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Die Ersturmung von Lemberg im Grossen Nordischen Krieg fand am 27 Augustjul 7 September 1704greg statt Der schwedische Konig Karl XII ersturmte mit nur drei Kavallerieregimentern die Stadtmauern von Lemberg der damaligen Hauptstadt der Woiwodschaft Ruthenien in Polen Litauen Ersturmung von LembergTeil von Grosser Nordischer KriegZeitgenossische Darstellung von Lemberg im 17 JahrhundertDatum 27 Augustjul 7 September 1704greg Ort Lemberg heutige UkraineAusgang Sieg der SchwedenKonfliktparteienSchweden 1650 Schweden Polen Litauen Polen LitauenBefehlshaberSchweden 1650 Karl XII Polen Litauen Franciszek GaleckiTruppenstarke3 Regimenter Dragoner 1 k A Verluste30 Tote 1 k A Schlachten und Belagerungen des Grossen Nordischen Krieges 1700 1721 1 Phase Schwedische Dominanz 1700 1709 Danischer Kriegsschauplatz 1700 Humlebaek Tonning I Livland Estnischer Kriegsschauplatz 1700 1708 Riga I Jungfernhof Varja Puhhajoggi Narva Petschora Duna Rauge Erastfer Hummelshof Embach Tartu Narva II Wesenberg I Wesenberg II Ingermanland Finnischer Kriegsschauplatz ab 1701 Archangelsk Ladogasee Noteborg Nyenschanz Newa Systerback Petersburg Wyborg I Porvoo Newa II Koporje II Kolkanpaa Litauisch weissrussischer Kriegsschauplatz 1702 1706 Vilnius Saladen Jakobstadt Gemauerthof Mitau Grodno I Olkieniki Njaswisch Klezk Ljachawitschy Polnischer Kriegsschauplatz 1702 1706 Klissow Pultusk Thorn Lemberg Warschau Posen Punitz Tillendorf Rakowitz Praga Fraustadt Kalisch Russischer Kriegsschauplatz 1708 1709 Grodno II Golowtschin Moljatitschi Rajowka Lesnaja Desna Baturyn Koniecpol Weprik Opischnja Krasnokutsk Sokolki Poltawa I Poltawa II2 Phase Schweden in der Defensive 1710 1721 Baltischer und Finnischer Kriegsschauplatz bis 1714 Riga II Wyborg II Pernau Kexholm Reval Hogland Palkane Storkyro Nyslott Hanko Schwed Norwegischer Kriegsschauplatz 1710 1721 Helsingborg Koge Bucht Bottnischer Meerbusen Frederikshald I Dynekilen Fjord Goteborg I Stromstad Trondheim Frederikshald II Marstrand Osel Goteborg II Sodra Staket Gronham Sundsvall Norddeutscher Kriegsschauplatz 1711 1716 Elbing Wismar I Lubow Stralsund I Greifswalder Bodden I Stade Rugen Gadebusch Altona Tonning II Stettin Fehmarn Wismar II Stralsund II Jasmund Peenemunde Greifswalder Bodden II Stresow Feldzuge Karls XII von Mai 1704 bis Dezember 1705Franciszek Zygmunt Galecki Inhaltsverzeichnis 1 Im Vorfeld 2 Die Ersturmung der Festung 3 Kriegsbeute 4 Folgen 5 Einzelnachweise 6 LiteraturIm Vorfeld BearbeitenEnde Mai 1704 brach Karl XII von seinem Winterquartier nach Warschau auf um die geplante Konigswahl zu schutzen Das Heer bestand aus 17 700 Mann Infanterie und 13 500 Mann Kavallerie 2 Nach der Ankunft Karls in Warschau wurde unter dem Schutz der schwedischen Armee am 12 Juli 1704 Stanislaus I Leszczynski gegen den Willen der Mehrheit des polnischen Adels zum Konig gewahlt Nach der Wahl ging Karl mit einem starken Armeekorps gegen die abtrunnigen Gebiete vor die dem neuen Konig die Gefolgschaft versagten August II bisheriger polnischer Konig erkannte die Wahl nicht an und wich mit seiner Armee dem vorruckenden Heer von Karl XII aus Als das schwedische Heer im Juli bis Jaroslaw vorruckte nutzte August die Gelegenheit wieder nach Warschau zu ziehen und den Gegenkonig zu sturzen Karl verzichtete auf eine Verfolgung der sachsischen Truppen er entsandte den Grafen Magnus Stenbock nach Lemberg um eine Brandschatzung einzufordern Die Stadt war in der Zeit des Nordischen Krieges eine der reichsten und wichtigsten Stadte von Polen Litauen Der Kommandant der Festung Franciszek Galecki welcher ein treuer Anhanger von August II war uberzeugte den Rat der Stadt diese Zahlung nicht zu leisten und verwies darauf dass die Festung Lemberg in den letzten Kriegen niemals erobert wurde Karl XII ging daraufhin mit nur drei Kavallerieregimentern Dragonerregimenter Krassow Buchwald Ducker 3 in Richtung Lemberg vor und liess die Infanterie und Artillerie in Jaroslaw zuruck Die Ersturmung der Festung BearbeitenDie Schweden trafen am 5 September in der Nahe von Lemberg ein In einem dichten Waldgebiet verirrten sich Teile der Regimenter sodass der Konig den fur den nachsten Tag geplanten Angriff aufschieben musste Der Wald war so dicht verwachsen dass die Regimenter nur mit Hilfe von Signalhornern wieder zu vereinen waren 1 Im einsetzenden Dauerregen konnte der Angriff auch am folgenden Tag nicht durchgefuhrt werden Die verbleibende Zeit nutzte Karl zur Ausbildung der neu angeworbenen Reiter Diese hatten kaum Kampferfahrung und wurden im Umgang mit Handgranaten ausgebildet Diese waren der Schlussel zur Eroberung der Stadtmauer Karl instruierte seine Obersten am Abend des 6 September Lemberg war durch eine Mauer mit Turmen geschutzt Des Weiteren befand sich vor der Mauer ein Schutzwall mit einer holzernen Palisadenmauer Der Wallgraben war noch vorhanden aber ausgetrocknet Das Jesuitenkloster war mit Kanonen und mit einer Besatzung verstarkt worden 4 Am Morgen des 7 September begann der Sturm auf Lemberg Unter starkem Kanonen und Gewehrfeuer welches vom Pylonen des Klosters kam ruckten die Regimenter vor Jeder der Obersten fuhrte sein abgesessenes Regiment an Das Regiment Buchwald fuhrte die rechte Flanke Duckers Regiment die linke Flanke und Krassows Regiment das Zentrum 4 Der schwedische Konig welcher sich an der Spitze der Angriffsformation befand war auch als einer der Ersten auf dem Wall Innerhalb von einer Viertelstunde war das Tor unter der Kontrolle der Schweden Das Tor wurde vom Oberst Torstenson und einer Abteilung vom Regiment Krassow besetzt Der Oberst Buchwald ruckte mit seinem Regiment in die Stadt vor und besetzte den Marktplatz damit war die Stadt erobert Die Eroberung der Stadtmauer und die Gefangennahme eines erheblichen Teiles der Verteidiger war ein uberraschend kurzes und fur die Schweden verlustarmes Gefecht Es wurden nur 30 Reiter wahrend des Sturmes getotet 1 Der Befehlshaber der Garnison Galecki war verschwunden Er suchte Schutz im Jesuitenkloster Ein schwedischer Trabant entdeckte ihn wahrend einer Durchsuchung und nahm ihn gefangen 5 Kriegsbeute BearbeitenIn der Garnison von Lemberg wurden 171 Kanonen grosse Munitions und Nahrungsmittelvorrate erbeutet Die Kanonen mussten aber gesprengt werden da es den Schweden nicht moglich war diese mitzufuhren Auch sollen Kisten mit Silber und Gold in das schwedische Lager gebracht worden sein 1 Des Weiteren sollten die Burger der Stadt Lemberg 300 000 Taler an Kontribution an Schweden zahlen Der grosste Teil des Geldes wurde der Burgerschaft nach einer Bittschrift des schwedentreuen polnischen Konigs Stanislaus I Leszczynski erlassen 6 Karl XII hatte seinen Soldaten vor dem Angriff eine 24 stundige Plunderung in der eingenommenen Stadt versprochen Nachdem die Einwohner der Stadt stehend beim Konig um Gnade baten befahl er seinen Soldaten augenblicklich mit der Plunderung innezuhalten 7 Folgen BearbeitenDurch den schnellen Vorstoss auf Lemberg hatte Karl XII die polnische Hauptstadt fast ungedeckt gelassen Wahrend der Eroberung von Lemberg hatte August II Warschau wieder zuruckerobert und der Gegenkonig war geflohen So blieb Karl XII nicht viel Zeit seinen Erfolg zu feiern Nach kurzer Zeit ruckte das schwedische Heer in Richtung Warschau ab Der Schwedenkonig war bestrebt seinen Fehler schnellstmoglich wieder zu beheben 6 Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e Fryxell Seite 213ff Anders Fryxell Geschichte Karl des Zwolften Leipzig 1860 Neuausgabe 1865 S 103 Georg Tessin S 207 a b Knut Lundblad Band 1 Seite 301ff Voltaire Seite 453 a b Knut Lundblad Band 1 Seite 303 Anders Fryxell Seite 214Literatur BearbeitenAnders Fryxell Lebensgeschichte Karl des Zwolften Konigs von Schweden Band 1 Braunschweig 1861 Knut Lundblad Geschichte Karl des Zwolften Konigs von Schweden Band 1 Hamburg 1835 Voltaire Geschichte Carls XII Frankfurt am Main 1761 Georg Tessin Die deutschen Regimenter der Krone Schweden Unter Karl X Gustav 1654 1660 Bohlau 1967 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ersturmung von Lemberg amp oldid 222694059