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Am 2 Februarjul 3 Februarschwed 13 Februar 1706greg besiegte ein schwedisches Armeekorps unter Carl Gustaf Rehnskiold eine sachsisch russische Armee unter General Johann Matthias von der Schulenburg bei Fraustadt dem heutigen Wschowa im Zuge des Grossen Nordischen Krieges Schlacht bei FraustadtTeil von Grosser Nordischer KriegSchlachtordnung bei Fraustadt auf schematisch dargestellter LandschaftDatum 2 Februarjul 3 Februarschwed 13 Februar 1706greg Ort Fraustadt PolenAusgang Uberragender Sieg der SchwedenKonfliktparteienSchweden 1650 Schweden Kurfurstentum Sachsen SachsenPolen Litauen Polen LitauenRussland Zarentum 1699 RusslandBefehlshaberSchweden 1650 Carl Gustaf Rehnskiold Kurfurstentum Sachsen Johann Matthias von der SchulenburgTruppenstarke9 400 Mann 20 000 MannVerlusteetwa 400 Tote1 000 Verwundete etwa 7 800 Tote und Verwundete7 600 Gefangene29 Kanonen ohne russische Verluste Schlachten und Belagerungen des Grossen Nordischen Krieges 1700 1721 1 Phase Schwedische Dominanz 1700 1709 Danischer Kriegsschauplatz 1700 Humlebaek Tonning I Livland Estnischer Kriegsschauplatz 1700 1708 Riga I Jungfernhof Varja Puhhajoggi Narva Petschora Duna Rauge Erastfer Hummelshof Embach Tartu Narva II Wesenberg I Wesenberg II Ingermanland Finnischer Kriegsschauplatz ab 1701 Archangelsk Ladogasee Noteborg Nyenschanz Newa Systerback Petersburg Wyborg I Porvoo Newa II Koporje II Kolkanpaa Litauisch weissrussischer Kriegsschauplatz 1702 1706 Vilnius Saladen Jakobstadt Gemauerthof Mitau Grodno I Olkieniki Njaswisch Klezk Ljachawitschy Polnischer Kriegsschauplatz 1702 1706 Klissow Pultusk Thorn Lemberg Warschau Posen Punitz Tillendorf Rakowitz Praga Fraustadt Kalisch Russischer Kriegsschauplatz 1708 1709 Grodno II Golowtschin Moljatitschi Rajowka Lesnaja Desna Baturyn Koniecpol Weprik Opischnja Krasnokutsk Sokolki Poltawa I Poltawa II2 Phase Schweden in der Defensive 1710 1721 Baltischer und Finnischer Kriegsschauplatz bis 1714 Riga II Wyborg II Pernau Kexholm Reval Hogland Palkane Storkyro Nyslott Hanko Schwed Norwegischer Kriegsschauplatz 1710 1721 Helsingborg Koge Bucht Bottnischer Meerbusen Frederikshald I Dynekilen Fjord Goteborg I Stromstad Trondheim Frederikshald II Marstrand Osel Goteborg II Sodra Staket Gronham Sundsvall Norddeutscher Kriegsschauplatz 1711 1716 Elbing Wismar I Lubow Stralsund I Greifswalder Bodden I Stade Rugen Gadebusch Altona Tonning II Stettin Fehmarn Wismar II Stralsund II Jasmund Peenemunde Greifswalder Bodden II Stresow Inhaltsverzeichnis 1 Vorgeschichte 2 Verlauf 3 Folgen 4 LiteraturVorgeschichte Bearbeiten nbsp Schlacht bei Fraustadt Polen nbsp Schlacht bei FraustadtLage des SchlachtfeldesIm Dezember 1705 uberschritten russische Truppen unter Feldmarschall Georg Benedikt von Ogilvy mit 20 000 Mann die polnische Grenze um sich mit den sachsischen Truppen zu vereinen Die russische Armee verschanzte sich in der Festung Grodno und wartete auf Entsatz Konig Karl XII von Schweden zog ihnen mit dem Hauptteil seiner Armee von fast 30 000 Mann entgegen Aufgrund des fortgeschrittenen Jahres und der starken Befestigung Grodnos nahm er von einer Belagerung der Festung Abstand nachdem das russische Kontingent einer offenen Feldschlacht ausgewichen war Das schwedische Hauptheer begnugte sich mit einer Blockade Grodnos Karl XII liess die Truppen in den umliegenden Dorfern einquartieren da sie nach dem anstrengenden Feldzug des Jahres eine Erholungspause benotigten Als August II von Polen sah dass Karl XII Grodno nicht angreifen liess hielt er einen Kriegsrat ab der sich die Vernichtung einer detachierten schwedischen Abteilung unter dem Kommando von Carl Gustaf Rehnskiold zum Ziel setzte Rehnskiold war von Karl XII mit uber 10 000 Mann zum Schutze Grosspolens und Warschaus zuruckgelassen worden August II sollte nun nach Westen ziehen unterwegs alle polnischen Detachements an sich ziehen und sich dann mit dem in Schlesien neu aufgestellten sachsischen Heer unter dem Kommando von General Schulenburg vereinigen um gemeinsam das Korps von Rehnskiold anzugreifen und nach einem Sieg wieder zuruck nach Grodno zu marschieren Am 18 Januar umging August II mit 2000 Mann die schwedische Blockade westlich vereinigte sich mit mehreren polnischen Truppenkontingenten und ruckte am 26 Januar in Warschau ein Hier zog er nach einer kurzen Pause mit seiner inzwischen 14 000 15 000 Mann starken Armee weiter um das schwedische Korps anzugreifen Er befahl zudem General Schulenburg das in der Nahe stehende russische Hilfskorps von 6000 Mann aufzunehmen und nach Grosspolen zu marschieren um sich mit ihm zu vereinigen Rehnskiold erhielt Nachricht von dem sachsischen Plan und hoffte einer Vernichtung zu entgehen indem er den Kampf suchte solange seine Gegner noch getrennt waren Dazu tauschte er einen Ruckzug in die Festung Posen vor um Schulenburg zu einem vorzeitigen Angriff zu provozieren Dieser ging darauf ein obwohl Konig August II noch in Warschau war da er glaubte mit seinen 18 000 Mann die 10 000 12 000 von Rehnskiold besiegen zu konnen Die sachsisch russische Armee bestand zum grossen Teil aus in den Kriegsdienst gepressten und schlecht ausgebildeten Soldaten davon mehrere Regimenter aus franzosischen und schweizerischen Kriegsgefangenen aus der Schlacht bei Hochstadt Zusatzlich gab es eine russische Hilfstruppe von 6 400 Mann Verlauf Bearbeiten nbsp Abriss der SchlachtKupferstich aus dem Theatrum EuropaeumSchulenburg nahm am 14 Februar greg bei Fraustadt eine Stellung ein und liess seine Linien mit Spanischen Reitern schutzen In seiner Siegesgewissheit gab er zudem die Parole kein Quartier aus Dem russischen Truppenkontingent befahl er dass diese ihre Uniformen gegen sachsische tauschen sollten um sachsische Soldaten vorzutauschen da er einen Erstangriff der Schweden auf die Russen befurchtete Das schwedische Korps verfugte uber keine Artillerie und um diese Schwache auszugleichen konzentrierte man sich zuerst auf die Eroberung des sachsischen Artillerieparks was auch gelang Als die Schweden lossturmten brach die sachsische Front schnell zusammen Der linke Flugel der sachsischen Kavallerie sah die Schweden und floh ohne einen Schuss abzugeben Die Reiterei des rechten Flugels floh ebenfalls Die etwa 2400 gepressten Franzosen und Schweizer sahen die Kavallerie davonreiten legten die Gewehre nieder und liefen zum Feind uber Russen und Sachsen warfen nun ebenfalls die Gewehre weg und rannten vom Schlachtfeld weg In dieser Phase der Schlacht gewahrten die Schweden den sich ergebenden Russen keinen Pardon und metzelten die wehrlosen Fliehenden nieder Eine Gewehrkugel traf den General Schulenburg an der rechten Hufte und drang durch seine beiden mit Pelz gefutterten Mantel Er schwankte doch er hielt sich auf seinem Pferd Er ritt zu den Bataillonen die noch standen und warteten und fuhrte sie gegen die Schweden doch auch diese Soldaten warfen als sie die Schweden sahen die Waffen weg und liessen sich gefangen nehmen Dem kommandierenden General blieb nichts anderes ubrig als das Schlachtfeld zu verlassen Er zog sich in Begleitung nur eines Ordonnanzoffiziers und eines Reiters in den nahen Wald zuruck Die Hauptschlacht dauerte eine knappe Stunde und war gegen Mittag beendet Doch ein Teil der sachsischen Infanterie stellte sich zu einem Karree auf und verteidigte sich weiter Nachmittags um vier Uhr endeten die letzten Kampfhandlungen Nur etwa 3 000 Soldaten konnten sich uber die Oder retten Die sachsische Kriegspropaganda liess im Nachhinein verbreiten dass die russischen Gefangenen auf Befehl General Rehnskiold niedergemacht worden seien Noch zwei Tage nach der Schlacht seien sachsischen Meldungen nach 200 russische Gefangene von den Schweden ermordet worden Weitere schwedische Kriegsgrauel sollten sich ereignet haben als sachsische und bayerische Soldaten in das Rathaus von Fraustadt geflohen waren und dort von den Schweden verbrannt wurden Folgen BearbeitenGeneral Schulenburg gab den Verlust an Toten Verwundeten und Gefangenen mit insgesamt 5807 Mann an Rehnskjold meldete dagegen 4000 sachsische Tote und 6000 Gefangene Fur die schwedischen Verluste gab Rehnskjold 354 Tote und 972 Verwundete an Er liess die toten Schweden noch am Tag der Schlacht und am folgenden Tag von Gefangenen begraben Die Schweden erbeuteten von den Sachsen vier Artillerie Kompanien und eine Handwerkerkompanie 701 Pferde und alle Munitionswagen der Sachsen 31 Kanonen 28 halbe Tonnen mit Pulver 40 sechspfundige und 40 dreipfundige Kanonenkugeln Granaten und Handgranaten 2100 Musketen 960 Degen 1470 Bajonette 1000 Klafter Lunten 90 kurze Gewehre 460 Schulterriemen 220 russische Axte und 32 Kasten mit Musketenkugeln Noch den ganzen Marz uber kam sachsische Infanterie in Sachsen an General Schulenburg beklagte sich in seinem Rapport uber die Schlacht beim Konig uber die Soldaten die feige davongelaufen waren besonders uber die Kavallerie und verlangte ein strenges Kriegsgericht Er habe die Regimenter nach allen Regeln der Kriegskunst aufgestellt und sei von einem Fehlverhalten freizusprechen Aufgrund der Misserfolge forderte der sachsische Geheime Rat August II auf seine polnische Krone niederzulegen Der Adel und die Stadte rebellierten mit offenen Drohungen gegen den Konig der den Kampf eigentlich fortfuhren wollte Der Konig musste daraufhin seinen Befehl zur Aushebung neuer Truppen zuruckziehen Im Stillen arbeitete er aber an der Aufstellung einer neuen Armee sowie an einer Entmachtung des Geheimen Rates und liess ein Kriegsgericht uber die Deserteure abhalten Am 27 April wurden dreissig Dragoner zum Spiessrutenlaufen verurteilt neun am Pfahl aufgehangt drei Dragoner wurden an den Galgen gehangt zwei enthauptet und anschliessend auf das Rad geflochten Mitte Juli 1706 verfugte der in Krakau residierende August wieder uber eine Truppenstarke von 15 000 Mann wurde aber durch den Einmarsch Karls XII in Sachsen zur Abdankung gezwungen Literatur BearbeitenFraustadt Regierungsbezirk Posen Provinz Posen in Meyers Gazetteer mit Eintrag aus Meyers Orts und Verkehrslexikon Ausgabe 1912 sowie einer historischen Landkarte der Umgebung von Fraustadt meyersgaz org Hans Zechlin Die Schlacht bei Fraustadt Eine militargeschichtliche Studie In Zeitschrift der Historischen Gesellschaft fur die Provinz Posen Elfter Jahrgang Posen 1896 S 1 52 Google Books und S 207 274 Google Books Anders Fryxell Lebensgeschichte Karl s des Zwolften Konigs von Schweden Nach dem schwedischen Original frei ubertragen von Georg F von Jenssen Tusch Band 1 Vieweg Braunschweig 1861 S 229 233 Google Books Gabriele Hoffmann Constantia von Cosel und August der Starke Die Geschichte einer Matresse Lubbe Bergisch Gladbach 1984 ISBN 3 7857 0379 1 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schlacht bei Fraustadt amp oldid 230065203