sommerfeldzug des Jahres 1702 mit der schwedischen Hauptarmee von Warschau nach Krakau marschierte und damit den baltischen Kriegsschauplatz entblosste sah Peter I erneut die Gelegenheit fur einen Einfall nach Livland Von Pskow aus uberschritt ein 30 000 Mann starkes Heer die schwedisch russische Grenze und erreichte am 16 Juli Erastfer Dort befand sich bis zur Schlacht bei Erastfer Ende 1701 das schwedische Hauptquartier der livlandischen Armee Nach der schwedischen Niederlage in der Schlacht verlegten die Schweden ihr Hauptquartier nach Sagnitz Die russische Armee begann die Armee des Generals von Schlippenbach in ihrem Feldlager beim Gutshof Sagnitz einzukesseln Da die Gegend keine vorteilhafte Verteidigungsposition bot zogen sich die Schweden uber den Kleinen Embach zuruck Sie zerstorten auf ihrem Ruckzug alle Brucken uber den Fluss und besetzten die Brucke bei Hummelshof Der Sommer 1702 war heiss und trocken dadurch war der Fluss an einigen Stellen ausgetrocknet Die Infanterie und Kavallerie der Russen konnten daher den Fluss ohne Probleme im Flussbett uberqueren Dadurch konnten die russischen Truppen die Schweden verfolgen und stellen Schlachtverlauf Bearbeiten nbsp Die schwedischen Besitzungen im BaltikumAm Morgen des 19 Juli 1702 um funf Uhr begann der Angriff 3 Die Russen wollten die Schweden zuerst umzingeln bevor der Angriff stattfinden sollte Diesen Umstand erkannte von Schlippenbach und stellte seine Armee auf Die Artillerie wurde auf einer Anhohe platziert und feuerte auf die herannahenden Russen Durch einen schnellen Zugriff der schwedischen Kavallerie konnten sechs russische Geschutze erobert werden Das Schlachtengluck wendete sich als plotzlich in der schwedischen Kavallerie ahnlich wie schon in der Schlacht bei Erastfer eine Unordnung entstand die zum chaotischen Ruckzug der Reiter fuhrte Weder die Befehlsgewalt des Fuhrers der Kavallerie noch sein gezieltes Feuer auf die fliehenden Reiter hielten diese davon ab die geordneten Reihen der schwedischen Infanterie zu zerstoren Binnen kurzester Zeit waren alle bisherigen Erfolge wieder verloren Die russischen Truppen eroberten ihre Geschutze zuruck und eroberten die der Schweden dazu Die schwedische Reiterei verliess fluchtartig das Schlachtfeld und sammelte sich erst in Pernau an der Ostsee wieder Die schwedische Infanterie war nun den Russen schutzlos ausgeliefert Die Infanteristen leisteten erbitterten Widerstand und wurden fast alle getotet Nur wenigen gelang die Flucht in die nahen Walder Der Kommandeur von Schlippenbach verliess unter Deckung einer kleinen zuruckgekehrten Kavalleriegruppe das Schlachtfeld und zog sich ebenfalls nach Pernau zuruck Die Folgen Bearbeiten nbsp Russische Kriegsbeute Katharina I zweite Ehefrau von Zar Peter I und spatere russische KaiserinMit dem Ruckzug der schwedischen Truppen fiel das flache Land den Russen in die Hande Die Stadt Walk wurde niedergebrannt und ihre Einwohner nach Pskow verschleppt Sie mussten ihrem Glauben abschworen und der Orthodoxen Kirche beitreten 4 Danach marschierten die Russen plundernd und brandschatzend durch das sudliche schwedische Livland Alles was sich fortbringen liess wurde nach Russland gebracht Nach zeitgenossischen schwedischen Angaben wurden mindestens 20 000 Pferde geraubt Der russische Feldherr liess das Land durch Tataren und Kalmucken verwusten Niederlassungen zerstoren und Menschen verschleppen 5 Der schwedische Konig bekam die Nachricht der Niederlage und der Verwustungen nachdem er die sachsische Armee in der Schlacht bei Klissow geschlagen hatte Er sah es aber nicht als wichtig an von Schlippenbach einen Teil seiner Truppen zu uberlassen Der Feldzug gegen Polen war ihm wichtiger Die russischen Truppen griffen auch das Schloss Marienburg an Dessen Kommandant Hauptmann Wulf verteidigte das Schloss erbittert Als die Russen dennoch in die Mauern eindrangen sprengte er es in die Luft Aus der Stadt Marienburg nahmen die Russen als Kriegsbeute die Dienstmagd des deutschen Predigers Gluck mit Diese Dienstmagd ist die spatere zweite Gemahlin des russischen Zaren Peter I und spatere russische Kaiserin Katharina I 6 Literatur BearbeitenAndreas Fryxell Geschichte Karl des Zwolften Historische Hausbibliothek Bd 63 ZDB ID 844999 5 Nach dem Schwedischen bearbeitet von Anton von Etzel Lorck Leipzig 1860 Neue Ausgabe G Senf s Buchhandlung Leipzig 1865 Anders Fryxell Lebensgeschichte Karl s des Zwolften Konigs von Schweden Nach dem schwedischen Original frei ubertragen von Georg F von Jenssen Tusch Band 1 Vieweg Braunschweig 1861 Gummelsgof In Voennaya enciklopediya Band 8 Gimry Dvigateli sudovye T vo I D Sytina Sankt Peterburg 1912 S 536 537 Alexander von Richter Geschichte der dem russischen Kaiserthum einverleibten deutschen Ostseeprovinzen bis zu ihrer Vereinigung mit demselben Teil 2 Die Ostseelande als Provinzen fremder Reiche 1562 1721 Band 2 Geschichte Liv und Esthlands unter schwedischer Herrschaft 1629 1721 Verlag von Nicolai Kymmel s Buchhandlung Riga 1858 Gaston Bodart Militar historisches Kriegs Lexikon 1618 1905 S 126 http vorlage digitalisat test 1 3D 7B 7B 7B1 7D 7D 7D GB 3D IA 3Dbub gb Eo4DAAAAYAAJ MDZ 3D 0A SZ 3D126 doppelseitig 3D LT 3DS 20126 PUR 3DEinzelnachweise Bearbeiten Micheal Clodfelter Warfare and Armed Conflicts A Statistical Reference to Casualty and Other Figures 1500 2000 2002 S 96f Micheal Clodfelter Warfare and Armed Conflicts A Statistical Reference to Casualty and Other Figures 1500 2000 2002 S 96f Anders Fryxell Lebensgeschichte Karl s des Zwolften Konigs von Schweden Band 1 1861 S 11 13 Anders Fryxell Lebensgeschichte Karl s des Zwolften Konigs von Schweden Band 1 1861 S 13 A von Richter Geschichte der dem russischen Kaiserthum einverleibten deutschen Ostseeprovinzen bis zu ihrer Vereinigung mit demselben Teil 2 Band 2 1858 Andreas Fryxell Geschichte Karl des Zwolften 1860 S 155 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gefecht bei Hummelshof amp oldid 234939196