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Die Schlacht von Gemauerthof war eine Schlacht des Grossen Nordischen Krieges Sie fand am 16 Juli 1705 zwischen der Armee des schwedischen Konigs Karl XII und der Armee des Zaren von Russland Peter der Grosse statt Der Ort Gemauerthof Murmuiza liegt in Kurland im heutigen Lettland Schlacht von GemauerthofTeil von Grosser Nordischer KriegDatum 16 Juli 1705Ort Gemauerthof Herzogtum Kurland und SemgallenAusgang Sieg der SchwedenKonfliktparteienSchweden 1650 Schweden Russland Zarentum 1699 RusslandBefehlshaberSchweden 1650 Adam Lewenhaupt Russland Zarentum 1699 Boris ScheremetewTruppenstarke7 000 Mann 10 12 000 MannVerluste900 Tote1000 Verwundete ca 2 000 Tote2 000 3 000 Verwundete400 GefangeneSchlachten und Belagerungen des Grossen Nordischen Krieges 1700 1721 1 Phase Schwedische Dominanz 1700 1709 Danischer Kriegsschauplatz 1700 Humlebaek Tonning I Livland Estnischer Kriegsschauplatz 1700 1708 Riga I Jungfernhof Varja Puhhajoggi Narva Petschora Duna Rauge Erastfer Hummelshof Embach Tartu Narva II Wesenberg I Wesenberg II Ingermanland Finnischer Kriegsschauplatz ab 1701 Archangelsk Ladogasee Noteborg Nyenschanz Newa Systerback Petersburg Wyborg I Porvoo Newa II Koporje II Kolkanpaa Litauisch weissrussischer Kriegsschauplatz 1702 1706 Vilnius Saladen Jakobstadt Gemauerthof Mitau Grodno I Olkieniki Njaswisch Klezk Ljachawitschy Polnischer Kriegsschauplatz 1702 1706 Klissow Pultusk Thorn Lemberg Warschau Posen Punitz Tillendorf Rakowitz Praga Fraustadt Kalisch Russischer Kriegsschauplatz 1708 1709 Grodno II Golowtschin Moljatitschi Rajowka Lesnaja Desna Baturyn Koniecpol Weprik Opischnja Krasnokutsk Sokolki Poltawa I Poltawa II2 Phase Schweden in der Defensive 1710 1721 Baltischer und Finnischer Kriegsschauplatz bis 1714 Riga II Wyborg II Pernau Kexholm Reval Hogland Palkane Storkyro Nyslott Hanko Schwed Norwegischer Kriegsschauplatz 1710 1721 Helsingborg Koge Bucht Bottnischer Meerbusen Frederikshald I Dynekilen Fjord Goteborg I Stromstad Trondheim Frederikshald II Marstrand Osel Goteborg II Sodra Staket Gronham Sundsvall Norddeutscher Kriegsschauplatz 1711 1716 Elbing Wismar I Lubow Stralsund I Greifswalder Bodden I Stade Rugen Gadebusch Altona Tonning II Stettin Fehmarn Wismar II Stralsund II Jasmund Peenemunde Greifswalder Bodden II Stresow Inhaltsverzeichnis 1 Die Beteiligten 2 Im Vorfeld der Schlacht 3 Die Schlacht 4 Kriegsbeute 5 Die Folgen 6 Literatur 7 EinzelnachweiseDie Beteiligten BearbeitenDie russische Armee wurde von Feldmarschall Scheremetew angefuhrt Die schwedische Armee kommandierte der Generalmajor Adam Ludwig Lewenhaupt nbsp Die schwedischen Besitzungen im Baltikum nbsp Feldmarschall Boris Petrowitsch Scheremetew nbsp General Adam Ludvig Lewenhaupt nbsp Schlachtendenkmal bei VilceIm Vorfeld der Schlacht Bearbeiten nbsp Schlacht von Gemauerthof Ostsee nbsp Schlacht von GemauerthofLage des SchlachtfeldesAnfang Juli versammelte Lewenhaupt seine Truppen in Zagarin Am 12 Juli marschierte die schwedische Armee nach Gemauerthof Am 13 Juli erhielt man die Nachricht dass die russische Armee die Stadt Mitau eingenommen habe Eine Abteilung schwedischer Reiter kam am 14 Juli bis in die Nahe von Mitau und fand heraus dass die Russen sich zuruckgezogen hatten Ausserdem hatte in der Stadt ein Massaker stattgefunden und die restlichen Einwohner waren verschleppt worden Generalmajor Lewenhaupt schatzte die russische Armee auf etwa 10 bis 12 000 Mann In einem Kriegsrat mit seinen Kommandeuren beschloss er sich in der Nahe von Gemauerthof zu einer Schlacht gegen die Russen zu stellen um ihren Vormarsch zu stoppen Der Oberbefehlshaber der russischen Armee sah darin die Moglichkeit den Schweden eine verheerende Niederlage zu bescheren Am 16 Juli begannen die russischen Truppen Richtung Gemauerthof zu marschieren Die Schlacht BearbeitenDie schwedischen Vorposten bemerkten gegen 10 Uhr morgens den Vormarsch der russischen Truppen Die russische Armee kam aus Norden nicht aus Osten wie Lewenhaupt vermutet hatte Sofort entsandte er eine Kavallerieeinheit um Details uber die Starke und Aufmarschordnung der Russen zu erfahren 1 Die Schweden waren in zwei Treffen unterteilt Lewenhaupt hatte seine Kavallerie an die Seiten geschickt und die Artillerie in der Mitte platziert Der rechte Flugel wurde an ein Moor angelehnt und der linke Flugel vom Flusschen Schwete Svete begrenzt Durch das eng gewahlte Schlachtfeld konnten die Russen ihre zahlenmassige Uberlegenheit nur schwer ausspielen Als die Russen auf breiter Front aufmarschierten entschloss sich Lewenhaupt sofort anzugreifen um den Gegner nicht erst zur vollen Entfaltung kommen zu lassen Binnen kurzester Zeit entwickelte sich eine hitzige Schlacht Auf dem linken Flugel gelang es der russischen Infanterie und Kavallerie die aussen positionierte schwedische Kavallerie so uberraschend anzugreifen dass diese zerstreut wurde Dadurch geriet selbst die Grenadierkompanie des Leibregiments Lewenhaupt in Unordnung Die russischen Krafte waren hier einem Sieg ganz nahe erst dem Eintreffen der Kavallerie des zweiten Treffens war es zu verdanken dass die russische Kavallerie zuruckgedrangt werden konnte Die russische Infanterie blieb ohne Deckung zuruck und wurde vernichtend geschlagen Auf dem rechten Flugel war der Sieg den Schweden zu keiner Zeit zu nehmen Der Oberst Gabriel Horn fuhrte seine Regimenter zu einem glanzenden Erfolg Der Kampf wurde mit extremer Verbissenheit gefuhrt Die Infanterie und Kavallerieeinheiten wetteiferten im Toten der russischen Soldaten Fast die komplette Infanterie der russischen Armee wurde getotet Der Oberst hatte Bajonett befohlen so wurden viele Russen regelrecht abgestochen Die russische Infanterie kampfte ausserst tapfer und ihrer Kavallerie gelang es sogar mehrfach die Schweden in Unordnung zu bringen Auch die Artillerie riss von Beginn an tiefe Locher in die Reihen der Russen Das zweite Treffen der schwedischen Armee fullte die Lucken der Gefallenen auf und hielt dem russischen Ansturm stand Zum Schluss ging der schwedischen Infanterie die Munition aus die Soldaten wurden angewiesen die Munitionstaschen ihrer gefallenen Kameraden zu entleeren Lewenhaupt personlich fuhrte nach dem Tod von Oberst Horn den rechten Flugel Als er seine Infanterie neu ordnete und zum erneuten Bajonettangriff auf die russischen Linien anfuhrte verliessen diese angesichts der schwedischen Entschlossenheit das Schlachtfeld In Wut und Raserei plunderten die Russen ihre eigene Bagage und erschossen alle in Mitau gefangengenommenen Schweden Die Uberreste der zaristischen Armee zogen Richtung Wilna ab Kriegsbeute Bearbeiten13 Kanonen der Tross und 8 Fahnen waren die Kriegsbeute der Schweden Gefangene gab es nur wenige Die Folgen BearbeitenDer Feldmarschall Scheremetew hatte einen Schuss in den Unterleib erhalten und General Baur war am Schenkel verwundet Uber 6 000 Russen waren gefallen oder verwundet Als das geschlagene Heer Wilna erreichte musterte der Zar seine neuformierten 60 000 Mann Der Zar Peter I war weit entfernt den Feldmarschall fur diese Niederlage zu rugen Er erkannte dass es moglich war trotz dreifacher Ubermacht eine Schlacht gegen die Schweden zu verlieren Und da er jederzeit ein neues Heer zum Teil aus zwangsrekrutierten Bauern und livlandischen Vertriebenen aufstellen konnte wusste er dass der Feldzug gegen die Schweden zu gewinnen war Peter der Grosse betitelte diese Niederlage als kleines Ungluck ohne grosse Bedeutung selbst in seinen Tagebuchern erwahnt er das Gefecht nur beilaufig Seinen eigenen Truppen verheimlichte er die wahren Verluste und marschiert mit seinem neuformierten Heer Richtung Livland um die Schweden endgultig zu schlagen Die Verluste der Schweden wurden mit 900 Toten und uber 1 000 Verletzten angegeben Ausserdem wurden mehrere ranghohe Offiziere im Gefecht getotet oder schwer verwundet Deshalb war es den Schweden nicht moglich das russische Heer zu verfolgen 2 Literatur BearbeitenAnders Fryxell Lebensgeschichte Karl s des Zwolften Konigs von Schweden Band 1 Friedrich Vieweg und Sohn Braunschweig 1861 Andreas Fryxell Anton von Etzel Geschichte Karl des Zwolften G Senf s Buchhandlung Leipzig 1865 A von Richter Geschichte der dem russischen Kaiserthum einverleibten deutschen Ostseeprovinzen bis zu ihrer Vereinigung mit demselben Band 2 Verlag von Nicolai Kymmel s Buchhandlung Riga 1858Einzelnachweise Bearbeiten Anders Fryxell Lebensgeschichte Karl s des Zwolften Konigs von Schweden Band 1 Friedrich Vieweg und Sohn Braunschweig 1861 Zweiter Abschnitt Elftes Kapitel Anders Fryxell Lebensgeschichte Karl s des Zwolften Konigs von Schweden Band 1 Friedrich Vieweg und Sohn Braunschweig 1861 Zweiter Abschnitt Elftes Kapitel S 60 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schlacht von Gemauerthof amp oldid 234939198