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Die Belagerung von Wismar 1715 16 fand im Zuge des Pommernfeldzug 1715 1716 vom 11 Juni 1715 bis April 1716 wahrend des Grossen Nordischen Kriegs statt Eine preussisch danische Armeeabteilung bestehend aus 10 000 Danen 4000 Preussen und 4000 Hannoveranern 1 unter Oberbefehl des danischen Generals Franz Joachim von Dewitz belagerte die schwedische Stadt und nahm sie ein Die Festung Wismar war zu dieser Zeit die grosste Festung Europas mit 700 Kanonen 18 Bastionen 9 Revelins und 2 Zitadellen und war bereits im Vorfeld mehrfach erfolglos von den Alliierten belagert worden 2 Belagerung von Wismar 1715 16Teil von Grosser Nordischer KriegBefestigung von WismarDatum 11 Juni 1715 bis April 1716Ort WismarAusgang alliierter SiegKonfliktparteienSchweden 1650 Schweden Danemark DanemarkPreussen Konigreich PreussenKurfurstentum Braunschweig Luneburg KurhannoverBefehlshaberSchweden 1650 Freiherr Martin Simon Schoultz von Ascheraden Danemark Franz von DewitzPreussen Konigreich George von der AlbeTruppenstarke3 000 Mann 10 000 Danen 4 000 Preussen4 000 HannoveranerSchlachten und Belagerungen des Grossen Nordischen Krieges 1700 1721 1 Phase Schwedische Dominanz 1700 1709 Danischer Kriegsschauplatz 1700 Humlebaek Tonning I Livland Estnischer Kriegsschauplatz 1700 1708 Riga I Jungfernhof Varja Puhhajoggi Narva Petschora Duna Rauge Erastfer Hummelshof Embach Tartu Narva II Wesenberg I Wesenberg II Ingermanland Finnischer Kriegsschauplatz ab 1701 Archangelsk Ladogasee Noteborg Nyenschanz Newa Systerback Petersburg Wyborg I Porvoo Newa II Koporje II Kolkanpaa Litauisch weissrussischer Kriegsschauplatz 1702 1706 Vilnius Saladen Jakobstadt Gemauerthof Mitau Grodno I Olkieniki Njaswisch Klezk Ljachawitschy Polnischer Kriegsschauplatz 1702 1706 Klissow Pultusk Thorn Lemberg Warschau Posen Punitz Tillendorf Rakowitz Praga Fraustadt Kalisch Russischer Kriegsschauplatz 1708 1709 Grodno II Golowtschin Moljatitschi Rajowka Lesnaja Desna Baturyn Koniecpol Weprik Opischnja Krasnokutsk Sokolki Poltawa I Poltawa II2 Phase Schweden in der Defensive 1710 1721 Baltischer und Finnischer Kriegsschauplatz bis 1714 Riga II Wyborg II Pernau Kexholm Reval Hogland Palkane Storkyro Nyslott Hanko Schwed Norwegischer Kriegsschauplatz 1710 1721 Helsingborg Koge Bucht Bottnischer Meerbusen Frederikshald I Dynekilen Fjord Goteborg I Stromstad Trondheim Frederikshald II Marstrand Osel Goteborg II Sodra Staket Gronham Sundsvall Norddeutscher Kriegsschauplatz 1711 1716 Elbing Wismar I Lubow Stralsund I Greifswalder Bodden I Stade Rugen Gadebusch Altona Tonning II Stettin Fehmarn Wismar II Stralsund II Jasmund Peenemunde Greifswalder Bodden II Stresow Inhaltsverzeichnis 1 Verlauf 2 Folgen 3 Einzelnachweise 4 Literatur 5 WeblinksVerlauf Bearbeiten nbsp Ansicht von WismarHatte sein Vater Friedrich I die Moglichkeit einer preussischen Kriegsbeteiligung noch im Dreikonigstreffen von 1709 nicht mit letzter Konsequenz verfolgt so anderte sich diese passive Haltung unter seinem Sohn Friedrich Wilhelm I vollstandig Dies lag vor allem an den durch die Beendigung des Spanischen Erbfolgekriegs freiwerdenden Kraften und der Entschlossenheit mit der Friedrich Wilhelm I die Beteiligung Preussens am Krieg vorantrieb Die Kriegserklarung Preussens erfolgt offiziell am 1 Mai 1715 Fur Wismar war von Anfang an nur eine Belagerung vorgesehen 3 Am 11 Juni 1715 gab Friedrich Wilhelm I die Marschbefehle an seine Truppe aus Am 14 Juni brach ein preussisches Heer von zwei Bataillonen und zwolf Schwadronen unter Generalmajor Georg Friedrich von der Albe von Stettin auf und marschierte uber Wredenhagen und Lenzen nach Wismar wo es am 27 Juni eintraf und durch danische Einheiten verstarkt wurde die in der zweiten Junihalfte den Vormarsch durch Mecklenburg angetreten hatten Die danische Abteilung machte vier Bataillone und zwolf Schwadrone aus Von der Albe ubergab das Kommando an den danischen Generalleutnant Friedrich von Legardt und zog weiter nach Rostock Auf See blockierten zudem danische Schiffe den Zugang zu Wismar Die preussisch danische Belagerungstruppe umfasste jetzt 8 150 Mann Infanterie zwei preussische vier danische Bataillone zusammen 4 110 Mann Infanterie und Kavallerie 12 preussische und 12 danische Schwadronen zusammen 4032 Reiter Die Stadt Wismar liegt mit einer Seite am Meer und auf der Seeseite ist ihr die Insel Poel vorgelagert Den westlichen Zugang zwischen Poel und dem Festland sperrte eine kleine Insel der Walfisch auf der ein Aussenwerk der Festung angelegt war Nach dem Land zu erschwerte die Annaherung sumpfiges Gelande die nur durch funf Tore auf Dammen zuganglich war Nach Nordosten zum Dorf Nedentin fuhrte das Poeler Tor der Weg nach Osten nach Hornstorf fuhrte durch das Wismar Tor im Suden lag das Mecklenburger im Nordwesten das Lubecker Tor Vor dem Mecklenburger Tore erhebt sich der sogenannte Galgenberg auf dem die Schweden eine Batterie errichtet hatten In Wismar befanden sich 3000 5000 Mann die Uberreste von einst 30 Regimenter mit Verpflegung fur drei bis vier Monate Ein Versuch der Schweden noch eine Herde Vieh in die Festung zu treiben konnte vereitelt werden Die Festung war nicht gut gerustet noch Mitte Juni waren acht Feldgeschutze zur Verstarkung der Festung Stralsund aus Wismar fortgeschafft worden Die Starke der Artillerie betrug 166 Mann Auch wahrend der zweiten Belagerung der Stadt stand die Burgerschaft in Waffen und zahlte im Juli 1715 in zehn Kompanien 33 Offiziere 37 Unteroffiziere und 671 Korporale und Mannschaften Durch den Abmarsch des Wismarschen Kavalleriekorps 352 Reiter nach Stralsund im Oktober 1714 blieb nur ein kleines Kavalleriekommando 63 Mann in Wismar zuruck Von den schwedischen Truppen waren nur etwa 1000 Nationalschweden Im Gegensatz zur ersten Belagerung fehlte es also wahrend der zweiten stark an Reiterei Stadtgouverneur war Generalmajor Freiherr Martin Simon Schoultz von Ascheraden Kommandant war Oberst von Furstenberg Dem preussischen Detachement wurde erst am 29 Oktober seine Stellung angewiesen es erhielt den rechten Flugel im Osten und Sudosten der Stadt Die Aufstellung begann an der Seekuste bei dem Dorf Redentin Das Kavallerie Lager reichte bis zum Dorf Lubow an das sich die beiden Schwadronen des Dragoner Regiments von der Albe anlehnten In Lubow selbst hatten Generalleutnant von Legardt und Generalmajor von der Albe ihr Hauptquartier aufgeschlagen Im Sudosten ostlich vom Blumenhofe stand das Bataillon des Infanterie Regiments von Prinz Christian Ludwig zwischen diesem und dem Dorf Lubow stand ein Bataillon des Infanterie Regiments von Arnims Im Sudwesten stand die danische Infanterie an die sich die Kavallerie bis zur Kuste gegenuber dem Aussenwerk Walfisch anschloss Am 2 November 1715 schloss sich noch ein Kontingent der Kurhannoverschen Armee der Belagerung an Die Belagerung verlief ereignislos aber auf Grund der strengen Witterung beschwerlich Am 13 November musste Generalmajor Schoultz auch die bisher noch besetzte Insel Poel raumen lassen Noch einmal gelang es den Schweden am 29 Dezember ein Regiment Infanterie Skaraborg das ursprunglich fur Stralsund bestimmt war auf dem Seeweg in die Festung zu bringen und grossere Mengen Verpflegung zu landen Dann aber wurde die Versorgungslage kritisch Den Oberbefehl uber das Einschliessungskorps hatte nach dem Fall von Stralsund Ende Dezember 1715 der danische General Dewitz ubernommen Als am 10 April 1716 die Wismarer Bucht durch eine von Ufer zu Ufer reichende Palisadenreihe mit dazwischen verankerten Flossen gesperrt und auch die Verbindung zu der kleinen Festung Walfisch unterbrochen war war das Schicksal Wismars besiegelt Am 19 April kapitulierte die Wismarer Garnison Fur 89 Offiziere und 1000 Nationalschweden der Besatzung wurde freier Abzug nach Schweden bewilligt der Rest der Besatzung wurde gefangen Mit Wismar fiel die letzte schwedische Stellung auf deutschem Boden Damit endete auch der Pommernfeldzug Folgen BearbeitenGegen Ende der Belagerung kam es fast zu kriegerischen Kampfen zwischen den Alliierten und einem auf Befehl Peters herangenahten russischen Kontingent das ebenso bei der Ubergabe der Stadt Einlass in die Festung begehrte Hintergrund waren die anhaltenden Streitigkeiten um die zu erwartende Siegesanteile so wurde Wismar von Danemark und gleichermassen von Russland beansprucht das sich eine machtige Position in Norddeutschland schuf und nun misstrauisch von seinen Alliierten beaugt wurde 1717 bis 1718 wurde die Festungsanlage inklusive der auf der vorgelagerten Walfischinsel geschleift Durch die Friedensschlusse von Stockholm vom 20 November 1719 und vom 1 Februar 1720 wurde der Frieden zwischen Schweden und England Hannover und Preussen durch den Frieden von Frederiksborg vom 3 Juli 1720 auch der zwischen Schweden und Danemark wiederhergestellt Gegen eine Zahlung von 600 000 Talern an Danemark erhielt Schweden seine Besitztumer in Pommern nordlich der Peene Norwegen sowie Wismar unter der Bedingung dass es nicht wieder befestigt werde Einzelnachweise Bearbeiten Walter Westphal Von Bornhoved bis zur Ersturmung der Duppeler Schanzen S 54 Geschichte der Hansestadt Wismar 30 jahriger Krieg und Schwedenzeit Memento vom 20 Oktober 2015 im Internet Archive Hermann Voges Beitrage zur Geschichte des Feldzuges von 1715 gegen Karl XII von Schweden Phil Diss gedruckt Stettin 1904 S 21Literatur BearbeitenHermann Voges Beitrage zur Geschichte des Feldzuges von 1715 gegen Karl XII von Schweden Phil Diss gedruckt Stettin 1904 Walter Westphal Von Bornhoved bis zur Ersturmung der Duppeler Schanzen ISBN 978 3 8391 5871 5 Georg Tessin Wismars schwedische Regimenter im Nordischen Kriege in Jahrbuch des Vereins fur Mecklenburgische Geschichte und Altertumskunde Band 101 1937 S 101 156 Digitalisat Bd 102 1938 S 201 252 Weblinks Bearbeiten30 jahriger Krieg und Schwedenzeit in der Hansestadt Wismar bei wismar tourismus de Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Belagerung von Wismar 1715 amp oldid 232645265