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Die Schlacht bei Kalisch war eine Schlacht am 29 Oktober 1706 wahrend des Grossen Nordischen Krieges zwischen schwedischen und polnischen Truppen einerseits und russischen und sachsischen Truppen andererseits Mit Hilfe russischer Truppen unter Fuhrung von Furst Menschikow gewann August II diese Schlacht und errang im Krieg gegen Schweden seinen bis dahin grossten Erfolg August II wollte die im Vorfeld in Altranstadt ausgehandelten Friedensbedingungen nicht antasten entliess alle Gefangenen und eilte in seine Erblande um den Friedensschluss mit Schweden zu vollziehen Der Sieg blieb daher folgenlos Schlacht bei Kalisch 1706 Teil von Grosser Nordischer KriegAugust II vor polnischen Husaren wahrend der Schlacht bei KalischDatum 29 Oktober 1706Ort Kalisz PolenAusgang sachsisch russischer SiegKonfliktparteienSchweden 1650 SchwedenPolen Litauen Polen Litauen unter Stanislaus I Leszczynski Kurfurstentum Sachsen SachsenRussland Zarentum 1699 Russlandpolnische Verbundete Augusts II BefehlshaberArvid Axel MardefeltJozef Potocki August II Furst MenschikowJohann Christoph von NaumannAdam Mikolaj SieniawskiStanislaw Mateusz RzewuskiTruppenstarkeSchweden 4 500 MannPolnische Truppen 10 000 Mann 35 000 Manndavon Russische Truppen 8756 russische Dragoner500 6000 Kalmucken2000 4000 KosakenSachsische Truppen 6000 MannPolnische Truppen 10000 MannVerluste700 Tote1800 2600 Gefangene nur Schweden 1 3000 Tote und Verwundete 2 davon Russen 84 Tote324 Verwundete 3 Schlachten und Belagerungen des Grossen Nordischen Krieges 1700 1721 1 Phase Schwedische Dominanz 1700 1709 Danischer Kriegsschauplatz 1700 Humlebaek Tonning I Livland Estnischer Kriegsschauplatz 1700 1708 Riga I Jungfernhof Varja Puhhajoggi Narva Petschora Duna Rauge Erastfer Hummelshof Embach Tartu Narva II Wesenberg I Wesenberg II Ingermanland Finnischer Kriegsschauplatz ab 1701 Archangelsk Ladogasee Noteborg Nyenschanz Newa Systerback Petersburg Wyborg I Porvoo Newa II Koporje II Kolkanpaa Litauisch weissrussischer Kriegsschauplatz 1702 1706 Vilnius Saladen Jakobstadt Gemauerthof Mitau Grodno I Olkieniki Njaswisch Klezk Ljachawitschy Polnischer Kriegsschauplatz 1702 1706 Klissow Pultusk Thorn Lemberg Warschau Posen Punitz Tillendorf Rakowitz Praga Fraustadt Kalisch Russischer Kriegsschauplatz 1708 1709 Grodno II Golowtschin Moljatitschi Rajowka Lesnaja Desna Baturyn Koniecpol Weprik Opischnja Krasnokutsk Sokolki Poltawa I Poltawa II2 Phase Schweden in der Defensive 1710 1721 Baltischer und Finnischer Kriegsschauplatz bis 1714 Riga II Wyborg II Pernau Kexholm Reval Hogland Palkane Storkyro Nyslott Hanko Schwed Norwegischer Kriegsschauplatz 1710 1721 Helsingborg Koge Bucht Bottnischer Meerbusen Frederikshald I Dynekilen Fjord Goteborg I Stromstad Trondheim Frederikshald II Marstrand Osel Goteborg II Sodra Staket Gronham Sundsvall Norddeutscher Kriegsschauplatz 1711 1716 Elbing Wismar I Lubow Stralsund I Greifswalder Bodden I Stade Rugen Gadebusch Altona Tonning II Stettin Fehmarn Wismar II Stralsund II Jasmund Peenemunde Greifswalder Bodden II Stresow Inhaltsverzeichnis 1 Vorgeschichte 2 Schlachtverlauf 3 Ergebnisse 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseVorgeschichte Bearbeiten nbsp Schlacht bei Kalisch Polen nbsp Schlacht bei KalischLage des Schlachtfelds im heutigen PolenNach dem 27 August 1706 ruckte die schwedische Armee unter Karl XII in Sachsen ein und besetzte das Land Karl XII hinterliess in Polen nur 6000 Schweden und die polnische Kronarmee mit 15 000 Mann zur Deckung des Landes Da der sachsische Kurfurst und polnische Konig August der Starke seit der Schlacht bei Fraustadt keine nennenswerten Truppen mehr in Polen hatte bot Karl XII ihm Friedensverhandlungen an August entsandte zwei seiner Minister nach Sachsen mit umfassenden Vollmachten um uber den Frieden mit dem Konig von Schweden zu verhandeln Diese endeten am 24 September 1706 mit dem Altranstadter Frieden Derweil ruckte ein russisches Korps unter Fuhrung von Menschikow nach Peterkau wo sich August II mit seiner verbliebenen Armee aufhielt Die Nachricht von dem sich anbahnenden Friedensschluss erhielt August II am 15 Oktober August II versuchte mehrfach erfolglos die Schlacht zu verhindern um den Frieden nicht zu gefahrden So sandte er einen Brief an den schwedischen Generalleutnant Mardefelt in dem er ihn bat seine Truppen zuruckzuziehen um einen Kampf zu verhindern Generalleutnant Mardefelt hielt dies aber fur eine Kriegslist und kam der Bitte nicht nach August II konnte sich dem polnischen und russischen Druck nicht langer widersetzen und musste da den Russen die Friedensverhandlungen verborgen geblieben waren die Schlacht annehmen Schlachtverlauf BearbeitenRussische Kavallerie hatte den Schweden die Ruckzugslinien abgeschnitten so dass sie sich am 29 Oktober auf einem freien Feld nordwestlich bei Kalisch aufstellen mussten Dort trafen die 5 000 schwedischen und 10 000 polnischen Soldaten unter General Mardefelt auf die Truppen Augusts des Starken Generalquartiermeister v Naumann Diese bestanden aus 6 000 Sachsen 10 000 Polen und 20 000 Russen die Halfte waren irregulare Kosakenverbande 4 Die Armee der Verbundeten stand unter keinem einheitlichen Oberbefehl Oberbefehlshaber der Sachsen war Generalleutnant Michael Brandt bei den Russen Furst Alexander Menschikow Die polnischen Einheiten wurden von einem Dutzend Befehlshaber gefuhrt Fruh am Morgen des 29 Oktobers begannen sich die Heere aufzustellen Um halb vier am Nachmittag begann die Schlacht Die polnische Reiterei von Stanislaus I Leszczynski wurde sofort versprengt wahrend die schwedische Infanterie hartnackig Widerstand leistete Generalleutnant Mardefelt bot die Kapitulation an unter der Bedingung dass die Offiziere ihre Pferde und ihr Eigentum behalten durften 500 Reiter der Schweden zogen sich nach Posen zuruck 600 Schweden verschanzten sich in Kalisch Am Abend des nachsten Tages kapitulierten auch diese Schweden Der Sieg der Verbundeten war vollstandig Die Schweden verloren rund die Halfte ihrer eigenen Streitmacht Mardefeldt vier Generale und hundert Offiziere dazu 2000 Soldaten auf schwedisch polnischer Seite gerieten in Gefangenschaft Die Schweden und Polen sollen 700 Tote erlitten haben wahrend die russischen Gesamtverluste mit etwa 400 angegeben werden Ergebnisse BearbeitenIm Nachhinein reklamierte August II den Sieg uber die Schweden fur sich Trotz des Sieges lehnte es August II ab den Friedensvertrag zu annullieren und an der Seite Russlands weiter zu kampfen Ein schwedischer Offizier brachte die Nachricht von der Niederlage nach Altranstadt Karl XII unterliess weitergehende Handlungen nachdem August II versicherte dass er angesichts des polnisch russischen Drucks keine andere Wahl gehabt habe August II verpflichtete sich alle Gefangenen freizulassen obwohl die Sachsen nur sieben Schweden wahrend der Schlacht gefangen genommen hatten Ausserdem sollte eine Entschadigung an Karl XII gezahlt werden Am 12 November wurde der Altranstadter Frieden der bis dahin geheim geblieben war offentlich gemacht Am 17 Dezember greg erreichte August II Altranstadt und am 19 Dezember ratifizierte Sachsen den Friedensvertrag So hatte die Schlacht auf den weiteren Kriegsverlauf kaum Auswirkungen da Sachsen trotz des Sieges aus der Koalition ausschied Literatur BearbeitenJohannes Kalisch Josef Gierowski Hrsg Um die polnische Krone Sachsen und Polen wahrend des Nordischen Krieges 1700 1721 Berlin 1962Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Schlacht bei Kalisch Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Johann Friedrich Hartknoch Beytrage zur Geschichte Peters des Grossen Erster Band 1774 S 183f Gordon A The History of Peter the Great Emperor of Russia To which is Prefixed a Short General History of the Country from the Rise of that Monarchy and an Account of the Author s Life Volume 1 Aberdeen 1755 p 228 Johann Friedrich Hartknoch Beytrage zur Geschichte Peters des Grossen Erster Band 1774 S 183f Tony Sharp Pleasure and ambition the life loves and wars of Augustus the Strong 2001 S 232 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schlacht bei Kalisch 1706 amp oldid 227441691