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Die Belagerung der Festung Tonning von 1713 bis 1714 war eine militarische Intervention im Grossen Nordischen Krieg Die Festung Tonning war im Besitz des Hauses Schleswig Holstein Gottorf Dieses stand in verwandtschaftlichem Verhaltnis mit dem schwedischen Konigshaus 1 Belagerung von Tonning 1713 Teil von Grosser Nordischer KriegFestung Tonning im Jahre 1651Datum Februar 1713 7 Februar 1714Ort Stadt Tonning Holstein GottorpAusgang 1713 1714 Danisch russisch sachsischer SiegKonfliktparteienSchweden 1650 Schweden Holstein Gottorp Danemark DanemarkPolen Litauen Polen LitauenRussland Zarentum 1699 RusslandBefehlshaberSchweden 1650 Magnus Stenbock Danemark Friedrich IV Russland Zarentum 1699 Alexander MenschikowPolen Litauen Jacob von FlemmingTruppenstarke9000 Schweden1600 Holsteiner 36 000Schlachten und Belagerungen des Grossen Nordischen Krieges 1700 1721 1 Phase Schwedische Dominanz 1700 1709 Danischer Kriegsschauplatz 1700 Humlebaek Tonning I Livland Estnischer Kriegsschauplatz 1700 1708 Riga I Jungfernhof Varja Puhhajoggi Narva Petschora Duna Rauge Erastfer Hummelshof Embach Tartu Narva II Wesenberg I Wesenberg II Ingermanland Finnischer Kriegsschauplatz ab 1701 Archangelsk Ladogasee Noteborg Nyenschanz Newa Systerback Petersburg Wyborg I Porvoo Newa II Koporje II Kolkanpaa Litauisch weissrussischer Kriegsschauplatz 1702 1706 Vilnius Saladen Jakobstadt Gemauerthof Mitau Grodno I Olkieniki Njaswisch Klezk Ljachawitschy Polnischer Kriegsschauplatz 1702 1706 Klissow Pultusk Thorn Lemberg Warschau Posen Punitz Tillendorf Rakowitz Praga Fraustadt Kalisch Russischer Kriegsschauplatz 1708 1709 Grodno II Golowtschin Moljatitschi Rajowka Lesnaja Desna Baturyn Koniecpol Weprik Opischnja Krasnokutsk Sokolki Poltawa I Poltawa II2 Phase Schweden in der Defensive 1710 1721 Baltischer und Finnischer Kriegsschauplatz bis 1714 Riga II Wyborg II Pernau Kexholm Reval Hogland Palkane Storkyro Nyslott Hanko Schwed Norwegischer Kriegsschauplatz 1710 1721 Helsingborg Koge Bucht Bottnischer Meerbusen Frederikshald I Dynekilen Fjord Goteborg I Stromstad Trondheim Frederikshald II Marstrand Osel Goteborg II Sodra Staket Gronham Sundsvall Norddeutscher Kriegsschauplatz 1711 1716 Elbing Wismar I Lubow Stralsund I Greifswalder Bodden I Stade Rugen Gadebusch Altona Tonning II Stettin Fehmarn Wismar II Stralsund II Jasmund Peenemunde Greifswalder Bodden II Stresow Inhaltsverzeichnis 1 Die Beteiligten 2 Die Belagerung 2 1 Kapitulationsbeute 3 Die Folgen 4 Literatur 5 EinzelnachweiseDie Beteiligten BearbeitenEine Allianz aus Russen Sachsen und Danen verfolgte die geschlagene Armee des schwedischen Grafen Magnus Stenbock Diese wurde vom Festungskommandanten Zacharias Wolf in Tonning aufgenommen Die Besatzung der Festung bestand fast nur aus schwedischen Soldaten Die Belagerung Bearbeiten nbsp Belagerung von Tonning 1713 Schleswig Holstein nbsp Belagerung von Tonning 1713Lage des SchlachtfeldesIm Fruhjahr 1713 wurde das schwedische und Schleswig Holstein Gottorpsche Heer unter dem Kommando von Graf Magnus Stenbock durch eine gemeinsame russisch sachsisch polnische Armee in der Nahe von Tonning eingekesselt Die schwedische Streitmacht bestand aus den Uberresten einer 16 000 Mann starken Armee welche aus dem eingekesselten Stralsund ausgebrochen war Stenbock missachtete den Befehl in Polen einzumarschieren und wandte sich nach Westen Bei der Schlacht von Gadebusch besiegte er ein danisch sachsisches Heer und verfolgte deren Uberreste nach Holstein Die russischen und polnischen Verbundeten von Sachsen und Danemark schickten 36 000 Soldaten hinter Stenbock her 2 Im Februar 1713 verletzte der Herzog Karl Friedrich von Holstein Gottorp die Neutralitat 3 und gewahrte dem schwedischen Heer Einlass in die Festung von Tonning 4 Zusatzlich zur regularen Besatzung von 1600 Mann zogen 11 000 Schweden mit 1000 Pferden und sonstiger Bagage in die Stadt ein Insgesamt 22 000 Menschen sollen sich zu dieser Zeit auf dem Quadratkilometer der vollkommen unvorbereiteten Festung befunden haben Fur so viele Menschen gab es jedoch kaum Vorrate Im Fruhjahr verschlechterte sich die Versorgungslage drastisch und 2800 Schweden erkrankten schwer Am 16 Mai 1713 kapitulierte das schwedische Heer vor dem danischen Konig und ging in Kriegsgefangenschaft Die schwedische Armee bestand noch aus 9632 gesunden und 2923 kranken Soldaten Bei Hoyerswort dem einzigen Edelhof in dem von freien Nordfriesen bewohnten Eiderstedt uberreichte Graf Stenbock dem Konig von Danemark die Starkeliste seiner Armee und seinen Degen dieser wurde ihm jedoch sofort zuruckgegeben 5 Stenbock wurde erst nach Flensburg und spater nach Kopenhagen gebracht Der danische Konig verlangte 80 000 Taler fur die Freilassung der Armee und ihres Kommandeurs Kapitulationsbeute Bearbeiten 128 Fahnen und Standarten 8 Pauken 147 Trommeln 185 Kurzgewehre 910 Pistolen 8747 Karabiner und Musketen 15 metallerne und 6 eiserne Dreipfunder 2034 Pferde 135 Offiziers und 21 Kronwagen 5 Die 1600 Mann starke Garnison der Festung Tonning hielt noch bis zum 6 7 Februar 1714 stand 7 Erst nachdem auch die letzten Lebensmittel verbraucht waren kapitulierte der Festungskommandant Zacharias Wolf Die Folgen Bearbeiten nbsp Die Tonninger Festung wurde 1714 vollstandig geschleiftGottorf war damit militarisch chancenlos gegen den danischen Konig Dieser wurde infolge des Krieges auch wieder Herzog in den zuvor gottorfschen Anteilen des Herzogtums Schleswig und begrenzte den Einfluss der Gottorfer auf die verbliebenen Gottorfer Anteile im Herzogtum Holstein Der danische Konig liess danach die Festung schleifen und dabei auch das Tonninger Schloss abreissen 8 Der Abriss dauerte bis 1735 Die schwedischen Gefangenen wurden auf Holstein verteilt Von den 80 000 Talern welche die schwedische Krone bereitstellte gelangten nur etwas uber 10 000 Taler bei Stenbock an Diese reichten kaum um die Not der Gefangenen zu lindern geschweige denn sie auszulosen Diese eine Zahlung war alles was Schweden fur sein verlorenes Heer in Deutschland tat Auch der schwedische Konig Karl XII wandte sich von Stenbock ab und liess ihn im Kerker des Kastells von Kopenhagen sterben Das verschwundene Geld wurde wahrscheinlich zwischen Georg Heinrich von Gortz und Minister Vellingk aufgeteilt 5 Georg Heinrich von Gortz wurde leitender Minister von Holstein Gottorp und versuchte die restlichen noch vorhandenen Guter der schwedischen Krone in Deutschland zu behaupten Durch kluges Taktieren schaffte er es Holstein Gottorp die folgenden Jahre an die schwedische Krone zu binden Literatur BearbeitenPaul Bushkovitch Peter the Great The struggle for power 1671 1725 New studies in European history Cambridge University Press 2001 ISBN 0 521 80585 6 Robert I Frost The Northern Wars War State and Society in Northeastern Europe 1558 1721 Longman 2000 ISBN 978 0 582 06429 4 Manfred Jakubowski Tiessen Der fruhe Pietismus in Schleswig Holstein Entstehung Entwicklung und Struktur Arbeiten zur Geschichte des Pietismus 19 Vandenhoeck amp Ruprecht 1983 ISBN 3 525 55802 3 Olaf Klose Hrsg Handbuch der historischen Statten Deutschlands Band 1 Schleswig Holstein und Hamburg Kroners Taschenausgabe Band 271 Kroner Stuttgart 1958 DNB 456882790 Peter Hamish Wilson German armies War and German politics 1648 1806 Warfare and history Routledge 1998 ISBN 1 85728 106 3 Knut Lundblad Geschichte Karl des Zwolften Konigs von Schweden Hrsg Friedrich Perthes Hamburg 1840 Band 1 Band 2 Einzelnachweise Bearbeiten Frost 2000 S 227 Wilson 1998 S 139 Jakubowski Tiessen 1983 S 157 Bushkovitch 2001 S 310 a b c Lundblad 1840 S 294 297 Wilson 1998 S 140 Jakubowski Tiessen 1983 S 158 Olaf Klose 1958 S 259 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Belagerung von Tonning 1713 amp oldid 233440505