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Das Gefecht bei Lubow war ein Ausfallgefecht vor den Toren Wismars bei Lubow im Rahmen des Pommernfeldzugs von 1711 bis 1712 wahrend des Grossen Nordischen Krieges und fand am 4 Dezember 1711 zwischen danischen und schwedischen Streitkraften statt Das Gefecht endete mit einem danischen Sieg blieb jedoch weitgehend folgenlos Gefecht bei LubowTeil von Grosser Nordischer KriegDatum 5 Dezember 1711Ort Lubow Herzogtum MecklenburgAusgang Sieg der DanenKonfliktparteienSchweden 1650 Schweden Danemark DanemarkBefehlshaberSchweden 1650 Martin von Schoultz Danemark Jorgen RantzauTruppenstarke2 500 Schweden 3 000 DanenVerluste478 Tote1 904 Gefangene davon 500 Verwundet 1 279 Tote und VerwundeteSchlachten und Belagerungen des Grossen Nordischen Krieges 1700 1721 1 Phase Schwedische Dominanz 1700 1709 Danischer Kriegsschauplatz 1700 Humlebaek Tonning I Livland Estnischer Kriegsschauplatz 1700 1708 Riga I Jungfernhof Varja Puhhajoggi Narva Petschora Duna Rauge Erastfer Hummelshof Embach Tartu Narva II Wesenberg I Wesenberg II Ingermanland Finnischer Kriegsschauplatz ab 1701 Archangelsk Ladogasee Noteborg Nyenschanz Newa Systerback Petersburg Wyborg I Porvoo Newa II Koporje II Kolkanpaa Litauisch weissrussischer Kriegsschauplatz 1702 1706 Vilnius Saladen Jakobstadt Gemauerthof Mitau Grodno I Olkieniki Njaswisch Klezk Ljachawitschy Polnischer Kriegsschauplatz 1702 1706 Klissow Pultusk Thorn Lemberg Warschau Posen Punitz Tillendorf Rakowitz Praga Fraustadt Kalisch Russischer Kriegsschauplatz 1708 1709 Grodno II Golowtschin Moljatitschi Rajowka Lesnaja Desna Baturyn Koniecpol Weprik Opischnja Krasnokutsk Sokolki Poltawa I Poltawa II2 Phase Schweden in der Defensive 1710 1721 Baltischer und Finnischer Kriegsschauplatz bis 1714 Riga II Wyborg II Pernau Kexholm Reval Hogland Palkane Storkyro Nyslott Hanko Schwed Norwegischer Kriegsschauplatz 1710 1721 Helsingborg Koge Bucht Bottnischer Meerbusen Frederikshald I Dynekilen Fjord Goteborg I Stromstad Trondheim Frederikshald II Marstrand Osel Goteborg II Sodra Staket Gronham Sundsvall Norddeutscher Kriegsschauplatz 1711 1716 Elbing Wismar I Lubow Stralsund I Greifswalder Bodden I Stade Rugen Gadebusch Altona Tonning II Stettin Fehmarn Wismar II Stralsund II Jasmund Peenemunde Greifswalder Bodden II Stresow Inhaltsverzeichnis 1 Vorgeschichte 2 Gefechtsverlauf 3 Folgen 4 Einzelnachweise 5 LiteraturVorgeschichte BearbeitenNachdem der schwedische Konig Karl XII infolge der Schlacht bei Poltawa in das Osmanische Reich fluchten musste und dort verharrte nutzten die wieder in den Krieg gegen Schweden eingetretenen Danen seine Abwesenheit noch 1709 fur einen Angriff auf das schwedische Kernland Doch schon am 10 Marz 1710 gelang es den Schweden unter Magnus Stenbock die Danen in der Schlacht bei Helsingborg wieder von Schonen zu vertreiben Ein weiterer danischer Angriff auf Schweden im nachsten Jahr konnte nur von Seeland ausgehen Dort aber herrschte die Pest die eine Kriegfuhrung unmoglich machte Stattdessen entschied sich der danische Konig Friedrich IV seine weiteren Kriegsbemuhungen auf die schwedischen Besitzungen in Norddeutschland zu verlagern Das nachstliegende Ziel hierfur war Wismar und Schwedisch Pommern Eine danische Armee von 19 000 Mann sammelte sich hierauf in Holstein und startete im Juli die Feldzugskampagne Seit dem 17 August 1711 wurde die Festung Wismar von einem danischen Einschliessungskorps unter Generalleutnant Hans Christof von Schonfeld 2 blockiert In der Zwischenzeit gelang es den Bundnispartnern Friedrichs IV insbesondere August der Starke den Konig davon zu uberzeugen alle Bemuhungen auf die Eroberung der bedeutenderen Festung Stralsund zu konzentrieren Im Ergebnis nahm die danische Armee ihren Marsch durch Mecklenburg Richtung Schwedisch Pommern wieder auf und liess lediglich ein schwaches Beobachtungs und Blockadekorps vor Wismar zuruck Dieses bestand aus zwei Infanteriebataillonen 28 Kavallerieschwadronen und seit dem 1 Oktober unter dem Kommando von Generalleutnant Jorgen Rantzau 1652 1713 der bereits die danische Invasionsarmee in der Schlacht von Helsingborg gefuhrt hatte und auf Rache fur die erlitten Niederlage brannte nbsp Abbildung der Festung Wismar um 1716Die schwedische Garnison bestand aus 5000 Mann die sich auf einem Dragonerregiment und 4 Infanterieregimenter verteilten und von dem schwedischen General Martin von Schoultz gefuhrt wurde Die danische Abteilung befand sich in einem schlechten Zustand und war durch Desertion und Krankheiten auf nur noch 4000 Mann gesunken Generalleutnant Rantzau schwachte seine Krafte zudem durch die Entsendung von weiteren 1000 Mann nach Rostock und Lubeck fur Fourageunternehmungen Eine wirksame und enge Blockade war dadurch nicht moglich Der schwedische Kommandant Schoultz dem die danischen Verhaltnisse durch Aufklarung bekannt waren beschloss nun in dieser fur ihn gunstigen Lage eine Attacke auf das danische Lager das sich bei Lubow ausserhalb der Stadt Wismar befand Hierfur stellte er eine Streitkraft von insgesamt 2500 Mann zusammen die sich aus sechs Bataillonen sechs Schwadronen und 12 Kanonen zusammensetzte Der Angriff sollte in der Nacht auf den 4 Dezember vonstattengehen Die Vorbereitungen blieben allerdings den Danen nicht verborgen sodass es dem danischen Generalleutnant Rantzau noch mitten in der Nacht gelang seine Streitmacht in Schlachtordnung aufzustellen Gefechtsverlauf BearbeitenUm 5 00 Uhr am Morgen attackierten die Schweden die rechte Flanke der Danen Angesichts einer schwedischen numerischen Uberlegenheit an dieser Stelle begannen die Danen zu wanken Allerdings gelang es den Danen durch Zufuhrung von Verstarkungen an dieser bedrohten Stelle die Lage zu stabilisieren so dass die Intensitat des Kampfes fur ein paar Stunden abebbte Zeitgleich waren schwedische Dragoner kurz darauf gefolgt von schwedischer Infanterie in das danische Lager eingedrungen und begannen dieses zu plundern und zu zerstoren Die schwedische Artillerie begann ebenfalls in das Lager zu feuern was zu Verlusten in den eigenen Reihen fuhrte Die ursprungliche Attacke auf die danischen Linien war inzwischen zum Stillpunkt gekommen Ebenso breitete sich Verwirrung und Unordnung im Zuge der sich auflosenden Bataillone aus so dass sich der schwedische Kommandant Schoultz dazu entschloss sich zuruckzuziehen nbsp Feldzuge wahrend des Grossen Nordischen Krieges nach 1709Der danische Generalleutnant Rantzau hatte sich in der Zwischenzeit einen Uberblick uber die Lage verschafft und fuhrte nun eine Reiterattacke mit ihm selbst an der Spitze an in den Rucken der sich wieder nach Wismar zuruckziehenden Schweden Weitere danische Attacken fanden gleichzeitig an den schwedischen Flanken und der Vorderfront statt so dass der Ruckzug der Festungsbesatzung zur regellosen Flucht ausartete Die schwedische Kavallerie floh als erste und liess die eigene Infanterie und Artillerie in Stich Wahrend zwei der schwedischen Infanterieregimenter sehr schnell die Flucht ergriffen formierten ein paar der in Ordnung verbliebenen schwedischen Infanteriebataillone Karrees um auf ihren Ruckzug den danischen Reiterattacken widerstehen zu konnen Die Aufforderung der Danen zur Ubergabe beantworteten diese Einheiten mit Salven Trotz der gewahrten Disziplin konnte dies ihr Schicksal nicht mehr wenden so dass die Formationen durch die danische Kavallerie regelrecht aufgesprengt wurden und ein furchtbares Blutbad unter den Schweden angerichtet wurde die sich weiterhin nicht ergeben wollten Von der gesamten schwedischen Infanterie schafften es nur 29 Mann nach anderen Angaben 87 Mann zuruck in die Festung 1 den ubrigen wurde der Ruckweg abgeschnitten Auch der schwedische Kommandant Schoultz konnte nur mit grossen Schwierigkeiten die Festung erreichen Die Schweden verloren in dieser fur sie katastrophalen Begegnung 478 Mann an Toten und 1904 Gefangene wovon 500 verletzt waren Die schwerer Verwundeten sandten die Danen nach Wismar zuruck da sie sie selbst nicht pflegen konnten Auch ging die schwedische Artillerie bestehend aus 12 Kanonen in danische Hande uber Den Schweden verblieben in Wismar nur noch 450 diensttaugliche Mannschaften die nicht ausreichten um die wichtigsten Werke zu besetzen Die Danen hatten demgegenuber 279 Tote und Verwundete erlitten Folgen BearbeitenTrotz dieses Sieges gelang es den Danen aufgrund des Mangels an Artillerie nicht Wismar zu erobern Auch ein Bombardement von Wismar das vom 29 Dezember bis zum 2 Januar dauerte brachte fur die Danen keinen Erfolg Auch fehlte es den Danen an Infanterie die die Breschen sturmen konnten Zudem erhielt die Festung in diesen Tagen Verstarkung durch ein von See zugefuhrtes schwedisches Regiment Als am 19 Januar 1712 die danische Armee nach Aufgabe der Belagerung von Stralsund sudlich von Wismar nach Holstein zuruckmarschierte schloss sich das danische Belagerungskorps unter Rantzau ihr an Die Stadt selbst wurde erst im Rahmen des Pommernfeldzuges von 1715 bis 1716 am 24 April 1716 von einem danisch preussischen Korps erobert Einzelnachweise Bearbeiten a b Georg Tessin Wismars schwedische Regimenter im Nordischen Kriege Aufsatz 4 Bd 101 Schwerin 1937 S 106 Ludwig Albrecht Gebhardi Geschichte der Konigreiche Danemark und Norwegen Band 2 S 1299 Literatur BearbeitenTheatrum Europaeum Bd 19 1723 S 765 ff PDF Datei Eine Belagerung im vorigen Jahrhundert Wismar 1711 12 und 1715 in Efter der Wismarschen Chronik Daheim 1888 S 532 535 H W Harbou Kampen foran Wismar 5 12 og Fursmans jydske Kyradserer Georg Tessin Wismars schwedische Regimenter im Nordischen Kriege Aufsatz 4 Bd 101 Schwerin 1937 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gefecht bei Lubow amp oldid 220361376