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In der Schlacht bei Gadebusch auch Schlacht von Wakenstadt siegten schwedische Truppen gegen die verbundeten danischen und sachsischen Truppen am 20 Dezember 1712greg bei Gadebusch in Westmecklenburg im Zuge des Grossen Nordischen Krieges Schlacht bei GadebuschTeil von Grosser Nordischer KriegSchwedische Truppen in der Schlacht bei GadebuschDatum 9 Dezemberjul 20 Dezember 1712greg Ort Gadebusch Mecklenburg VorpommernAusgang Sieg der SchwedenKonfliktparteienSchweden 1650 Schweden Danemark DanemarkPolen Litauen Polen LitauenBefehlshaberSchweden 1650 Magnus Stenbock Danemark Friedrich IV Polen Litauen Jakob von FlemmingTruppenstarke14 000 Mann 15 000 Danen3 500 SachsenVerluste500 Tote und 1100 Verwundete Danen 2500 Tote und Verwundete2500 GefangeneSachsen 750 Tote und Verwundete1000 GefangeneSchlachten und Belagerungen des Grossen Nordischen Krieges 1700 1721 1 Phase Schwedische Dominanz 1700 1709 Danischer Kriegsschauplatz 1700 Humlebaek Tonning I Livland Estnischer Kriegsschauplatz 1700 1708 Riga I Jungfernhof Varja Puhhajoggi Narva Petschora Duna Rauge Erastfer Hummelshof Embach Tartu Narva II Wesenberg I Wesenberg II Ingermanland Finnischer Kriegsschauplatz ab 1701 Archangelsk Ladogasee Noteborg Nyenschanz Newa Systerback Petersburg Wyborg I Porvoo Newa II Koporje II Kolkanpaa Litauisch weissrussischer Kriegsschauplatz 1702 1706 Vilnius Saladen Jakobstadt Gemauerthof Mitau Grodno I Olkieniki Njaswisch Klezk Ljachawitschy Polnischer Kriegsschauplatz 1702 1706 Klissow Pultusk Thorn Lemberg Warschau Posen Punitz Tillendorf Rakowitz Praga Fraustadt Kalisch Russischer Kriegsschauplatz 1708 1709 Grodno II Golowtschin Moljatitschi Rajowka Lesnaja Desna Baturyn Koniecpol Weprik Opischnja Krasnokutsk Sokolki Poltawa I Poltawa II2 Phase Schweden in der Defensive 1710 1721 Baltischer und Finnischer Kriegsschauplatz bis 1714 Riga II Wyborg II Pernau Kexholm Reval Hogland Palkane Storkyro Nyslott Hanko Schwed Norwegischer Kriegsschauplatz 1710 1721 Helsingborg Koge Bucht Bottnischer Meerbusen Frederikshald I Dynekilen Fjord Goteborg I Stromstad Trondheim Frederikshald II Marstrand Osel Goteborg II Sodra Staket Gronham Sundsvall Norddeutscher Kriegsschauplatz 1711 1716 Elbing Wismar I Lubow Stralsund I Greifswalder Bodden I Stade Rugen Gadebusch Altona Tonning II Stettin Fehmarn Wismar II Stralsund II Jasmund Peenemunde Greifswalder Bodden II Stresow Der schwedische Oberbefehlshaber Magnus Stenbock hatte sich zuvor zwischen die sudlich von Stralsund stehenden russisch sachsischen Truppen und die bei Hamburg zusammengezogenen danischen Truppen positioniert um eine Vereinigung der Verbundeten zu verhindern Da sich durch Abstimmungsschwierigkeiten der Aufmarsch insbesondere der russischen Artillerie verzogerte wurde diese in der Schlacht bei Gadebusch nicht eingesetzt so dass Stenbock einen Sieg gegen ein danisch sachsisches Heer erringen konnte Es war gleichzeitig der letzte grosse Sieg der Schweden im Grossen Nordischen Krieg Inhaltsverzeichnis 1 Vorgeschichte 2 Verlauf 3 Folgen 4 Erinnerung und Forschung 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseVorgeschichte Bearbeiten nbsp Schlacht bei Gadebusch Mecklenburg Vorpommern nbsp Schlacht bei GadebuschLage des SchlachtfeldesWahrend des Jahres 1712 waren die schwedischen Besitzungen auf dem Festland von den Alliierten Danemark Sachsen und Russland bis auf einige Befestigungen eingenommen worden Die ubriggebliebenen Festungen wurden von einer russisch sachsischen Armee von zusammen 40 000 Mann bedroht Die danische Armee zog derweil 1712 von Pommern in das schwedische Bremen Verden um dieses zu erobern In Schweden wurden 1712 neue Anwerbungen getatigt mit dem Ziel den Krieg auf deutschen bzw polnischen Boden zu tragen In Karlskrona wurde eine Transportflotte aus 24 Linienschiffen drei Fregatten und 130 Transportschiffen zusammengestellt die die schwedischen Streitkrafte in die schwedischen Besitzungen in Norddeutschland uberfuhren sollte Um einen Zusammenstoss mit der danischen Kriegsflotte zu vermeiden sollte die schwedische Kriegsflotte deren Aufmerksamkeit auf sich ziehen Anfang September 1712 landeten so etwa 10 000 Mann unter dem Befehl des Feldherrn Stenbock auf Rugen an Eine zweite Welle die weitere 6000 Mann sowie Artillerie und Versorgungstross umfassen sollte kam jedoch nicht mehr zustande da die Danen das Ablenkungsmanover der Schweden durchschaut hatten die schwedische Kriegsflotte ausmanovrierten und schliesslich einen Grossteil der Transportflotte zerstorten Durch diesen Verlust war den Schweden eine Versorgung der angelandeten Truppen nicht mehr moglich Die Sachsen und Russen hatten wahrend der Blockierung Stralsunds Graben von Greifswald bis nach Tribsees gezogen Diese Linie konnte aus schwedischer Sicht nicht durchbrochen werden so dass sich Stenbock den Weg durch Mecklenburg bahnen wollte Am 2 November brach er mit 14 000 Mann Infanterie und Kavallerie auf Der Ausbruch fuhrte uber den Pass bei Damgarten uber die Recknitz zur pommerschen Grenze Am 4 November stand die ganze schwedische Armee auf mecklenburgischem Boden Die dort stehenden danischen und sachsischen Truppen zogen sich zuruck Am 5 November liess der sachsische Kurfurst der nach Tribsees und Sulze vorgeruckt war dem danischen Konig Friedrich IV die Lage erklaren und um eine Vereinigung der Truppen ersuchen Diese war aber durch den Vormarsch der Schweden unmoglich geworden Die schwedische Armee zog weiter nach Rostock und nahm die Stadt ein da hier eine bessere Kommunikation mit Wismar Stralsund und Schweden moglich war fur die Absprache der weiteren Kriegsziele Die sachsischen und russischen Truppen waren den Bewegungen Stenbocks gefolgt und zogen nach Gustrow Bei Unterhandlungen der Kriegsparteien wurde ein 14 tagiger Waffenstillstand vereinbart der von den Alliierten dazu genutzt werden sollte die schwedische Armee einzukreisen Die Danen hingen bei dem Vormarsch noch zuruck Stenbock sah die Notwendigkeit dass er die Gegner einzeln angreifen musse bevor sie sich vereinigen konnten Aus Wismar trafen weitere Verstarkungen fur die Schweden ein Als Stenbock von dem Annahen der danischen Armee horte beschloss er diese Armee anzugreifen noch ehe sie sich mit den Sachsen und Russen vereinigen konnte Als die Danen Mecklenburg erreichten gab Stenbock Befehl nach Neukloster zu marschieren Am 20 Dezember liess er die Armee in funf Kolonnen vorrucken Die danische Armee bestand nach dem Feldzug in Bremen Verden und durch Krankheiten und Desertionen erlittenen Verlusten nur noch aus 17 nicht mehr vollzahligen Bataillonen 46 Schwadronen und 17 Stuck leichter Artillerie hochgerechnet etwa 15 000 Mann davon 6000 Reiter Die Danen erwarteten zudem sachsische Verstarkung die aber erst nach Beginn der Schlacht etwa 3000 Mann stark eintrafen Die Schweden ihrerseits verfugten uber 30 Kanonen und waren der danischen Armee artilleristisch uberlegen Verlauf Bearbeiten nbsp Ansicht der Truppenaufstellungen bei GadebuschGeneral Jobst Scholten zog sich in Erwartung der sachsischen Verstarkung und aus Angst vor einer Uberflugelung durch schwedische Kavallerie nach Roggendorf zuruck Nach der eingetroffenen Verstarkung zahlte das danisch sachsische Heer 18 000 Mann das sich in zwei Linien bei Wakenstadt postierte Hinter der Infanterie stand in drei Linien die Kavallerie Das schwedische Heer zahlte 16 000 Mann aufgestellt in 19 Bataillonen und 58 Schwadronen Die schwedische Artillerie sollte die Schlacht eroffnen und wurde von einem Bataillon Infanterie unterstutzt Dahinter postierten sich in zwei Reihen die schwedische Infanterie Der rechte schwedische Flugel eroffnete das eigentliche Gefecht in dem er mit vier Schwadronen Reitern die danische Kavallerie in die Flucht trieb Die schwedische Infanterie ruckte nun vor und feuerte auf 50 Schritte Entfernung auf die danischen Linien und ging dann zum Bajonettangriff uber Durch die Wucht des Angriffs wurde die erste danische Linie zum Weichen gezwungen Das Gefecht entwickelte sich nun zu einem ausgedehnten Nahkampf Die Sachsen waren gleich beim ersten Angriff gefluchtet und stellten damit den ganzen linken Flugel der Danen bloss wodurch die danische Artillerie verloren ging Zwar griffen danische Bataillone an dieser Stelle wiederholt an konnten aber der Ubermacht nicht mehr widerstehen und mussten weichen Das Dorf Wakenstadt das von einem Grenadierbataillon besetzt worden war wurde infolge der schwedischen Ubermacht von den Schweden erobert Nun fing auch die Infanterie des rechten Flugels der Danen an zu weichen Die hartesten Kampfe vollzogen sich am aussersten rechten danischen Flugel zwischen dem danischen Gardesregiment und dem schwedischen Dalregiment Allein auf Seiten des Dalregimentes kamen hier 200 Manner ums Leben Nachdem die Linien vollig aufgelost waren begann bei einsetzender Dunkelheit die Flucht der danischen Truppen Bei Radegast unternahmen die Danen noch einen kurzen Versuch zum Aufbau einer neuen Widerstandslinie Am Ende des Tages war die gesamte danische Infanterie zersprengt gefluchtet oder tot auf dem Schlachtfeld zuruckgeblieben Die danische Kavallerie auf der rechten Seite versuchte wahrend der Schlacht die durch die Flucht der Sachsen gerissene Lucke in der Schlachtenlinie zu fullen Sie errangen einen Vorteil gegenuber der schwedischen Kavallerie so dass sich diese in den nahegelegenen Wald zuruckziehen musste Stenbock eilte zu dem bedrangten Flugel und ordnete die in Unordnung geratenen Schwadronen wieder Die Danen zogen sich nun auch hier zuruck Die Schweden verfolgten die Danen bis nach Radegast und stellten dort die Verfolgung ein Die Danen sollen 3000 Tote erlitten haben die Schweden 600 Ungleich hoher war auf beiden Seiten die Zahl der Verwundeten Allein 102 danische Offiziere gingen in Gefangenschaft Friedrich IV befand sich wahrend der Schlacht in Gefahr mehrere Soldaten an seiner Seite fielen darunter der General Reimar Hans von Bulow Friedrich IV verliess als einer der letzten Danen das Schlachtfeld und floh nach Ratzeburg Die Schweden hatten in der Schlacht nur wenig Beute gemacht 13 Kanonen Folgen BearbeitenObwohl die Schweden die Schlacht gewannen verstarkte diese die bereits bestehenden Probleme der eigenen Armee Rund 1500 Mann waren durch Tod oder Verwundung ausgefallen bei den Infanterieregimentern fehlten viele Offiziere Weiterhin waren viele Pferde getotet worden und schwachten die Artillerie und Kavallerie Die Versorgungslage blieb fur die Schweden angespannt Die danische Infanterie war zwar zersplittert worden und hatte hohe Verluste erlitten konnte sich jedoch bald wieder organisieren und erholen Die danische Kavallerie hatte in der Schlacht nur wenig Verluste erlitten Stenbock entschied sich mit seiner Armee nach Holstein zu marschieren da dort eine bessere Versorgungslage zu erwarten war und Danemark so unter Druck gesetzt werden konnte Durch eine Vereinigung der Danen mit den Sachsen und Russen in Holstein sollte sich das Schicksal dieser schwedischen Armee bei der Belagerung von Tonning von 1713 14 besiegeln Erinnerung und Forschung BearbeitenSeit dem Jahr 2000 wurde in Wakenstadt inmitten des historischen Schlachtfeldes eine Denkmalanlage aufgebaut Sie besteht heute aus mehreren internationalen Gedenksteinen grossen Informationstafeln und der Schwedenhutte Die Schwedenhutte wurde im Stil einer schwedischen Soldatenhutte des 18 Jahrhunderts nachempfunden Im Inneren befindet sich seit August 2016 eine komplett neu konzipierte Ausstellung zur Archaologie der Schlacht bei Gadebusch mit Informationstafeln und im Rahmen eines offiziell genehmigten Projektes geborgenen archaologischen Funden vom Schlachtfeld 1 Ein anderer Teil der Hutte wurde im Stil des 18 Jahrhunderts eingerichtet Sie dient auch als Mittelpunkt fur Veranstaltungen im Zuge der Stadtepartnerschaft Gadebusch Amal bei denen gemeinsam an die Ereignisse von vor uber 300 Jahren erinnert wird Seit 2010 finden auf dem Schlachtfeld offiziell genehmigte archaologische Untersuchungen statt 2 Im Jahr 2012 wurde in Gadebusch zum 300sten Jahrestag der Schlacht eine international besuchte wissenschaftliche Tagung abgehalten 3 Literatur BearbeitenReno Stutz Hrsg 300 Jahre Schlacht bei Gadebusch Internationale Tagung vom 12 bis 14 Oktober 2012 in Gadebusch Publikationen des Lehrstuhls fur Nordische Geschichte Band 18 Ernst Moritz Arndt Universitat Greifswald 2014 ISBN 978 3 86006 419 1 Ernest Oswald Schmidt Deutschlands Schlachtfelder enthaltend auf historische Wahrheit basierte und mit Zuziehung der besten deutschen und franzosischen Quellen bearbeitenden Berichte uber diejenigen Schlachten die seit 1620 bis 1813 auf deutschem Grund und Boden Statt fanden Festsche Verlagsbuchhandlung Leipzig 1842 S 90 ff Digitalisat Christian Frederik Conrad Sarauw Die Feldzuge Karls XII Ein quellenmassiger Beitrag zur Kriegsgeschichte und Kabinetspolitik Europas im XVIII Jahrhundert Verlag von Bernhard Schlicke Leipzig u a 1881 S 295 299 Digitalisat Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Schlacht bei Gadebusch Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur uber Schlacht bei Gadebusch in der Landesbibliographie MV Schlachtordnung der Danen Sachsen und Schweden Sammlung Wilhelmshoher Kriegskarten abgerufen am 12 Juli 2017 Schlachtplan vom 20 Dezember 1712 Sammlung Wilhelmshoher Kriegskarten abgerufen am 12 Juli 2017 Einzelnachweise Bearbeiten Michael Schmidt Schwedenschlacht von 1712 Neue Ausstellung in Wakenstadt In nnn de 22 Juni 2016 abgerufen am 11 Juli 2017 Arne Homann Jochim Weise Schlachtfeldarchaologie bei Wakenstadt In Reno Stutz Hrsg 300 Jahre Schlacht bei Gadebusch Greifswald 2014 S 251 261 Digitalisat Johann Hegermann Konferenz anlasslich 300 Jahre Schwedenschlacht Historiker analysieren Feldschlacht In prignitzer de 14 Oktober 2012 abgerufen am 11 Juli 2017 53 671666666667 11 111944444444 Koordinaten 53 40 18 N 11 6 43 O Normdaten Sachbegriff GND 4825953 6 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schlacht bei Gadebusch amp oldid 224608392