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Die Belagerung von Wyborg vom 11 Oktober bis Anfang November 1706 im Grossen Nordischen Krieg war eine erfolglose Belagerung der schwedischen Festung an der Grenze zu Finnland durch russische Truppen unter Kommando von Fjodor Apraxin Belagerung von Wyborg 1706 Teil von Grosser Nordischer KriegWyborg um 1700Datum 11 Oktober 1706 Anfang November 1706Ort Festung Wyborg heutiges RusslandAusgang schwedischer SiegKonfliktparteienSchweden 1650 Schweden Russland Zarentum 1699 RusslandBefehlshaberSchweden 1650 Georg Johann Maydell Russland Zarentum 1699 Fjodor Matwejewitsch ApraxinRobert BruceTruppenstarke1000 1 3000 Mann 12 000 Mann Infanterie5000 Mann Kavallerie 2 2000 Kosaken 2 15 Belagerungsgeschutze 1 10 Morser 1 Schlachten und Belagerungen des Grossen Nordischen Krieges 1700 1721 1 Phase Schwedische Dominanz 1700 1709 Danischer Kriegsschauplatz 1700 Humlebaek Tonning I Livland Estnischer Kriegsschauplatz 1700 1708 Riga I Jungfernhof Varja Puhhajoggi Narva Petschora Duna Rauge Erastfer Hummelshof Embach Tartu Narva II Wesenberg I Wesenberg II Ingermanland Finnischer Kriegsschauplatz ab 1701 Archangelsk Ladogasee Noteborg Nyenschanz Newa Systerback Petersburg Wyborg I Porvoo Newa II Koporje II Kolkanpaa Litauisch weissrussischer Kriegsschauplatz 1702 1706 Vilnius Saladen Jakobstadt Gemauerthof Mitau Grodno I Olkieniki Njaswisch Klezk Ljachawitschy Polnischer Kriegsschauplatz 1702 1706 Klissow Pultusk Thorn Lemberg Warschau Posen Punitz Tillendorf Rakowitz Praga Fraustadt Kalisch Russischer Kriegsschauplatz 1708 1709 Grodno II Golowtschin Moljatitschi Rajowka Lesnaja Desna Baturyn Koniecpol Weprik Opischnja Krasnokutsk Sokolki Poltawa I Poltawa II2 Phase Schweden in der Defensive 1710 1721 Baltischer und Finnischer Kriegsschauplatz bis 1714 Riga II Wyborg II Pernau Kexholm Reval Hogland Palkane Storkyro Nyslott Hanko Schwed Norwegischer Kriegsschauplatz 1710 1721 Helsingborg Koge Bucht Bottnischer Meerbusen Frederikshald I Dynekilen Fjord Goteborg I Stromstad Trondheim Frederikshald II Marstrand Osel Goteborg II Sodra Staket Gronham Sundsvall Norddeutscher Kriegsschauplatz 1711 1716 Elbing Wismar I Lubow Stralsund I Greifswalder Bodden I Stade Rugen Gadebusch Altona Tonning II Stettin Fehmarn Wismar II Stralsund II Jasmund Peenemunde Greifswalder Bodden II Stresow Der Mangel an Belagerungsgeschutzen sowie das Fehlen der russischen Flotte machte eine Einnahme der Festung unmoglich Ausserdem konnten die russischen Truppen nicht ausreichend mit Nahrungsmitteln versorgt werden Daraufhin wurde die Belagerung abgebrochen und die Truppen zogen sich nach Sankt Petersburg zuruck Inhaltsverzeichnis 1 Im Vorfeld 2 Die Belagerung 3 Die Folgen 4 Literatur 5 EinzelnachweiseIm Vorfeld BearbeitenAb dem Fruhjahr 1706 musste die russische Armee seinem Verbundeten die Truppen des bedrangten Wahlkonig Polens August dem Starken immer starker unterstutzen Der Schwedenkonig Karl XII war 1701 tief in Polen einmarschiert und hatte 1704 den schwedentreuen Stanislaus I Leszczynski zum Gegenkonig von Polen ernannt Die sachsischen Truppen waren den Schweden weit unterlegen Nach der Niederlage in der Schlacht bei Fraustadt 1705 zogen sich die sachsischen Truppen nach Krakau zuruck Karl XII ruckte gegen die bis nach Grodno vorgestossenen russischen Truppen vor und verfolgte diese bis nach Pinsk Das russische Armeeoberkommando schickte immer mehr Truppen nach Polen und entblosste die Grenze nach Finnland Nur die neue Stadt Sankt Petersburg war ausreichend militarisch gedeckt Unter dem Kommando des Generals Georg Johan Maidel verwusteten die schwedischen Truppen weite Teile der russischen Provinz Ingermanland Im Juni marschierte Maidel mit 4 000 Mann gegen Petersburg konnte die Stadt aber nicht erobern Aufgeschreckt durch diese Gefahr marschierte der Zar mit etwa 20 000 Mann Richtung Wyborg um die Festung zu belagern und einzunehmen Die Festung Wyborg befand sich in einem sehr schlechten Zustand Nachdem die Festungen Noteborg Nyenschantz und Kexholm infolge des Frieden von Stolbowo die neuen Grenzfestungen Schwedens zu Russland wurden hatten die schwedischen Besatzer die Festungswerke von Wyborg immer mehr verfallen lassen 1 Erst nachdem die Schlusselburg und Narva bis 1704 in die Hande der Russen gefallen waren begannen die Schweden mit dem Aufbau der Festungswerke Diese Arbeiten wurden aber so langsam und zogerlich durchgefuhrt dass die russischen Truppen im Oktober vor einer Festung mit keiner intakten Verteidigung standen Auch die Versorgungslage in Wyborg mit seinen 5 000 Einwohnern 1 war schlecht organisiert und auf die begrenzten Hilfskapazitaten der schwedischen Marine angewiesen Die Belagerung BearbeitenDie russischen Truppen erreichten am 11 Oktober die Stadttore und begannen mit der Belagerung zu Land Die Besatzung der Festung hatte im Vorfeld die Vororte in Brand gesteckt damit die Russen keine Deckungsmoglichkeiten in Schussreichweite vorfanden Eines dieser Hauser war das Armenhaus von Wyborg 3 Die Bewohner der Vororte fanden in der Festung Unterkunft Jeder mannliche Burger wurde zur Verteidigung der Stadt herangezogen Doch durch das Fehlen der russischen Marine war es den Russen nicht moglich die Festung ernsthaft zu belagern oder anzugreifen Wahrend der Belagerung liess der Festungskommandant mehrfach Ausfalle von kleineren Reiterabteilungen 200 300 Reiter durchfuhren und Gefangene machen 4 Bei diesen kleineren Ausfallgefechten wurden die Reiter von der Artillerie der schwedischen Garnison unterstutzt Die russische Artillerie schaffte es dagegen nicht das Feuer genau auf die Reiter zu lenken um die eigene Infanterie und Kavallerie wirkungsvoll zu unterstutzen Mehrfach wurden russische Soldaten gefangen genommen welche sofort per Schiff nach Stockholm geschickt wurden Auch schwedische Reiter gerieten in Gefangenschaft und wurden nach Moskau gebracht Am 17 Oktober erschien ein russischer Kapitan mit drei Dragonern und einem Tambour vor der Karje Pforte Er brachte Briefe der schwedischen Gefangenen und erbat Eintritt in die Festung um fur den Generalmajor Roman Bruce zu handeln 4 Ausserdem erhielt auch er Briefe der russischen Gefangenen aus Stockholm und es wurde ein Gefangenenaustausch besprochen General Maidel entsandte vier Tage nach den Verhandlungen die vereinbarten Guter an den russischen Kommandanten Am 20 Oktober gelang 200 Reitern zu Land und 150 Infanteristen zu Wasser ein Ausfall bis nach Rexwohauda wobei die Russen aus ihren Stellungen vertrieben wurden Nach zweistundigem Gefecht kehrten die schwedischen Truppen in die Festung zuruck Diese Unternehmung kostete die Besatzung 40 Soldaten brachte aber auch eine Entlastung an dieser Stelle des Belagerungsringes Die russische Artillerie erreichte am 22 Oktober eine Anhohe in der Nahe der Festung Nachdem die Batterien in Stellung gebracht wurden begannen die Kanoniere mit Kanonen und Brandkugeln auf die Stadt zu schiessen Vom 22 27 Oktober schossen die Russen 1098 Kugeln auf Wyborg 5 Durch das Bombardement wurden viele Hauser zerstort Auch ein Teil der Festungsmauer sturzte in der Folge ein Am 28 Oktober schickte der Kommandant erneut einen Tambour mit Briefen in das russische Lager Dieser kehrte mit der Nachricht des Abmarsches der Russen zuruck welche ihr Lager komplett niedergebrannt hatten 5 Eine nachgesandte Reitereinheit nahm drei kranke Russen gefangen welche den Abmarsch des Heeres bestatigten Die russischen Truppen zogen sich zuruck weil der schwedische Oberkommandierende General Maidel mit seiner angeforderten Armee von Norden her die Russen einzuschliessen drohte 6 Mehrere Tage spater nahmen schwedische Reiter in Systerback einige Nachzugler gefangen Diese waren daruber erfreut denn der Zar hatte befohlen alle Nachzugler in Petersburg zu hangen 7 Der Ruckmarsch der Russen kostete viele Opfer Aus Mangel an Lebensmitteln starben jeden Tag hunderte Soldaten und Pferde 7 Die Folgen BearbeitenDie russischen Truppen beschrankten sich in der Folge auf die Verteidigung der Grenzen zu Finnland Im Jahre 1710 marschierten 18 000 Mann unter dem Befehl von Generaladmiral Fjodor Apraxin in Richtung Wyborg um es erneut zu belagern Diese Belagerung wurde mit der Unterstutzung der russischen Marine durchgefuhrt und die Festung musste sich am 12 Juni 1710 ergeben Literatur BearbeitenChristian Kelch Die Lieflandische Geschichte von 1690 1707 Hrsg Schnakenburg Dorpat 1875 Knut Lundblad Geschichte Karl des Zwolften Konigs von Schweden Band 1 Hamburg 1835 Anders Fryxell Lebensgeschichte Karl s des Zwolften Konigs von Schweden Band 2 Friedrich Vieweg und Sohn Braunschweig 1861 Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e Knut Lundblad Geschichte Karl des Zwolften Konigs von Schweden Band 1 Hamburg 1835 S 386 a b Knut Lundblad Geschichte Karl des Zwolften Konigs von Schweden Band 1 Hamburg 1835 S 385 Christian Kelch Die Lieflandische Geschichte von 1690 1707 Hrsg Schnakenburg Dorpat 1875 S 548 a b Christian Kelch Die Lieflandische Geschichte von 1690 1707 Hrsg Schnakenburg Dorpat 1875 S 549 a b Christian Kelch Die Lieflandische Geschichte von 1690 1707 Hrsg Schnakenburg Dorpat 1875 S 550 Anders Fryxell Lebensgeschichte Karl s des Zwolften Konigs von Schweden Band 2 Friedrich Vieweg und Sohn Braunschweig 1861 S 45 a b Christian Kelch Die Lieflandische Geschichte von 1690 1707 Hrsg Schnakenburg Dorpat 1875 S 551 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Belagerung von Wyborg 1706 amp oldid 224886389