www.wikidata.de-de.nina.az
In der Schlacht bei Erastfer im Grossen Nordischen Krieg am 29 Dezember 1701 besiegte die Armee von Russland die schwedische Armee nahe Erastfer in Schwedisch Livland Schlacht bei ErastferTeil von Grosser Nordischer KriegDatum 29 Dezember 1701Ort Erastfer Erastvere Schwedisch LivlandAusgang Sieg der RussenKonfliktparteienSchweden 1650 Schweden Russland Zarentum 1699 RusslandBefehlshaberSchweden 1650 Wolmar von Schlippenbach Russland Zarentum 1699 Boris ScheremetewTruppenstarke3470 Mann6 Kanonen 18 087 Mann20 KanonenVerlusteSchwedische Angaben 700 Tote350 Gefangene 1 1000 Tote2000 Verwundete 2 Schlachten und Belagerungen des Grossen Nordischen Krieges 1700 1721 1 Phase Schwedische Dominanz 1700 1709 Danischer Kriegsschauplatz 1700 Humlebaek Tonning I Livland Estnischer Kriegsschauplatz 1700 1708 Riga I Jungfernhof Varja Puhhajoggi Narva Petschora Duna Rauge Erastfer Hummelshof Embach Tartu Narva II Wesenberg I Wesenberg II Ingermanland Finnischer Kriegsschauplatz ab 1701 Archangelsk Ladogasee Noteborg Nyenschanz Newa Systerback Petersburg Wyborg I Porvoo Newa II Koporje II Kolkanpaa Litauisch weissrussischer Kriegsschauplatz 1702 1706 Vilnius Saladen Jakobstadt Gemauerthof Mitau Grodno I Olkieniki Njaswisch Klezk Ljachawitschy Polnischer Kriegsschauplatz 1702 1706 Klissow Pultusk Thorn Lemberg Warschau Posen Punitz Tillendorf Rakowitz Praga Fraustadt Kalisch Russischer Kriegsschauplatz 1708 1709 Grodno II Golowtschin Moljatitschi Rajowka Lesnaja Desna Baturyn Koniecpol Weprik Opischnja Krasnokutsk Sokolki Poltawa I Poltawa II2 Phase Schweden in der Defensive 1710 1721 Baltischer und Finnischer Kriegsschauplatz bis 1714 Riga II Wyborg II Pernau Kexholm Reval Hogland Palkane Storkyro Nyslott Hanko Schwed Norwegischer Kriegsschauplatz 1710 1721 Helsingborg Koge Bucht Bottnischer Meerbusen Frederikshald I Dynekilen Fjord Goteborg I Stromstad Trondheim Frederikshald II Marstrand Osel Goteborg II Sodra Staket Gronham Sundsvall Norddeutscher Kriegsschauplatz 1711 1716 Elbing Wismar I Lubow Stralsund I Greifswalder Bodden I Stade Rugen Gadebusch Altona Tonning II Stettin Fehmarn Wismar II Stralsund II Jasmund Peenemunde Greifswalder Bodden II Stresow Inhaltsverzeichnis 1 Vorgeschichte 2 Die Schlacht 3 Die Folgen 4 Literatur 5 EinzelnachweiseVorgeschichte Bearbeiten nbsp Schlacht bei Erastfer Ostsee nbsp Schlacht bei ErastferLage des SchlachtfeldesSchweden und Russland befanden sich seit 1700 im Kriegszustand Zunachst gelang es den Schweden samtliche Angriffe auf ihr Territorium abzuwehren Da die schwedische Hauptarmee in Polen gebunden war mussten viel zu geringe schwedische Krafte ein grosses Territorium schutzen Aufgrund der zahlenmassigen Uberlegenheit der Russen gelang ihnen das immer weniger Trotz der verlorenen Gefechte bei Rauge Mitte 1701 blieben die russischen Armeeeinheiten offensiv Ziel der russischen Bemuhungen war die Eroberung der Festen Platze in Livland Die Schweden besassen neben Narva noch Dorpat in der Nahe des Peipussees in der eine etwa 2000 Mann starke Garnison der Schweden stationiert war Dorpat kontrollierte das ostliche Zentrum Livlands einschliesslich des Westufers des Peipussees Zwei Stunden davon entfernt 50 Kilometer sudlich befand sich der Stutzpunkt der livlandischen Armee Schlippenbachs bei Erastfer Schlippenbach bemuhte sich die Kontrolle des gesamten Territoriums aufrechtzuerhalten und zergliederte seine Truppen wodurch eine schnelle Konzentration der Krafte im Angriffsfall verhindert wurde Die Schweden hatten ebenfalls nur geringe Bemuhungen zur Erkundung der russischen Armeebewegungen unternommen und hatten sich in die Winterquartiere begeben und bereiteten sich auf die Weihnachtsfeiertage vor Schlippenbach selbst empfing seine Familie in Erastfer da er mit keinen Kampfaktivitaten rechnete Im Dezember 1701 stiess von Pskow aus General Scheremetew mit 20 000 Mann uber das Eis des zugefrorenen Peipussee unentdeckt nach Livland vor um die livlandische Armee die das Weihnachtsfest feierte zu vernichten Die Infanterie und 30 Geschutze wurden auf 2 000 Schlitten transportiert Die russische Armee wurde von Feldmarschall Scheremetew angefuhrt Die Schlacht Bearbeiten nbsp Die schwedischen Besitzungen im BaltikumDie Kunde vom Anmarsch der Russen gelangte uber versprengte Vorposten ins Hauptquartier Als Schlippenbach das Anrucken der Russen ubermittelt wurde konnten nicht mehr alle Truppen der Livlandischen Armee rechtzeitig mobilisiert werden Es gelang lediglich die Bataillone der Infanterieregimenter von Liewens Skytte De La Gardie und Stackelbergs jeweils 250 bis 300 Mann gross ausserdem die Reiterregimenter Abo und Esthland und karelische Dragoner zu je 600 bis 700 Reitern zu mobilisieren Weitere 150 Reiter der Upplanddragoner Stenbocks komplettierten die schwedische Kavallerie an diesem Tag An Artillerie verfugten die Schweden uber sechs Feldkanonen Etwa 1000 Schweden konnten nicht mehr rechtzeitig fur die Schlacht mobilisiert werden Mit dieser etwa 3500 Mann starken Abteilung ging Schlippenbach der russischen Streitmacht entgegen Diese bestand aus sieben Infanterieregiment zu je 800 bis 950 Soldaten zwei Strelitzenregimentern zu je 730 und 770 Mann sieben Dragonerregimentern zu je 300 bis 970 Mann acht Kosakenregimentern mit insgesamt 3800 Mann und altherkommlichen Adelsaufgeboten mit insgesamt 1750 Mann Die Artillerie der Russen bestand aus 20 bis 30 mitgefuhrten Feldkanonen Die Gesamtkraft in der Schlacht selbst lag bei etwa 18 000 Mann Die schwedischen Berichte zu der Schlacht sprechen von insgesamt 50 000 russischen Soldaten Die Differenz erklart sich zum Teil aus dem mitgefuhrten Versorgungstross der Russen als auch der Tendenz der Berichtenden die gegnerischen Krafte starker darzustellen als sie waren um eine Niederlage vermeintlich schlussiger beschonigen oder einem Sieg mehr Glorie verleihen zu konnen Bei Kamar Kaagna unweit von Erastfer trafen die Schweden auf die 12 000 Mann starke Avantgarde der Russen 3 Der Rest der russischen Streitkraft deckte den Tross Kaum hatte der Kampf begonnen waren die einzelnen schwedischen Kolonnen von Russen umgeben und voneinander abgeschnitten Von Schlippenbach war gezwungen den Ruckzug anzutreten Als erstes sollte die Infanterie das Schlachtfeld verlassen und eine geschutzte Stellung in einem nahe gelegenen Wald aufsuchen Die Kavallerieregimenter sollten den Ruckzug decken Diese waren mit vielen neuen unerfahrenen Rekruten aufgefullt worden Besonders die Angehorigen der Regimenter Abo und Karelien ergriff panischer Schrecken als sie feststellten dass die Infanterie im Ruckgang begriffen war Sie glaubten die Schlacht verloren Die Offiziere versuchten ihre Reiter zur Ordnung zu bringen diese jedoch sturzten sich in die Reihen der im Ruckzug begriffenen Infanterie Letztere wurde vom Gros der Kavalleristen im Gefecht allein gelassen nur ein paar Dragoner unter dem Befehl der Majore Horn und Lewenhaupt blieben zur Deckung des Ruckzuges zuruck Fast alle Infanteristen wurden auf dem Schlachtfeld getotet Nur wenige Soldaten entkamen Unter ihnen von Schlippenbach und von Liewen Der Verlust an Toten und die Zahl der Vermissten beliefen sich schwedischerseits auf 1200 Mann wahrend die Russen etwa 3000 Mann verloren Die Kanonen der Schweden fielen den Russen in die Hande Die gegnerische Infanterie hatte derart energisch gekampft dass die Russen keine Krafte zur Verfolgung der restlichen Schweden mehr erubrigen Konnten Der General von Schlippenbach sammelte sie in der Nahe von Sagnitz Die Folgen BearbeitenPeter I bewertete den Gewinn dieser Schlacht als moralisch sehr wichtig Seine Truppen hatten bisher mit Ehrfurcht und Angst gegen die Schweden gekampft Mit diesem Sieg erkannten die russischen Soldaten dass sie die Schweden besiegen konnten Er liess Belohnungen an die Offiziere verteilen Des Weiteren ernannte er Scheremetew zum Feldmarschall und Ritter des Andreasordens 4 In Moskau lauteten die Kirchenglocken als Siegesnachricht an die Bewohner Kanonenschusse wurde abgefeuert und ein feierlicher Dankgottesdienst abgehalten Peter gab ein grosses Bankett mit Feuerwerk im Moskauer Kreml Als die schwedischen Gefangenen Moskau erreichten setzte sich Peter an die Spitze des Gefangenenzuges und zog mit ihnen nach Moskau ein Die Niederlage druckte die Stimmung der Livlander Sie konnten mit so wenigen Soldaten der russischen Ubermacht nicht beikommen Ausserdem erhielt der Glaube der schwedischen Truppen an ihre eigene Uberlegenheit einen Dampfer Literatur BearbeitenAnders Fryxell Lebensgeschichte Karl s des Zwolften Konigs von Schweden Band 1 Friedrich Vieweg und Sohn Braunschweig 1861 Andreas Fryxell Anton von Etzel Geschichte Karl des Zwolften G Senf s Buchhandlung Leipzig 1865 Dr phil A von Richter Geschichte der dem russischen Kaiserthum einverleibten deutschen Ostseeprovinzen bis zu ihrer Vereinigung mit demselben Band 2 Verlag von Nicolai Kymmel s Buchhandlung Riga 1858Einzelnachweise Bearbeiten Nordisk familjebok Uggleupplagan 7 1907 S 738 Peter the Great s Unknown War Vjatseslav Krassikov Anders Fryxell Lebensgeschichte Karl s des Zwolften Konigs von Schweden Band 1 Friedrich Vieweg und Sohn Braunschweig 1861 S 7 Dr phil A von Richter Geschichte der dem russischen Kaiserthum einverleibten deutschen Ostseeprovinzen bis zu ihrer Vereinigung mit demselben Band 2 Verlag von Nicolai Kymmel s Buchhandlung Riga 1858 S 80 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schlacht bei Erastfer amp oldid 234939197