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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig Eine Beschreibung der Fernsehsendung des MDR findet sich unter Biwak Fernsehsendung die Beschreibung des Freinestes von Ameisen unter Biwaknest Biwak von franzosisch bivouac Feldlager Nachtlager aus deutsch Beiwache bezeichnet ein Lager im Freien aber auch in Zelten oder Hutten vor allem fur Soldaten oder Bergsteiger Soldaten biwakieren Gemalde von Pieter Snayers 17 Jahrhundert Inhaltsverzeichnis 1 Biwak als Feldlager 2 Alpinismus 2 1 Biwakplatz 2 2 Boofen 3 Biwak im Karneval 4 Siehe auch 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseBiwak als Feldlager Bearbeiten nbsp Darstellung eines Biwaks des 18 Jahrhunderts durch Antoine Watteau Biwak Camp volant Ol auf Leinwand wohl 1709 Staatliches Puschkinmuseum in Moskau die Soldaten haben es sich mit diversen Frauen am Feuer bequem gemacht rauchen oder spielen Karten nbsp Nachgestelltes Biwaklager auf der Zitadelle Petersberg anlasslich des 200 jahrigen Jubilaums des Erfurter FurstenkongressesUrsprunglich gab es in befestigten Stadten und Festungen eine innerhalb der Mauern befindliche Hauptwache und eine auf dem Glacis also der freien schussfeldgewahrenden Flache vor der Mauer befindliche Beiwache Als Gebaude fur die Hauptwache sind heute u a noch die Neue Wache in Berlin die Frankfurter Hauptwache und die Dresdner Schinkelwache erhalten Die Beiwache hatte dabei die Aufgabe schon fruhzeitig einen nachts anruckenden Feind auszumachen und Alarm zu geben oder verspatete Ankommlinge abzufertigen Da es auf dem Glacis keine Gebaude gab musste die Beiwache in Zelten kampieren Uber das Niederlandische wurde der Begriff der Beiwache Biwake nach Frankreich entlehnt wo er als Bivoque Bivouac oder ahnliches recht bald zur Bezeichnung eines jeden Kampierens von Soldaten im freien Feld diente Diese Ausdehnung des Begriffes mag wohl auch daher ruhren dass die Franzosen relativ fruh die Befestigungen der innerfranzosischen Stadte schleiften und damit ein regularer Festungsbetrieb im franzosischen Innenland nicht mehr anzutreffen war Zur Biwakausrustung gehorten schon im Ersten Weltkrieg die Zeltbahn eine Wolldecke spater der Schlafsack teilweise ab den 1940er Jahren ein Biwaksack sowie Ess und Kochgeschirr mit Esbit Kocher Das Wort Biwak im weiteren Sinne wurde ins Deutsche ruckentlehnt oft ohne zu wissen dass es sich eigentlich um ein verballhorntes deutsches Wort handelt Als solches im weiteren Sinne wird das Wort heute noch gebraucht konnte also seinen eigentlichen mit der Schleifung der meisten Befestigungen im 19 Jahrhundert untergegangenen historischen Zusammenhang uberleben Die inzwischen gebrauchliche Ausdehnung auch auf Nichtsoldaten mag auf der weiten Streuung des Wortes beruhen die durch die allgemeine Wehrpflicht und somit der Beruhrung weiter Kreise der mannlichen Bevolkerung mit dem soldatischen Biwak bewirkt wurde Bei der Bundeswehr wird unter Biwak der Aufbau und Betrieb eines Zeltlagers im Freien verstanden der oft mit einer Gelandeausbildung verbunden ist ahnlich in anderen Armeen Im Einzelkampferlehrgang in der Truppenausbildung zum Jagdkampf und im Einsatz hinter feindlichen Linien dient das Versteck als getarntes Biwak abseits von Bewegungslinien des Feindes Alpinismus Bearbeiten nbsp Das Rheinland Pfalz Biwak am Mainzer Hohenweg nbsp Biwak an der BenediktenwandIm alpinistischen Sinne steht der Begriff des Biwaks entweder fur eine behelfsmassige oder spartanisch ausgestattete durchaus auch uberdachte Unterkunft im Hochgebirge also fur den Schlafplatz an sich siehe nebenstehendes Bild und den Artikel Biwakschachtel oder fur die Handlung des Ubernachtens unter freiem Himmel Freiwillige Biwaks im Gebirge werden um eines besonders intensiven Naturerlebnisses willen durchgefuhrt unfreiwillige oft aufgrund eines alpinistischen Notfalls oder der misslichen Lage dass man vom Einbruch der Nacht oder einem Wetterumschwung uberrascht und aufgrund der Schwierigkeit des Gelandes oder seiner Erschopfung zu einem spontanen Biwak gezwungen wird Notbiwak Ungeplante Notbiwaks geschehen meist nur mit einem wind und wasserdichten Biwaksack als einzigem Komfort Fur geplante Biwaks fuhren Bergsteiger jedoch normalerweise noch einige andere Dinge mit die die Nacht im Freien ertraglicher gestalten wie z B Isomatte Schlafsack und Kocher Ein Sonderfall der geplanten Biwaks ist das Gipfelbiwak bei dem die Nacht unmittelbar auf oder knapp unterhalb des hochsten Punktes eines Berges verbracht wird Die Intensitat und Fulle der Naturerlebnisse Sonnenaufgang Sonnenuntergang evtl Mondaufgang und untergang Sternenhimmel Sternschnuppen Lichtermeere der Dorfer und Stadte im Tal aber auch der Grad der Ausgesetztheit sind bei dieser Form des Biwakierens besonders hoch Umfangreichere Hohlenexpeditionen uber mehrere Tage machen das Ubernachten im Berg erforderlich Ublicherweise erfolgen diese Biwaks an besonders geeigneten Stellen die mehr oder weniger eben sind Schutz vor dem Hohlenwind bieten und die in der Nahe von Wasserstellen liegen Die Teilnahme an einem solchen Biwak erfordert einen hohen Materialaufwand aber auch an den Menschen werden sowohl physisch wie auch psychisch hohe Anforderungen gestellt Das hochste je durchgefuhrte Biwak war ein Notbiwak am Sudgipfel des Mount Everest zu dem Doug Scott und Dougal Haston 1975 gezwungen waren Sie hatten zuvor erstmals die Westwand des Berges durchstiegen und konnten nicht mehr schnell genug uber die Sudroute absteigen als die Nacht sie uberraschte Trotz extremer Kalte und schwerer Halluzinationen konnten die beiden Bergsteiger die sich notdurftig in den Schnee eingegraben hatten am nachsten Morgen ihren Abstieg fortsetzen und erreichten unverletzt das Tal Biwakplatz Bearbeiten In Polen und in Skandinavien wird ein sehr einfach gehaltener Zeltplatz als Biwakplatz bezeichnet poln pole biwakowe Dies sind zum Teil nur ausgewiesene Flachen auf denen Zelten erlaubt ist zum Teil private oder von Gemeinden betriebene kleine Zeltplatze mit einfachster Ausstattung Trockentoilette Frischwasseranschluss Solche Biwakplatze sind oft an Wasserwanderrouten oder Wanderstrecken gelegen Sie sind immer sehr billig manchmal sind sie auch nur mit einer Kasse des Vertrauens ausgestattet in die man einen kleinen Obolus einwirft In Skandinavien gibt es auf den Biwakplatzen oft kleine nach einer Seite offene Wetterschutzhutten Windskyet in denen ubernachtet werden kann Ebenso sind die vorgeschriebenen Biwakplatze der Nationalparks in den USA mit nach einer Seite offenen Schutzhutten ausgestattet Durch ein Reservierungssystem verhindert der Parkservice dass einerseits zu viele Wanderer unterwegs sind und die Natur belasten andererseits ermoglicht es den Touristen ohne aufwendige Biwakausrustung zu trekken Boofen Bearbeiten nbsp Hinweis auf eine Boofe Freiubernachtungsstelle in der Sachsischen SchweizIn der Sachsischen Schweiz Elbsandsteingebirge bezeichnen die Bergsteiger das Ubernachten in der freien Natur als Boofen Diese Freiubernachtungsstelle besteht meist aus einem Uberhang am Sandsteinfels Abri oder einer Felshohle der sogenannten Boofe Diese sind oftmals schon mit einer Schlaf und Feuerstelle ausgebaut Im Nationalpark Sachsische Schweiz ist das Boofen nur an gekennzeichneten Stellen und nur im Zusammenhang mit dem Klettersport erlaubt wobei es grundsatzlich verboten ist Feuer zu machen 1 Das umgangssprachliche sachsische Wort boofen wurde von pofen tief und fest schlafen abgeleitet Der Sinn des Boofens besteht zum einen darin ein gunstiges Quartier zum erholsamen Schlaf vor oder nach getaner Bergbesteigung Bergfahrt zu besitzen zum anderen im Erleben und Geniessen der Natur Biwak im Karneval BearbeitenBesonders im Rheinischen Karneval wird mit Biwak ein karnevalistisches Treffen unter freiem Himmel bezeichnet das meistens von einer Karnevalsgesellschaft ausgerichtet wird Bekannt ist beispielsweise der Funkenbiwak der Roten Funken der am Kolner Neumarkt bei freiem Eintritt stattfindet 2 Siehe auch BearbeitenHeerlager VersteckWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Biwak Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wiktionary Biwak Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen http www kv fernblick de boofen http www saechsische schweiz info elbsandsteingebirge boofen htmlEinzelnachweise Bearbeiten Bekanntmachung des Sachsischen Staatsministeriums fur Umwelt und Landwirtschaft uber den Pflege und Entwicklungsplan fur den Nationalpark Sachsische Schweiz Teil Bergsportkonzeption Abschnitt Freiubernachtung Az 63 8842 28 vom 12 August 2002 abgerufen am 6 November 2011 PDF 19 kB Info uber den Funkenbiwak In koelner karneval org Abgerufen im 1 Januar 1 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Biwak amp oldid 234261770 Biwak als Feldlager